Überbegriff gesucht: automativ realisierte Musik aus fixem Medium

  • Ersteller Klängeräuschreiber
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Jetzt nach Verschiebung des Themas aus "Elektronische Musik" ist der Hinweis auf diesen Begriff folgerichtig. ;)(y)

Allerdings abgesehen davon, dass er die (elektro-)mechanische Musik, die Musikautomaten der präelektronischen Ära[e?] explizit ausklammert, mir also ein Tick zu eng ist. Anerkennen, dass es hier einen Graben gibt und möglicherweise keine Brücke ... hm, muss schauen. Die Brücke sehe ich ja darin: Der technische Musiker bastelt, der organische Musiker übt. Üben meint lernen und wiederholen, basteln das Implementieren von Ideen in der außerkörperlichen Welt. Beides gestaltet in einer Welt, sei es die innere oder die äußere.

Auch in den Raum werfen könnte man "elektroakustische" Musik. Verwandt, aber aus gleichem Grund nicht der gesuchte.
 
Allerdings abgesehen davon, dass er die (elektro-)mechanische Musik, ...explizit ausklammert...
Ich finde, man sieht und hört in den berühmten Beispielen von Karlheinz Stockhausen sowie Mauricio Kagel und sehr deutlich bei Pat Metheny "elektromechanische Musik" aufgrund der Verbindung von computergenerierten Klängen mit physischen Klangerzeugern, bei Metheny sind auch umgebaute konventionelle Instrumente im Spiel, wie sie für die Welte und Wurlitzer Orchestrions zum Guten Teil miniaturisiert gebaut werden mussten.

Pat Metheny arbeitete übrigens auch zum frühest möglichen Zeitpunkt mit einer Roland Midi Gitarre und veröffentlichte noch einige Monate vor Veröffentlichung der MIDI 1.0 Spezifikation sein (m.E. epochales) Album Offramp. Auch sein langjähriger musikalischer Partner Lyle Mays war im Einsatz elektronischer Werkzeuge überaus fit, genauso als Pianist und Komponist.


View: https://www.youtube.com/watch?v=N6I02UdoT6w

Sehr "elektromechanisch" waren auch die Anfänge der Musiker von Kraftwerk, die sich stilistisch und im Einsatz der Elektonik noch in den 1970er Jahren sehr konsequent weiterentwickelten und dadurch wesentlich zu einem neuen Genre der Popularmusik beitrugen, nämlich deren Ausgestaltung der "Elektronischen Musik".


View: https://www.youtube.com/watch?v=BQ6Xyns91hA


View: https://www.youtube.com/watch?v=iukUMRlaBBE

Ich sehe zwischen der Musik der Musikautomaten und der Elektronischen Musik keine Barriere, eher vielfältige Verknüpfungen.
Ob dafür ein Oberbegriff zu finden ist, weiß ich nicht, andernfalls genügt vielleicht auch das "und".


View: https://www.youtube.com/watch?v=GHhD4PD75zY

Gruß Claus
 
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Soweit: Als Programmierer hab ich mir ne Ausrede geschaffen, mich als Nichtmusiker in Notenpartituren zu vergraben und diese selber zu interpretieren. Meine Ohren schmeißen mir dann Notierungsfehler um ... um sich. So ein eigenbrötlerischer Spleen halt. Das ganze System möchte ich in einem Buch beschreiben, dass ein Nerd von morgen, falls es dann noch Computer gibt ... Zu dumm wärs, hätte er nur meine Begriffswelt hätte, ohne Literaturverweise auf andere Werke.

Warum willst du einen Musikwissenschafts-Ausdruck, der so es ihn gibt offenbar selbst Musikern wohl eher unbekannt sein dürfte (sag ich mal so im Hinblick auf die bisherige Diskussion), wenn sich das, was du machen willst ja offenbar ja auch wieder explizit an Nicht-Musiker richten soll?

Wenn du als ITler ein Buch für ITler schreiben willst, verwende doch ITler Ausdrücke. Vermischen würde ich das auf keinen Fall, vor allem, da du dich ja im musikalischen Wortjungel offenbar kaum auskennst. Nur aus der zitierten Passage ein Beispiel: "....in Notenpartituren zu vergraben und diese selber zu interpretieren" - jeder Musiker versteht "interpretieren" so, dass du diese Partituren mit einem Instrument spielst, siehe hier: Interpretation_(Musik) .

