Tipps zum Kalibrieren

  • Ersteller heinz102
  • Erstellt am
Dote":83p33e8k schrieb:
Ich stehe auch grad vor der Entscheidung einen weiteren TWG zu kalibrieren, und wollte diesmal auf jeden Fall die zu den entsprechenden Spulen richtigen Kondensatorenwerte mittels Kondensatorsubstitutionsbox zu ermittlen. Was ich nur nicht verstehe ist, warum, wie vom Threadstarter gezeigt, sich bei Verwendung der 'passenden' Kondensatoren doch keine Originalkennlinie ergibt, d.h da gibt es offensichtlich Aussreisser. Hammond hat mWn die Kondensatoren zu den entsprechenden Filterspulen gematcht und danach noch einen Endabgleich per Magnet gemacht. Wenn ich jetzt die Spule und den Magneten unverändert lasse, muss sich durch Auswahl des passenden Kondensators eigentlich die Originalkennlinie ergeben. Oder wurden die Kondensatoren doch nicht auf den höchsten Filterpeak (Q) ausgewählt? Ich möchte diesmal eigentlich keinen Magneten verschieben.

Freue mich über eine Diskussion dazu.

Dote


Genau diese Frage wurde vor wenigen Tagen auch im organforum.com diskutiert. Ich denke, dass das Kondensator zu Spule matching einfach nicht so genau war, wie Harald sagt. Die Entmagnetisierung spielt eher eine untergeordnete Rolle, das würde man dann ja an den tiefen Tönen ohne Filter ganz deutlich sehen, wenn das so wäre. Aber die sind ja in der Regel noch recht genau dort, wo sie sein sollten und geben eine recht glatte Kurve.

Es ist halt auch so, dass der Filteroutput extrem sensitiv auf die Kapazität ist, wie folgender Graph zeigt:

twgdata.jpg


Der Graph zeigt auch deutlich: lieber eine etwas zu hohe Kapazität als eine zu niedrige. Kalibrieren ist dann halt wirklich nötig, aber ich denke das muss man dann auch nicht übermässig genau nehmen.

Gruss
Christian
 
freiburg":23u1s4t1 schrieb:
Dote":23u1s4t1 schrieb:
Ich stehe auch grad vor der Entscheidung einen weiteren TWG zu kalibrieren, und wollte diesmal auf jeden Fall die zu den entsprechenden Spulen richtigen Kondensatorenwerte mittels Kondensatorsubstitutionsbox zu ermittlen. Was ich nur nicht verstehe ist, warum, wie vom Threadstarter gezeigt, sich bei Verwendung der 'passenden' Kondensatoren doch keine Originalkennlinie ergibt, d.h da gibt es offensichtlich Aussreisser. Hammond hat mWn die Kondensatoren zu den entsprechenden Filterspulen gematcht und danach noch einen Endabgleich per Magnet gemacht. Wenn ich jetzt die Spule und den Magneten unverändert lasse, muss sich durch Auswahl des passenden Kondensators eigentlich die Originalkennlinie ergeben. Oder wurden die Kondensatoren doch nicht auf den höchsten Filterpeak (Q) ausgewählt? Ich möchte diesmal eigentlich keinen Magneten verschieben.

Freue mich über eine Diskussion dazu.

Dote


Genau diese Frage wurde vor wenigen Tagen auch im organforum.com diskutiert. Ich denke, dass das Kondensator zu Spule matching einfach nicht so genau war, wie Harald sagt. Die Entmagnetisierung spielt eher eine untergeordnete Rolle, das würde man dann ja an den tiefen Tönen ohne Filter ganz deutlich sehen, wenn das so wäre. Aber die sind ja in der Regel noch recht genau dort, wo sie sein sollten und geben eine recht glatte Kurve.

Es ist halt auch so, dass der Filteroutput extrem sensitiv auf die Kapazität ist, wie folgender Graph zeigt:




Der Graph zeigt auch deutlich: lieber eine etwas zu hohe Kapazität als eine zu niedrige. Kalibrieren ist dann halt wirklich nötig, aber ich denke das muss man dann auch nicht übermässig genau nehmen.

Gruss
Christian

Hallo Christian,

Danke für Deine Antwort!

Ja, den Thread auf dem Organforum.com kenne ich.

