Tipps: Saxophon-Pflege oder wie ich meinem Sax das Leben angenehm gestalte!

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Da es zu diesem Thema verschiedene Meinungen gibt, möchte ich darauf hinweisen, dass ich keinerlei Haftung dafür übernehme, dass diese Methode die beste ist oder durch sie keine Schäden auftreten. Meinem Saxophon hat es bisher noch nicht geschadet.

Moin,
Ich werde euch in diesem Thread erläutern, wie ihr das Leben eures Saxes zum einen verlängert, zum anderen Reparaturen aus dem Wege geht und es länger schön aussehen lasst. Kurzum: Ich erkläre euch, wie ihr eurem Sax ein schönes und hoffentlich langes Leben beschert!


Fangen wir gleich an, ohne unnötige Ausschweifungen! Teuren Reparaturen kann man vorbeugen, indem man das Sax schont. Euer Sax ist empfindlich, in die Ecke geschmissen werden mag es genau so wenig wie irgendwo andotzen. Alles was auch nur kleine Beulen oder Lackschäden verursachen kann, sollte vermieden werden!
Um die Klappen und Mechaniken zu schonen sollte man das Sax nicht immer in den Koffer stellen oder legen, sondern immer in den Ständer! Dadurch werden sie entlastet und leben länger.
Die Lederpolster auf den Klappen selbst sind relativ empfindlich. Also nie mehr Druck aufwänden, als nötig ist, um die Klappe zu schließen, weil es sonst deutliche Abdrücke gibt und die Polster somit sehr schnell gewechselt werden müssen. Außerdem nach jedem Spielen mit dem Durchziehwischer zweimal durch das Sax durch. Hat den Sinn, dass die Klappen getrocknet werden, sich nicht mit Feuchtigkeit vollsaugen können. Eigentlich würde einmal reichen, doch ich habe festgestellt, dass mit zwei Durchgängen die gis-Klappe nicht so oft kleben bleibt (unser aller Leid, es sei denn, wir haben gebördelte Tonlächer, auf das ich später noch mal näher eingehe).
Den S-Bogen zu wischen ist absoluter Schwachsinn, weil das Durchwischen nur dazu dient, dass die Klappenpolster trocken werden und man aber die Klappe dort nicht per Wischer erreichen kann. Warum das so ist, kann man sich bei genaueren Hinsehen selbst erklären. Das Metall selbst nimmt keine Schäden durch das Wasser. Damit das Wasser nicht, während das Sax im Ständer steht, vom S-Bogen ins Sax läuft, den S-Bogen so aufhängen, dass er nicht runterfallen kann, aber alles rauslaufen kann. Wenn das restliche Sax getrocknet wurde, die Restflüssigkeit "rausschütteln".
Und das letzte, um Reparaturen vorzubeugen: Regelmäßig das Kork am S-Bogen einfetten, auf das man das Mundstück steckt. Entweder einfach einen festen Rhythmus, z.B. jeden Monat oder einfacher: Immer dann, wenn das Mundstück nur mit drehen oder gewissem Kraftaufwand draufzuschieben geht. Hierzu am besten solche Fettstifte nehmen, die in einer Verpackung wie Lippenpflegestifte sind. Bei denen kommen die Finger nicht in Kontakt mit dem Fett und auch keine Fettflecken auf unser Sax.

So, jetzt etwas zu Hygiene: Unser Sax kann (!) unter richtigen Umständen zu einer Brutstätte für Bakterien umfunktioniert werden! Deswegen: Nach jedem Spielen das Mundstück trocknen. Die besten Erfahrungen habe ich mit einer selbst entwickelten Methode: Ein Papiertaschentuch der Länge nach zusammenrollen. Sollte jetzt etwas länger sein, als das Mundstück. Wenn nicht, hast du es von der falschen Seite her aufgerollt. Jetzt schiebt man das Taschentuch von vorne (von der Seite, in die ihr reinblast) rein, natürlich vorher Blättchen entfernen, bis es hinten rausguckt. Jetzt einfach rausziehen und Taschentuch wegwerfen. Fertig. Der Vorteil gegenüber der Stoff-Taschentuch Variante mit so einem coolen Stab, in den man es reinsteckt, ist, dass das Taschentuch nur einmal verwendet wird und sich somit keine Bakterien bilden können.
Außerdem sollte das Mundstück alle 2 Monate mit Warmwasser durchgespült werden. Aber bitte nicht zu heiß ausspülen, bei einigen Mundstücken kann es zu Verfärbungen und ähnlichem kommen!* Wer will, kann es auch über nacht in ein Ultraschallbad legen, braucht man aber nicht. ;)

