Töne auf dem Griffbrett finden

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Hallo liebe Mitmusiker,

ich war jetzt auf diesem Forum schon länger nicht mehr aktiv dachte aber ich fange mal wieder an, es liegen mir nämlich ein paar Fragen auf der Zunge.

Unter anderem:
Wie finde ich schnell Töne auf meinem Griffbrett? bzw. Was für Übungen könnt ihr empfehlen, um das finden von Tönen auf dem Griffbrett zu verbessern?

Folgende Punkte würde ich gerne anmerken:
-Ich spiele schon länger E-Gitarre (seit knapp 5 Jahren vielleicht?) habe jedoch bisher entweder von Tabs oder komplett nach Gehör gespielt (oder improvisiert). Ich merke nun aber beim spielen zusammen mit anderen, dass meine Unfähigkeit Töne auf dem Griffbrett zu finden, mich in meiner musikalischen Verwirklichung immer mehr einschränkt.

-Ich bin Musikstudent und mit unserem westlichen 12-Ton-System bestens vertraut. Ich suche also keine Anleitung, welche mir bspw. erklärt wo in den Noten das c oder das a ist, sondern wie sich ebenjenes c oder a schnell auf der Gitarre verwirklichen lassen. Tipps zum Vom-Blatt-Spielen also :)

Ich danke im Voraus für eure Antworten.

Liebe Grüße,
Red
 
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Hui, ich hatte mal ein paar Jahre Klavierunterricht zum Noten lernen und so, dachte das bringt mir was auf der Gitarre. Hat es aber nicht DIREKT. Indirekt aber schon, weil ich mir dazu den Ratschlag eines netten Herren namens Jeff Berlin zu Herzen genommen habe, der spielt übrigens Bass. Der hat mal irgendwo etwas in die Richtung gesagt: Kenne dein Instrument, kenne deine Links... Ich hoffe, ich versteh Dich nicht falsch, aber das wars bei mir. Ich hab mir Tonleitern und Läufe und den ganzen Kram draufgeschafft, wirklich versucht zu verinnerlichen was wo liegt auf der Gitarre, keine Ahnung welcher Teil des Hirns sich sowas für die Ewigkeit merkt, wenn man es dann regelmäßig anwendet. Seitdem such ich eigentlich kaum noch Töne, weil die Finger automatisch wissen, was sie machen, wenn irgendwo ein A steht... Letzten Endes heißt das leider auch nur wieder eins: Üben, bis die Finger von allein wissen, welches der drei gleichklingenden A das passende ist, damit Du Dir nicht die Finger brichst! Man, das war damals noch einfach im Blockflötenunterricht...
 
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Da helfen zwei Dinge:

1) Erfahrung. wenn man oft nach Noten spielt, bzw. sich einfach beim Spielen Gedanken darüber macht, welchen Ton man grade spielt, weiß man irgendwann einfach wo sie auf dem Griffbrett sind.

2) Sich die Tonart klar machen, in der man unterwegs ist, dann hat tut man sich auch leichter.
 
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habe jedoch bisher entweder von Tabs oder komplett nach Gehör gespielt (oder improvisiert).
[...]
-Ich bin Musikstudent

Das nenne ich mal eine abenteuerliche Kombination, hätte nicht geglaubt, daß es möglich ist, im Musikstudium nur nach Tabs und Gehör zu spielen... :gruebel:

Aber zum Thema:
Neben dem sturen Auswendig-Lernen, in welchem Bund auf welcher Saite welcher Ton erklingt, hast Du ja schon intuitiv beim Improvisieren gelernt, welchen relativen Abstand die Töne auf dem Griffbrett zueinander haben. Wenn Du beispielsweise egal in welchem Bund von der E- zur A-Saite wechselst, wird der Ton eine Quarte höher.
Somit hast du also die Fähigkeit erworben, Dich intuitiv von einem beliebigen Ton auf irgend einer Saite um ein bestimmtes Intervall wegzubewegen.
Davon gehe ich einfach mal aus, wenn Du mit "Improvisiation" nicht meinst, nur blind Skalen abzunudeln, sondern gezielt auch das spielen kannst, was vor Deinem geistigen Auge/Ohr entsteht.
Die erste Markierung im 5. Bund bezeichnet auf jeder Saite die Quinte zum Grundton usw.
Diese Orientierungspunkte kann man nutzen, um schnell einen Ton benennen/spielen zu können.
A-Saite im 6. Bund -> ein Halbton über der Quinte -> ein f.

