Tonart und die entsprechenden Töne dafür auf dem Brett

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Vauxdvihl
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Hallo Leute,

wahrscheinlich ist diese Frage schon x mal gestellt wurden aber irgendwie finde ich die passende Anwort nicht.
Daher versuche ich es nochmal von vorne.

Ich spiele sei ca. 10Jahren Klampfe (Bereich Metal)
Ich habe mich nie mit der Harmonielehre der Klampfe beschäftigt.

Eine Band habe ich keine mehr, aber dafür eine Familie und nicht mehr die Zeit wie in den jungen Jahren.
Die Finger jucken aber trotzdem noch und das Feuer ist nicht erloschen.

Um irgendwie Spaß beim spielen zu haben / und zu behalten, versuche ich ein wenig zu bekannten Songs zu jammen und unsere "alten" ThrashSachen nach zu spielen (junge junge sind meine Finger eingerostet :))
Ok nun die eigentliche Fragen.

z.B. Spiele ich gerade "Wicked Game" in der Version von Him.
Das Solo wollte ich anders spielen (halt rumjammen)

Da ich ja von der ganzen Harmonielehre überhaupt keinen Plan habe, bekomme ich hier 2 Probs
a.)
Welche Tonart ist der Song?

b.)
Wo sind die Töne dafür?

Gibt es irgendwie eine Möglichkeit (ohne die dicken Harmoniewälzer) die Tonart herauszufinden und sich dahingehend die "Tonleitern" zu erarbeiten

Ich arbeite mit GP6.

Sorry für die "naive" Frage, aber statt vor 20Jahren so'n fettes Brett zu spielen und Bier im Proberaum zu saufen, hätte ich mich mal lieber auch mal mit der Theorie beschäftigt :D

Danke für Eure Tipps
Gruß
Vaux
 
Eigenschaft
 
a.) Welche Tonart ist der Song?
b.) Wo sind die Töne dafür?

Ich würde vermuten der Song ist in A-Dur:
Die Töne der A-Dur sind A - B - C# - D - E - F# - G#. (mit B ist das internationale B gemeint dies entspricht dem deutschen H)
Könnte aber auch in Bm sein:
Die Töne der Bm-Tonleiter sind: B - C# - D - E - F# - G# - A# (melodisch moll)

Griffbrett mit Noten.zip --> hier findest Du die Noten am Griffbrett.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit guitar pro kann man sich auch Tonleitern anzeigen lassen...
 
Sorry aber A-Dur und h-Moll sind schon zwei verschiedene Paar Schuhe. Das Original von Chris Isaac ist in h-Moll. Eine Moll-Tonleiter hat eine kleine Terz, eine kleine Sext und eine kleine Septime. Dann ergibt sich auf h die Leiter h cis d e fis g a h. Aber Obacht: Wicked Game steht im dorischen Modus, weil die Akkorde im Original h-Moll A- Dur Esus4 E-Dur sind, und E-Dur hat ja eine große Terz, also ein Gis. Ersetzt man das g durch das Gis, erhält man die dorische Leiter, die im Originalick auch gebraucht wird.

Die HIM Version kenne ich nicht gut.
 
Sorry aber A-Dur und h-Moll sind schon zwei verschiedene Paar Schuhe. Das Original von Chris Isaac ist in h-Moll. Eine Moll-Tonleiter hat eine kleine Terz, eine kleine Sext und eine kleine Septime. Dann ergibt sich auf h die Leiter h cis d e fis g a h. Aber Obacht: Wicked Game steht im dorischen Modus, weil die Akkorde im Original h-Moll A- Dur Esus4 E-Dur sind, und E-Dur hat ja eine große Terz, also ein Gis. Ersetzt man das g durch das Gis, erhält man die dorische Leiter, die im Originalick auch gebraucht wird.

Die HIM Version kenne ich nicht gut.

:bahnhof:

Ja also vielen Dank für die Antwort...ich verstehe nichts.
:)

Um in GP6 die Tonleitern zu üben, muss ich ja nun erst einmal wissen, in welcher Tonart das ganze gespielt wird

Zeigt GP6 die Tonart des Lieder an....weil die Noten habe ich in GP

Danke
Gruß
Vaux
 
Ich habe mich nie mit der Harmonielehre der Klampfe beschäftigt.