Dann gibt es noch die Blättchen. Sehr empfindlich und auch sehr gute Bakterienbrutstätte. Nach jedem Spielen das Blättchen abtrocknen, damit sich keine Bakterien bilden können und in das Blatt-Etui, damit es sich gerade ziehen kann. Sonst wird es wellig, verbiegt sich und der Klang...
Außerdem sollte man nicht immer nur ein Blatt spielen, sondern mehrere Blättchen durchspielen. Was ich meine: Ich habe immer 4 Blättchen, die ich benutze. Ich spiele eins, nach dem spielen kommt es so lange ins Etui, bis ich die anderen 3 auch gespielt habe. So hat es genug Zeit, sich schon glatt zu ziehen. Also kommt das Blättchen nur jedes 4te mal dran.

Damit der Lack lange lebt und ansehnlich bleibt, sollte man das Sax regelmäßig äußerlich reinigen: Am besten mit einem weichen Staub- oder Mikrofasertuch. KEINE LEDERTÜCHER ODER POLIERTÜCHER! Die schaden dem Lack! Um hartnäckige Wasser- und Fettflecken weg zu bekommen, auch keine Reinigungsmittel verwenden, weil die auch nur dem Lack schaden. Entweder man versucht den Fleck einfach so wegzubekommen, indem man lange und stark an dem Fleck mit dem Tuch rumreibt oder die wesentlich schonendere Methode: Tuch leicht anfeuchten. Die Flecken gehen wie von selbst weg. Schwer zugängliche Stellen kann man mit Wattestäbchen.

Und last but not least: Das Problem kennen die meisten von uns: Die dumme gis-Klappe klebt. Wer es nicht kennt, hat entweder gebördelte Tonlöcher oder einfach Glück. Die Frage ist: Wie kann ich dem entgegenwirken? In mehreren Schritten: Zuerst: Mit Kreide auf einen Papierstreifen malen, der so dick ist, dass er gerade komplett unter die Klappe passt, diese aber auch komplett auf dem Streifen aufliegt. Wenn eine dünne, leicht lösliche Kreideschicht auf dem Streifen ist: Die Klappe öffnen, Papierstreifen mit Kreideseite Richtung Polster zwischen Klappe und Tonloch schieben, Klappe schließen, Streifen rausziehen. Das ganze 2-3 mal wiederholen.
Jetzt saugt die Kreide die Flüssigkeit so gut wie möglich auf. Aber um wirklich relativ sicher zu gehen: Jedes mal, wenn man mit dem Durchziehwischer durch das Sax geht, insgesamt 2mal durchgehen, weil dann mehr Flüssigkeit aufgesaugt wird, als bei einem Durchgang, logisch. Bei mir klappt es zumindest, ich weiß nicht, wann die Klappe das letzte mal geklebt hat.

Mein Tipp zur Regelmäßigen Sax-Pflege nach dem Spielen (also dem trocknen):
Als erstes das Sax komplett auseinanderbauen. Dann den S-Bogen aufhängen, damit er schön viel Zeit hat, sich zu entleeren. Jetzt das Mundstück auseinandernehmen, Blättchen trocknen und ins Etui tun, wie oben beschrieben das Mundstück trocknen, das Taschentuch aber nicht wegschmeißen sondern so in das Mundstück schieben, dass es einmal durchgeht, so zur Seite legen. Das Sax zweimal per Durchziehwischer durchwischen, S-Bogen ausschütteln, Taschentuch aus Mundstück entfernen und wegwerfen. FERTIG!!!


