Tips gegen Ohrblockaden?

Hi @Dysnomia,
freut mich für Dich, wenn das ein brauchbarer Ansatzpunkt ist. Damit lässt sich etwas anfangen ;)

Es ist sehr schwer, gute Übungen zur Entspannung der Zungenwurzel zu finden, weil diesen großen Muskel kaum jemand auf dem Schirm hat. Für mich war ein absoluter Aha-Effekt zu erleben, dass sich mit der Lockerung der Kaumuskulatur auch die Zungengrundmuskulatur entspannt.

Um die Kaumuskulatur zu finden und zu ertasten, beiß mehrmals die Zähne zusammen, ertaste den angespannten Muskel zwischen Ober- und Unterkiefer, lass nun den Unterkiefer locker hängen und streiche diesen Muskel mit Druck mehrfach von oben nach unten aus.

Und diese zwei Übungen versuche mal morgens nach dem Aufstehen (gegen die folgen nächtlichen Zähne knirschens, auch wenn Du glaubst, dass Du das nicht tust) und nach stressreichen Arbeitstagen:
- Zieh den Unterkiefer maximal nach unten (aber Vorsicht - nicht nach hinten). Zug halten. Konzentriere Dich auf die gespannte und vielleicht sogar schmerzende Kaumuskulatur und stell Dir an deren Stelle z.B. einen weichen, sich langsam dehnenden Kaugummi vor (Autosuggestion). Beende die Übung erst, wenn die Muskeln nachgegeben bzw. die Schmerzen aufgehört haben (mindestens 40 Sekunden halten). Achte darauf, bei der Übung die Zunge nicht nach hinten zu ziehen.
- Lass den Unterkiefer möglichst locker hin und her wandern. Wenn die Gelenke knacken, stütze sie durch leichten Druck mit den Fingerspitzen. Bei der Übung geht es um Lockerheit und nicht um maximalen Bewegungsspielraum. Manchmal ist weniger mehr.

Und zur Zunge auch ein paar Übungen:
- Lass die Zungenspitze in den Rachen zeigen (Forme ein "L") und berühre damit den Gaumen hinter den oberen Zähnen. Öffne den Kiefer locker und atme langsam ein. Fühle, was sich in der Kehle und im Rachen verändert hat.
Die Zungenhaltung führt zu einer aktiven Streckung der Zungenwurzel und damit mehr Freiraum im Rachen sowie einer Verringerung des Drucks auf den Kehlkopf. Die Übung ist nicht dafür da, die Grundspannung zu verringern, sondern um einen ersten Eindruck von der möglichen Freiheit in der Kehle bei unverspannter Zungenwurzel zu erhalten, also um zu erfahren, was das Ziel sein kann.
Für die Lockerung der Zungenwurzel haben sich folgende Übungen bei mir bewährt:
- Artikuliere bei konstantem Kontakt der Zungenspitze mit den unteren Zähnen langsam und genüsslich "mnjom" und "mnjam". Die Zungenoberseite streicht dabei über die Innenseite der oberen Schneidezähne und wölbt sich dann entspannt wie ein Pleuel nach außen.
- Lass die Zungenspitze in den Mund schauen und berühre mit ihr den harten Gaumen hinter den Zähnen. Lies einen Text so deutlich wie möglich, ohne den Kontakt der Zunge zum Gaumen zu verlieren. Anschließend wiederhole das Vorlesen mit normaler Artikulation. Höre und fühle.
Gut geeignet zum Üben sind auch Schüttelreime, Limericks und Zungenbrecher. Die Übung verbessert die Artikulation.
- Sing eine längere Melodie erst auf "ng", dann auf "a" oder "ä". (progressive Entspannung der Zungenwurzel)