Viele Grüße
Torsten

Edit:
Tipps zum Vom-Blatt-Spielen also :)
In Zweifelsfällen wird in Gitarren-Noten oft die zu spielende Saite bezeichnet - mit dieser Hilfestellung ist es nur noch ein eindimensionales Problem. ;)
Auch Barré-Angaben in den Noten sind ein wesentlicher Hinweis, bei mehreren theoretisch möglichen Spielweisen die beabsichtigte zu erkennen.
 
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Druck Dir Pentatonikblätter aus und halte Dich für einen bestimmten Zeitraum bspw. 1-1,5 Wochen an einer Pentatonik fest, darauf wechselst Du das Blatt und die Pentanik für wieder einen festen Zeitraum.
Durch das Wiederkehren der Töne wirst Du recht schnell über deren Lage auf dem Griffbrett bewusst.
 
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schau Dir folgendes mal an. hat mir sehr geholfen. das ist immer der gleiche ton. nur die oktave ist teils eine andere. so reicht es sich dieses zwei dreiecke zu merken, und die töne auf der e und a saite zu lernen. mit der zeit dann...

magische-dreiecke.jpg

http://bernhardgaller.com/die-sache-mit-der-uebersicht/

gruß
 
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Die meisten Vorschläge hier gehen in die Richtung relatives Verständins. Man lernt Griffbrettmuster, es geht eher darum wo der Rest der Tonleiter im Verhältnis zu einem Grundton liegt. Ein vollständigeres relatives Verständnis schließt dann mit ein welches Verhältnis die anderen Noten der Tonleiter zum Grundton haben, also wo ist die Terz, die Quinte, usw. Das ist ein sehr praktisches Ziel und wird durch einüben der Muster und viel Wiederholung erreicht.

Ich persönlich finde es auch wünschenswert tatsächlich immer den Ton benennen zu können den ich gerade spiele. Wenn das dein Ziel ist schlage ich dir vor eine Brücke zu schlagen: Lerne die Muster für C-Dur und A-Moll. Das sind die Noten ohne Vorzeichen. (Bei Moll fast ganz ohne Vorzeichen.) Übe zusätzlich die Noten zu benennen während du sie spielst. Das wird vor allem zwischen 7. und 12. Bund schwieriger werden. (Ab dem 12. Bund wiederholt sich ja alles.)

Wenn das sitzt, hast du zumindest eine solide Orientierung auf dem Griffbrett. Du kennst sozusagen die weißen Tasten. Von dort aus kannst du dich dann leichter in andere Tonarten einarbeiten, also auch deine Muster verschieben und auch dort die Noten benennen.

Das ist natürlich die gleiche Arbeit wie das Erlernen von Mustern und dann nochmal einiges extra.
 
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A-Saite im 6. Bund -> ein Halbton über der Quinte -> ein f.

?
Bei meiner Gitarre ist A-Saite im 6. Bund ein dis. Das f hab ich auf der A-Saite im 8. Bund. ;)

Manchmal wenn ich in der Straßenbahn sitze gehe ich das Griffbrett im Kopf durch.
Auf dem Handy hab ich eine App (RR Guitar Fretboard Trainer) die das Griffbrett abfragt. Ist nett für zwischendurch.
Was ich auch mache ist bei Tabs einfach die Töne dazuschreiben. Das bringt auch Übung und kann man auch ohne Gitarre in der Straßenbahn oder in der Arbeit :evil: zwischendurch machen.
 
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Leute, ich danke euch für die vielen Anregungen :)

Das nenne ich mal eine abenteuerliche Kombination, hätte nicht geglaubt, daß es möglich ist, im Musikstudium nur nach Tabs und Gehör zu spielen... :gruebel:

Das lässt sich relativ einfach damit erklären, dass ich zwar Musik studiere, allerdings ohne E-Gitarre als Fach drin zu haben (aber wer weiß... vllt. eines schönen Tages ja doch noch mal;)).
Ich bin eigentlich Sänger

Ich persönlich finde es auch wünschenswert tatsächlich immer den Ton benennen zu können den ich gerade spiele. Wenn das dein Ziel ist schlage ich dir vor eine Brücke zu schlagen: Lerne die Muster für C-Dur und A-Moll. Das sind die Noten ohne Vorzeichen. (Bei Moll fast ganz ohne Vorzeichen.) Übe zusätzlich die Noten zu benennen während du sie spielst. Das wird vor allem zwischen 7. und 12. Bund schwieriger werden. (Ab dem 12. Bund wiederholt sich ja alles.)

