Übe ich falsch

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thepublicservant
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Hallo Tastateure,

Ich bringe mir gerade autodidaktisch das e-Piano anhand von einfachen populären Stücken bei.
Zur Zeit ist das z.B. (klar, wie soll es auch anders sein) Yiruma - The River Flows In You.

Bis zu einem gewissen Punkt ging das gut. In letzter Zeit aber, komme ich anstatt besser zu werden immer langsamer vorwärts.
Ich übe ca. 2 h am Tag - am WE mehr. Oft hänge ich an bestimmten Stellen und mache über Tage hinweg immer und immer die selben Fehler, ohne endlich weiter zu kommen.
Ich über jetzt schon einen Monat diesen Song und hab ihn immer noch nicht drauf.
Seltsamerweise spiele ich manche schwierigen Passagen mit geschlossenen Augen fehlerfreier, als wenn ich hinsehe.
Wie kann das sein? Mache ich beim Üben etwas falsch??

Gruß Andy
 
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Ich bin jetzt keiner von der Tastenfront, aber ich glaube diese Frage kann ich beantworten:

Wichtig ist, die Passagen wo du Fehler machst, LANGSAM zu üben. Und zwar so langsam, dass du eben keine Fehler machst. Erst wenn du merkst dass du es "draufhast" und dich sicher fühlst, solltest du das Tempo langsam steigern. Ansonsten übst du sozusagen die Fehler mit ein - ich glaube das passiert dir gerade.

Auch sinnvoll: Nicht stundenlang am Stück üben, sondern zwischendurch immer mal wieder ne 5 min. Pause machen, in der du was ganz anderes machst. So erhältst du deine Konzentrationsfähigkeit.

Natürlich ist das eine Ferndiagnose, aber du wirst ja merken ob meine Tipss für dich richtig sind.
 
Und natürlich die Stellen, an denen du hängst isoliert üben. Langsam erst drei Töne, dann fünf, dann die gesamte Phrase (normalerweise 2-3 Takte). Wenn die dann einigermaßen sitzt, die Übergänge zu umliegenden Stellen genauso isoliert üben. Und die Stellen besser jeden Tag kurz üben als alle zwei, drei Tage länger.
 
Wie kann das sein? Mache ich beim Üben etwas falsch?
Den vorigen Beiträgen stimme ich zu, einen Punkt möchte ich noch ergänzen:
Benutzt Du eine Methode (Klavierschule, Lehrheft)?
Allein aus Stücken stelle ich mir das Lernen autodidaktisch mehr als schwierig vor.
Zum aktuellen Stand von (für deine Ziele) geeigneten Heften kann ich nicht viel sagen. Ich habe mir die Grundbegriffe des Tastendrückens vor 20 Jahren mit den jeweils zwei Bänden von Heumann, Klavierspielen - dein schönstes Hobby und Margret Feils, Piano beigebracht.
 
Ich arbeite zur Zeit mit Tipps aus dieser Online-Publikation: http://foppde.uteedgar-lins.de/foppde.html
Übe wie dort vorgeschlagen rechts und links separat in kleinen Teilstücken ein - bis es läuft. Allerdings ist es ja immer so, dass beide Hände zusammen einen rhytmische Logik ergeben. Und auch erst bei beiden Händen fangen die Probleme an.
Am schlimmsten sind variierende Wiederholungen. Dann wollen die Finger ähnlich wie im voran gegangenen Teil spielen.

Ich vermute ich habe noch nicht raus, wie ich das Fingergedächtnis und das bewusste Gedächtnis unter einen Hut bringen kann.
Wie gesagt, die Finger wissen teilweise unterbewusst wo es lang geht (z.B. mit geschlossenen Augen). Wenn ich bewusst übe und hinschaue, verhasple ich mich.
Komisch ist auch, dass ich wenn ich extrem schnell spiele, weniger Gedächtnishänger habe, als wenn ich extrem langsam spiele. Ich kapier das nicht.

Mit den Pausen habt ihr sicher recht. Ich spiele ziemlich ergeizig straight durch. Ist dann merklich schlecht für die Konzentration. Irgendwann kann man das Stück dann auch echt nicht mehr hören. Muss das so sein?
 
Ich spiele ziemlich ergeizig straight durch.
Ehrgeiz ist gut, hatte ich damals auch. Wenn das Üben/Lernen aber zu Widerwillen führt machst Du dir auf Dauer im schlimmsten Fall deine Motivation kaputt.
Es kann auch kommen, dass Du ein neues Stück nach dem anderen anfängst und nichts mehr richtig lernst, weil der Kick des Erfolgserlebnisses nicht mehr so leicht ausgeköst werden kann wie ganz am Anfang.
Die Gegenstrategie bedeutet "musizieren", also das mit Freude am Tun, Genuss und Liebe zum Detail (musikalischer Ausdruck) zu spielen, womit man sich gerade beschäftigt. Gut ist auch, sich aufzunehmen und mit etwas zeitlichem Abstand zu bewerten, wie so ein Stück aus der Zuhörer-Perspektive klingt.

Zum Chang-Kurs gibt es im Board eine Diskussion:
https://www.musiker-board.de/thread...actice-chuan-c-chang-sog-online-chang.555680/

Wie meine Empfehlungen zeigen, suche ich mir die Lehrmittel lieber angepasst auf meine Ziele (Pop & Jazz). Bei Heumann bedeutet das keine Ausgrenzung von "pädagogisch wertvoller" Klassik wie z.B. Bachs Präludium 1, Feils hält sich an Blues und Pop, Moser fand ich zu wiederholend-langweilig und habe mich später an zwei Bücher von Tim Richards sowie Mark Harrison gehalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du es dir leisten kannst, nimm Unterricht, wenigstens ein Jahr. Viele Hürden tun sich durch falschen Fingersatz auf, gerade bei einem Stück wie "River flows in you" du dir gerade selber beibringst.
Dazu nimm den ersten Band von Tim Richard " Jazzpiano". Die Übungen darin machen Spaß, überfordern nicht gleich und es gibt viel Hintergrundwissen dazu.
Ansonsten machst du doch alles richtig!

Gruß

Dirk
 

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