Wer sein Instrument ohne Nachdenken bzw. Wissen sozusagen "intuitiv" beherrscht, kennt solche Fragestellungen gar nicht. Dieser "intuitive" Weg geht so: "höre deine Lieblingsmusik und spiele sie nach".
Gruß Claus
Naja , viele mit einer guten Übersicht übers Griffbrett haben aber auch konkret daran gefeilt und kennen daher die Fragestellung schon recht gut , auch wenn sich die fragen vll mitlerweile nicht mehr stellen. "Höre und spiele nach" , setzt ja eigentlich eine gute Übersicht schon voraus, damit technisch kein ( oder ein möglichst kleines ) Hindernis zwischen dem inneren Hören und dem zu Gehör bringen mittels Instrument mehr besteht . Oder versteh ich dich jetzt falsch ?
Um die Verbindung "Hören - wissen welcher Ton es auf dem Grifbrett ist " zu verbessern ist singen sehr hilfreich. Singen was man spielt und spielen was man singt wird dann irgendwann zu : " wissen wie der Ton klingen würde obwohl er noch gar nicht klingt und " Beim Hören automatisch Griffe sehen/spüren ... )
Ich habe grade mal überlegt wie ich das selbst so anstelle und stelle fest , dass sich bei wechselnden Harmonien vieles ganz einfach vor dem geistigen Auge auftut. Das hilft dir aber ja nix...
Vll hilft dir diese das hier an die Sache ranzugehen:
Wenn man zu sehr nach Patterns "denkt", die man ja vll langfristig sogar eher auflösen möchte , läuft man bei solchen sachen unter anderem Gefahr immer mit dem Grundton zu beginnen , weil das üblicherweiße der größte Bezugspunkt von so einen Punktmuster ist . Für wichtiger, vor allem in Bezug auf eine geschmeidige Stimmführung, halte ich es sich zu überlegen wie man am elegantesten ( also mit kleinste Weg ) in einen Ton der "neuen" Tonleiter kommt. Ich würde dazu einzelne Töne jeweils auf verschiedene Harmonien beziehen . Dann stellt man schnell fest, dass viele eng ineinader greift. Am allerdeutlichsten zum Beispiel Terzen und Septimen von Akkorden die sozusagen ineinander übergehen. Wenn du dazu was suchst liegst du mit dem Suchbegriff Guide-Tone-Line richtig. Hören tut man das eigentlich auch gleich . Es zieht einen förmlich da hin
Als Beispiel
Du triffst in einem Stück auf diese Passage : D7 | G
wenn du jetzt den Ton Fis ansiehst ist das die im Bezug zum D die Terz . Wenn du über G auch den Ton Fis spielst ist es auf einmal die maj7 . Oder du schiebst in eine Halbton nach oben in den Grundton von G
Die kleine 7 von D , das C , kannst du einen halbton nach unten schieben , also ein H , dass dann die Terz vom G ist.
Hier greifen also die Skalen/Harmonien sehr eng , schlüssig und zwingend ineinader. Wenn du dir diese Übergangspunkte veranschaulichst hast du erstens eine elegante Möglichkeit dem "immer auf dem Grundton beginnen " auszuweichen und zweitens schult die damit Vebundene denkarbeit gleichzeit die Übersicht übers Griffbrett. Nach einiger Zeit wird sich dann das nutzbare Tonmaterial von selbst aufdrängen ;-)
Außerdem hilfreich zum steigern der Übersicht übers Griffbrett:
- Skalen nur auf einer Seite spielen
- Sich einen Ton suchen und verschiedene Akkorde drum bauen , so dass der Ton stets neue bedeutung gewinnt . Diese Bedeutung nebenbei analysieren
z.b. : Ton E ( E ist die 9 in dm9 , E ist die Terz in C maj 7 , E ist die maj7 in Fmaj7 , E ist die b13 in Ab7b9b13 usw...
- verschiedene Saiten ( immer nur eine ) abkleben , dann muss man zwangsläufig umdenken und aus patterns ausbrechen
- Eine Akkordfolge spielen und eine Stimme "verfolgen"
- Einen Akkord nehmen und von jedem Akkordton aus die dazugehörige Skala weiterspielen . Also zum Beispiel : G dur Barre 3 Bund. Du nimmst die Terz H auf der G saite und spielst die Töne von G Dur. auf einer Saite . ( effektiv erklingt dann , wenn du wieder beim H bist H Phyrigisch.... ) .
- Einen Ton nehmen und ihn in allen sechs Möglichkeiten auf allen sechs Saiten ( zwischen 0 und 12. Bund ) spielen . Dabei immer von tiefster nach höchster Saite oder andersrum , ohne Sprünge ( bei e a d g h und e sind es natürlich 7 Möglichkeiten ; Leersaite und 12. Bund auf jeweils einer Saite )
Vielleicht ist was dabei , was dir hilft , auch wenn ich jetzt grade etwas von Thema abgewichen bin wie ich grade merke......
grüße b.b.