Hallo liebe Tokai User
Ich möchte mich nun hier einreihen aber ich hoffe ich werde nicht verspottet.
Ich habe vor zwei Wochen eine tokai les paul custom, zu einem recht günstigen Kurs, bei eBay geschossen. Ich war schon immer verliebt in diesen Look aber budgettechnisch war bisher noch keine gute drin und von epiphone brauchen wir nicht zu reden. Ich hatte schon einige japanische Paulas in der Hand und wirklich scharf auf die Teile hat mich eine edwards les paul custom gemacht. Als mir die tokai unter die Augen kam war ich irgendwie verliebt und trotz, oder vielleicht sogar auch ein bischen wegen, des ungewöhnlich hellen griffbretts (ich dachte erst es ist ein stück sehr helles palisanderholz)finde ich sie unheimlich schön(mal was anderes).
Der Preis war verlockend und nach 4tagen hin und her überlegen hab ich sie mir, aus dem Bauchgefühl heraus, gekauft.
Als sie nun endlich da war müsste ich sie erstmal ordentlich einstellen. Die Seitenlage und intonation war... Ich kanns gar nicht beschreiben... naja.
Aber ist ja kein Ding. Richtig eingestellt nun trocken angespielt und sofort begeistert. Der Hals ist echt super zu bespielen und wie sie klingt und schwingt und auch sustain ist ordentlich da. Die gute ist auch ein schweres Mädchen. Rein vom Gefühl her zwischen 4 und 5kg. Dann in den amp und echt nochmal überrascht. Was für ein geiler cleansound. Knackig und glockig, verzerrt auch Sahne. Im high gain matscht da garnix und die Gitarre hat richtig knackige Bässe. Sie klingt aber doch merklich heller als ich es von Paulas gewohnt bin. Ist jetzt nicht schlimm aber ich begann zu recherieren und war eh neugierig/stutzig wegen des hellen griffbretts.
Nach langem graben hab ich nur ein Modell von tokai gefunden, welches ein so helles griffbettholz hat und zu meinem erschrecken musste ich feststellen das die Gitarre MADE IN CHINA ist. Also nix mit japanpaula.
Das Modell trägt den Namen "Tokai ALC62"
Der Hals ist wohl aus ahorn, das griffbrett aus jatoba und der Korpus aus mahagoni mit ahorndecke. Die neupreise liegen, so weit ich ermitteln konnte, zwischen umgerechnet 390€-500€(in fernost)
Ich habe 350€ gebraucht bezahlt.
Das veranlasste mich nochmal genauer hinzusehen und die Lady nochmal pingeligst unter die Lupe zu nehmen. Ich könnte beim besten Willen aber kaum etwas finden. Sie ist wirklich wertig verarbeitet, fast schon ein bisschen gruselig. Die Bünde sind super abgerichtet, das binding ist sauber ausgeführt, der lack macht nicht den eindruck als wäre er recht dick, die buchse Sitz bombenfest, die Potis laufen perfekt, nicht zu leicht und Eiern nicht, der toggleswitch rastet etwas weich und ist etwas leichtgängiger als die von göldo, welche ich in meinen anderen beiden Gitarren nachgerüstet habe, aber io.
Die Hardware ist durchschnittlich gut. Nix besonderes aber auch nix schlechtes.
Bei ganz genauen Betrachtung ist mir nur aufgefallen, dass die Brücke minimal "durchhängt". Das wäre aber auch schon.
Ich bin wirklich zufrieden mit der gitarre. Das "Made in china" ist zwar unerwartet gewesen aber was soll's?!
Ich bin allerdings etwas neugierig, weil zu diesem Modell nur schwer etwas zu finden war und wenn man bei Google den modellnamen eingibt tauchen auch saiten und Bilder auf, wo die kopfplatte schmäler aussieht und das griffbrett dunkler ist oder wo das binding am Korpus zwei lagen mehr hat. Alles sehr verwirrend. Kann mir, speziell zu meinem Modell oder der Serie, ein paar Informationen liefern?
Ich würde diese tolle Gitarre gern von ihrer Standardthardware befreien und ihr ein faber masterkit, gotoh Mechaniken und ggf neue tonabnehmer spendieren. Nicht dass ich mit den werkspickups unzufrieden wäre, im Gegenteil, ich finde sie, für vermutlich no name werkspickups sehr gut, nur möchte ich welche mit ein bisschen mehr Output. Von der soundquallität gibt's für mich nix zu meckern außer dass ich mir etwas mehr Output wünschen würde aber das ist ja rein subjektiv und immer Geschmackssache