Mit Körperanteil meine ich, dass Spannungs- und Entspannungszustände im gesamten Körper und nicht nur im Gesicht Einfluss auf die Stimme haben. Je mehr man mit Emotionen singt, die automatisch winzigste Spannungs- und Entspannungszustände über das Vegetativum verursachen, umso mehr wird der Stimmklang auch durch einzelne Bereiche des Torsos mit geprägt. Und sind diese Bereiche inaktiv, hört man das. Man könnte sagen: Aktivieren ohne zu verspannen. Ist jetzt auf die Kürze ein zu umfangreiches Thema und würde im Moment noch zu weit führen. Aber ein erster Selbstversuch wäre durchaus möglich. Um Druck und Anspannung beim Tönen aus der Kehle rauszuholenen und in den Körper zu verlagern, versuch mal folgende Bilder:
- Spüre einen sanften (Frühlings-)Wind, der Dir nicht nur frontal entgegenweht, sondern Deinen Körper beim Einatmen frontal durchdringt und Dich auch beim Ausatmen von hinten nach vorn durchströmt. Wenn das Bild erspürt ist, wende es auch beim Singen an. Nur fließen lassen und spüren. Sing aus dem Herzen, nicht aus dem Hals :engel:
So viel Phantasie traue ich Dir ohne weiteres zu. Leider kann man das ja nicht mit allen Menschen machen ...

Bei dem Lied, das mich so unangenehm berührt hat, ging es um Melodie und auch Instrumentalisierung. Ich fand die erzeugte Atmosphäre einfach sehr bedrückend.
Der Begriff Manipulieren bezog sich auf das bewusste Formen der Klänge, Vermeiden bestimmter Zustände etc. Versuche der Stimme zu vertrauen und mehr auf Emotionen zu gehen. Je mehr man die Stimme manipuliert, umso schwieriger ist mit ihr umzugehen.

So, probiere Dich aus und gib in ca. zwei Wochen mal eine kurze Rückmeldung. Dann schauen wir weiter ...

Liebe Grüße
Chor_Junkie
 
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Hi @Chor-Junkie
Das sind wertvolle Tips/Übungen, die du geteilt hast. Hab‘ vielen vielen Dank dafür. Ich habe mir jede einzelne Übung eingeprägt und werde diese jeden Tag anwenden bis ich mich hier wieder melde :D
Deine Beschreibung mit dem Frühlingswind finde ich perfekt. Ich versteh irgendwie genau, wie du das meinst. :)
Und ich finde es äußerst interessant zu wissen, wie unterschiedlich Musik auf verschiedene Menschen wirken kann - egal, ob positiv oder negativ. Klasse! :D

Ganz lieben Gruß:hat:
 
Hi :hat: nun sind doch mehr als 2 Wochen vergangen.
Wollte mich melden und bisschen von meinen Erfahrungen mitteilen.
@Chor-Junkie ich habe all deine Übungen jeden Tag gemacht (ohne Ausnahme, jeden Tag :D ) . Du ahnst nicht wie viel Licht mir das ins Dunkle gebracht hat. Das braucht sooooo viel Übung, ich hätte nicht gedacht, dass ich je Fortschritte machen würde in den letzten Wochen. Verstehe jetzt aber besser als je zuvor, was jahrelanges Üben für ein Unterschied machen könnte und dass es immer Luft nach oben gibt. (Bin wirklich gespannt, wie ich mich nach einem Jahr anhöre.)
Das mit der offenen Tube wird wohl nie ganz weg gehen, dafür habe ich das jetzt irgendwie sehr gut im Griff - so sehe ich sie eher als Indikator, wenn's grad in die “falsche“ Richtung für mich geht. :D besonders nach längerem Singen in den höheren Tönen, hat es mir geholfen, regelmäßig zwischendurch tiefe hm, ng und äh Töne zu machen und nochmal das Maul weit auf zu reißen und die Kiefermuskeln “durchzukloppen“ :w00t:
und ich hab auch Lied gefunden, das mich davonträgt, dabei schön zwischen tieferen und sehr hohen Tönen abwechselt und bei dem ich wirklich gut meine Stimmakrobatik anwenden kann, ohne zu verspannen. Also, dieses hat mir nochmals sehr geholfen auch bei der Vorstellung des Frühlingswindes. :D aber wie erwähnt, es braucht sehr viel Übung.

