Mahlzeit,
so, mache ich mal ein klein wenig weiter... Allerdings ist es jetzt so wie bei einem Hausbau: Zieht man die Mauern hoch, so "sieht" man noch was. Ist man aber am Innenausbau, so sieht man nur wenig, es geht im Vergleich zum Gemäuer nur an "Kleinigkeiten" heran. Diese sind zeitraubend und man sieht aber weniger, wie es voran geht. Daher möchte ich Euch jetzt gar nicht mit zu vielen dieser Kleinigkeiten und Details belästigen.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal auf das Foto von der Ansicht des V55-Baffle-Boards zurückkommen.
Hier hatte ich nämlich ein wichtiges Detail unterschlagen: das Kedering! Denn das wollen wir ja ebenso wiederverwenden, wie die Einschlaghülsen, die ich inzwischen geplündert habe und die Schrauben. Wie war das doch gleich nochmal? Richtig, der MM lässt nix verkommen, weggeworfen wird nichts, kann man alles gebrauchen. Ossi halt.
Schauen wir uns also einmal das ganze Elend an, welches übriggeblieben ist: Schrauben, das Bugera-Logo mit Schablone für die Löcher, das aufgerollte Kedering, die Rückwand vom Combo.
Ein vorheriges Ausmessen ergab, dass das außen umlaufende Kedering vom Baffle Board komplett reicht, also sowohl für einen neuen Umlauf als auch für die neue Querlage zwischen Blende und Bespannung, so dass ich mit ruhigem Gewissen das Kedering aus der Nut mit einem scharfen Stechbeitel entfernen konnte, damit die Säge eine saubere Führung bekam.
Aber nun zu dem, was ich der Einfachheit halber wegen unkorrekterweise "Bespannung" nenne - der Träger für das Bespannmaterial. Er dient gleichzeitig zur Luftzirkulation und beherbergt außerdem das Kedering. An ihm wird später innen auch der Winkel geschraubt, der die obenliegende Blende tragen wird. Zwei Fotos von diesem Träger aus MDF sind schon in meiner letzten Folge zu sehen.
Dieser Träger soll glatt an den im Topgehäuse innenliegenden Leisten aufliegen und er soll mit denjenigen Schrauben befestigt werden, die auch das V55-Baffle-Board trugen. Siehe auch unten.
Dazu benötigen wir also die Einschlaghülsen.
Die Maße der Bohrlöcher werden peinlich genau von der Unterkante des Baffle Boards abgenommen und auf der Bespannung ebenso exakt angerissen unter der Berücksichtigung, dass der künftige "Stroh"-Bespannstoff 1 mm dicker ist, als das V55-Tolex es war.
Und noch ein letztes Mal musste sich mein mehr oder weniger stumpfer Forstnerbohrer ins MDF quälen, um die Versenkungen für die Einschlaghülsen zu setzen. Hier bohrte ich mit der Ständerbohrmaschine, um die Löcher so exakt wie möglich zu plazieren. Trifft man hier nicht zu 100%, so ist das noch zu verschmerzen, denn es sollen ja nur die Einschlaghülsen bündig zur Oberfläche versenkt werden. Dennoch - so genau wie möglich arbeiten! Reisst das MDF am Rand etwas aus, so macht das nichts.
Die durchgehenden Bohrlocher hingegen sollten so exakt wie möglich sitzen, denn nichts wäre schlimmer als später eine schief sitzende Bespannung... Wobei man dennoch - bedingt durch die etwas größeren Durchführungslöcher für die Schrauben im Topgehäuse - etwas Spielraum zum nachträglichen Korrigieren hat.
Huch, seitlich zugeschmierte Löcher? Ja, denn hier hatte ich gepennt - ich hatte die beiden Löcher angerissen, versenkt und durchgebohrt und dann beim Anpassen ans Topgehäuse gemerkt, dass diese beiden Löcher falsch sitzen und außerdem braucht sie eigentlich "koi Sau"... Also fix einen 6mm-Holzdübel eingetrieben und das ganze mit Holzpaste bündig verschmiert. Nach dem Trocknen und Verschleifen sieht das hinterher keiner und außerdem wird der ganze Zinnober sowieso mit einem Mantel des Schweigens - äh, pardon - mit mattschwarzer Sprühfarbe zugedeckt...
Und nun wisst ihr auch, wozu es diese vielen kleinen Löchlis braucht. Die habe ich sorgsam und per Schablone vom Bugera-Logo übertragen, damit das alles später sauber und ausgerichtet passt.
Das folgende Foto zeigt die markierten Löcher, durch die der Träger (später mit der an ihm per Winkel befestigten Blende) mit dem Top fest verschraubt werden soll.
Dieser Träger... Die superfeine englische Art ist es nicht und ich ärgere mich schon über den stumpfen Forstnerbohrer; ließ er doch ein, zwei Löcher etwas verlaufen. Der Punkt ist aber, dass dieser Träger später nicht mehr zu sehen sein wird. Es sei denn, man schaut stets und genau von hinten durchs Top hindurch. Und außerdem kann man so etwas jederzeit noch einmal sauberer gestalten. Hier zeige ich ja nur eine vergleichsweise simple Lösung auf.
Bis bald!
Gruß Michael