Das soll dich natürlich nicht daran hindern, musikalische Verhalte (die du dann aber auch umfassend verstanden haben musst!) zu erörtern und zu erklären, da sind dann aber eher treffende Vergleiche eben wieder zur IT-Welt gefragt, wissenschaftliche Zitierbarkeit bringt einem Softwareentwickler, der meint er will das, was du machst auch mal probieren was genau? Wenn du dich in der Sprache von Softwareentwicklern auskennst, in der der Musiker aber nicht und dann trotzdem in einem Mix aus beiden Sprachen etwas ausdrücken willst, wirst du damit sowohl einen etwaigen Softwareentwickler als auch einen etwaigen Musiker, der damit konfrontiert wird vor allem verwirren - behaupte ich mal. Grüße, ein Techniker der seit seinem 5 LJ in der Musiziererei verhaftet ist.
 
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Es gibt eigentlich einen althergebrachten und jedermann bekannten Ausdruck dafür: Musik aus der Konserve, Konservenmusik, konservierte Musik etc.
Oder, wenn man es auf deutsch sagen will: Musikwiedergabe von Datenträgern.

Konserve oder Datenträger umfasst dabei alles von der Walze mit Stiften über den Lochstreifen bis hin zu USB-Sticks oder Festplatten.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Das assoziiere ich aber vor allem mit der Beschallung einer Diskothek oÄ. - wenn ich den TO richtig verstanden habe (wo ich mir aber nicht ganz sicher bin 😅 ) sucht er:
"Ich als Nichtmusiker lese musiktheoretische Texte und spiele mit diesen Inputs in einem Notensatzprogramm herum und will einen Ausdruck für das, was dann aus meinen Lautsprechern kommt, wenn ich auf Play drücke".
 
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Das assoziiere ich aber vor allem mit der Beschallung einer Diskothek oÄ.
Komisch, so habe ich das noch nie verstanden. Konserve ist für mich immer dann, wenn nicht live gespielt wird.

Viele Grüße,
McCoy

Edit:

Musikwiedergabe von Datenträgern
Ooops, ich habe mich auch noch vertan: Der Ausdruck, den z.B. die GEMA verwendet, lautet nicht Datenträger, sondern Tonträger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Konserve ist für mich immer dann, wenn nicht live gespielt wird.
Eben, Diskothek, Playback, ....
Aber eben "fertige", ("unveränderliche") Musik, die eben auf einem Tonträger (der heutzutage wohl fast ausschließlich auch ein Datenträger sein wird ;)) gespeichert ist.

Der TO sucht aber (nach wie vor: Glaube ich) einen Ausdruck dafür, wie man die Musik nennen sollte, wenn man z.B. Guitar Pro als "Instrument" verwendet.
Wobei ich da "Konserve" auch durchaus passend finden würde, aber ich hab so meine Zweifel, ob der TO damit zufrieden wäre :redface:

Elektronische Noob Musik .... würde ja irgendwie passen, es ist rein digital und von jemandem, der sich mit Musik eigentlich nicht auskennt bzw. erst beginnt zu beschäftigen.... ist aber wohl auch zu negativ angehaucht.
@Klängeräuschreiber , womöglich wirst du akzeptieren müssen, dass es die Sinnhaftigkeit für den Begriff, den du suchst außerhalb des höchstpersönlichen Universums in deinem Kopf schlicht nicht gibt :nix:

LG
 
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womöglich wirst du akzeptieren müssen, dass es die Sinnhaftigkeit für den Begriff, den du suchst außerhalb des höchstpersönlichen Universums in deinem Kopf schlicht nicht gibt
Wieso, er wurde doch in diesem Thread bereits erarbeitet: technisch wiedergegebene Musik.