Nun kam mir während der Zeit doch eine Frage auf...
Ist es normal nach einer gewissen Zeit, sagen wir nach etwa 45 min, nicht mehr die tiefsten Töne zu erreichen, die man vorhin noch locker mit einer unaufgewärmten Stimme erreicht hat. Bei mir sind es immer so um die 2-3 Noten, die ich „verliere“. Ich kann das mittlerweile mit der hm-ng-äh Aufreis-Klopp Übung zwar um einiges verzögern, aber am Ende verliere ich trotzdem mindestens zwei Noten. Nach einer halben Stunde Pause, kommen sie in der Regel wieder. Mach ich noch was falsch, oder ist das wie bei einem Ausdauertraining beim Gesang? (ich singe mit Pausen max. 1-2 std am Tag)
 
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Ist es normal nach einer gewissen Zeit, sagen wir nach etwa 45 min, nicht mehr die tiefsten Töne zu erreichen, die man vorhin noch locker mit einer unaufgewärmten Stimme erreicht hat. Bei mir sind es immer so um die 2-3 Noten, die ich „verliere“. Ich kann das mittlerweile mit der hm-ng-äh Aufreis-Klopp Übung zwar um einiges verzögern, aber am Ende verliere ich trotzdem mindestens zwei Noten. Nach einer halben Stunde Pause, kommen sie in der Regel wieder. Mach ich noch was falsch, oder ist das wie bei einem Ausdauertraining beim Gesang?
Normal - wenn man noch etwas verspannt, ja, es sollte nur nicht sein. Arbeite weiter daran; wenn Du es schaffst, die hohen Töne wirklich locker zu singen, wird sich das bessern. Manchmal gibt es noch Verspannungen, die man einfach während des Singens nicht so richtig merkt, das zeigen dann die "verlorenen" Töne an.
 
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Sehe ich ganz genauso. Verfolge mal folgende Annahme: Alles, was Du an Druck und Anspannung im Hals spürst, ist bis einschließlich den höchsten und tiefsten Dir möglichen Tönen nur unnötige Anspannung bedingt durch falsche Atmung, Selbstzweifel u.ä. psychischen Müll sowie eine nicht optimale Haltung und hat absolut nichts mit der Tonerzeugung zu tun. Das ist zumindest meine Erfahrung. Also nimm diese Anzeichen ernst und lass los, wenn Du etwas davon spürst.

Dein Ohrproblem als Indikator für beginnende Anspannung zu verstehen ist logisch und der richtige Weg, denke ich. Bei mir ist es der Tinitus, der mir Schulterverspannungen anzeigt, und den ich über entsprechende Maßnahmen auch zuverlässig wieder "ausschalten" kann.

Schön, dass Dir die Übungen etwas gebracht haben. Und meinen absoluten Respekt, dass Du so eisern dran bleibst! Ist es ok, wenn ich den "Frühlingswind" und damit das Körpergefühl weiter für Dich ausbaue? Ich will Dich ja nicht überfordern. Versuch's einfach mal ...
In Dir wie in jedem Menschen stecken ein Engelchen und auch ein Teufelchen. Beide können Dir helfen: Mit einem gedachten Teufelchen-Schwanz berühre sacht den Boden. Danach gestatte den Engelchen-Flügeln, mit den Spitzen ein ganz klein wenig hinter dem Rücken hervorzuschauen. Nun erst lass den lauen Wind Dich durchströmen und fühle, was sich verändert hat ... Mit welcher Emotion würdest Du das Gefühl vergleichen?

Ziel ist es, die durch die Bilder erreichten Feineinstellungen zu automatisieren, ohne direkt an die Bilder denken zu müssen ... Körpergefühl und damit letztendlich die Verlagerung der Aktivitäten aus dem Hals in den Torso und damit weitere Reduzierung der Anspannungen im Kehlbereich.