Vielen Dank an Looper, der mir bei dieser Aufstellung sehr geholfen hat! :great:

Weitere Pflegetipps kann euch euer Sax-Lehrer geben, redet auf jeden Fall mal mit ihm über das Thema!

* Danke an evergrey für diesen Hinweis!

Ergänzungen und Anregungen gerne per PM an mich!
 
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Hallo Musiker,

ich habe es mir nicht verkneifen können und mir mal wieder ein neues Musikinstrument zugelegt, ein Altsaxophon.

Es macht auch tierisch Spaß zu spielen und zu üben.

Nun ist es häufig so, dass ich mal zwischendurch ein paar Minuten oder ein halbes Stündchen Zeit habe. Da kann ich mich z.B. etwas ans Klavier setzen und spielen.

Das Saxophon muss ich immer erst vorher zusammensetzen:(. Sicher, damit ist noch genug übrig von der halben Stunde. Aber es ist eben doch ein (kleiner) Aufwand. Da ich ja nicht unbedingt mehr mache als nötig:D, hat im ersten Moment z.B. das Klavier den Vorteil, dass keine Vor- und auch keine Nachbereitung nötig ist: Hinsetzen, losspielen, weggehen.

Wie weit sollte man das Saxophon nach dem Spielen zerlegen/reinigen? :confused:
Wie ists mit der Aufbewahrung "zwischendurch", so mehrere Stunden bzw. von heute auf morgen oder wenige Tage; Ich meine nicht das Langzeitlagern?

Reicht es hier, das Blatt herauszunehmen und in diese Klemmvorrichtung zu schieben? Oder sollte man auch beim täglichen Spielen, Mundstück, S-Bogen abbauen und mit dem Reinigungsset nachher noch einmal durchziehen, wie es im obigen "wichtige Themen"-Thread beschrieben ist? Mir geht es also um die unbedingt erforderliche Mindestleistung, die "Optimalleistung" ist ja bereits an anderer Stelle ausführlich beschrieben.

Ich bin Anfänger auf diesem Gerät, habe auch (zumindest noch) keinen Lehrer und dafür für jede Antwort dankbar:great: (mein Instrument dankt auch;)).

Gruß,
Roland
 
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Hi Roland,

Mundstück und Blatt sollten auf jeden Fall gereinigt werden, S-Bogen idealerweise auch. Beim Korpus gibt es sogar Theorien, die der Auffassung sind, es sei besser, das Instrument im Ständer lufttrocknen zu lassen. (Soviel auch zur Frage der Lagerung ;-)) Allerdings ist das Instrument im Ständer auch gefährdet, sollten bei Dir also Kleinkinder oder Haustiere ihr Unwesen treiben, würde ich doch eher zur Kofferlagerung raten =)
 
Also ich mach es so:

Nach dem Spielen nehme ich das Sax auseinander und reinige alle Teile (Mundstück, S-Bogen, Korpus) mit 2*Durchwischen. Das Blatt lutsche ich ab und lass es ein bischen trocknen bevor ich es in das Blattetui lege. Ich habe ein Blattetui für 8 Blätter, die benutze ich reihum.
Ab und zu lasse ich auch einen Stoss lauwarmes Wasser durch das Mundstück und über das Blatt laufen, dann lasse ich das nur trocknen.

Danach lege ich das Saxophon in den Koffer, den lasse ich offen damit es noch weiter trocknen kann.

Spiele ich länger, mit Pausen dazwischen, dann stelle ich das Saxophon auf den Sax-Ständer, je nach Lust und Laune nehme ich dann auch das Mundstück ab und trockne das.

Der Punkt ist, das sich ohne Reinigung "appetittliche" Rückstände im Sax bilden können, zudem sollte das Leder der Klappen trocknen können, verbleibt die Feuchtigkeit im Korpus wirst du schneller neue Polster brauchen.