Das Schöne ist, dass Harmonielehre unabhängig von allen Instrumenten funktioniert ;). Es gibt keine spezielle Gitarren-Harmonielehre. Falls du grundsätzliche Fragen zur Harmonielehre hast, kannst du die gerne im Musiktheorie-Forum stellen.

z.B. Spiele ich gerade "Wicked Game" in der Version von Him.

Das hier? Nehme ich mal an.

Das Solo wollte ich anders spielen (halt rumjammen)

"Improvisieren" ist der übliche Begriff.

Da ich ja von der ganzen Harmonielehre überhaupt keinen Plan habe, bekomme ich hier 2 Probs
a.)
Welche Tonart ist der Song?

Erst mal hat nicht jeder Song eine Tonart, nur tonale Musik. Also ist erst mal überhaupt nicht gesagt, dass immer eine Tonart bestimmbar ist. Das Gefühl einer Tonart stellt sich üblicherweise dann ein, wenn eine Hierarchie zwischen den Akkorden eines Songs aufgebaut wird: bestimmte Akkorde klingen harmonisch angespannt, müssen weitergeführt werden und sind nicht schlussfähig - andere Akkorde klingen entspannt, müssen nicht weitergeführt werden und können am Schluss stehen. Bei deinem Beispiel klingt für mich der F#m-Akkord schlussfähig. Daher steht das Stück in F#m. Vielleicht nicht durchgehend, auch A-Dur käme in Frage.

Jetzt kann man sich die anderen Akkorde anschauen und prüfen, welche vorkommen und in welchem Abstand sie zum F#m-Akkord stehen. Und da kommt die Harmonielehre ins Spiel, die die Verhältnisse von Akkorden beschreibt. Damit kann man die F#m- oder die A-Dur-These stützen oder in Frage stellen. Falls es dich interessiert - alles weitere gerne im Harmonielehre-Forum.

Wo sind die Töne dafür?

Auf der Gitarre :D. Die Töne der natürlichen F#m-Tonleiter sind: f#,g#,a,h,c#,d,e . Es gibt aber verschiedene Molltonleitern, von daher könnten auch andere Töne passen.

Gibt es irgendwie eine Möglichkeit (ohne die dicken Harmoniewälzer) die Tonart herauszufinden und sich dahingehend die "Tonleitern" zu erarbeiten

Klar, Ohren aufsperren und spielen. Dabei immer an einer Sensibilisierung des Gehörs und der harmonischen Urteilskraft arbeiten. Also: wie wirken welche Akkorde auf dich? Welche Spannungsgefühle stellen sich ein, wenn die Grundtöne diesen und jenen Abstand haben? Welche Akkordtypen (Dur,Moll,maj7,7,9,...) haben welche Wirkung? Oft kann man die Wirkung nicht in Worte fassen, weil wir in der Sprache keine Begriffe für musikalisch-harmonische Gefühle haben. Aber zur Analyse und Planung von Musik ist es extrem wichtig, sich mit solchen Spannungsverhältnissen auseinanderzusetzen und eine eigene Meinung zu Harmoniefolgen zu entwickeln.

Harald
 
Wenn du die Tonart von nem Song rausfinden willst und wir gehen mal davon aus, dass er eine hat, musst du drauf achten wo die Halbtöne sind. Bei ner Dur -oder Molltonleiter sind zwischen den Tönen mit jeweils zwei Ausnahmen immer Ganztöne. Bei den Ausnahmen eben Halbtöne.

z.B.
Tonart:C-Dur
Stufe: | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII |
Töne: C D E F G A B C (mit B ist das internationale B gemeint, also das deutsche H)

Auf dem Griffbrett: (Halbtöne zwischen 2 und 3 auf der A Saite, und 4 und 5 auf der G Saite)

e|-----------------------
B|-----------------------
G|-------------2-4-5---
D|------2-3-5----------
A|-3-5-----------------
E|----------------------


von C nach D, von D nach E, von F nach G, von A nach B ist es immer ein Ganzton (=2Halbtöne).
von E nach F und von B nach C (also von der dritten zur vierten und von der siebten zur achten Stufe) ist es allerdings jeweils ein Halbton.

Bei jeder Dur-Tonleiter ist von der dritten zur vierten und von der siebten zur achten Stufe ein Halbton. An der Lage der Halbtöne lässt sich also die Tonleiter erkennen.
Was sich daran noch nicht erkennen lässt, ist ob es z.B. Dur oder Moll ist.
A-Moll z.B. hat das gleiche Tonmaterial wie C-Dur, sprich besteht auch aus den Tönen: C D E F G A B C.