Lass es Dir gut gehen!
Liebe Grüße
Chor-Junkie
 
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Vielen Dank an Euch @moniaqua und @Chor-Junkie :hat: dann bin ich beruhigt :) mittlerweile kommen paar der „Verlorenen“ schneller zurück.
Leider erstmal nicht so tief und „smooth“ wie vor dem Aufwärmen, aber ich bleibe dran :D ich spüre fast jeden Tag einen Nanometer Fortschritt :D Wenn man mal etwas geschafft hat, fühlt es sich immer so an, als hätte man sich neue Superkräfte angeeignet haha

ich bin erst vor einer Woche oder so auf den belting-Gesangstechnik zugestoßen und was der Diaphragma ist :stars: ich habe immer versucht, bei den höheren Tönen nicht so nach Oper zu klingen, jetzt weiß ich, dass es dafür einen Namen gibt hahaha


@Chor-Junkie natürlich ist es ok, wenn du den “Frühlingswind“ für mich ausbaust, ich schätze das wirklich sehr :)
Mit welcher Emotion ich das verbinden würde?:gruebel: es mag etwas eigenartig klingen, aber den Linderung von Schmerzen, oder Generell den Abwechsel zwischen Anspannung und Lockerung.:gruebel: ich meine irgendwo genau zu verstehen, was du meinst, aber vielleicht täusch ich mich, oder wie siehst du das? :)

Ich habe letztens wieder bemerkt, was für ein Unterschied die Körperhaltung aber auch im Allgemeinen, die Konzentration sich aufs Singen auswirkt. Wenn z.B. eine Tür der Nachbarn laut zu knallt, fühlt man sich plötzlich so beobachtet, bekam voll die Hemmungen haha . :embarrassed:

Ganz liebe Grüße :heartbeat:
 
Hallo @Dysnomia

Schön von Dir zu hören! Was macht Dein Ohr? Wie reagiert es auf die Beltingversuche? Wie bist Du auf diesen Stimmansatz gestoßen?

Dass die Stimme in der Klassik so unnatürlich und verbogen klingt, liegt an zahlreichen Manipulationen, die u.a. dem Stimmvolumen dienen sollen und die du sicher auch spürst, wenn Du einen klassischen Stimmklang simulierst. Der Vermeidung der Kopfstimme durch den Einsatz von Kraft, wie ich Belting verstehe, stehe ich momentan noch recht skeptisch gegenüber und bin gespannt auf deine Erfahrungsberichte.

Mein persönliches Modell der Stimme basiert auf der Vermeidung und Lösung von Anspannungen im Kehlbereich und der Integration von Körperklang zum Aufbau von Volumen und Klangqualität. Den Körper und die Stimme in Balance bringen, weder Unter- noch Überspannung erzeugen ... ein Optimum erspüren. Das hatte ich versucht, Dir zu zeigen.
Für mich führt die beschriebene Bilder-Kombi Engel-Teufel-milde_Briese zu einem Gefühl von Glück und Freiheit von allem seelischen Ballast, also Freiheit von Anspannung, die durch psychischen Druck verursacht wird wie z.B. auch die Unsicherheit, die durch das Gefühl vom "beobachtet werden" durch das Türgeräusch hervorgerufen wird. Anspannung im Kehlbereich war sicher die Folge, die Du dann gespürt hast.
Deine Beschreibung der Bild-Auswirkung geht in eine ähnliche Richtung wie bei mir. Das freut mich zu lesen!

Noch ein Wort zum "Stimme aufwärmen": Wenn die Übungen die Tiefen nehmen, machst du etwas falsch, weil du dann eher Spannungen aufbaust. Betrachte das Vorbereiten der Singstimme mal nicht auf der Basis von Muskelaufwärmung, sondern von Balance aufbauen und Verspannungen lösen. Alles andere ergibt sich daraus.

Liebe Grüße
Chor-Junkie
 
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Hallöchen :hat:
Es tut mir immer Leid, dass ich mir mit der Antwort so viel Zeit lasse und hoffe, dass das nicht unhöflich rüber kommt :redface:
In der Zeit durchlaufe ich immer so etwas wie eine Verarbeitung und Verinnerlichung der Beiträge und lasse die erhaltenen Infos
in den Gedanken während des Singens mit einfließen, bis ich diesen Kernpunkt einer „Erleuchtung“ erreiche (also bis es Klick macht, haha).

