Tweed Amps- The Soul Of Tone (Fender/5E3-Clones)

  • Ersteller Nashvillian81
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Hi inoX!
Gegen Vintagehype und Teuer hilft Selbstbauen :)
Dazu würde ich ganz klar "jein" sagen ;)

Natürlich ist das Selber-Bauen eine tolle Sache - aber nicht als Abhilfe für "Vintagehype" und "Teuer".

Gegen "Vintagehype" hilft das Selber-Bauen leider gar nicht - weil man sich ja keinen "Vintage"-Amp bauen kann.
Und gegen "Teuer" hilft es - ehrlich gesagt - auch nicht.

Realistisch betrachtet kosten allein die Trafos, Röhren, Lautsprecher, Chassis und Teile (Buchsen, Fassungen, Potis, Kabel, Kondensatoren etc.) zwischen 3 und 400,- €.
Dann hat man noch kein Gehäuse - und man hat weder die Zeit für das Sammeln und Einkaufen der "Parts", noch die Zeit, den Platz und das Werkzeug für den Selbst-Bau eingerechnet.
Was ausserdem noch fehlt, ist eine Prüfung/Beglaubigung über die Betriebssicherheit des Gerätes.

Mit etwas Geduld findet man dagegen auch professionell gebaute 5E3s um die 6-800,- € auf dem Gebrauchtmarkt.


cheers - 68.
 
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Jau, sehe ich ganz genau so. Man kann zwar seinen Basteltrieb befriedigen und sich zweifelsohne an Eigenem erfreuen und darf das gerne auch anderen zeigen.

Sofern man seine eigene Werkstatt hat. OK, hier ist meine, kürzlich mal spaßenshalber aufgenommen, als ich meine Ibanez reparierte und mal kein technisches Unikum auf dem Tisch stand:

Werkstatt.jpg


Fehlt eine Werkstatt, so startet allein hier ein ungewollter finanzieller Aufwand.

Hinzu kommt der finanzielle Aufwand für die Bauteile. Dann aber war es das. Einen Selbstbau-Amp wird man so ohne Weiteres nicht einfach los (Sicherheit, VDE) und wenn ja, dann so gut wie immer weit unter Wert der Einzelteile. Und vor allem: andere, nette Gehäuse und Speaker verfremden oft oder zu schnell den eigentlichen Sinn so eines Amps, insbesondere dann, wenn es sich z.B. um einen "Exoten" wie den 5E3 handelt. Hier hat es einen Grund, den möglichst 1:1 auch hinsichtlich seines Gehäuses (selbst bauen? Kaufen -> Preis!) nachzubauen. Tut man das bei diesem Amp nicht, so hat man m.E.n. den ungewollt vorhandenen Sinn so einer Kiste nicht verstanden.
 
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(Wobei man schon sagen darf, dass man so eine hammergeile Werkstatt wie @Stratspieler jetzt nicht uuuunbedingt in dieser Ausstattung braucht, aber geil wäre es schon... :D)) - aber klar, man braucht halt schon ein bisschen Equipment, selbst wenn man nur "Löten nach Zahlen" macht, muss man ja testen und messen können.

Einen Tweed-"style" Amp nachzubauen, ist nun nicht schwer und es gibt ja diverse Angebote. Aber nah an die Originale heranzukommen, ist dann doch schwerer (ob nun die Originale heute noch so klingen wie sie damals fabrikneu klungen, ist ja nun ein zusätzliches anderes Feld).

Bei meinen Basteleien habe ich auch als ziemlicher Laie durchaus schon gemerkt, dass unterschiedliche Output Transformer einen anderen Klang machen, unterschiedliche Speaker sowieso, unterschiedliche Caps auch ... und JA, liebe Schul-Physiker, auch wenn nominell "dieselben" Werte draufstehen!

Dann hat man noch das ganze Gedöns hinsichtlich Kabelführung, Erdung, Schirmung, ... es gibt nicht umsonst eine durchaus große Community, die lieber aus irgendwelchen alten Radios oder PA-Amps was gitarrentaugliches bastelt, als einen Neubau zu wagen.

Aber - um die Kirche im Dorf zu lassen - Spaß machen kann alles! Solange man sich gegenseitig die Butter auf dem Brot belässt und eklige "besser-vs-schlechter" Diskussionen vermeidet, sind doch alle happy bzw. können es werden.