Gruß,

Rüdiger

PS. Es soll auch schon angeschimmelte Blätter gegeben haben, spielen sich besonders angenehm :bang:
 
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Es soll auch schon angeschimmelte Blätter gegeben haben, spielen sich besonders angenehm :bang:
Ja, ganz wunderbar ist das! Es gibt ja Blätter, die in einer ganz besonders bescheuerten Hülle verpackt werden. Als ich auf Francois Louis umgestiegen bin, sind mir ein paar Blätter innerhalb von zwei-drei Tagen verschimmelt, als ich sie nach dem Spielen in die Original-Hülle zurückgesteckt habe. Diese besteht praktisch aus zwei miteinander verschweißten Plastikfolien => völlig Luftdicht.
Merke: Alles was feucht ist sollte gut belüftet werden! ;)

PS: Besonders angenehm, wenn man nicht genau schaut und das ganze erst am Geschmack merkt! :igitt:
 
Zum Mundstück reinigen soll man auch lauwarmes Essigwasser (also nur ganz wenig Essig) nehmen können, das soll Speichelreste gut weg kriegen. Hab ich aber selber noch nie gemacht, ich trau mich nicht mit Essig an meine Instrumente / Mundstücke ran.

Wichtig: wenn man das Mundstück durchwischt, dann von unten nach Oben, damit an der Spitze nix kaputt gehen kann.

Die Blätter steck ich immer zurück in die Schutzhüllen aus Plastik oder Papier, in denen sie geliefert wurden...
 
Essigwasser (also nur ganz wenig Essig)

Essig würde ich nicht nehmen, viele Mundstücke, insbesondere die teureren, sind aus Ebonit, das ist eine spezielle Kautschuk-Mischung, der Kautschuk reagiert mit Essig und verfärbt sich wunderschön olivgraugrün.

Am besten ist immer noch klares Wasser, wer es ganz sauber haben will kann auch einen Ultraschallreiniger (wie für das Gebiss!) nehmen, auch Gebissreiniger (diese Sprudeltabletten) gehen.
 
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Zum Mundstück reinigen soll man auch lauwarmes Essigwasser (also nur ganz wenig Essig) nehmen können, das soll Speichelreste gut weg kriegen. Hab ich aber selber noch nie gemacht, ich trau mich nicht mit Essig an meine Instrumente / Mundstücke ran.

Wichtig: wenn man das Mundstück durchwischt, dann von unten nach Oben, damit an der Spitze nix kaputt gehen kann.

Die Blätter steck ich immer zurück in die Schutzhüllen aus Plastik oder Papier, in denen sie geliefert wurden...

Hallo,

Essig auch in verdünnter Form würde ich auch nicht nehmen. Habe schon gehört das Zahncreme auch gut sein soll. Auch dies habe ich nicht getestet, selber verwende ich Wasser und Ultraschallreiniger.
 
Ein Kollege wischt seine komplette Klarinette mit Essigwasser...

ich wisch mein Mundstück normal nur mit dem Tuch durch, wenn ich ne neue Bissplatte brauch, nehm ich bissl Öl um Kleberreste wegzukriegen, und dann nen Tupfen Seife und ne weiche Zahnbürste für den Rest.

Aber wenn man sein Mundstück nach jedem Spielen durchwischt, sollte sich ja eigentlich kaum "Dreck" drin ansammeln...

Von Ultraschallreiniger und Zahnpasta hab ich auch schon gehört. Bisher aber weder noch ausprobiert.
 
Hallo,

zur Mundstückreinigung kann ich auch Reinigungs- und Desinfektionspray z.B. von Thomann empfehlen.

Das habe ich auch immer in meinem Saxkoffer mit dabei falls ich unterwegs mal wieder Mundstücke teste, sei es im Musikgeschäft oder ein MP von einem Saxkollegen...ist es sinnvoll das Mundstück vorher und hinterher zu desinfizieren.
In guten Musikgeschäften sollte sowas eh Standard sein...