Meinem Ohr geht es sehr gut. Seit paar Monaten nur 2-3 Fälle gehabt :) als ich diesen Thread erstellt hatte, waren diese Fälle Tagesordnung :D allerdings muss ich auch zugeben, dass ich viele der Lieder, mit denen ich anfangs gelernt habe, aufgegeben habe.
Die, an denen ich geblieben bin, bereiten aber keine Probleme mehr.
Tatsächlich dient das Ohr mir weiterhin Indikator, wenn zuviel Luft aus der Brust in den Kopf kommt und diese durch Annspannung im Kehl- und Zungenwurzelbereich zu langsam entweicht.
Wie es auf Belting reagiert? Eigentlich ganz gut, weil man da sehr aus dem „Bauch“ singt. Die Kehle bleibt weitesgehend verschont, wenn man es richtig macht und das jeden Tag nur ein bisschen trainiert :) ich kann jetzt 3 Töne (im Belting) locker höher singen, ohne meine „Tiefen“ zu verlieren :D ich weiß allerdings noch nicht ganz genau, was genau im Tonumfang des Gesangs liegen sollte.:gruebel: Meine entspannte Sprechstimme liegt bei C3-E3. Mit etwas „Druck“ erreiche ich A2. Alles tiefer als F3 verlor ich immer nach dem Singen für eine kurze Zeit. Mittlerweile alles tiefer als D3. Zwischen E3 und F3 spüre ich einen Registerwechsel, bei der Tonerzeugung. F3 würde ich selbst nach der falschesten Anspannung nicht verlieren.
Was genau meinst du mit mit Unterspannung?
Ist es dieses „zu entspannt sein“?
Wie ich auf diesen Stimmansatz gestoßen bin? Während ich versucht habe, die Stimme meiner Lieblingssängerin zu imitieren, ist mir aufgefallen, dass ich von den tiefen zu den hohen Noten zu früh in die Kopfstimme komme. Also so ab F4 ging es in die Kopfstimme, aber das klingt bei mir so nasal, dass ich mir selbst auf die Nerven gehe damit :ugly: Beim Belting bzw. alles was so in dieser Richtung geht, bleibt so eine gewisse Essenz der Sprechstimme erhalten. Das ist als ob man in dem Gesang eine individuelle Gewürze hinzugibt haha. Lässt sich auch sehr schön abwandeln, im Grunde ist Belting kaum was anderes als “Gejammer-Gesang“ (sehr typisch in klassisch orientalischer Musik), wenn ich das richtig verstanden habe. Ich wusste nur nicht, dass man aus dem Diaphragma atmen muss, was mir die 3 Töne „geschenkt“ hat :ugly:

Tatsächlich bin ich seit deinem letzten Beitrag, liebe @Chor-Junkie, noch tiefer in die “Anspannungsvermeidung“ gegangen. :)
Zwischen meinen Gesangstechniken und in Höhen und Tiefen gewechselt, Dynamik zwischen den Registern, Pausen, sobald ein Hauch von Anspannung kam etc. und darauf geachtet, wie die Körperhaltung die Tonerzeugung beeinflusst. Ich brauch da wirklich noch sehr viel Übung, vorallem bei der Atmung und Konzentration (so als Berufssänger wäre ich eigentlich noch voll die Katastrophe :ugly: krass, was man für eine Disziplin dafür braucht) Dabei entdecke ich fast jeden Tag etwas „Neues“. Das beste ist, wenn man auf ein Problem zustößt. Denn genau dann, weiß man, wo man nach der Lösung finden muss.
Was mir noch zur Vermeidung der Anspannung helfen konnte: Die Höhen der Lieder, mit denen man grad lernt, minimal zu verändern, um nicht den eigenen Tonumfang zu sprengen :stars: Also wirklich auf die Noten, die zu viel Anspannung erfordern, zu verzichten bzw. sich nur sehr langsam und vorsichtig rantasten.

