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GrouchoW
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letztlich geht es ja hier um die Frage, ob man sein Geld für ein Original (Gibson) oder eine Kopie (Tokai) ausgeben sollte. Ich z.B. suche seit einiger Zeit eine P90-Paula. Da gibt es die üblichen Verdächtigen von Gibson... und - neben mittlerweile unzähligen anderen - auch Tokai.
Es geht hier durchweg um Gitarren, die "original" in den 50er Jahren auf den Markt gekommen sind. Und danach orientiert sich Tokai, alle anderen "Cloner" aber auch Gibson selbst. Nur so kann man z.B. die immer wieder aufkommende Diskussion nachvollziehen, ob ein langer oder kurzer Halstenon original ist (u. ob der lange besser klingt).
Vor ein paar Tagen hatte ich eine wunderschöne Gibson Les Paul Goldtop mit zwei P90 für gut 2.5TEuro in den Händen. Der Händler hat mir die Gitarre erklärt: Immer wieder mußte ich hören: "Genau wie das Original von 195x!" Da frage ich mich natürlich: Warum soll nur G. eine LP bauen können, die "wie damals" aussieht u. klingt? Den Bauplan für eine ´59er Les Paul z.B. kann jeder für knapp 15 Euro bei Stewmac aus den USA beziehen...
Meine Meinung ist mittlerweile: Man kann sich kaufen was man will, Gibson, Tokai oder weiß der Teufel was. Wenn es um eine Gitarre geht, die wie eine Paula gebaut ist, ist es heute niemals mehr ein Original. Jede Paula, die man heute von welchem Hersteller auch immer kauft, ist im engen Wortsinn eine Kopie. Es ist eine mehr oder wenig gut verarbeitete und mehr oder weniger gut klingende Annäherung an ein idealisiertes Instrument aus den 50er Jahren.
Um es mal ganz provokativ zu sagen: Meiner Meinung nach ist selbst eine fabrikneue Gibson Baujahr 2009 kein Original aus Musikersicht. Ein Jurist - von Gibson zuallererst - würde das natürlich ganz anders sehen. Gibson hat ja die Rechte auf Patente, auf die Verwendung des Markennamens usw. usw. Das heißt aber nicht zwingend, daß Gibson die besten Gitarren in LP-ähnlicher Form baut (was aber von Fall zu Fall u. aus subjektiver Sicht natürlich der Fall sein kann).
Wie wird denn heute eine Gibson oder Tokai gebaut?: Macht es aus Musikersicht wirklich einen Unterschied, ob ein hoch qualifizierter amerikanischer Facharbeiter, der auf der payroll von Gibson steht, eine voll automatisierte Fräsmaschine anwirft oder ob ein vergleichbar gut ausgebildeter japanischer Facharbeiter von Tokai eine voll automatisierte Fräsmaschine - vielleicht sogar dasselbe Modell, was G. verwendet - anwirft?
Was ich sagen will: Es gibt heute keine Original Les Pauls mehr. Es gibt nur gut oder schlecht verarbeitete Gitarren in Les Paul Form, die gut oder schlecht klingen.
Damit ich nicht als Gibson-Basher Prügel beziehe: Ich habe eine Gibson Les Paul Standard von 1978. Witzigerweise aus der angeblich so furchtbaren Norlin-Ära. (Übrigens meiner Meinung nach auch so ein Unsinn: Es ist schlichtweg falsch, daß die meisten Gibsons aus den 70er Jahren schlampig verarbeitet sind.) Meine Norlin-Les Paul jedenfalls ist klasse u. ich werde sie niemals verkaufen. Wenn meine Bude abbrennen würde, wäre diese Gitarre das Teil, was ich unbedingt retten wollte. Ich bin so gesehen ein langjähriger Gibson-Fan! Für die bevorstehende Anschaffung einer P90-Paula wird es mir aber schnurzegal sein, wer die Kopie eines 50er Jahre Modells gebaut hat: Der juristische Rechteinhaber des Originals oder Tokai oder vielleicht Heritage (die sitzen nämlich genau in den Hallen, wo G. damals seine Gitarren gebaut hat) oder jemand ganz anders.