Der Unterschied ist aber, dass A Moll nicht den Grundton C hat, sondern den Grundton A. Obwohl also die gleichen Töne benutzt werden, hat ein Song dadurch eine andere Gefühlsstimmung. Mit der Zeit
kriegt man ein bisschen ein Gefühl dafür was für eine Tonart es sein könnte und dann probiert man einfach mal auf dem Griffbrett wo die Halbtöne liegen.

Bei Moll sind die Halbtöne also bei welcher Stufe?

Tonart:A-Dur
Stufe: | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII |
Töne: A B C D E F G A

@HaraldS, finde interessant, was du schreibst, aber es gibt doch einfachere Ansätze draufzukommen, welches Tonmaterial passt. Ob das Stück jetzt in Dur, Mull, Dorisch, Lokrisch etc. mal außen vor gelassen. Als Anfänger braucht man doch Anhaltspunkte um etwas verstehen zu können und irgendwie reinzukommen, sonst bleibt alles nur ein Mysterium.
Hab normalerweise keine Probleme die Tonart zu bestimmen, würde aber auch mal gern mehr über deine Herangehensweise wissen, gibts dazu nen guten Workshop im Harmonielehre Forum?

Würde übrigens auch sagen, der Song ist in Bm. Sprich hat folgendes Tonmaterial: B, C#, D, E, F#, G, A.
 
Zeigt GP6 die Tonart des Lieder an....weil die Noten habe ich in GP


Mittelbar ja. Zähle die Vorzeichen und dann schau im Quintenzirkel nach.

Anhang anzeigen 259928

Wenn das Ding zwei Kreuze hat, ist es in D-Dur oder h-Moll. Die beiden Tonarten sind parallel, d.h. die Leitern bestehen aus denselben Tönen.
 
@HaraldS, finde interessant, was du schreibst, aber es gibt doch einfachere Ansätze draufzukommen, welches Tonmaterial passt.

Möglicherweise ja, aber welche? Deine Vorgehensweise ist ja:

Wenn du die Tonart von nem Song rausfinden willst und wir gehen mal davon aus, dass er eine hat, musst du drauf achten wo die Halbtöne sind.

Da gehst du schon von einer Tonleiter aus. Also einer Abstraktion. Für einen Anfänger ist es absolut nicht naheliegend, von gehörter Musik auf ihre Abstraktion zu schließen. Ausserdem ist grundsätzlich jeder Ton immer möglich - als Vorhalt, Wechselnote, Blue Note oder was auch immer. Daher bringt eine Analyse der gehörten Halbtonschritte erst mal keinerlei Hinweis auf die Tonart.

Dagegen schlage ich vor, ein Stück auch als Musiker erst mal so zu hören, wie es ein reiner Musikhörer machen würde: er lässt es auf sich wirken und lässt sich emotional bewegen. Dazu zählt auch, dass unterschiedliche Akkorde unterschiedliche Spannungsempfindungen vermitteln: eine Tonika wirkt entspannt, eine Dominante angespannt. Ich finde: diese grundlegenden Empfindungen muss man sich als Musiker immer vergegenwärtigen, weil man ja seinen Zuhörern genau diese (Ent-)Spannungen auch bieten will. Deswegen muss auch jede Analyse erst mal beim elementaren und sensiblen Musikhören ansetzen, nicht sofort beim Suchen der Halbtonschritte in einer Tonleiter.

Hab normalerweise keine Probleme die Tonart zu bestimmen, würde aber auch mal gern mehr über deine Herangehensweise wissen, gibts dazu nen guten Workshop im Harmonielehre Forum?

Einen Workshop gibt's nicht, aber komm gerne vorbei, wenn du eine konkrete Frage hast!