Betrachte das Vorbereiten der Singstimme mal nicht auf der Basis von Muskelaufwärmung, sondern von Balance aufbauen und Verspannungen lösen.
Wirklich sehr schön hast du das erklärt :) Ich kann dir wirklich nicht genug danken :)

Liebe Grüße :)
 
Hi @Dysnomia,

es freut mich für Dich, dass wir gegen Dein Problem den richtigen Weg gefunden haben! Viel Spaß und Erfolg weiterhin bei Deinen Selbstversuchen und

liebe Grüße
Chor-Junkie
 
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@Chor-Junkie Dankeschön :hat:
Dir ebenfalls, nur das Beste :hi5:

ganz liebe Grüße :)

———

Edit: an die Moderatoren - wir können gerne das Thema schließen :)
Danke an alle :)
 
Zuletzt bearbeitet:
@antipasti na wenn das so ist, dann gerne auflassen :D
 
Heeey ich bin zufälligerweise auf diesen Beitrag gestoßen , Ich hoffe das ich euch bald allen helfen kann.



Ich stelle mich erst mal vor: Ich heiße Szen produziere circa über 10 Jahre Musik und
rappe und singe als meine Leidenschaft und Hobby liebend gerne.
Ich bin mir wirklich ziemlich sicher das ich darunter leide.
Ich habe eine Tubenbelüftungsstörung & zu gleich Klaffende Tuben wie ihr alle schon
gelesen habt im Internet ist dieses Symptom oder Krankheit sehr unbekannt grad 6-7 Prozent der Menschheit
leiden darunter. Ich habe und leide immer noch unter diesem Problem, keiner hat mich
verstanden. Ich war in meiner Stadt bei jedem HNO Arzt gewesen und auch in anderen Städten
4 Operationen hinter mir , Manuelle Therapie durchgestanden. Ich habe wirklich alles versucht
und Natürlich habe ich mich im Internet Schlau gelesen.


Ich versuche mich etwas kurz zu fassen: Ich leide circa 7 Jahre unter diesem Problem
Druck auf den Ohr , Schmerzen , schlechteres hören.
Ich suche und suche die ganze Zeit nach einer Lösung und finde einfach keine mittlerweile
habe ich meine Nasenmuscheln verkleinern lassen die Polypen entfernen lassen selbst hatte
Ich sogar Pauken Röhrchen im Ohr und auch ein Operativen Druckausgleich durchgeführt eine Tubendilitation
leider ohne Erfolg.
Ich muss mich erst mal für meine Gramatik und Rechtschreibung entschuldigen Sorry
Ich hatte 4 Operationen gehabt und vor kurzem noch eine Manuelle Therapie absolviert.
Nur damit ihr bescheid wisst ich leide und kämpfe jeden Tag um was zu finden
Ich kann nicht arbeiten gehen , Normal in einem Auto , Bus oder Zug sitzen. Für mich
ist alles der Horror jede Anstrengung z.b Einkaufen und schwere Sachen tragen viele Treppen laufen oder
Sport klappt bei mir überhaupt nicht alles geht auf die Ohren vor allem kann ich keine Musik machen
weder noch Musik hören als Musik Liebhaber weil ich darunter nur leide.


Gut genug von mir

Ich hoffe das war nicht zu viel Negatives von mir. Ich bin ein sehr Positiver Mensch
trotz diesem Problem eigentlich also wenn irgendjemand fragen hat dann schreibt mir oder
Kommentiert meinen Text .
 
Hallo @Szen

Willkommen in der Runde. Da hast Du ja bereits eine ziemliche Odyssee hinter Dir! Hast Du nur HNO's zu Rate gezogen ?

Hast Du das, was hier im Thread an Ideen und Lösungsansätzen gelesen hast, schon ausprobiert? Deine Erfahrungen damit wären interessant für andere Betroffene und könnten weiterhelfen.