Keine Ahnung, ob ich das brauche, aber darauf aufbauend könnte ich eine laienhafte Ontologie für die Schöpfungsweisen von Musik bauen, wie es mir passt, lt. euch mangels einschlägiger musikwissenschaftlicher Systematiken – was es eben nicht gibt, schlage ich dann notgedrungen vor – vielleicht so etwas wie:
  • Organisch erzeugte und wiedergegebene Musik: u.a. Gesang/Pfeifen/Beatboxing, akustisch instrumentale Musik, ... Aufnahmetechnische Aspekte bleiben unberücksichtigt. Dass organische Musik heute vom Mikrophonanschluss bzw. A/D-Wandler an digital aufgenommen wird, ist ein unwesentliches Produktionsdetail.
  • Technisch erzeugte/wiedergegebene Musik: u.a. mein und fremde, vergleichbare Ansätze, bei denen Computersprachen für Audioprogrammierung und/oder Notensatz in Semantikunion eine maßgebliche Rolle spielen. Bei der Verarbeitung zu einer Aufnahme muss lapidar gesagt kein Musiker aktiv irgendwas tun außer einen Prozess zu triggern. Selbst das könnte im Prinzip jeder ohne musikalische Kenntnisse, nur im Besitz der Software/des Apparats (z.B. Drehorgel) und einem wie auch immer gearteten Partiturträger (Datei, Lochwalze). Neutrales Pendant für mMn pejorativ verwendete Begriffe wie Retorten-, Konservenmusik.
  • Organisch-technische Mischformen: Umfasst die Einspielung von Instrumenten mit Tonabnehmer und MIDI-Anschlüssen und technische, nicht nur akustische Verarbeitungsstufen (Synthesizer, Effekte usw.) dahinter.
  • Technisch-organische Mischformen: Im Unterschied zur technisch wiedergegebenen Musik ist die aktive, konzentrierte Präsenz des Musikers bei der Herstellung einer Aufnahme wesentlich, denn er muss dazu laufend Dinge tun und hat affektbezogene Gestaltungsspielräume bei der Aufnahme.
Tatsächlich wirkt es immer etwas peinlich, wenn ein Laie Vertretern eines wissenschaftlichen Fachs etwas "vorschlägt". Was zählt ist der fromme Wunsch, dass der eine oder die andere versteht, wo ich mein Projekt selber einordne. Da mir das obige nach zuviel Text aussieht, wohl nur auf Nachfrage.

"Technisch wiedergegebene Musik" – sicher eine Umschreibung. Nach einer vor meiner Zeit niedergeschriebenen Definition zu suchen war bisher halt vergeblich, tja, dann ist es halt so. Aber immerhin wirkt die Formulierung seriöser als mein als Platzhalter im Text dienender Begriff "Uhrwerksmusik".

Das Buch soll idealerweise aus "IT-ler"-Perspektive und "Musiker"-Perspektive gleichermaßen verständlich sein. Im Programm und seiner Dokumentation schreibe ich demnach auch lieber von Motiven beispielsweise, statt von "benannten Tongruppen". Eine Tongruppe ist lediglich ein Datentyp, ein Motiv eine Tongruppe, die namentlich referenziert werden kann zur späteren Wiederholung und zur motivisch-thematischen Arbeit überhaupt. "Variablen" vermeide ich in der Begriffswelt, trotz der Gemeinsamkeiten. Damit konnotiert der IT-ler wieder Dinge, die das, was ich mache, nicht umfassen soll. Audioprogrammierung ist es zwar, aber eben Meilen fern von turing-complete, ne deklarative Geschichte, eine "domain-specific description language". If gibts auch nicht. Es gibt quasi nix, was eine stupide Text-Templating-Engine übernehmen könnte, die von der Semantik des Textes keine Ahnung hat, den sie da in die Mangel nimmt. So, jetzt hab ich genug mit IT-Begriffen um mich geworfen.
 
Wieso, er wurde doch in diesem Thread bereits erarbeitet: technisch wiedergegebene Musik.
Nur denkt da jeder normal Sterbliche schlicht an einen Lautsprecher, der aus welcher Quelle auch immer jede mögliche Musik abspielen kann.
Oder anders: Man kann jede Musik aufnehmen. Man kann jede aufgenommene Musik mithilfe von Technik wiedergeben. Der Begriff beschreibt bzw. verdeutlicht also rein gar nichts.
Wenn ich heute heim komme und irgendwas zwischen Vivaldi und Death Angel aufdrehe, warum sollte das keine technisch wiedergegebene Musik sein?