Mir schwebt vor Augen, die Kalibrierung OHNE Verschieben der Magnete zu bewerkstelligen. Dazu muss man mittels des Kondensators die Ausgangsspannung finden, die zur Kalibrierungskurve passt. Ich denke, dass einzige, was sich wirklich verändert hat sind die Kondensatorwerte. Entmagnetisierung hallte ich mit meinem Laienwissen/Unwissen für unwahrscheinlich, da muss der Magnet vielleicht einen mechanischen Schlag bekommen haben. Ausserdem sollten die Magnete alle einigermaßen gleichmäßig altern, da sie wohl aus einer Charge stammen. Bei Gitarrenpickups sehr alter Gitarren sieht man auch sehr wenig entmagnetisierte Magnete, obwohl die wahrscheinlicher mal einem anderen Magnetfeld ausgesetzt waren (Anlehnen der Gitarre an einen Kombo mit Lautsprechern mit starkem Magnetfeld).

Ich messe den Generator erstmal aus und dann überlege ich mir eine passende Kalibrierungskurve und versuche diese durch Einsatz passender Kondensatorwerte zu erreichen. Mal sehen ob das klappt.

Wenn Hammond sagen wir mal für einen Filter einen Kondensator gewählt hat, der ausserhalb des Optimums für den Peak liegt, dann wurde sicherlich der Magnet des dazugehörigen Tons verschoben. Der Klang sollte jedoch mit dem "nicht gut angepassten" Kondensator trotzdem für Hammond in der Qualitätssicherung akzeptable gewesen sein, d.h. die Aufgabe besteht nun darin, den "nicht gut anpassten" Kondensatorwert zu finden. Ergo wäre man dann bei der Kalibrierung, wie die Orgel sie hatte, als sie das Werk verlassen hat. Wie gesagt unter der Voraussetzung, dass die Magneten nicht altern und die Spulen auch nicht. Beides halte ich aber für eher unwahrscheinlich.

Gut möglich, dass mein Plan nicht aufgeht, aber dann habe ich wieder was gelernt und kann ja immer noch die Magneten verschieben.

Dominik
 
letztlich ist es Deine Entscheidung. Ich hätte dabei aber Bedenken, dass mehr Übersprechen (Leakage) dabei entsteht, als mir lieb wäre ?

Gruss Helmut
 
Dote":13fn0y5j schrieb:
Mir schwebt vor Augen, die Kalibrierung OHNE Verschieben der Magnete zu bewerkstelligen. Dazu muss man mittels des Kondensators die Ausgangsspannung finden, die zur Kalibrierungskurve passt.

Dominik


Dieses Ziel hatte ich auch einmal, weil ich keine Lust hatte an, mich an den Magneten zu schaffen zu machen. Hat sich aber als unmöglich erwiesen, wie Du an meiner Grafik in diesem Thread ablesen kannst. Es zeigte sich nämlich, dass gewisse Pegel nicht zu erreichen waren. Aber versuchen kannst Du es, vielleicht klappt es bei Deiner Orgel mit ihrer Konstellation.

Ich sehe folgende Optionen:
1.) genau überlegen, ob es überhaupt nötig ist.
2.) Neue Kondensatoren - geeignet sind Polyester Film Kondensatoren wie zb. Panasonic ECQE-B oder Orange Drop 225p, ohne auf maximalen Output abzugleichen. Das ist nicht optimal, wird von vielen Leuten gemacht, weil viel weniger zeitaufwändig. Man kann, wenn man viel Glück hat einen zufriedenstellenden Sound erreichen auch ohne zu rekalibrieren. Mti VIEL GLUECK.
In der Regel muss aber teilweise rekalibriert werden (Risikoarbeit an Magneten, die je nachdem extrem festsitzen). Aber man spart sich das aufwändige Finden des optimalen Kondensatorwertes. In der Fabrik wurde auch nicht so extrem genau abgeglichen.
3.) Wenn man es ganz gut meint, dann jedes Filter auf maximalen Output abgleichen und dann rekalibrieren. Das ist eine sehr aufwändige Prozedur und das rumfummeln an den Magneten birgt diverse Risiken.