Ich hoffe für Dich, dass es nach den vielen OP's und den daraus resultierenden Narben und Verklebungen noch nicht zu spät ist.

Gruß, Chor-Junkie
 
Danke für die schnelle Antwort.
Ja es stimmt ich habe vieles sehr
Vieles schon ausprobiert leider ohne
Ohne Erfolg hmmm da bleibt
mir danach nur noch die Mandeln übrig
und eine Sauerstoff Therapie mehr kann
Ich dazu nicht sagen wobei ich ehrlich gesagt auch öfters an der verschleimumg im Rachen Bereich sehr leide könnte das auch eine Lösung sein doch ich merke einfach das in den Innenohren irgendwas nicht stimmt also soweit ich helfen kann bin ich gerne dazu bereit euch zu helfen
 
Das klingt für mich, als hättest Du aufgegeben und frage mich irritiert, wie Du glaubst hier helfen zu können.
 
Quatsch wenn ich aufgegeben hätte dann würde ich nicht kämpfen und nach einer
Lösung suchen. Es kann sein das es alles
Sehr tiefgründig ist aber ich bleibe dran und
Sobald ich eine Lösung habe werde ich das Mitteilen.
 
Ok, @Szen, du hast manuelle Therapie erwähnt. Was genau wurde da gemacht?
Bist Du sportlich in irgend einer Form aktiv?
Knirschst Du nachts mit den Zähnen? Hat schon mal ein Kieferorthopäde auf die Situation geschaut?
Das wären so Fragen, die mir spontan einfallen.
 
Hallo und sorry für die späte Antwort.
Was macht eine Manuelle Therapie?
sozusagen werden da die Knoten gelöst im Halswirbelsäule , Kiefer , Kopf Bereich. Man sagt es ist eine Art Massage was man auch von einem Osteopathen bekommt also so ähnlich Verspannungen werden gelöst.

Zurück zu den anderen Fragen: Sportlich bin ich momentan leider nicht da mir dieses Problem mit dem Ohren so schlimm geworden ist das es immer mehr Druck verursacht und ja ich knirsche Nachts und habe seit circa nen halben Jahr zwei verschiedene schienen. Ich war beim Kieferortopäden und er konnte mir nichts dazu sagen nur das mein Kiefer etwas schief sei und das ich meinen Mund nicht ganz aufmachen kann wie andere.

Wie schon mal erwähnt es ist im Innenohr Bereich und ich werde kämpfen dafür dieses Problem los zu werden.

Ich muss danke sagen für das mitdenken allerdings habe ich das alles schon Durch
Falls jemand noch alle Weisheitszähne hat und Probleme mit den Ohren hat Dann sollen die raus, weil die Drücken auf die Tuben und auch auf den Nerv
 
Dann versuch es mal mit diesen Übungen selbst zwei Wochen lang 2-3 Mal am Tag und schau, ob sich etwas verbessert. Was hast Du zu verlieren? Auf die Zungenwurzel scheint ja bisher noch keiner geachtet zu haben ...

...
Es ist sehr schwer, gute Übungen zur Entspannung der Zungenwurzel zu finden, weil diesen großen Muskel kaum jemand auf dem Schirm hat. Für mich war ein absoluter Aha-Effekt zu erleben, dass sich mit der Lockerung der Kaumuskulatur auch die Zungengrundmuskulatur entspannt.

Um die Kaumuskulatur zu finden und zu ertasten, beiß mehrmals die Zähne zusammen, ertaste den angespannten Muskel zwischen Ober- und Unterkiefer, lass nun den Unterkiefer locker hängen und streiche diesen Muskel mit Druck mehrfach von oben nach unten aus.