Das Buch soll idealerweise aus "IT-ler"-Perspektive und "Musiker"-Perspektive gleichermaßen verständlich sein.
Nun, ich kann sowohl programmieren als auch Noten lesen - und ich zumindest tu mir ziemlich schwer, dein Anliegen zu verstehen :redface:

Damit konnotiert der IT-ler wieder Dinge, die das, was ich mache, nicht umfassen soll.
Und das es dem Musiker genau so geht schließt du offenbar aus? Wie schon gesagt, wer zwei "Nerdjargons" vermischen will, sollte auch in beiderlei Materien Nerdqualitäten haben, wie soll das sonst funktionieren?
 
Mediatechnische Instrumentenaufzeichnug und Songbasierte Tonwiedergabe (MIST)
 
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Hi @Klängeräuschreiber
mir sind die Angelsachsen wesentlich angenehmer, die so etwas schreiben wie "Ein Beitrag zur Systematik moderner Musik" oder "Some notes on ...", als eine gewisse deutsche, traditionell behaftete Angewohnheit, gleich ein ganz neues umfassendes System zu erfinden, mit der man die ganze Welt erklären kann und das alles Vorhergehende für obsolet erklärt.

Nur mal so als Hinweis für eine Selbstverortung. :)

Aus meinem wissenschaftlichen Kontext (Soziologie) ist zudem schlüssig, dass Systematiken letztlich dazu dienen, Dinge oder Gebiete in Bezug auf (wissenschaftlich angebbare und definierte) Aspekte zu gliedern. Das Ganze hat also keinen Wahrheitsanspruch, sondern ist letztlich ein Arbeits- oder Organisationshilfe, um Dinge einordnen zu können. Andere Ordnungen zielen auf andere Aspekte ab und sind ebenfalls hilfreich.

Letztlich reicht es aus meiner Sicht, wenn Du etwas für Dich unter Deiner Perspektive durchdringst und - falls sich dies für als nützlich für Dich herausstellst, es auch anderen in einer Form zur Verfügung stellst, die sie sich gut aneignen können.

Unter diesen Prämissen halte ich Deine Unterteilung in einer ersten Betrachtung für nachvollziehbar und handhabbar. Um zu checken, ob eine Systematik und ihre jeweiligen Abgrenzungskriterien auch tragfähig sind, kann man ja ein paar Beispiele in den Raum werfen und Du ordnest diese dann in Deiner Systematik ein. Wenn das gut klappt, ist es gut, wenn nicht, ist es ein Hinweis darauf, dass es noch Verbesserungsbedarf gibt.
Folgende Beispiele sind mir aus dem Bauch heraus eingefallen:
  1. Karaoke - die Musik kommt von der Konserve, ein Mensch singt live dazu, wozu es technische Hilfen gibt (Text, Noten, Anzeige von Einsätzen etc.).
  2. DJ - diese benutzen Samples, aber mischen diese live, so dass etwas Neues entsteht (etwas Neues entsteht bei Karaoke beispielsweise nicht), das aus bereits technisch reproduzierter Musik besteht, aber nur unter menschlichem Agieren entsteht.
  3. KI-generierte Musik: Fällt die aus Deinem Schema raus? Und warum? Letztlich nimmt hier ein Programm zwar technisch vorhandene Musik zum Ausgangspunkt für eine neue Kreation (wobei man über die Schöpfungshöhe streiten kann), diese basiert letztlich aber auf von Menschen gemachter Musik
Herzliche Grüße - soweit erst mal.

x-Riff
 
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opa_albin
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Nur mal so als Hinweis für eine Selbstverortung.
Hehe, trag nicht zu viele Eulen nach Athen, nicht umsonst hab ich die entsprechende kritische Bemerkung über Laien mit ihren eigenen Systematiken in meinem Beitrag gemacht. Hieß es nicht soeben, dass es nichts vorhergegangenes geben soll? Mir bleibt demnach also nix anderes übrig, doch, zu schweigen. Wer fragt, ist dumm, wer nicht fragt, bleibt dumm. Tolle Devise, für mich nur nicht. Meinen Gedanken irgendwelche runterspielenden Floskeleien voranzustellen liegt mir nicht, manche Leute meinen eh, ich würde selber denken. Pfeiffer, Sie denken ja schon wieder!