Gruss
Christian
 
hallo Leute,

die Idee, die passende Ausgangsspannung der Tonabnehmer über die Auswahl des Kondensators einzustellen, ist nicht zu empfehlen, da die Filter ja primär nicht die Aufgabe haben, eine möglichst hohe oder zur Intonationskurve passende Ausgangsspannung aus dem Tonabnehmer herauszuholen, sondern, wie der Name ja schon sagt: das Signal zu filtern.
D.h. das Ausgangssignal soll ein Sinus mit möglichst geringem Klirrfaktor sein und das Nutzsignal soll einen möglichst hohen Störspannungsabstand über dem tieffrequenten Noisespektrum haben. Wenn ihr beim Abgleich nur auf die Ausgangsspannung schaut und nicht auf optimale Filtereigenschaften abgleicht, wird das Ergebnis nur suboptimal sein.
Deshalb immer erst die Filtereigenschaften optimieren und dann - wenn erforderlich - die Intonation durch Verschieben der Magnetstifte korrigieren.

Zur Verdeutlichung was ich meine, anbei ein paar Bilder aus einem Vortrag, den ich vor ein paar Jahren zu dem Thema beim HNC gehalten habe.

Viele Grüße,
Harald

1. Rohspektrum des Tons 78 (ca. 2,9KHz)
Folie9.JPG


2. Spektrum mit altem Kondensator 300nF
Folie12.JPG


3. Spektrum mit leicht gealtertem Kondensator 115nF
Folie11.JPG


4.Spektrum mit optimalem Kondensator
Folie10.JPG
 
harald":2i1welkb schrieb:
hallo Leute,

die Idee, die passende Ausgangsspannung der Tonabnehmer über die Auswahl des Kondensators einzustellen, ist nicht zu empfehlen, da die Filter ja primär nicht die Aufgabe haben, eine möglichst hohe oder zur Intonationskurve passende Ausgangsspannung aus dem Tonabnehmer herauszuholen, sondern, wie der Name ja schon sagt: das Signal zu filtern.
D.h. das Ausgangssignal soll ein Sinus mit möglichst geringem Klirrfaktor sein und das Nutzsignal soll einen möglichst hohen Störspannungsabstand über dem tieffrequenten Noisespektrum haben. Wenn ihr beim Abgleich nur auf die Ausgangsspannung schaut und nicht auf optimale Filtereigenschaften abgleicht, wird das Ergebnis nur suboptimal sein.
Deshalb immer erst die Filtereigenschaften optimieren und dann - wenn erforderlich - die Intonation durch Verschieben der Magnetstifte korrigieren.

Zur Verdeutlichung was ich meine, anbei ein paar Bilder aus einem Vortrag, den ich vor ein paar Jahren zu dem Thema beim HNC gehalten habe.

Viele Grüße,
Harald

Hallo Harald,

vielen Dank für dieses aufschlussreiche Posting. Beim Recapping und Recalibration des TWG meiner A102 vor ein paar Jahren habe ich allein mit dem Oszilloskop gearbeitet. Vor dem Kondensatortausch (Goff Kit) sind mir mit den alten Kondensatoren keine wie von Dir gezeigten "verklirrten" Sinussignale aufgefallen, alle Töne hatten einen recht schönen Sinus. Nach dem Recapping waren die Signale auch recht "schön". Ich frage mich, warum der Sinus bei extrem falschem Kondensatorwert "verzerrt" wird, d.h. abgeschnitten bei den Peaks. Müsste dann verzerrt klingen? Hast Du die Töne direkt am TWG gemessen oder am AO28?

Ich denke ich messe erstmal den neuen TWG mittels Millivoltmeter aus und schaue mir dann auch noch die Signale mit dem Oszi (direkt vom TWG, Manuale nicht an den TWG angeschloßen) an. Wenn die Kurve mit den alten Kondensatoren einigermaßen stimmt (keine Ausreisser) überlege ich mir, den TWG einfach mal mit dem jetzigen zu tauschen, um zu sehen, wie der klingt.

Aus Deinem Posting nehme ich mit, dass man folgendermaßen vorgehen muss:

Kondensatoren so auswählen, dass Störgeräusche möglichst komplett weggefiltert werden, d.h. man achtet nicht einfach auf höchstes Signal sondern auf die Qualität des Signals. Dazu bräuchte man aber eigentlich nicht nur ein Oszi sondern auch einen Frequenz/Spektrumanalysator. Dann stellt man danach die Signalstärke durch Verschieben des Magneten auf eine "passende" Kurve ein. Hier halt die Frage, wie Hammond das gemacht hat, meinst Du die haben sich ausser der Ausgangsspannung des Filters auch die Güte/Qualität angeschaut?