Und diese zwei Übungen versuche mal morgens nach dem Aufstehen (gegen die folgen nächtlichen Zähne knirschens, auch wenn Du glaubst, dass Du das nicht tust) und nach stressreichen Arbeitstagen:
- Zieh den Unterkiefer maximal nach unten (aber Vorsicht - nicht nach hinten). Zug halten. Konzentriere Dich auf die gespannte und vielleicht sogar schmerzende Kaumuskulatur und stell Dir an deren Stelle z.B. einen weichen, sich langsam dehnenden Kaugummi vor (Autosuggestion). Beende die Übung erst, wenn die Muskeln nachgegeben bzw. die Schmerzen aufgehört haben (mindestens 40 Sekunden halten). Achte darauf, bei der Übung die Zunge nicht nach hinten zu ziehen.
- Lass den Unterkiefer möglichst locker hin und her wandern. Wenn die Gelenke knacken, stütze sie durch leichten Druck mit den Fingerspitzen. Bei der Übung geht es um Lockerheit und nicht um maximalen Bewegungsspielraum. Manchmal ist weniger mehr.

Und zur Zunge auch ein paar Übungen:
- Lass die Zungenspitze in den Rachen zeigen (Forme ein "L") und berühre damit den Gaumen hinter den oberen Zähnen. Öffne den Kiefer locker und atme langsam ein. Fühle, was sich in der Kehle und im Rachen verändert hat.
Die Zungenhaltung führt zu einer aktiven Streckung der Zungenwurzel und damit mehr Freiraum im Rachen sowie einer Verringerung des Drucks auf den Kehlkopf. Die Übung ist nicht dafür da, die Grundspannung zu verringern, sondern um einen ersten Eindruck von der möglichen Freiheit in der Kehle bei unverspannter Zungenwurzel zu erhalten, also um zu erfahren, was das Ziel sein kann.
Für die Lockerung der Zungenwurzel haben sich folgende Übungen bei mir bewährt:
- Artikuliere bei konstantem Kontakt der Zungenspitze mit den unteren Zähnen langsam und genüsslich "mnjom" und "mnjam". Die Zungenoberseite streicht dabei über die Innenseite der oberen Schneidezähne und wölbt sich dann entspannt wie ein Pleuel nach außen.
- Lass die Zungenspitze in den Mund schauen und berühre mit ihr den harten Gaumen hinter den Zähnen. Lies einen Text so deutlich wie möglich, ohne den Kontakt der Zunge zum Gaumen zu verlieren. Anschließend wiederhole das Vorlesen mit normaler Artikulation. Höre und fühle.
Gut geeignet zum Üben sind auch Schüttelreime, Limericks und Zungenbrecher. Die Übung verbessert die Artikulation.
- Sing eine längere Melodie erst auf "ng", dann auf "a" oder "ä". (progressive Entspannung der Zungenwurzel)

...

Kau- und Zungengrundmuskulatur hängen zusammen, und die Anspannung dieser Muskeln kann "auf die Tube" drücken im wahrsten Sinne des Wortes. Da helfen auch Knirschschienen vom Kieferorthopäden nicht gegeg. Und vielleicht findest Du einen Kieferorthopäden, der sich auch mit Chiropraxis auskennt. Das könnte sich lohnen, denn der Kieferschiefstand ist nicht normal, könnte das Problem mit begünstigen und auf lange Sicht durch einseitige Abnutzung der Kiefergelenke zu massiven Schmerzen führen, die dann u.U. nicht mehr behoben werden können.
Mit Kieferschiefstand habe ich auch schon einige Erfahrung. Ich habe damals den Kiefer fast gar nicht mehr schmerzfrei öffnen können. Ursache war eine verpfuschte Kieferkorrektur in der Kindheit. Gehörmäßig ging es bei mir eher in Richtung Tinitus, der nun nur noch bei massiven Verspannungen in diesem Bereich und/oder in der Schulter auftritt und sich so wieder ausschalten lässt. Das wäre zumindest mal wieder ein Ansatz, dem Du nachspüren kannst.

Da Dir Sport im Moment nicht möglich ist, versuche zusätzlich auch noch, ein paar Einheiten Physiotherapie (Manuelle Therapie) für den Schulter/Rücken/Nacken-Bereich zu bekommen. Da könnten Verspannungen das Problem noch verstärken. Als alleinige Ursache sehe ich sie nicht.
 
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