Im Youtube Clip spielt für mein Ohr jemand mit sehr gutem Klang, gutem Vibrato und interpretiert es durch die Phrasierung als "Easy-Listening"-Trompete.
Das berühmteste und beeindruckende Gegenbeispiel mit einem jazzigem Klang der Trompete (in mancher Hinsicht fehlerhaft aus klassischer Sicht) und ganz ohne Vibrato wäre die Version des gleichen Stücks von Miles Davis & Gil Evans:
http://www.youtube.com/watch?v=7rSQVRTG0sQ
Ein sehr gut gespieltes Beispiel einer einfachen klassischen Melodie finde ich die folgende Händel-Interpretation trotz etwas viel Vibrato:
http://www.youtube.com/watch?v=rfELKaUWvNk
Wie lange man Unterricht nimmt, hängt m.E. von mehreren Dingen ab.
Der wichtigste Punkt ist die eigene Motivation, aus dem Unterricht lernen zu wollen, um auf dem Instrument und musikalisch voran zu kommen. Das setzt meist voraus, dass ein vertrauensvolles Verhältnis zum Lehrer besteht und natürlich, dass man durch den Unterricht spürbar weiterkommt.
Ich habe erst als Erwachsener systematisch mit dem Lernen von Instrumenten angefangen, hatte dann immer wieder längere Zeit Unterricht und ebenso längere Unterbrechungen, aus beruflichen und familiären Gründen.
Zuletzt hatte ich nach 2 Jahren abgebrochen, als ich mich in eine tiefe "Ansatz-Luft"-Krise manvöriert hatte, aus der wir mit den sehr traditionellen Unterrichtsmethoden keinen Ausweg fanden.
Den Ausweg erarbeitete ich mir schließlich selbst mit Heft und DVD der "Burba Master Class" und noch einmal verstärkt mit der Entdeckung des Song & Wind Konzepts, auf deren zentrale Übung des Munstück Buzzings im anderen Beitrag verwiesen wurde (R. Friedrich und K. Steenstrup-Lektionen).
Ein weiterer Punkt sind die persönlichen Ziele auf dem Instrument. Man kann 2-4 Jahre Unterricht nehmen, um bei durchschnittlichem Talent und täglichem Üben die Grundlagen des Blechblasens (hoffentlich) auf die Reihe zu kriegen.
Steht ein Studium zur Debatte, ist wahrscheinlich laufender Unterricht Pflicht, teilweise auch auf dem Klavier, den Nebenprüfungsfächern und schließlich zur gezielten Prüfungsvorbereitung, um eine Chance zu haben.
Ein befreundeter Musker hatte sich erst mit 15 Jahren für sein Instrument entschlossen, dann aber die Musik sehr bald zu seinem Berufsziel erklärt und Unterricht bei einem Dozenten seiner "Wunsch-Hochschule" genommen, mit erfolgreichem Ergebnis.
...Man muss von Haus aus kein Talent sein um später sehr gut spielen zu können...
Das kenne ich allerdings ganz anders. Trompeter mit bescheidener Begabung für dieses Instrument brechen nach meiner langjährigen Beobachtung irgendwann ab, weil sie sich auf der Trompete mit jedem Versuch des Übens/Spielens kräftig frustrieren.
Selbst begabte Trompeter geraten bisweilen in heftige Krisen des Ansatzes und der Luftführung, durch die ihr Klang grausam schlecht wird und das für Trompeter unabdingbare musikalische Selbstbewusstsein schwindet. Zusätzlich hat diese schlechte Verfassung Folgen für das Spielen im Ensemble, wo sie in dieser Form nicht zu gebrauchen sind.
Ein genügend einfaches Stück kann auf Instrumenten mit Tonerzeugung (Klavier, Gitarre...) auch bei bescheidenem Talent spätestens nach ein paar Monaten akzeptabel vorgespielt werden, Schlagzeuge gehören auch dazu.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlagzeug#Schlaginstrumentarium
Die Trompete erzeugt keine Töne, sondern verstärkt sie lediglich (Resonator).
Auf einer Trompete würde es sich die Darbietung des denkbar einfachsten Stücks immer noch zum Davonlaufen anhören, weil unter den angenommenen Umständen weder Töne getroffen würden noch ein akzeptabler Klang zu hören wäre.