Danke,

Dominik
 
hallo Dominik,

links auf den Folien ist das Bild eines Spektrumanalyzers zu sehen. Die gibt es auch als Freeware für den PC (z.B. als Teil von ARTA). Zusammen mit einer eingermaßen brauchbaren Soundkarte kann man da schon einiges machen.
Du hast recht - man kann den relativ hohen Anteil an Obertönen deutlich hören - beim Original-Vortrag hatte ich entsprechende Soundfiles verlinkt.
Hammond hat sicherlich nicht bei jeder Orgel den Klirrfaktor jedes einzelnen Tons gemessen - ich denke dass es sich so auch erklärt, warum manche Orgeln nach Berichten von damals schon von Werk aus einfach besser (oder vielleicht auch nur anders) klangen als andere.

Das Vorgehen, wie du es zusammenfasst, ist genau das was ich immer mache, wenn ich einen Generator recappe. Der Klang der Orgeln, die dabei herauskamen, lässt sich so zusammenfassen: :D und :) und ;) und :cool: - kurz: alle Besitzer der Instrumente sind extrem zufrieden.

Gruß,
Harald
 
Hatte nun heute Abend (nachdem die Sache mit dem Matching Transformer geregelt war) mal endlich die Möglichkeit meine neu bestückte und kalibrierte Orgel zu hören.

Bin absolut zufrieden damit. Höre zu meiner grossen C2 eigentlich kaum Unterschiede. Beide Orgeln am gleichen 760er Leslie. Gleiche Drawbareinstellungen tönen gleich. Und zwar amtlich, so wie ich finde. Vorher war die M3 nur dumpf.

Hat sich für mich also gelohnt, war extrem lehrreich aber eine wahnsinns aufwendige Arbeit.

Jetzt muss ich mich noch um das Vibrato kümmern (Motorboating, trotz Scanner Rebuild und neu bestückter Line Box). Da muss was schiefgelaufen sein.....

Gruss
Christian
 
Dote":3dps4jvq schrieb:
Hallo Harald,

vielen Dank für dieses aufschlussreiche Posting. Beim Recapping und Recalibration des TWG meiner A102 vor ein paar Jahren habe ich allein mit dem Oszilloskop gearbeitet. Vor dem Kondensatortausch (Goff Kit) sind mir mit den alten Kondensatoren keine wie von Dir gezeigten "verklirrten" Sinussignale aufgefallen, alle Töne hatten einen recht schönen Sinus. Nach dem Recapping waren die Signale auch recht "schön". Ich frage mich, warum der Sinus bei extrem falschem Kondensatorwert "verzerrt" wird, d.h. abgeschnitten bei den Peaks. Müsste dann verzerrt klingen? Hast Du die Töne direkt am TWG gemessen oder am AO28?



Danke,

Dominik

Ich habe mich auch etwas über Haralds Ozillogramme gewundert, denn ein derart abgeflachtes /geclipptes) Sinussignal gibt es im
Hammond Tongenerator nicht. Ich kann nur annehmen, Harald wollte in seinem Vortrag mal ganz allgemein ein Sinussignal mit Obertönen zeigen.
Aber da hätte er auch ein Rechecksignal mit dem Bleistift malen können und die Fourierentwicklung anschreiben können.
Das ist ja alles reine Mathematik.

Ich muß allerdings sagen, daß nach der Theorie das S/N Verhältnis im Serienschwingkreis im Resonanzfall maximal wird.
Deshalb ist es m.E. optimal, den Resonanzfall herzustellen. Andereseits muß man dazu bemerken, daß der Resonanzpunkt durch die
Ohmsche Belastung durch die nachgeschaltete Kette Widerstandsdrähte in der Verharfung + Last durch den Matching-Transformer
verschoben wird und der Resonanzpeak flacher wird. Im Resonanzfall ist aber auch die Signalquelle, also das Tonrad mit seinem Ton am standfestesten (geringster Innenwiderstand), hat also beim Spiel die stärkste Präsenz.

Da man Letzteres aber schlecht quantifizieren kann, weil es davon abhängt, wieviele Tasten man drückt, rate ich immer, genau auf den Resonanzpunkt zu matchen, wenn man schon so genau sein will.