Gruß
siggi
 
Hallo Siggi,
muss man das Desinfektionsspray hinterher abwaschen, oder hast du Mundstücke auch schon direkt nach Behandlung gespielt?
LG
cubachen
 
Ich würde ebenfalls von Essig o.ä. abraten, die Säuren da drin schaden zu vielen Materialien und wenn ihr so kalkigen Speichel habt, dass ihr unbedingt einen Essigreiniger benötigt, solltet ihr dringend einen Arzt aufsuchen!
Womit wir schon beim nächsten Thema wären: Desinfektionsmittel. Meines Erachtens nicht sinnvoll, ihr habt in eurem Mund eure eigene Bakterienflora, mit der euer Körper umgehen kann. Die Bakterien sollten zudem nach einem durchtrocknen des Mundstückes (bspw. mit einem weichen Papier- oder Stofftaschentuch) kaum Möglichkeit haben, sich einzunisten, da sie es eben feuchtwarm mögen und ihr durch das Durchwischen auch noch den meisten Nährboden gleich mitnehmen dürftet. In Metallmundstücken ist das Problem noch weniger vorhanden, da Bakterien diese glatten Oberflächen einfach nicht mögen, sie können sich dort nicht einnisten. Und: Ich sehe im privaten Bereich keinen sinnvollen Einsatz für Desinfektionsmittel! Mit den Standard-Haushaltsmitteln kommt ihr weit genug und klinisch rein benötigt ihr einfach nicht! Die meisten Desinfektoren werden euch sogar davon abraten, alles klinisch rein zu halten.

Die Blättchen würde ich nur kurz mit den Fingern abwischen, um die gröbste Feuchtigkeit abzuwischen und anschließend bitte in einen Blättchenhalter legen, der eine glatte Oberfläche auf der Auflagefläche halt (optimal: Glas), da sich durch die Feuchtigkeit und dadurch noch vorhandene Flexibilität das Blättchen an der glatten Oberfläche geradezu "festsaugt" und glattzieht. Dann ruhig offen etwas antrocknen lassen.
Meine Empfehlung für ein Blatt-Etui geht in Richtung dieses Designs. Habe selbst ein ähnliches (aber günstiger, weil kein Holzetui) und bin damit sehr zufrieden! Die Blätter können "atmen", sind belüftet, ziehen sich aber dennoch gerade und ich bilde mir ein, dass sie länger halten und sich länger nett spielen lassen.


Und Ro1land: Ich selbst wische nach dem Spielen Saxophon und S-Bogen einmal durch, lasse beides anschließend montiert im Ständer stehen, Blättchen demontiere ich aus o.g. Grund und das Mundstück nehme ich ab, um das Kork am S-Bogen zu schonen. So bin ich innerhalb von knapp zwei Minuten spielbereit.
 
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der 1. Beitrag von Chaos Keeper ergänzt durch den aktuellen Beitrag (16.12.2012) beinhalten alles was für die Reinigung sinnvoll und erforderlich ist.

Alles andere bringt nichts oder werden vielleich Gläser, Tassen, Teller die Restaurants benutzt werden mit Desinfektionsmittel oder ähnlichem traktiert?


Grüße

atrofent
 
Es soll ja nicht heissen, dass ich unbelehrbar bin :).

Der Zusammenbau funktioniert ja ohnehin ziemlich fix, das schaffe ich gerade noch. Das Blatt nehme ich gleich in den Mund, um es anzufeuchten und schwupps muss ich ja quasi weitermachen, ansonsten müsste ich das Blatt "umsonst" wieder trockenwischen.

Und wenn ich mit dem Spielen fertig bin, dann liegt der Durchziehlappen schon direkt neben dem Aufbewahrungskoffer, ein Tüchlein fürs Blättchen liegt auch schon da... na dann kann ich auch mal schnell zugreifen. Eine Intensivreinigung muss dann ja auch nicht jeden Tag sein, eben je nach Tagesform.

Vielen Dank für die hilfreiche Bekehrung :redface:, meint Instrument dankt auch,

Roland
 
Falls du, wie ich, es etwas unangenehm findest, wie sich ein trockenes Blatt im Mund anfühlt: Ich habe es immer vor dem Spielen komplett für wenige Minuten in Wasser gelegt, habe das Gefühl, dass es sich dann gleichmäßiger vollzieht und vorne an der Spitze keine Wellen schlägt.
 
