Festzuhalten bleibt, dass sie von Jahr zu Jahr an emotionalen Wert gewinnt.
Genau so etwas ähnliches wollte ich dann auch schreiben.
Natürlich ist man nicht von materiellen Dingen besessen, vielmehr sind es die schönen Erinnerungen, die in meinem Fall sogar mit alten Bindungen zusammenhängen.
Ich könnte meine Gitarren verkaufen, würde aber vermutlich nicht den Wert erhalten den sie materiell wert sind, als auch unter dem Aspekt Erinnerungsstück.
Klar kannst Du mit neuen Gitarren auch neue Erfahrungen und Erinnerungen anknüpfen aber irgendwie gibt man auch immer etwas dafür ab, weshalb ich diese Entscheidung schon schwierig finde.
Meine Ibanezmodelle habe ich auch mit vielen Zweifeln verkauft, es aber nie bereuht. Unteranderem aufgrund meiner jetzigen, danke für die tolle Klampfe Jens, psywaltz!
Aber neue Wege, neue Mittel und Inspirationsquellen eben. Als Musiker nicht zu unterschätzen diese Entwicklung.
Meine erste Gitarre war ebenfalls eine Yamaha Pazifica, womit ich allerdings nicht so tolle Einnerungen verbinde. Es war die Gitarre, auf der ich Theorie gelernt habe,
nicht aber wo ich kreativ Musik schreiben durfte. Das war uns beiden nicht vorbestimmt. Leider ging mit der Zeit auch der billige Wahlschalter defekt, wodurch sie für mich damals irgendwie defekt war. Die nächste war eine knallbunte B.C. Rich. Warlock in Neongelb mit Cracklelackierung und Riss im Hals. Der erste emotionale Antivernunftskauf auf ebay, mit allem was dazugehört. Allein auch der Tatsache folgend, dass ich ungefähr zwei Monate auf diese Gitarre warten musste, was ja mittlerweile undenkbar wäre.
Also entweder es ist ein Betrüger oder die Gitarre kommt rasend schnell heutzutage, so meine Erfahrungen. Das war dann allerdings um 2001 rum.
Besagte B.C. Rich habe ich dann geschrottet, indem ich ein paar Zakk Wylde Boomers von GHS aufgespannt habe. Dummerweise hat der Riss im Hals das auf Standardtuning nicht verkraftet. Also, er hat das schon. Nur hätte ich nicht auch noch am Halsstaab rumspielen sollen, um den Flitzebogen etwas gerader zu machen. Nun ja, unmögliche Geschichte halt.
Als nächstes kam die Fendersucht und weil für eine USA damals kein Geld da war, habe ich mir gebraucht wie neu eine Fret-King Strat aus der EU Serie gekauft, für 450 Euro. Das war dann die Erfüllung. Ich konnte so eine Gitarre damals in dem Gitarrenladen, wo ich Praktikum gemacht habe mal anspielen, sie mir neu aber wiederum auch nicht leisten. Immerhin 900 Tacken für nen Schüler, der zu diesem Zeitpunkt über kein Geld verfügen sollte, was der eigenen Urteilsmacht unterstünde. Jedenfalls war die Gitarre ursprünglich mal Korallenrot. Ich habe sie im Laufe der Jahre umlackiert, allerdings scheint das Rot immer noch durch und erinnert mich an viele tolle und kreative Stunden. Es ist nichtmal unbedingt die Tatsache, sie zu spielen, die bloße Anwesenheit "mein" Instrument in die Hände zu nehmen, reicht aus, mit all den Lackmacken und Andenken.
Es ist also nicht so, dass nur ich Erinnerungen an diese Gitarre habe. Auch ein guter Freund hatte sie damals öfters für Gigs oder fürs Tonstudio ausgeliehen und immer mal gern gespielt bei unseren Sessions. Es ist eine gute Gitarre, zwar nicht die beste wie ich heute weiß. Dennoch müsste ich sie jetzt nicht unbedingt an so einen Equipmentproll auf ebay verhökern.
Achja: Der Laden in dem ich Praktikum gemacht habe und der mich auf die Gitarre aufmerksam machte, musste leider auch zumachen, nur ein paar Jährchen später.
War "Secondhand Musicland" in Herne. Eventuell kennt den der ein oder andere Ruhrpöttler. Unter Umständen hätte ich doch irgendwie lieber doch dort kaufen sollen. ;(
Gekauft habe ich dann nochmal dort. Eine Billig Jackson Dinky, die er auch noch in der falschen Farbe bestellt hatte. Jaja ...
Viele Grüße
indigorade