Klingt einleuchtend für mich. Ich werde versuchen das in mein Übeprogramm mit aufzunehmen. Das mit dem Töne benennen kenne ich noch vom Klavier...

Auf dem Handy hab ich eine App (RR Guitar Fretboard Trainer) die das Griffbrett abfragt. Ist nett für zwischendurch.

Die kannte ich noch gar nicht. Werde das auf jedenfall mal ausprobieren :great:
 
?
Bei meiner Gitarre ist A-Saite im 6. Bund ein dis. Das f hab ich auf der A-Saite im 8. Bund. ;)

Ach du Sch... natürlich! :redface: bei mir auch, wie peinlich...
Da habe ich ziemlichen Müll geschrieben. Vermutlich an Quinte gedacht deshalb 5. statt 7. Bund geschrieben... Aber glücklicherweise funktionieren die Korrektur-Mechanismen hier im Board hervorragend - merci!


Das lässt sich relativ einfach damit erklären, dass ich zwar Musik studiere, allerdings ohne E-Gitarre als Fach drin zu haben (aber wer weiß... vllt. eines schönen Tages ja doch noch mal;)).
Ich bin eigentlich Sänger

Ach sooo... das würde es erklären. :)
Wie singst Du nach Noten? Hast Du eher ein relatives Empfinden zu einem Bezugspunkt oder hörst Du die Töne absolut?
Da ist ja jeder anders und je nachdem, was Dir leichter fällt, läßt sich das auf die Gitarre übertragen.
Die Fähigkeit, Töne auf dem Griffbrett absolut zu kennen, ist natürlich wichtig und sinnvoll.
Das Schöne an der Gitarre ist aber gerade, daß man (von Leersaiten einmal abgesehen), Licks/Skalen usw. einfach auf dem Griffbrett verschieben kann, ohne wie auf dem Klavier verschiedene Fingersätze für verschiedene Tonarten lernen muß. Die selbe Tonfolge/Melodie hat dann überall das selbe Griffmuster, ohne zwingend auf die Tonart achten zu müssen.

Können sollte man im Laufe der Zeit natürlich idealerweise beides.

Viele Grüße
Torsten
 
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Diese Übung hat mir sehr geholfen... http://www.youtube.com/watch?v=dMG7mRu6W4k (jaja ein etwas antiquiert wirkendes Video ... )

Mach diese Übung dann , wenns mal besser läuft , nicht nur mit einzelnen Tönen sondern auch mit allen Intervallen . Da wirds dann teils schon ganz schön schwer. Also zum Beispiel das Intervall "große Sexte" mit den Tönen Ab und F . Und das auf allen 6 Ab's zwischen 1 und 12 Bund sowie alle varianten zu diesen Ab einen Sexte zu greifen.

Du kannst auch mal zu allem was du spielst die Notennamen mitsprechen ( oder am besten gleich singen ,in deinem Fall ) so entsteht nach einiger Zeit eine Verbindung zwischen deinem Empfinden für Töne als Sänger und den Bewegungen der Finger . Am besten du hörst dann eine Melodie im Kopf und kannst dir dann aussuchen ob du sie lieber singst oder spielst oder eben beides gleichzeitig. Selbige Verbindung entsteht irgendwann auch beim Lesen auf der Gitarre.
Du kannst auch noch die Funktionen von den Noten in Bezug zu aneren Dingen singen./denken

Zb. bei einem E im 5. bund H - Saite . Ich bin jetzt auf einem E das ist der Grundton von einem zugrundeliegenden Em7 Akkord und die None in Bezug zu notierten Tonart D-Dur usw....

Vom Blatt lesen kannst du ja wahrscheinlich. Also versuche quasi gleichzeitig zu spielen was zu singst. ( Bei mir wäre es andersherum ) .

Was Blattlesen auf er Gitarre betrifft : Das ist verdammt schwer und ich kanns auch nicht besonders gut aber:

Überfliege das Notenblatt und schau dir den höchsten und den Tiefsten Ton an. Danach suchst du dir die Lage aus in der du spielst. Du vermeidest dabei , dass du auf einmal unerwartete Sprünge machen musst. Ein Problem das man auf dem Klavier nicht so drastisch hat.

