Hey
@Chor-Junkie
also erstmal: vielen vielen Dank für deine lange ausführliche Antwort, wirklich, danke, dass du dir Zeit genommen hast für meine Hörproben.
Um es vorneweg zu erwähnen, ich habe mich nun bisschen mit der Anatomie im Hals auseinander gesetzt, weil du das mit mit der Kau- und Zungenmuskulatur erwähntest. Ich hab die letzten zwei Wochen geguckt, wie sich der Hals bewegt bei verschiedenen Tönen, und so weit es ging auch gefühlt, was der Gaumen und die Zunge machen. Die Anspannung (und die dadurch entstehende offene Tube im Ohr) kommt tatsächlich von den Stellen im Hals, die man spürt, wenn man schluckt.
Chor-Junkie schrieb:
Zuerst mal zur Klarstellung: Du brauchst Dich mit Deiner Singstimme ganz gewiss nicht zu verstecken. […]
oh danke, das freut mich wirklich sehr zu lesen
(ok, kann noch immer nicht aufhören, wie ein Idiot vor mich hin zu grinsen
)
ich habe immer mit irgendwelchen Lieder mitgesungen und versucht die Stimmen und Instrumente nachzuahmen, um mehr zu verstehen.
(von der Nachahmung des Dudelsacks rate ich dringends ab
)
Durch Inspiration und Nachahmung, kann man Erfahrungen sammeln und selbst was „Neues“ erschaffen bzw. einen eigenen Stil entwickeln
Chor-Junkie schrieb:
[…]viele Behinderungen der Stimme bereits an der Körpersprache und Mimik ablesen lassen.[…]
bevor ich mit dem ganzen anfing, wusste ich nicht, wie sehr sich Körperhaltung und Mimik auf die Stimme auswirken kann.
es ist wirklich wie Meditieren, den Hirn ausschalten. Auch wenn man grade nervös ist oder so, man lernt irgendwie die eigenen Emotionen zu kontrollieren, das ergibt alles so einen Sinn
Zurück zur Kau- und Kiefermuskulatur :
Ich habe auf YouTube nach einem Video zur Entspannung Zungenmuskulatur gesucht. Nachdem ich etwa 5 min Zunge raushängend Melodien geheult habe, tat es im Hals weh und mir wurde schwindelig
Dann mal Entspannung für den Hals gemacht (Larynx?) gemacht, was tatsächlich etwas geholfen hat. Zumindest, um zu spüren, wann was locker und angespannt ist und dass sich das mit Übung kontrollieren lässt und irgendwann realisiert, wie man richtig ausatmen muss.
( zumindest glaub ich das
)
Chor-Junkie schrieb:
Anstrengen?
Was verstehst Du darunter?
Die Töne so heraus zu bekommen, dass der Druck nicht ins Ohr geht, gleichzeitig die Wörter richtig aussprechen, gleichzeitig die Stimmbänder so zu halten, dass das nicht in den Kehlkopf rutscht (schwer zu erklären
)
Aber du sagst ja, dass du eine nasale Klangfarbe heraushörst. Hier könnte das Problem liegen.
Chor-Junkie schrieb:
Bei Dir könnte diese Anspannung jedoch eine Ursache für die Ohrprobleme sein, weil sie parallel auch im Rachen-Anspannungen und dadurch Enge in diesem Bereich verursacht.
Ok, jetzt bin ich mir so ziemlich sicher
Chor-Junkie schrieb:
Auch habe ich keinen Körperanteil am Klang ausmachen können. Du scheinst ausschließlich mit Hals- und Mundraum zu intonieren.
Was meinst du mit Körperanteil? Bewegung?
Letzteres scheint tatsächlich zu zu treffen
Chor-Junkie schrieb:
Abgesehen davon, dass dieses Stück nie zu meinen Favoriten gehören wird ...
Nur mal aus Neugier
meinst du das Lied an sich? Text? Falls es der Text ist, ich selbst versteh den Inhalt kaum. Erst sehr spät ansatzweise geschnallt, um was es geht.
Chor-Junkie schrieb:
Deine Beschreibung lässt weiterhin darauf schließen, dass Du viel am Stimmklang rummanipulierst. Warum?
hm, eigentlich kaum. ich versuche eher, die Sprechstimme beizubehalten
oder was verstehst du unter Manipulieren?
Chor-Junkie schrieb:
Und ein bisschen hat mich das ganze an meine ersten Versuche im Obertonsingen erinnert ...
Tatsächlich haben diese Techniken eine Ähnlichkeit. Wenn man die Stimmbänder dann noch kontrolliert „zieht“ bzw. locker lässt, erzeugen sie diese “Roboter-Töne” (Kehlkopfgesang)
Chor-Junkie schrieb:
Wann nutzt Du diese Technik? Oder wozu hast Du diese Aufnahme hier vorgestellt?
Meinst du den 3. Link (Katzengejammer?) die Aufnahme in Link 3 hat drei Tonspuren. Eins mit dem Hauptgesang, eins mit normalen Oohs, der mit Kehlkopf fängt ab der 14. sec an (tiefer Ton im Hintergrund)
im 4. Link ist das zu hören, da sind alle Spuren Kehlkopf.
Chor-Junkie schrieb:
Würde ich auch gern mal ausprobieren, weiß aber nicht, wo ich da technisch ansetzen muss ...
man muss sich vorstellen, als ob man grade eine schwere Kiste hochhebt oder gerade ein Treppenhaus Marathon hinter sich hat. Also ein langes Seufzen, dass sich leicht nach kotzen anhört, aber so richtig müde sein. Ein H aus dem unterem Halsbereich.
vielleicht gibt’s mal ein Tutorial Video, wenn ich mich mehr traue
wär voll cool, wenn man sich noch so eine kleine Kamera ins Maul schieben könnte zur Demonstration haha
Chor-Junkie schrieb:
Bei der letzten Aufnahme hast Du viel Luft auf den Klang gegeben. War das beabsichtigt?
Durch Nachahmung des Originals, ja
Du hörst ein Rauschen? Das war mir überhaupt nicht bewusst.
Dein Beitrag hat mir nochmal die Augen geöffnet
@Chor-Junkie
als ich den Thread erstellt hatte, war mir noch nicht richtig bewusst, woher die Anspannung kommt. Muss noch viel lernen und darauf freu ich mich
Du hast erwähnt, dass du paar Übungen zum Ausprobieren vorschlagen könntest.
Ich nehme alle Anregungen und Vorschläge mit größter Dankbarkeit entgegen
Liebe Grüße