Karaoke ... der Gesang ist organische Musik. Mikrophon-Audioanlage-Signalkette nicht ausschlaggebend, genauso wie die Begleitung aus der Konserve. Die dient in diesem vor allem gesellschaftlichen Zusammenhang nur als Taktstock und Melodieleitseil und hat meiner Ansicht nach null Beitrag zu irgendeinem irgendwie gearteten Kunstwerk. Genauso könntest du fragen, was das für ne Musik sei, wenn eine Katze übers Klavier läuft. Keine Systematik kann und soll alles abbilden.

DJ ... Technisch. Kannste dir ja denken, ein Gedankenspiel: du erschießt den Mann am Pult, weil dir die Mucke ned gefällt und du zufällig gerade ne Büchse dabei hast, der von der Security am Eingang hat nicht aufgepasst. Was passiert in Bezug auf die Musik? Der Loop geht weiter, oder? Er wird sich zwar einfältig wiederholen und irgend nen Setplaner auf dem Laptop wird nach m'ss" zum nächsten Track skippen oder so, aber nur solange der Clubbesitzer nicht den Notausschalter betätigt.

KI-generierte Musik ... Technisch. Ja, sie basiert auf Aufnahmen. Aufnahmen zu verwursten fällt aus der System.

Ich sehe, Wiedergabe ist irreführend. Der Angelsachse hätte "to render" und entsprechende Ableitungen. Englisch ist nicht meine Erstsprache, aber würde besser das meinen, was ich ausdrücken will: technically rendered music.
Zu dumm, dass das u.a. auch wiedergeben heißt, aber hierzulande wiedergeben mit der Wiedergabe einer Aufnahme verwechselt wird, siehe oben. Das heißt im Englischen playback.

Ich wundere mich schon etwas: Für mich ist die Frage, was ein neutraler Begriff für Konserven-Musik ist, einfach zu verstehen. Aber Kopfgeburten haben das halt so an sich, was man selber denkt, versteht man halt leichter, logisch. Und bei anderen weiß man im Internet nie mit Sicherheit, ob die nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen. Bei Leuten im Real life ließe sich das aus dem Gesicht lesen.

Ist egal. Ich sach einfach Löwe zur Giraffe und hoffe, dass kein Zoologe vorbeikommt.
 
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DJ ... Technisch. Kannste dir ja denken, ein Gedankenspiel: du erschießt den Mann am Pult, weil dir die Mucke ned gefällt und du zufällig gerade ne Büchse dabei hast, der von der Security am Eingang hat nicht aufgepasst. Was passiert in Bezug auf die Musik? Der Loop geht weiter, oder? Er wird sich zwar einfältig wiederholen
So einfach ist es nicht. Der DJ drückt nicht einfach auf einen Knopf und ein Loop läuft unbeeinflußt ab bis zum get no. Der DJ hat verschiedene tracks zur Auswahl, deren Mischung, Länge, EQ-Einstellungen und weiteren Effekten sowie Übergänge er als Mensch bestimmt - damit entsteht selbst aus einem gleichen Set an tracks bei jedem DJ ein anderes, individuelles Ergebnis. Kruger und Dorfmeister haben das mal gemacht - sie haben sich jeweils aus dem gleichen großen Topf an tracks bedient - und das Ergebnis war individuell.
Es ist nur unter Vorbehalten vergleichbar mit einem Dirigenten (wo sich ja jede Aufnahme eines gleichen klassischen Stückes bei verschiedenen Dirigenten unterscheidet), da ein Dirigent Menschen dirigiert - ein DJ dirigiert tracks - aber er erzeugt mit ihnen ein unverwechselbares, individuelles Ergebnis.

Auch hier könnte man natürlich trefflich über die Schöpfungshöhe streiten oder diskutieren - spielt dieser Begriff in Deiner Systematik eine entscheidende Rolle?