Such dir dann den Vorzeichen entsprechend einen Fingersatz für die Tonart, bei dem vom Tonumfang der Melodie her möglichst viel bequem zu erreichen ist.
Bleibe so gut wies geht in diesem Fingersatz , wo du die Noten kennst und weiche nur ab wenns notwendig wird. Vorzeichen etc lassen dich aufmerken dass eine Abweichung von diesem Fingersatz zu erwarten ist.

Wie man ausnotierte Akkore auf der Gitarre vom Blatt spielt ? Das wüsste ich auch gern , kenne aber keinen der das kann ;-)

Grüße b.b.
 
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Habe auch verschiedene Sachen, Tipps, Hilfestellungen usw. zur "note location" versucht. Bisher hat am zuverlässigsten und nachhaltigsten funktioniert und hat auch nicht länger gedauert als alles andere: Notenlesen und Blattspiel üben.

Just my 5 Cents ... Bob.

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Wie man ausnotierte Akkore auf der Gitarre vom Blatt spielt ? Das wüsste ich auch gern , kenne aber keinen der das kann ;-)

Mein Gitarrenlehrer kann es flüssig - nahezu egal wie komplex. Der hat das aber auch studiert und gibt u.a. Masterclass Unterricht für professionelle Konzertgitarristen. Ich erkenne mittlerweile die gaaaanz einfachen Dreiklänge und bei dem einen oder anderen die 1. Umkehrung. Letztere aber recht "zögerlich" ;)
 
Besorg dir [h=1]Barrett Tagliarino Guitar Fretboard Workbook[/h]
 
Hey,
da gibt es einiges.
Das fängt an von Tonleitern auf einer einzigen Saite zu spielen, auf 2, 3, und so weiter.
Dann hat man (wenn man sich nicht intensiv vor die Augen führt was da grad passiert) aber eher nur im Ohr wie eine Tonleiter auf dem Girffbrett verteilt klingt. Und vielleicht findet man schneller die versch. Grundtöne. Aber das "dazwischen" fehlt noch.
Dann geht's an Intervalübungen. Man schnappt einen Grundton und sucht zB die Terzen auf dem Griffbrett, die Quarten, Quinten und so weiter. Dann schaut man sich an "in welcher Verbindung stehen die mit dem Grundton" da erkennt man schnell ein Muster, da die Gitarre ja an sich relativ gleichmäßig ist. Das kann man sich fix merken und dann ist man schon flott unterwegs wenn man schnell aus dem Kopf heraus den Grundton auf dem Griffbrett findet.
Was dann weiter hilft sind Tonleitern lernen und sie "anders" üben. Die Tonleitern werden oft in Boxen dargestellt - einfach zum lernen und in sich komplett; aber wenn du aus den Boxen aussteigst dann bekommt man ein besseres Verständnis wo die Noten sitzen und was man bei Tonartwechseln ändern kann.

Am Ende muss man halt einfach üben und langsam alles auseinander nehmen.

mfg KG
 
Hey Leute, ich habe hier jetzt einfach die "Stammtöne" (A, B, C, D, E, F, G) auf einem Griffbrett eingezeichnet. "Schwarze" Töne sind hier nicht dabei – musiktheoretisch können es Kreuze oder Be's oder Doppelkreuze oder Doppel-Be's sein, je nach Tonart und je nach Melodie. Zu welcher Oktave der Ton gehört, ist auch (noch) nicht eingezeichnet. Vielleicht könnte so eine Übersicht trotzdem für den einen oder anderen hilfreich bzw. behilflich sein:

 
ich habe hier jetzt einfach die "Stammtöne" (A, B, C, D, E, F, G) auf einem Griffbrett eingezeichnet
Du weißt aber, dass es für alles längst eine App gibt? ;)
Nicht das beste Beispiel, aber eben eins aus diesem Forum.

Struktur zu merken bring mehr, als einfach bloß die Reihenfolge von »sinnlosen Silben«.
Für die 6. und 5. Saite gilt z.B.: 2 Saiten nach »oben«, 2 Bünde nach »rechts« — gleicher Ton.
 
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relact hat's ja eh schon vor noch nicht mal vier jahren beantwortet (#17).

ansonsten hätte man auch gugeln können... :rolleyes:
 

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