Ich hatte mit Harald schon mal die private Diskussion über Sinn und Unsinn einer Klirrfaktormessung und meine Meinung war - frei nach dem Motto "wer mißt, mißt Mist" -, daß es "Overkill" ist. Denn: was mißt ein Klirrfaktormeßinstrument? Den Gesamtanteil von Nutzsignal zu Störsignal.
Also nichts weiter als das, was ich nach der Theorie auch bekomme, wenn ich auf Resonanz (maximales Signal) einstelle.

Dann muß man sich fragen, warum dann das Klirrfaktormeßgerät etwas anderes als den Resonanzpunkt herausbekommen sollte.

Wir wissen alle, daß es im Tongenerator noch viele Nebenquellen gibt, z.B. Rumpeln, Unwuchten der Zahnräder, Nebensprechen durch niederohmige gemeinsame Signalpfade durch das Chassis, meinetwegen auch induktives Nebenkoppeln, obwohl ich Letzters als sehr gering erachten würde.

Was liefert dann eine Klirrfaktormessung genau, wenn sie dazu führt, daß mein Signal nicht maximal ist?


Christian: zum Motorboating: es kann auch am AO-29 liegen (R10 1M)



Grüße

Christoph
 
Christoph,

jetzt mal Butter bei die Fische. Wie gehe ich in der Praxis vor um auf den Resonanzpunkt zu matchen?

Vielen Dank
Thomas
 
Würde mich genauso interessieren. Durch die letzten Beiträge werde ich als Laie in Bezug auf Elektronikkenntnisse noch weiter verwirrt.
Mich würden zwei wichtige Punkte interessieren :
1. Welche Kondensatoren konkret verwendet ihr bei Kondensatorentausch, da ja 0.105µF nicht mehr hergestellt werden. Habe auch schon mal bei digi-key, rs-online und bei mouser geblättert, bin mir aber nicht sicher, welche man verwenden sollte. Auf jeden Fall habe ich schon mal in Erfahrung gebracht, dass es metallisierte PP-Kunstsofffolien-Kondensatoren (MPK?) sein müßten.

2. An welcher Stelle genau müßte man das Oszillokop anschließen, um auf die entsprechenden Werte zu kommen, z.B. bei einer M100?
Dies ist in den letzten Beiträgen nicht so ganz deutlich geworden.

Ich freue mich auf eine aufschlußreiche Antwort, da ich auch noch die gelben Kondensatoren habe.

Grüße

Holger
 
Hallo Thomas,

Du benötigst erst einmal eine Menge Kondensatoren (0,1 µF und 0,22 ), wobei Hammond 0,105 µF und 0,255 genommen hatte.
Die Toleranz der Kondensatoren darf ruhig 10% betragen. Vishay (Cornell Dubilier) "Orange Drops" z.B.
Niedrigste Spannung.

Des weiteren empfehle ich eine Kapazitätsdekade im Bereich 0-1000nF (1µF). Ich habe mir aus Schaltern und Kapazitäten einen "Binäraddierer" gebaut, mit dem ich per Dualsystem eine Anordnung von Kapazitäten zu bzw. abschalten kann. Sie haben die Stufen (µF) - ich habe das hier schon mal irgendwo gepostet -
0,5
0,25
0,125
..
usw.
bis
herunter zu
einigen pF,
immer halbiert.

Ein DVM, mit dem man Kapazitäten messen kann.

Die Kapazitätsdekade schalte ich an die Stelle, wo beim Filter der Kondensator sitzt und ich stelle
eine solche Kapazität ein, daß die Amplitude maximal wird.

Diese Kapazität messe ich. Sagen wir, sie sei 99,98 nF.

Dann suche ich einen Kondensator in meinem Topf, der genau diese Kapazität hat oder möglichst nah da herankommt.
Man kann durch Parallelschalten von kleineren Hilfskapazitäten auch den Wert approximieren, was ich aber nicht so schön finde. Das sieht optisch nicht so nett aus, wenn Du da solche Huckepackkonstrukte im TG hast. Bei den 0,22 µF bleibt einem manchmal nichts anderes übrig.

Meistens messe ich meinen Kondensatorvorrat aus und sortiere ihn in kleine Fächer (Stichwort: Setzkasten).
10nF Schritte reichen.

So "matche" ich dann den richtigen Kondensator.