Noch ein Schmankerl am Rande: https://soursound.com/collections/transformers - wenn man sich da mal einliest, mit welcher Detailverrücktheit hier versucht wird, alte Trafos neu zu bauen ... schön, dass es einen Markt dafür gibt, der solchen Tüftlern ein Auskommen beschert und solche Teile auf den Markt bringt.
 
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(Wobei man schon sagen darf, dass man so eine ... Werkstatt wie @Stratspieler jetzt nicht uuuunbedingt in dieser Ausstattung braucht...

Natürlich nicht. Die ist ja auch über 'zig Jahre gewachsen und war primär mal eine für alte Radios und TVs. Daher ja auch das ganze herumstehende Equipment. Für Amps wird davon nicht mal ein Bruchteil benötigt...

Zum Thema:

...Einen Tweed-"style" Amp nachzubauen, ist nun nicht schwer ... Aber nah an die Originale heranzukommen, ist dann doch schwerer (ob nun die Originale heute noch so klingen wie sie damals fabrikneu klungen, ist ja nun ein zusätzliches anderes Feld).

Das weiß vielleicht nur Neil Young? :)

..Bei meinen Basteleien habe ich auch als ziemlicher Laie durchaus schon gemerkt, dass unterschiedliche Output Transformer einen anderen Klang machen, unterschiedliche Speaker sowieso, unterschiedliche Caps auch ...

Deswegen ist ein DIY eine Gratwanderung: man gibt relativ viel Geld aus. Und dann stehen wir nämlich da und sinnieren: Tscha, isser das nun wirklich? Oder ist es ein anderer 5E3? Etwa der sehr teure des Originalherstellers, der ja inzwischen andere Speaker drin hat?

...Spaß machen kann alles! Solange man sich gegenseitig die Butter auf dem Brot belässt und eklige "besser-vs-schlechter" Diskussionen vermeidet, sind doch alle happy bzw. können es werden.

Es geht, denke ich, nicht mal um ein "besser vs. schlechter". Es geht vielleicht eher darum, ob man mit seinem teuren Eigenbau dann auch wirklich zufrieden sein kann oder ob dann nicht doch jemand :)devilish:) stichelt: "Hey, das Bessere ist vielleicht doch des Guten Feind?" Wer von uns kann es sich schon leisten, ständig ziemlich viel Geld für die Suche nach DEM 5E3 auszugeben; zumal auch noch dann, wenn man einen Eigenbau wieder abstoßen will? Wer hält gegen seinen inneren Schweinehund durch und bleibt zufrieden, mit dem, was man hat?

Aber jetzt geht es ins Philosophische. :gruebel:
 
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Hi!
...
Es geht, denke ich, nicht mal um ein "besser vs. schlechter". Es geht vielleicht eher darum, ob man mit seinem teuren Eigenbau dann auch wirklich zufrieden sein kann oder ob dann nicht doch jemand :)devilish:) stichelt: "Hey, das Bessere ist vielleicht doch des Guten Feind?"...
Ja, da bin ich gerne behilflich :)

Ich bin sicher, dass man sich einen richtig tollen Amp (Fender 5E3-Deluxe oder was-auch-immer) bauen kann - aber ich hatte schon drei "Clones" vom 5E3, und keiner hat mich so überzeugt wie der ´57-Reissue von Fender. Er klang/klingt einfach "besser" als die anderen - oder entspricht mehr dem, was ich mir von diesem Amp erwarte...

3 Tweed Deluxes at home.jpg

Leider hatte ich noch nie die Gelegenheit einen "echten" Tweed Deluxe zu spielen - vielleicht könnte ich dann noch mehr zu dem gut + besser sagen ;)

cheers - 68.
 
...und keiner hat mich so überzeugt wie der ´57-Reissue von Fender. Er klang/klingt einfach "besser" als die anderen - oder entspricht mehr dem, was ich mir von diesem Amp erwarte...

