Lisa2
Helpful & Friendly User
Hallo Monika
Als ich diese Anmerkung von Dir las ...
... fragte ich mich:
Wie gehst Du oder wie gehen andere dabei vor?
Worin bestehen die Schwierigkeiten?
Eine der von mir empfundenen Schwierigkeiten war das Aufbrechen der Auge-Hand-Koordination, die das Notenlesen und Greifen so eng verknüpft, dass die Finger gewissermaßen schon da sind, bevor ich verstanden habe, was da im Notenheft steht. Das gilt nicht nur für das Blockflötenspiel sondern in ähnlicher Form auch für das Klavierspiel. Nur da war es für mich zunächst einfacher zu überwinden. Und warum? Weil ich an diesem Instrument die Fingersätze für mein Gefühl nicht so stark verändern muss, wie auf der Blockflöte. Und auf diatonischen Mundharmonikas passiert das Transponieren quasi anders herum: Ich lese verschiedene Tonarten, spiele aber völlig unabhängig davon stets dieselben Bewegungsmuster.
Wie funktioniert das?
Was passiert da im Kopf und wie kann ich von dem, was ich bei dem einen Instrument gelernt habe, beim anderen Instrument profitieren?
Für mich war die Verbesserung der Klangvorstellung der Schlüssel zum Erfolg. Beim linearen Melodiespiel singe ich innerlich, was ich lese. (Beim quasi mehrstimmigen Tastenspiel ist das anders, komplexer aber hier nicht das Thema, da die Blockflöte ein linear gespieltes Instrument ist.) Was auf das vorausschauende innerliche Singen folgt, ist vergleichbar mit dem Auswendigspielen. Die Spielbewegung folgt in beiden Fällen der Klangvorstellung. Dabei werden im Grunde eingeübte Bewegungsmuster abgerufen, die mit der Zeit derart verinnerlicht wurden, dass sie ohne Nachdenken abrufbar werden.
Als ich begann, mich mit dem Ocarinaspiel zu beschäftigen, ärgerte ich mich beim Musizieren mit der Travers-Okarina immer wieder über Greiffehler. Die Griffe sind denen der Blockflöte sehr ähnlich. Bei der Fehleranalyse erkannte ich, dass ich mich zu wenig mit der Verinnerlichung der abweichenden Bewegungsmuster beschäftigt hatte und mein Unterbewusstsein dadurch den Shortcut Klangvorstellung - Blockflötengriffe anwendete. Der einzige Weg das zu überwinden, war das systematische Üben von Bewegungsmustern, neudeutsch Pattern.
Mit dem Griffsystem der englischen Pendant-Ocarina hatte ich einen leichteren Einstieg, weil ich da etwas völlig Neues lernen musste. Aus dem Erfahrungsschatz mit den anderen Instrumenten schöpfend übe ich darauf immer wieder auswendig (!) wichtige Pattern wie verschiedene Tonleitern und Dreiklänge. Ich wähle einen Ton/Griff als Ausgangspunkt und suche mir die zur Klangvorstellung passende Griffolge. Am Anfang ist das mühsam. Doch wenn man das regelmäßig macht, wird es immer leichter und fließender und irgendwann denkt man über die Griffe gar nicht mehr nach. Die Finger machen es "einfach".
Beim Transponieren Üben mit der Blockflöte stelle ich mir zwei Pattern abwechselnd vor. Zuerst das, was ich in den Noten sehe. Das spiele ich dann einmal nach den Noten und dann auswendig. Dann überlege ich mir, wohin ich dieses Pattern verlagern möchte, mache mir klar, welche Tonart das ist und spiele das Pattern dann in der neuen Lage zunächst auswendig mit geschlossenen Augen. Das Schließen der Augen ist für mich ganz wichtig. Dadurch blockiere ich alle visuellen Eindrücke und kann um so besser die Verknüpfung von Klangvorstellung und Bewegungsmuster trainieren.
Wenn beide Pattern fließend im Wechsel funktionieren, öffne ich die Augen wieder und lese beim Spielen die Noten mit.
An alle nun die Frage: Wie geht Ihr bei Transpositionsübungen vor?
Gruß
Lisa
Als ich diese Anmerkung von Dir las ...