Harald
 
Naja es ist ja auch nicht so, dass ich nur stur danach schaue wo die Halbtöne sind und mein Gehör komplett außer Acht lasse. Wo die Tonika liegt, ob Spannung da ist und ob es zb. Dur oder Moll ist hör ich dann schon. Wahrscheinlich sind unsere Herangehensweisen wohl doch nicht so grundverschieden. Aber jetzt gleich Subdominante, Dominante usw. raushören tu ich nicht direkt. Werd mich mal dran versuchen. Auch mit Modalen Sachen hab ich mich noch nicht bewusst beschäftigt.
Ich machs so, dass ich n bisschen zuhöre und dann auf dem Griffbrett ausprobiere, welche Töne im Moment dazu passen, und da stoß ich dann doch meistens sehr schnell auch drauf wo die Halbtöne liegen und kann mir dann auch durch den Eindruck vom Lied schnell einen Reim darauf machen, welche Tonart wohl benutzt wird. Klar kann auch mal ne Blue Note oder was chromatisches drin sein, aber das bemerkt man ja mit etwas Erfahrung, nur stur nach Halbtonschritten suchen ist eben auch nicht zielführend, klar.

Vielleicht liegt meine Herangehensweise einfach daran, dass ich Autodidakt bin. Da will man dann eben doch mal ein paar "sichere" analytische Vorgehensweisen, um so was rauszufinden, und kann zunächst mal mit einer Herangehensweise rein übers zuhören und analysieren nichts anfangen, weil zunächst einige Zusammenhänge unklar sind, und man sich einfach unsicher fühlt, wenn man keinen hat, der sie einem erklärt. Da ging für mich der Weg dann eben über Tonleitern lernen, Hintergrundwissen lernen, Improvisieren lernen. Das Gefühl für die Musik kam dann nebenher auf.
Ich finde schon, dass man ein bisschen Theoriewissen einfach braucht um sich zurechtzufinden. Mich persönlich haben damals Beschreibungen, dass man die Tonart rein übers zuhören und die tonale Spannung raushört eher frustriert, da ich ohne Theoriewissen einfach nichts damit anfangen konnte und keinen Punkt zum anknüpfen gefunden habe. Ich wollte verstehen, wissen was dahinter steckt, und da war für mich der Weg der Abstraktion dann eben der befriedigerende.
Das soll jetzt nicht heißen, dass man es so machen muss, aber ich denke für Autodidakten kann es dann eben doch auch naheliegend sein.

Werde aber mal in nächster Zeit etwas genauer aufpassen beim Musik hören.
 
Selbst wenn du die richtige Tonart weist, wirst du Probleme bekommen.
Nicht immer passen alle Töne der Tonleiter auf jeden Akkord im Song. Und wenn du ohne "Verstand" rumdudelst kannst du das nur in einem eingeschränkten Bereich .
Dieser Bereich heist Pentatonik, sind nur 5 Töne aus der T'onleiter und diese kannste durch alle Akkorde jagen. Diese würd ich mir auf jeden fall mal draufschaffen. Wenn du die nicht drauf bekommst kannste das jammen eh vergessen. Alles andere bringt dich wieder zum Bahnhof.

Dann schiebst du noch die Bluenote rein. Der Rest kommt dann nach und nach.

Du kannst natürlich auch den Song in eine Schleife legen um nach und nach die passenden Töne raus zu finden. Ist wie 1Fingersuchsystem auf der Schreibmaschine.
 
Richtig, die Pentatonik solltest du dir schon drauf schaffen. Hier ein Bild mit den Griffmustern die es da zu lernen gibt. Pentatonik Girffmuster.jpg
Das große Muster geht über 12 Bünde, nach 12 Bünden wiederholt sich sowieso alles, also muss nicht mehr gelernt werden.
Wäre aber Blödsinn das große Muster auf einmal zu lernen. Man teilt es deswegen in die kleinen auf. Das in der Mitte, ist am besten um damit anzufangen. Damit kann man schon einiges machen, die anderen lernst du
einfach nach und nach.
Wenn du jetzt von einem Lied die Tonart weist, es wäre z.B. A-Moll, dann suchst du dir einfach ein A auf der tiefsten Saite ( A ist dort im 5. Bund). Dann wäre der rote Punkt (Stammton) im mittleren Muster einfach dieses A, also auf dem 5. Bund der tiefsten Saite.
Das Muster würde dir also zeigen, was du vom 5. bis zum 8. Bund alles greifen kannst, was in die Pentatonik zur A-Moll Tonleiter passt.

Hier https://www.musiker-board.de/faq-wo...chmelzen-tonleitern-auf-basis-pentatonik.html gibt es eine gute und ausführliche Erklärung und weiterführende Infos.

Viel Spaß, und nicht verzweifeln, einfach Stück für Stück lernen :great:
 

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