Karaoke - da kann ich als vorwiegend gesellschaftliches Unterhaltungsspiel mitgehen, auch wenn ich es nicht damit vergleichen würde, dass eine Katze über´s Klavier läuft, weil selbst die Karaokenden (falls man so sagen kann) mit mehr Bewußtsein, Wille und oft genug Eifer an das herangehen, was sie reproduzieren möchten als das eine Katze je auch nur könnte.

Die Mischung aus Gesang bzw. menschlicher Musik und Musik aus der Konserve ist mit Karaoke aber nicht erschöpft. Schon Ende der 80er flossen von Miller komponierte und elektronisch produzierte Tracks in die Platten Tutu und Amandla ein, die Miles Davis sozusagen mit seiner Trompete veredelte. Beide Platten gelten auch heute noch als Meisterwerke. Jazzsängerinnen sind nicht unbedingt auf eine Band angewiesen - und egal, ob sie nun zu Backingtracks oder zu einer Band singen: ob das, was dabei herauskommt Kunst ist, wird nicht durch diesen Unterschied bestimmt, sondern zu großen Teilen durch ihren gesanglichen Vortrag.
In Deiner Systematik wäre das aus meiner Sicht organisch-technisch, weil sowohl bei Miles Davis als auch bei Sänger*innen zu Playback (was es ja auch bei etlichen Gesang-Talentshows gibt) der menschliche Beitrag der entscheidende ist.

Das gleiche träfe aus meiner Sicht auf das gesamte Genre RAP/HipHop zu - die Musik kommt in der Regel vom Band/beruht auf Tracks, der Sprechgesang wird jedoch live performed und ist sehr stark sowohl vom Text als auch vom jeweiligen Künstler abhängig.

x-Riff
 
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Wieso, er wurde doch in diesem Thread bereits erarbeitet: technisch wiedergegebene Musik.
Sorry, dann stimmt deine Zuordnung unten nicht. Denn jedes ,akustische oder elektronische, Instrument ist ein technischer Gegenstand. Pfeifen könnte ich als organisch akzeptierten…
 
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Hieß es nicht soeben, dass es nichts vorhergegangenes geben soll?
Meinst du echt, was auch immer du genau machst (worüber du uns ja nach wie vor trefflich im Unklaren lässt, man könnte fast schon auf die Idee kommen, dass es dir eigentlich ohnehin nur um das geht, was wir in Ösistan "Hirnfixerei" nennen) hat noch niemand vorher gemacht?
Meinst du tatsächlich, da "Grundlagenforschung" zu betreiben, die für kommende Generationen am besten noch wissenschaftlich verarbeitbar in Buchform zu dokumentieren ist? Mannmann....

Mir bleibt demnach also nix anderes übrig, doch, zu schweigen. Wer fragt, ist dumm, wer nicht fragt, bleibt dumm.
Also ich vernehme hier deutlich weniger Fragen als eher schon zwanghaft anmutende Definitionsversuche und Belehrungen fernab jeder Realität und vor allem jeder musikalischen Praxis.
Die Eingangsfrage ist ja offenbar für dich mit "technisch wiedergegebener Musik" geklärt, was waren denn nochmal die anderen Fragen? Zähl mal die Sätze, wo du was fragst und die, wo du uns was erklärst in dem Thread....
 
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Englisch ist nicht meine Erstsprache, aber würde besser das meinen, was ich ausdrücken will: technically rendered music.
Das würde ich vielleicht mit "technisch erstellte" Musik übersetzen.

Wobei das auch nicht 100% eindeutig formuliert ist, menschliche Sprache ist eben keine formale Sprache. "Render" bedeutet ja in dem hier verwendeten Sinn etwas aus Rohdaten erstellen. Also nicht im eigentlichen Sinne etwas erschaffen, sondern "veredeln", von einer niedrigeren Verarbeitungsstufe in eine höhrere überführen.
Also kein Erschaffungs-, sondern ein Veränderungsprozess ("render something useless" wäre dann die umgekehrte Richtung, unbrauchbar machen).
 