Als ich Obenstehendes schrieb, habe ich komischerweise genau an das derzeit erhältliche Original gedacht. Vielleicht oder auch wegen der Eindrücke, die man angesichts seines jetzigen Speakers lesen kann. :)

Vielleicht ist meine Schlussfolgerung ja falsch, aber seinerzeit konnte ich einen alten Bassman mit meinem '59 LTD vergleichen. Und ich war verblüfft, wie unglaublich "nahe dran" Fender mit einem Platinenamp (wie werden die doch so oft gescholten) und modernen Bauteilen (alleine nur die Elkos, geht ja gar nicht!) zumindest an dem Original war, mit dem ich vergleichen konnte. Hier hat der Hersteller alle seine Hausaufgaben richtig gemacht.

Wenn also Fender mit seinem '57-Reissue das vergleichsweise zu einem alten Original genauso hinbekommt (und das ist ja meine Schlussfolgerung. Jeder von uns weiß, dass es DEN Tone eines Originals gar nicht gibt, jeder Amp klingt immer etwas anders), dann würde ich mir sehr wahrscheinlich nicht "den Umweg" über einen Eigenbau leisten, sondern gleich das Original kaufen. :gruebel:
 
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Hi!
... seinerzeit konnte ich einen alten Bassman mit meinem '59 LTD vergleichen. Und ich war verblüfft, wie unglaublich "nahe dran" Fender mit einem Platinenamp ... an dem Original war, mit dem ich vergleichen konnte...

Wenn also Fender mit seinem '57-Reissue das vergleichsweise zu einem alten Original genauso hinbekommt ...
Ja, das wäre natürlich toll (y)

In U.S.-Foren (in den USA sind ja sowohl die Reissues als auch die Originale häufiger anzutreffen) habe ich schon verschiedene Meinungen gelesen - von "klingt genau wie mein ´58er" bis zu "netter Versuch" ;)

Wie gesagt - ich finde den Amp sehr gut, habe aber noch keinen Vergleich mit einem "alten" machen können...

cheers - 68.
 
Dass ich diesen Faden hier erst auf Seite 34 entdecke... ts,ts,ts... zumindest ich habe da meine Hausaufgaben nicht gemacht - scheinbar.

Meine Tweeds sind aktuell Beides modifizierte Modelle.
Zum Einen habe ich einen TAD 5e8a Low Power Tweed Twin, der aber vom Captain das Hall/Tremolo(!)/Loop-Modul bekommen hat.
Zum Anderen einen Realtone Tweed.
Beide basieren im Prinzip auf der selben sog. ´57er Schaltung. Der Realtone hat noch so Späße wie Kathodenbias/Fixed Bias Umschaltung, aber dafür eine GZ34 statt das Pärchen 5u4 als Gleichrichter.
Heute würde ich die Mods vielleicht gar nicht mehr machen, weil ich finde, dass ein mittelgroßer Tweed gar keinen Reverb benötigt. Die Biastremolo in den beiden Amps finde ich aber zum Niederknien gut. Würde man aber vermutlich auch anders gelöst kriegen können.

Was mich zum Mitschreiben motiviert hat ist, dass beide Amps eigentlich recht ähnlich sind - aber im Moment mit sehr unterschiedlichen Speakern bestückt. Im Realtone werkelt ein Pärchen neuerer Jensen Blackbird 40 und im TAD ein Pärchen reconed Jensen P12P aus den 50ern.
Die P12P (habe ich gestern schon im Jensen User-Thread beschrieben) sind insgesamt dicker, scooped im Direktvergleich und glatter als die Blackbird 40, die etwas rauer und mittiger klingen.
Im Ernst. Wenn mir jemand ein Pärchen Blackbirds im Tausch gegen die alten Jensen anbieten würde, würde ich vermutlich zuschlagen, weil ich den ungehobelteren Sound einfach mag. Allerdings fangen die P12P unter Lautstärke auch an ihre Stärken auszuspielen. Sind halt viel stabiler im Gesamtklang.
Worum es mir geht ist, wie sensibel diese Amps auf Speakerwahl reagieren. Wobei die beiden Pärchen gar nicht mal sooo weit auseinanderliegen sollten.
P12P liegen zwischen P12Q und P12N - haben Charakteristika von Beiden (technisch). Der Blackbird 40 sollte eigentlich ein stabilerer P12Q sein.
Also im Prinzip ähnlicher Ansatz. Trotzdem das Voicing total verschieden.

Ein guter, passender Lautsprecher kann aus einem Tweed je nach Bedarf einen sehr unterschiedlichen Amp machen.
 
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