Weil Chaos Keeper das Blattetui mit Glas empfiehlt: ich hab Geschichten gehört, wo der Klarinettist seine Blätter über Tage, Wochen, Monate ans Fenster klebt um die länger spielen zu können. Ist dann wohl der selbe Effekt wie beim Blattetui mit Glas?
Es gibt ja auch noch diese "Reed Vitalizer" von Rico... Braucht man sowas? Und kann man die Blätter nicht einfach in die Plastikhülle packen, in der sie geliefert werden? Gibt ja auch diese einfachen Reedguards aus Plastik. Dass sich ein Blatt gewellt hat, hab ich auch schon erlebt. Aber erst, beim erneuten Anfeuchten... Nicht im trockenen Zustand.

Wenn ich Kreide unter die Klappe bringe - schließt die dann noch ordentlich? Gibt dafür ja auch so "Polstertrocknerpads" und so spezielles Papier - oder einfach Zigarettenpapier.
 
Glas ist Glas. Wobei es relativ aufwändig ist, das Fenster immer zum Gig mitzunehmen.
Ein Bekannter hat eine große Glasplatte vom Glaser.

Zum Blätter feucht aufbewahren gibt es die unterschiedlichsten Theorien und Technologien. M.E. alles Humbug, sobald das Blatt angelutscht ist, ist die Feuchtigkeit wieder auf 100%
Die Hüllen in denen zB Vandoren geliefert werden haben keine glatte Fläche und beim Reinschieben kann man das Blatt auch beschädigen. Nimm die Reedgards von Rico. Oder so ein Holzetui mit Glas, die sind schöner.

Mit Kreide oder Talkum (Powderpaper) kannst du kurzfristig Probleme beseitigen, es baut sich aber Schmodder unter dem Polster auf, der zu vermehrtem Kleben führt. Zigarettenpapier saugt zwar gut, reiß aber auch gern wenn es feucht wird und klebt dann unter dem Polster.
Kaffeefilter ist gut. Polster leicht andrücken und Papier durchziehen.
 
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Dürfte auf's gleiche hinauslaufen, auch wenn das mit dem Etui sicherlich nicht so dekorativ ist, wie Blättchen an der Fensterscheibe. ;)

Der Reed Vitalizer sieht mir nach Geldschneiderei aus, gibt übrigens sogar Humidor-Reed-Etuis mit Hygrometer etc. p.p., ich denke, da bewegen wir uns in die Richtung Klang-Voodoo, letztenendes wird das Blatt ohnehin erst im Mund auf seine Spielfeuchtigkeit gebracht und bis wir es zum ersten mal spielen, lagert es ja auch teilweise monatelang im Lager, im Laden, im Schrank bei uns!
Das beste Klima dürfte man vermutlich in Blattetuis (mit Glasscheiben natürlich) aus Holz haben, da Holz die verdunstende Feuchtigkeit aufnimmt und kontinuierlich abgibt, was im Großen funktioniert, sollte auch im Kleinen funktionieren. Und Holz verbessert nun mal bekanntermaßen das Raumklima. :)

Dass sich das Blättchen während des Anfeuchtvorganges wellt, ist vollkommen normal und rührt daher, dass es zum einen nicht gleichmäßig "befeuchtet" wird im Mund und zum anderen daran, dass sie aus einem Naturmaterial sind, welches nun mal nicht über alle Fasern hinweg die gleiche Saugfähigkeit hat. Holz arbeitet halt. ;)