Unabhängig davon ist im Universum des Musik machens "rendering" sowohl auf Englisch als auch auf Denglisch in Form von "rendern" leider schon vergeben ;)

Wenn ich an "gerenderte Musik" denke, dann denke ich an einen Audiomenschen, der (Audio-)Daten verarbeitet. Dass das "technisch gerendert" ist, ist sowieso einfach das, was man in der Mathematik eine Überbestimmung nennt.... Was wäre denn "nicht technisch gerendert"? Macht doch keinen Sinn, da man in so ziemlich jedem Kontext von Rendering Daten verarbeitet und das geht nunmal nicht ohne Technik.
 
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Liebe Leute,

ich bedanke mich für eure Beteiligung. Es waren einige mich weiterbringende Beiträge dabei, selbst @opa_albin mit seinem launigen Einstand im Faden hat noch was sachdienliches geschrieben.

Was ich mache, steht demnächst in den Informationen in meinem Profil.

Viele Grüße
Klängeräuschreiber.

wo du uns was erklärst
Ich gab euch nur Einblick in die Enden meines ("Glaube-zu-")Wissens. Dass das auch im inneren falsch verknotet sein kann – tja, ist dann so. Schlimm ist das nicht, schlimm ist der Krieg und, was weiß ich. Mein Literaturstudium ist sicher lückenhaft, qualitativ wie quantitativ. Diese rhetorischen Partikel- und Floskelorgien, die ich im sozialen Real life mitmache, um ja niemand zu verletzen und um ja immer Leute im Klaren zu halten, dass all mein Halbwissen stets mit ner Prise Salz abzuschmecken ist, ist mir hier zu aufwendig, mein Gesicht kann ja hier niemand lesen.

Das wäre doch noch viel mehr Text, der von vielen nur überflogen wird. Sensiblere Naturen können das, gegen manche Meister dieses Faches bin ich n unemphatischer Haudegen, Nerd, so manchen Trollverdacht nehm ich als Trophäe mit. Der komprimiert wissenschaftliche, der mir je nach Laune ins hochgestochene oder gestelzte abdriftende Redestil ist auch manchem Asperger-Autisten eigen. Ob ich wohl einer sei, kann gern jeder für sich vermuten, dass soll nichts zum Thema tun.

Das heißt wenn überhaupt Hirnwichserei. Fixen tut die Jugend an sinistren Plätzen, nur schade, dass es nicht Hirn ist, was die sich da injiziert.

Ich fühle mich gereizt, hier doch was zu veröffentlichen, um zu zeigen "was ich kann". Und ich ... über eure eifersüchtigen Stiche, zu denen euch das treibt. Dann wird aber sicher wieder der Klang bemängelt und dass ich ja offenbar so gar nichts von Musik und Interpretation verstünde und so weiter. Dinge, die nicht zum Thema gehören. Und würde ja eh gelöscht – dass olle Béla Bartók gerade 79 Jahre tot ist weiß nicht jeder, der Henle-Verlag beschwert sich womöglich weil nicht autorisierte unfreie Bearbeitung seines Urtexts und bla, was weiß ich. In den Nutzungsbedingungen des MB stehts doch explizit: "[Verbot gilt ...] auch für Verstöße gegen das Urheberrecht".
Das Board verbietet mir also, zu zeigen, dass das nicht Hirnwichse ist, sondern Code und Audio, quasi das digitale Pendant einer Lochwalze für irgendnen Instrument, das keinen Namen hat, samt dessen etwas hemdsärmelig dahindefinierten acoustical-physical model. Es ist ohnehin noch keine Kunst, ein Funktionstest mehr.
 
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Kurz und knapp auf den Punkt gebracht.
Dann hoffe ich, die Diskussion hat dich weitergebracht. Wir sind alle Lernende.
 
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Jetzt bin ich eigentlich erst Recht davon überzeugt, dass "Hirnfixerei" genau die treffende Beschreibung war. Reaktion auf Kritik ist ein ellenlangen Beitrag, der nix mit der Kritik zu tun hat, ich und andere haben auch konkrete Fragen gestellt, keine wird beantwortet, stattdessen darüber schwadroniert was wir nicht täten wenn wir doch wüssten worums eigentlich geht was der TO aber aus verschiedensten Gründen doch nicht näher erörtern will....


Tja, ich wähle etwas provokantere anderen Worten als @opa_albin : Herr Troll, ich hoffe das vom Board reichlich zur Verfügung gestellte Futter hat geschmeckt 😋
 
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