Mittlerweile schwanke ich übrigens zwischen der 700 Euro Gibson LP junior u. der ungefähr gleicht teuren TJ78 von Tokai. Will sagen: Preisgünstig geht auch. Egal von welchem Hersteller. Man muß nur testen u. für sich entscheiden wie wichtig Finish-Gimmicks sind. Aber das ist ein anderes Thema...
Es geht hier durchweg um Gitarren, die "original" in den 50er Jahren auf den Markt gekommen sind. Und danach orientiert sich Tokai, alle anderen "Cloner" aber auch Gibson selbst. Nur so kann man z.B. die immer wieder aufkommende Diskussion nachvollziehen, ob ein langer oder kurzer Halstenon original ist (u. ob der lange besser klingt).
Vor ein paar Tagen hatte ich eine wunderschöne Gibson Les Paul Goldtop mit zwei P90 für gut 2.5TEuro in den Händen. Der Händler hat mir die Gitarre erklärt: Immer wieder mußte ich hören: "Genau wie das Original von 195x!" Da frage ich mich natürlich: Warum soll nur G. eine LP bauen können, die "wie damals" aussieht u. klingt? Den Bauplan für eine ´59er Les Paul z.B. kann jeder für knapp 15 Euro bei Stewmac aus den USA beziehen...
Meine Meinung ist mittlerweile: Man kann sich kaufen was man will, Gibson, Tokai oder weiß der Teufel was. Wenn es um eine Gitarre geht, die wie eine Paula gebaut ist, ist es heute niemals mehr ein Original. Jede Paula, die man heute von welchem Hersteller auch immer kauft, ist im engen Wortsinn eine Kopie. Es ist eine mehr oder wenig gut verarbeitete und mehr oder weniger gut klingende Annäherung an ein idealisiertes Instrument aus den 50er Jahren.
Um es mal ganz provokativ zu sagen: Meiner Meinung nach ist selbst eine fabrikneue Gibson Baujahr 2009 kein Original aus Musikersicht. Ein Jurist - von Gibson zuallererst - würde das natürlich ganz anders sehen. Gibson hat ja die Rechte auf Patente, auf die Verwendung des Markennamens usw. usw. Das heißt aber nicht zwingend, daß Gibson die besten Gitarren in LP-ähnlicher Form baut (was aber von Fall zu Fall u. aus subjektiver Sicht natürlich der Fall sein kann).
Wie wird denn heute eine Gibson oder Tokai gebaut?: Macht es aus Musikersicht wirklich einen Unterschied, ob ein hoch qualifizierter amerikanischer Facharbeiter, der auf der payroll von Gibson steht, eine voll automatisierte Fräsmaschine anwirft oder ob ein vergleichbar gut ausgebildeter japanischer Facharbeiter von Tokai eine voll automatisierte Fräsmaschine - vielleicht sogar dasselbe Modell, was G. verwendet - anwirft?
Was ich sagen will: Es gibt heute keine Original Les Pauls mehr. Es gibt nur gut oder schlecht verarbeitete Gitarren in Les Paul Form, die gut oder schlecht klingen.
Damit ich nicht als Gibson-Basher Prügel beziehe: Ich habe eine Gibson Les Paul Standard von 1978. Witzigerweise aus der angeblich so furchtbaren Norlin-Ära. (Übrigens meiner Meinung nach auch so ein Unsinn: Es ist schlichtweg falsch, daß die meisten Gibsons aus den 70er Jahren schlampig verarbeitet sind.) Meine Norlin-Les Paul jedenfalls ist klasse u. ich werde sie niemals verkaufen. Wenn meine Bude abbrennen würde, wäre diese Gitarre das Teil, was ich unbedingt retten wollte. Ich bin so gesehen ein langjähriger Gibson-Fan! Für die bevorstehende Anschaffung einer P90-Paula wird es mir aber schnurzegal sein, wer die Kopie eines 50er Jahre Modells gebaut hat: Der juristische Rechteinhaber des Originals oder Tokai oder vielleicht Heritage (die sitzen nämlich genau in den Hallen, wo G. damals seine Gitarren gebaut hat) oder jemand ganz anders.
Mittlerweile schwanke ich übrigens zwischen der 700 Euro Gibson LP junior u. der ungefähr gleicht teuren TJ78 von Tokai. Will sagen: Preisgünstig geht auch. Egal von welchem Hersteller. Man muß nur testen u. für sich entscheiden wie wichtig Finish-Gimmicks sind. Aber das ist ein anderes Thema...