Ich habe da eine andere Vorgehensweise, die vor allem darauf basiert, dass ich das Muster nur einmal können muss. Dieses wird dann einfach für jede Tonart verschoben. Ich denke auch nur in Moll-Pentatonik und spiele in der jeweiligen Durtonart, einfach das Muster der parallelen Molltonart. Also in C-Dur die A-Moll Pentatonik.
Im obigen Muster sieht man: Vom Grundton aus umspannen die Finger 4 Zwischenräume. Dann kommt 3 Mal auf derselben Höhe 3 Zwischenräume und dann noch 2 Mal 4 Zwischenräume. Wichtig ist die Erkenntnis, dass immer oberhalb der am Grundton beginnenden 4er-Distanz, auf der tieferen Saite eine weitere 4er-Distanz kommt. Also in dem obigen Fall auf der B-Saite.
Hat man in einem Stück herausgefunden, wo diese Stelle ist, in der 2 übereinanderliegende 4-Weiten passen, weiß man auch sofort in welcher Tonart das Stück ist. Zumindest man hat noch die Möglichkeit der Dur- oder der parallelen Molltonart, aber man weiß jedenfalls, wie man das Solo mustermäßig anlegt.
Eine gute Übung wäre also erst einmal für beliebige Stücke, die z.B. im Radio spielen, mit dieser Methode den Grundton, der Moll-Pentatonik herauszufinden. Man findet einfach eine Stelle, auf der eine 4er-Spannweite passt und versucht dann, die dazugehörige zweite 4er-Spannweite auf der nächsten oder vorigen Saite. Hat man dieses Paar gefunden, ist der Grundton in der linken oberen Ecke, jetzt auf die Abbildung oben bezogen. Dann muss man noch wissen, was für ein Ton das in der linken oberen Ecke genau ist und das wäre ein weiterer Punkt für diese Übung, denn um den umgekehrten Weg zu nehmen sollte man jeden Punkt auf jeder Saite mit Namen kennen. Die ersten 12 Töne reichen, dann wiederholt sich ja alles nur.
Geht das Ganze über die B-Saite, ist da nur der kleine Unterschied, dass sich alles um einen Bund nach Unten verschiebt. Man hat also genau dasselbe Muster nur um eines Verschoben. In Bezug auf die beiden 4er Abstände, zu sehen im Fingersatz Nummer 4 in der nächsten Abbildung.
Mit Einbezug der Tatsache, dass es sich beim Übergang von der B- auf die G-Saite um einen Bund verschiebt, sind die Fingersätze in der folgenden Abbildung immer nur Wiederholungen einer bestimmten Regel:
Ich versuche hier einmal, diese Regel zusammenzufassen:
- Die 4er-Distanz mit dem Grundton, hat immer eine 4er-Distanz auf der nächsten tieferen Saite
- Nach dem 4-er Doppelpack, kommen nach oben und nach unten hin, je drei 3-er Distanzen.
- Zu den höheren Saiten hin, sind diese 3er-Distanzen linksbündig. Zu den tieferen Saiten hin, sind sie rechtsbündig.
- Beim Übergang von G- auf B-Saite ist eine Stufe bzw. Verschiebung um einen Bund.
Wobei Punkt 4, der einzige ist, der das ganze erschwert.
Hat man dieses vertikale Muster einmal verinnerlicht, geht es darum die verschiedenen Lagen zu verbinden um auch horizontal beweglich zu werden.
Wenn man das immer gleichbleibende Muster einmal verinnerlicht hat, reicht es einen beiliebigen Grundton mit dem Zeigefinger anzuvisieren und von dort aus das Schema aufzubauen.
Wenn man das ganze voll verinnerlicht hat, besteht die Kunst darin, alles wieder zu vergessen, um aus dem Musterspielen wieder herauszukommen.