Die Blättchen, die ich kenne, werden entweder in Papphüllen geliefert oder in Plastikschubern aus sehr weichem Plastik, welche die Blättchen nahzu komplett umhüllen. -> Schlechte Atmungsfähigkeit für die Blätter und vor allem ist die Oberfläche nicht annähernd so glatt wie Glas, dadurch kann sich das Blättchen nicht selbst glatt ziehen.
Das ist auch der Grund, warum selbst die Blattetuis aus Hartplastik "von oben" auf die Blättchen draufdrücken, damit sie halbwegs "platt" werden an der Spitze.
Wenn du dir die Glas-Etuis anguckst, siehst du, dass dort die Blättchen nur von einem Gummiband gehalten werden, welches auch nur verhindert, dass sie rausfallen. Und dennoch ziehen sie sich glatter und halten länger, als in den Plastiketuis.
Zur Not sind die Hartplastiketuis jedoch besser als nix, habe ich selbst knapp das erste Jahr lang genutzt. Die Auslieferungsplastikhüllen würde ich meinen Blättchen nach erstmaligem Gebrauch jedoch niemals antun, sie sind halt wirklich nur für die Auslieferung bis zum ersten Bespielen!


Bei mir schließt die Klappe noch ordentlich, ist halt wichtig, dass du nur WENIG Kreide aufbringst, sonst kannst du dir auch die Lebenszeit des Polsters doch verringern, denn auch Leder mag es etwas feuchter (wer nicht?) und wird, wenn alle Flüssigkeit von viel Kreide aufgesaugt wird, spröde und DANN schließt es natürlich NICHT mehr richtig.

Die Polstertrocknerpads sagen mir jetzt nix, aber deine Vorschläge zielen ja nur darauf ab, entstandene Feuchtigkeit wieder aufzunehmen, während meine Variante bezweckt, dass die Feuchtigkeit erst gar nicht den kritischen Grad des Klebens erreicht.

Tante Edith sagt: ich habe mir zu lange Zeit gelassen mit dem Schreiben, rbur antwortete bereits...
Aber offenbar sind wir uns ja einig. :)

Und mit dem Schmodder auf dem Polster: Deswegen ja eben nur gaaaanz wenig. Bei mir hat eine einmalige Anwendung vor Jahren mit sehr wenig Kreide (man sieht sie nicht mal) dauerhaft gelöst.
 
Blattetuis: ich habe einiges ausprobiert, vom Reed Vitalizer bis zum extravaganden mt Leder überzogenen Kästchen (war mal ein Geschenk).
Irgendwie kam das alles auf's gleiche raus und so bin ich beim Alt-Sax bei dem Rico Case Universal mit Glasplatte geblieben und bei den anderen Saxen nutze ich die Rico La Voz Reed Guards.
Unterschiede kann ich zwischen denen auch nicht feststellen, mal wellt sich das Blatt mehr, mal weniger, mal so gut wie garnicht - auf beide Kästchen bezogen.

Wer möchte kann ja sein 3-fach isoliertes Küchenfenster auch als Blattetui nutzen, zum Transport ist dann ein Anhänger ganz hilfreich.:D

Eine Variante für die klebenden Polster hätte ich noch: Kinderpuder mit so einem Puderpuster auf die Klappen gesprüht hilft in Notfällen. Aber auch hier zuviel ist nicht gut und das Risiko mit Schmodder ist auch da.
Der wiederum läßt sich ganz gut entfernen wenn man Glasreiniger auf Küchenpapier o. Kaffeefilter aufsprüht und unter den Klappen durchzieht. Aber auch nur dann wenn das Polster nicht allzu verschmoddelt ist und grundsätzlich auch noch O.K. ist, also keine Risse oder ähnliches.

Richtig verschmoddelte Polster, schon hart und mit Belag werden fast wieder wie neu wenn man sie erst mit Kukidentlösung behandelt. So eine Tabl. oder Pulver löst man in Wasser auf nimmt eine Zahnbürste und trägt das Zeug auf's Polster auf, läßt es ein paar Sekunden einwirken und reinigt dann mit der Bürste das Polster. Aber so, dass nicht gleich die Fetzen runterfliegen.
Das nächste ist dann "Ballistol Waffenöl", dies kann man auch zur Lederpflege nehmen, trägt dieses mit Küchenpapier auf das Polster und reibt es ein. Im Ergebnis hat man ein fast neuwertiges Polster.

Grüße

atrofent
 

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