Meine Methode ist, daß ich immer wieder, wenn ich sie irgendwo günstig sehe, 0,1 µF und 0,22 Kondensatoren kaufe (Bucht).

Grüße
Christoph
 
Und dann seien auch nicht alle Kondensatortypen gleichermassen geeignet:


Ich Paste hier einfach mal meine Informationen, die ich zusammengesucht habe:


Einige Hinweise zum Tongenerator Recapping

Empfohlen: Polyester Film Caps (Mylar), angeblich besser als Polyetylene Film.
  • Orange Drop Polyester Film (225p)

Anbei einige interessante Posts aus dem Organ Forum:
David Anderson:
„I've done a lot of research on TG recapping. Capacitor Dissipation Factor does matter in terms of the output and the Q of the series resonant filter, particularly on tones 73 and higher. The originals were either paper or Mylar, and the DF of new paper and new Mylar capacitors is virtually identical. Polypropylene has a DF around 1/10th that of paper or Mylar, and that does make tuning the exact value of the capacitor between 90 and 110 nanofarards more critical because the low DF of polypropylene narrows the bandwidth of the filter.

If there is any error, one should err on the high side of this capacitance value as erring on the low side thins the timbre; IMO, this is part of the reason that recapping has been controversial and that highly varying outcomes have been reported. This comes from direct listening tests as the capacitance value is varied via a decade capacitance box. I also use 716P caps for a number of applications, just not this one. The tight tolerances of modern caps (usually ~2% on 716Ps) actually work against us for this job.
It's more complicated than that. Hammond turned the wider tolerances of these capacitors to their advantage. They tested the capacitors for their individual values and then divided them up into bins. They brought the TG to a station at the factory that had a device that allowed them to find the capacitance value that peaked the output of each filter, exactly like tuning a radio tuner onto a particular frequency. They then picked the closest value available to that ideal value from the bins. After this process, final TG calibration was done. I've found that there were usually some "outliers" in inductor values that could not be peaked with the range of capacitors available. Those issues were fixed in calibration.

Taking advantage of the tolerance range of the capacitors made winding the inductors to precise values less critical. Two wrongs made a right, one could say.
The capacitance value on the 6 tones with the 0.255uF capacitors is the least critical because the Q/bandwidth of those filters is half that of the filters with 0.105uF caps. It's all in the math. The resonant frequency of the filter is determined by the product LC, but for any given value of LC, Q decreases as L decreases and C increases. My theory is that Tone 55 represented the largest practical inductor they could wind, given the form factor, so they had to jump to a larger value of C below that.

The reason that the old capacitors still work--sort of--is that two things are going on: capacitance value drift and wildly increasing DF/ESR (often 10-20x or more what it should be). That R (resistance) value added to the filter as a result of DF/ESR widens the bandwidth, preserving some of the output level, but simultaneously making the filter less selective/effective. (Based on the 1949 TG I used for my measurements, Q had dropped to around 1/6 of what it should have been at the factory.) In other words, the increasing DF/ESR counteracts the capacitance drift, to some degree; if not for this, the filter outputs would be far lower than what they are. Whether Hammond knew this or whether it was serendipity . . . I have no idea. That they would have known in 1935 exactly how capacitors would age is somewhat doubtful.

Based on my measurements and calculations, filter Q should peak around tones 79 and 80.
I never said that polypropylene was "wrong," per se. My goal in the recapping debate has always been guided by one idea: trying to reverse engineer the factory capacitor selection process by figuring out which parameters they were focusing on. Using paper or Mylar caps, to my mind, helps to keep the variables under control.

Using polypropylene will have two effects: higher peak output from the filter and narrower bandwidth/sharper filter slope, increasing the effect of being above or below the peak output capacitance. I've seen this in my own experiments. My EICO decade capacitor box was built with polystyrene caps (very low DF), and it places them in parallel to get different capacitance values. No single capacitor would equal the peak output obtainable with the substitution box.

I think the single most important thing I can add to the discussion is: If you err, err on the high side of capacitance in this circuit. This is a result of listening to individual tones while dialing in different capacitance values. To my ear, something happens when you go under the peak value that seems to thin out the tone, and I've hypothesized (for about eight years now) that part of the controversy over recapping has to do with this effect. So, if I tone peaks at 94.5nF, then I think it's fine to go with 96nF. I don't think that the Hammond employees went OCD about getting the exact value that peaked the filter. They picked one that was close, and it was all fixed in the final calibration.”

