Hi Meticus,
erstmal: Du machst schöne Musik, bravo.
Es wurden schon einige hilfreiche Tips hier gegeben, also fehlt nicht viel was ich noch hinzufügen könnte. Sicher sollte man beim Stimmen der Instrumente (hab die Flöte gehört) anfangen, der Rest hier ist quasi ein Anfängerkurs in Tonaufnahme, auch das wurde schon angesprochen.
Dein Focusrite Interface ist klasse - ich selbst hab die Variante 6i6 davon und brauch nicht mehr, das geht in Ordnung.
Zu diesem Focusrite Interface würde ich zwei Mikros einplanen, Kleinkondensatormikros in guter Qualität gibt's ab ~ 100€ (pro Stück). Für Stereoaufnahmen sollten das baugleiche Mikros sein, es gibt sogar ausgesuchte Pärchen wenn man sich die entsprechenden Angebote im Internet (große Versandhandelsketten wie Thomann, Music Store o.ä.) mal ansieht. Kleinkondensatormikros rauschen bauartbedingt etwas mehr als solche mit größeren Membranen, das sollte aber bei guter Qualität nicht auffallen.
Zur Aufnahmetechnik:
Ich kann weder zu Windows viel noch zu Cakewalk/Bandlab irgendwas sagen (hab ich mir nur sehr kurz angesehen), aber wie bei einem richtigen analogen Mischpult von früher gibt's bei DAWs eigentlich immer einen Regler für die Eingänge; ich hab in einem Screenshot aus meiner DAW (Ardour auf Linux, kostet auch nix) einen solchen Regler im Kanalzug ganz links unter "Bass" und gleich neben dem Eingang *2*, hier:
https://www.flickr.com/photos/wjlonien/49952913913/in/album-72157707871132955/
Damit stellt man den Eingangspegel ein, nicht mit dem Schieberegler unten, der macht die Lautstärke im Mix.
Wie beim Focusrite Interface (Pegel wechselt dort die Farben über grün und organge zu rot) stellt man also erstmal ein vernünftiges Signal ein.
Dann kommen eigentlich immer (auch bei meinem Bass) ein Hochpassfilter (beim Bass ist die tiefste Note die Du bei 4 Saiten und EADG-Stimmung spielen kannst das E mit roundabout 41 Hertz, ich senke also alles unterhalb davon mit 24dB/Oktave ab (noch "steiler" sollte man normalerweise nicht gehen weil das auch Verzerrungen reinbringen kann, soviel als Anfangserklärung)). Einen Tiefpaß auch 12 oder 24dB/Oktave ab ca. 18 oder 20kHz kann, muß man aber nicht unbedingt dazunehmen; ich mach's.
Dann Kompressor - dazu kann ich nur raten Dir Beispiele auf Youtube anzusehen, hier wurde auch schon was gesagt bzw. zu kostenpflichtigen Kursen geraten. Im Prinzip kappt so ein Kompressor in einstellbaren Stufen (wie 1:2 oder 1:4 usw.) die Spitzen in der Dynamik damit die gesamte Spur in der Lautstärke angehoben werden kann ohne daß der Kanal übersteuert.
"Übersteuerung" ist das Zauberwort hier. Wenn Du Spuren bekommst die so aussehen:
https://www.flickr.com/photos/wjlonien/48147322061/in/album-72157707871132955/ (in Audacity) oder so:
https://www.flickr.com/photos/wjlonien/33967485498/in/album-72157707871132955/ (in Ardour), dann ist das zuviel! Zum "Arbeiten" (und ja, Tonaufnahmen sind Arbeit) bleib ich in einzelnen Kanälen bei einer durchschnittlichen Lautstärke von -21LUFS (oder dB), die Peaks immer unter -1dBTP, dann verzerrt nichts. "Gain staging" wurde hier schon genannt, und das beinhaltet die Überlegung daß man selbst ins nächste Plugin im gleichen Kanal nicht zu "heiß" reingehen sollte, damit man nicht genau dieses Plugin übersteuert. Dasselbe dann für Kanalübergreifende Sachen (wie Hall den ich eigentlich immer auf einem eigenen Kanal/Bus hab).
Insgesamt arbeitet man beim Mixen in kleinen Schritten, 1dB hier, eins da, und plötzlich - geeignetes Material der Künstler vorausgesetzt - klingt's verdammt professionell.
Die Ausgangslautstärke ist ein oft diskutiertes Thema - ich bleibe bei -16LUFS was noch 2dB unterhalb von dem ist was Plattformen wie Youtube (-14) wieder weiter komprimieren würden. Sowas macht Ardour beim Export automatisch, siehe
https://www.flickr.com/photos/wjlonien/33967485498/in/album-72157707871132955/ - wie das bei Cakewalk/Bandlab oder anderen (Reaper wurde genannt und ist zu empfehlen) aussieht weiß ich nicht.
Das Ganze ist nichts anderes als ein Lernprozeß, genau wie das Musikmachen an sich.
Hoffe ich konnte ein wenig helfen,
viel Spaß weiterhin, und Gruß,
Wolfgang