Zwei Sachen bringe ich mir mühsam gerade selber bei - transponieren aus dem Stand und improvisieren. Beides Sachen, die einem Jazzer nur ein müdes Lächeln abfordern, einen Klassiker aber vor eine schier unlösbare Aufgabe stellen.
... fragte ich mich:
Wie gehst Du oder wie gehen andere dabei vor?
Worin bestehen die Schwierigkeiten?
Eine der von mir empfundenen Schwierigkeiten war das Aufbrechen der Auge-Hand-Koordination, die das Notenlesen und Greifen so eng verknüpft, dass die Finger gewissermaßen schon da sind, bevor ich verstanden habe, was da im Notenheft steht. Das gilt nicht nur für das Blockflötenspiel sondern in ähnlicher Form auch für das Klavierspiel. Nur da war es für mich zunächst einfacher zu überwinden. Und warum? Weil ich an diesem Instrument die Fingersätze für mein Gefühl nicht so stark verändern muss, wie auf der Blockflöte. Und auf diatonischen Mundharmonikas passiert das Transponieren quasi anders herum: Ich lese verschiedene Tonarten, spiele aber völlig unabhängig davon stets dieselben Bewegungsmuster.
Wie funktioniert das?
Was passiert da im Kopf und wie kann ich von dem, was ich bei dem einen Instrument gelernt habe, beim anderen Instrument profitieren?
Für mich war die Verbesserung der Klangvorstellung der Schlüssel zum Erfolg. Beim linearen Melodiespiel singe ich innerlich, was ich lese. (Beim quasi mehrstimmigen Tastenspiel ist das anders, komplexer aber hier nicht das Thema, da die Blockflöte ein linear gespieltes Instrument ist.) Was auf das vorausschauende innerliche Singen folgt, ist vergleichbar mit dem Auswendigspielen. Die Spielbewegung folgt in beiden Fällen der Klangvorstellung. Dabei werden im Grunde eingeübte Bewegungsmuster abgerufen, die mit der Zeit derart verinnerlicht wurden, dass sie ohne Nachdenken abrufbar werden.
Als ich begann, mich mit dem Ocarinaspiel zu beschäftigen, ärgerte ich mich beim Musizieren mit der Travers-Okarina immer wieder über Greiffehler. Die Griffe sind denen der Blockflöte sehr ähnlich. Bei der Fehleranalyse erkannte ich, dass ich mich zu wenig mit der Verinnerlichung der abweichenden Bewegungsmuster beschäftigt hatte und mein Unterbewusstsein dadurch den Shortcut Klangvorstellung - Blockflötengriffe anwendete. Der einzige Weg das zu überwinden, war das systematische Üben von Bewegungsmustern, neudeutsch Pattern.
Mit dem Griffsystem der englischen Pendant-Ocarina hatte ich einen leichteren Einstieg, weil ich da etwas völlig Neues lernen musste. Aus dem Erfahrungsschatz mit den anderen Instrumenten schöpfend übe ich darauf immer wieder auswendig (!) wichtige Pattern wie verschiedene Tonleitern und Dreiklänge. Ich wähle einen Ton/Griff als Ausgangspunkt und suche mir die zur Klangvorstellung passende Griffolge. Am Anfang ist das mühsam. Doch wenn man das regelmäßig macht, wird es immer leichter und fließender und irgendwann denkt man über die Griffe gar nicht mehr nach. Die Finger machen es "einfach".
Beim Transponieren Üben mit der Blockflöte stelle ich mir zwei Pattern abwechselnd vor. Zuerst das, was ich in den Noten sehe. Das spiele ich dann einmal nach den Noten und dann auswendig. Dann überlege ich mir, wohin ich dieses Pattern verlagern möchte, mache mir klar, welche Tonart das ist und spiele das Pattern dann in der neuen Lage zunächst auswendig mit geschlossenen Augen. Das Schließen der Augen ist für mich ganz wichtig. Dadurch blockiere ich alle visuellen Eindrücke und kann um so besser die Verknüpfung von Klangvorstellung und Bewegungsmuster trainieren.
Wenn beide Pattern fließend im Wechsel funktionieren, öffne ich die Augen wieder und lese beim Spielen die Noten mit.
An alle nun die Frage: Wie geht Ihr bei Transpositionsübungen vor?
Gruß
Lisa
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