John Mihevic
“I have other posts on this forum on my TG cap replacement in my 1955 B3. I’ll summarize below:

I have recapped my TG twice. The first was with a purchased “Cap Kit” of “matched caps”. In the Cap Kit the capacitors are matched close in value to each other (0.22uF and 0.1uF). However, they are not matched to the filter coils as was done at the Hammond factory. The Cap Kit was a big improvement over the old wax caps. However, I decided to go one step better and match capacitors to the filter coils. I used “Orange Drop” 225P polyester film for the capacitors. At every frequency, the capacitor to coil matching produced a higher millivolt output than with the Cap Kit capacitors that I replaced. The highest change was +1.72 mV RMS. The tone with the matched caps is crisp & clear.

To get the resonant peak you need a True RMS DVM (Digital Voltmeter) or scope, and a way to change the capacitance such as a capacitance box.
This was my procedure:
With the TG running, and the DVM monitoring a tonewheel output, the correct value of capacitance was obtained by increasing the capacitance until the maximum mV output was achieved. At the maximum output I knew the filter was at the resonant peak. More or less capacitance reduced the mV output. All work was done from the front of the organ with both manuals raised.

The capacitors I used were:
0.22uF(220nF) for Freq. 49 to 54
0.082uF(82nF) for Freq 55 to 91

I then used the following for parallel trim capacitors:
0.015uF(15nF)
0.01uF(10nF)
0.0047uF(4.7nF)

Note that 1000nF = 1uF

The following is the marked values and actual range in measured capacitor values:

Marked Value**Actual Range In Value

220.0nF*******215.0nF–241.0nF
82.0nF*********82.3nF-91.4nF
15.0nF*********15.1nF-16.6nF
10.0nF**********9.42nF–10.56nF
4.7nF***********4.79nF–05.30nF

For those interested, the following is the value of capacitance that produced a resonant peak at each frequency for my tone generator:

Freq.****Capacitance
No.********(nF)

49********241.0
50********233.0
51********230.0
52********239.9
53********240.6
54********240.9
55*********88.6
56*********91.1
57*********91.4
58*********93.4
59*********92.0
60*********91.4
61*********88.3
62*********89.3
63*********91.8
64*********90.6
65*********92.9
66*********91.6
67*********88.3
68*********92.5
69*********95.4
70*********98.3
71*********97.7
72*********90.9
73*********88.6
74*********90.2
75*********90.2
76*********92.3
77*********90.2
78*********95.5
79*********97.0
80*********94.4
81*********97.9
82********100.2
83*********96.5
84*********97.5
85*********96.2
86*********97.4
87*********98.7
88*********96.1
89*********94.8
90*********92.9
91*********93.0

The process is not difficult, just time consuming.
John M.“
 
Christoph,

das Problem mit meinen Kondensatoren ist, das die alle Werte zwischen 0,096 und 0,0975uf haben. Also fast keine Abweichungen. ;(
So ein MIst.

Thomas
 
Ich habe mir bei Mouser Panasonic ECQ gekauft für meine aktuelle Restauration. Die haben die nette Eigenschaft bei nominellen 100nF alle bei etwa 102 bis 104 nF zu liegen. Das muss natürlich nicht immer so sein. Vielleicht einfach Glück....

Gruss
Christian
 
Wäre es auch möglich Kondensatoren mit 0.27µF anstelle der 0,22µF zu nehmen( mit 10% Abweichung).
Gruß
Holger
 
fantrombone":1r0krrnx schrieb:
Wäre es auch möglich Kondensatoren mit 0.27µF anstelle der 0,22µF zu nehmen( mit 10% Abweichung).
Gruß
Holger

Was meinst Du jetzt mit 10% Abweichung? Toleranzwert der Kondensatoren? Wenn man Kondensatoen einer Serie kauft, ist oft die "Gefahr", daß sie alle in der gleichen Toleranz"ecke" liegen. Der Hersteller sagt: "wenn Du bei mir diesen Kondensator kaufst, garantieren wir Dir, daß die Kapazität im Band von +-10% erwartet werden kann".
Es heißt nicht, daß Du eine Gleichverteilung im Band von +-10% einkaufst.

Der Sollwert der Kondensatoren ist .255 µF. Da bist Du mit .27 sogar näher dran als mit .22.

Grüße
Christoph
 

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