gidarr
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Was Du schreibst ist einerseits nachvollziehbar, andererseits ein ziemlich unsachliches Arzt-Bashing. Es stimmt, dass einem von manchen Ärzten individuelle Gesundheitsleistungen (IGEL-Leistungen) verkauft werden. Die sind - zum Teil völlig richtigerweise - nicht von den Krankenkassen anerkannt, eben weil eine wissenschaftliche Evidenz dafür fehlt, dass sie ausreichend nützlich sind. Gerade bei z.B. Ozon-Therapien bei Hörsturz, hätte ich da meine Zweifel. Aber letztlich habe ich eben nur Zweifel und nicht ausreichend Ahnung um das bewerten zu können. Aber die regulären Behandlungen wie z.B. Kortisontherapien sind wissenschaftlich anerkannt, weil sie in der Abwägung von Wirkung/Nebenwirkung und Therapiekosten ohne gesundheitliche Einbußen für den Patienten eine Hilfe herbeiführen können. Das ist bei vielen anderen Behandlungen nicht anders. Kortison kann gegen die vielen entzündlichen Ursachen einer solchen Symptomatik helfen und ist somit das Mittel der Wahl und damit laut Leitlinie korrekt.Deutet auch sehr stark darauf hin, dass die teuren Behandlungen nur einem helfen: dem Arzt.
Da verstehe ich nicht, wieso Dir der Arzt das als Hörsturz "verkaufen" wollte. Es war ein Hörsturz, so wie Du es beschreibst. Ein Problem hätte ich mit seiner Zuschreibung "Ohrinfarkt". Ein Hörsturz ist eine Symptomatik, die Du offensichtlich hattest. Bis dahin alles richtig. Ob es ein Durchblutungsproblem war, wird er aber nicht festellen können, womit die Erläuterung "Ohrinfarkt" einfach geraten war.Dann kam mein erster Job und viel Streß, und plötzlich hatte ich das, was mir der HNO als „Hörsturz“ verkaufen wollte: ein Ohr total wattig und zu, Töne habe ich dort versetzt gehört.
Ich würde dir hier widersprechen wollen und sagen, dass es sachliches Arzt-Bashing ist. Glucokortikoide haben in einem Cochrane-Review keine klare Evidenz für eine Wirksamkeit geliefert und wurden aus dem Grund als Kassenleistung gestrichen. Wenn ein Arzt mir Dinge verkaufen will (bei IGEL ja wortwörtlich), dann sollte es etwas sein, für dessen Wirksamkeit eindeutige Evidenz vorliegt. Die Leitlinie geht ja auch darauf ein, dass die meisten Studien nicht komplett randomisiert, kontrolliert und verblindet sind, bei fast allen fehlte ein Faktor.Was Du schreibst ist einerseits nachvollziehbar, andererseits ein ziemlich unsachliches Arzt-Bashing. Es stimmt, dass einem von manchen Ärzten individuelle Gesundheitsleistungen (IGEL-Leistungen) verkauft werden. Die sind - zum Teil völlig richtigerweise - nicht von den Krankenkassen anerkannt, eben weil eine wissenschaftliche Evidenz dafür fehlt, dass sie ausreichend nützlich sind. Gerade bei z.B. Ozon-Therapien bei Hörsturz, hätte ich da meine Zweifel. Aber letztlich habe ich eben nur Zweifel und nicht ausreichend Ahnung um das bewerten zu können. Aber die regulären Behandlungen wie z.B. Kortisontherapien sind wissenschaftlich anerkannt, weil sie in der Abwägung von Wirkung/Nebenwirkung und Therapiekosten ohne gesundheitliche Einbußen für den Patienten eine Hilfe herbeiführen können. Das ist bei vielen anderen Behandlungen nicht anders. Kortison kann gegen die vielen entzündlichen Ursachen einer solchen Symptomatik helfen und ist somit das Mittel der Wahl und damit laut Leitlinie korrekt.
Nicht korrekt finde ich, da bin ich voll bei Dir, wenn ohne Wissen um Ursache usw. einfach irgendwelche Therapien als Sonderleistungen angeboten werden. Als Patient muss ich erst einmal davon ausgehen, dass das ursächlich hilft, was mir mein Arzt da anbietet. Und oft kostet das verdammt viel Geld, sich mit z.B. Ozon bedampfen zu lassen.
Meine persönliche Stichprobe sah so aus: einer von sechs Ärzten klärte angemessen über die Ungewissheit auf. Um den Bogen zum Anfang zu spannen, ich denke dass Ärzte, die das nötige Fachwissen und die Grundlagen haben um die Wirksamkeit einer Behandlung einschätzen zu können, das im Interesse des Patienten tun sollten und ihre Entscheidung auch auf Anfrage belegen und verargumentieren können sollen. Wer das nicht tut, der hat aus meiner Sicht durchaus ein Bashing verdient, das er durch sorgfältige und fachlich fundierte Arbeit leicht vermeiden kann.Da verstehe ich nicht, wieso Dir der Arzt das als Hörsturz "verkaufen" wollte. Es war ein Hörsturz, so wie Du es beschreibst. Ein Problem hätte ich mit seiner Zuschreibung "Ohrinfarkt". Ein Hörsturz ist eine Symptomatik, die Du offensichtlich hattest. Bis dahin alles richtig. Ob es ein Durchblutungsproblem war, wird er aber nicht festellen können, womit die Erläuterung "Ohrinfarkt" einfach geraten war.
Wie schon vorher beschrieben, ist die Symptomatik eines Hörsturzes auf sehr viele Ursachen zurückzuführen. Wie Du schon schreibst, spielen Stress und viele weitere Ursachen eine Rolle. Und ein guter Arzt klärt über die Ungewissheit auf, in der man sich bewegt (auch als Arzt).
Naja, soweit ich weiß kann es mit der Psyche zu tun haben, muss aber nicht. Es können ja durchaus auch organische Schädigungen sein.Danke, der Placebo-Effekt ist natürlich auch nicht zu unterschätzen, da Tinnitus ja u.a. auch ganz viel mit der Psyche zu tun hat...?
Das ist auszugsweise richtig. Allerdings erwähnst Du nicht, dass sie nach wie vor als Empfehlung und Behandlungsoption in der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde empfohlen wird. Und wie Du schon schreibst, wird der Nutzen als "bislang unzureichend belegt" beschrieben. Wohlgemerkt mit der Erwähnung, weil ausreichend Studien mit entsprechend hohem Evidenzgrad fehlen. Übernommen von der Kasse werden - meines Wissens - weiterhin die orale Gabe als auch die tympanale Gabe, die direkt im Ohr appliziert wird.Ich würde dir hier widersprechen wollen und sagen, dass es sachliches Arzt-Bashing ist. Glucokortikoide haben in einem Cochrane-Review keine klare Evidenz für eine Wirksamkeit geliefert und wurden aus dem Grund als Kassenleistung gestrichen.
Das ist absolut richtig, die meisten Menschen mit akuten Problemen sind auch ziemlich besorgt und suchen deshalb einen Arzt auf. Dein Vorschlag ein Placebo einzusetzen ist ethisch und juristisch absolut untragbar, auch wenn sie bestimmt günstiger wären. Aber das schreibst Du ja selbst.Oder hyperbarer Sauerstoff. Oder Rheologika. Das Problem ist, dass die meisten Menschen im Panikmodus sind und irgendetwas machen wollen. Das wird von vielen (nicht allen!) Ärzten da ausgenutzt und ist unethisch. Wenn es darum ginge einfach "irgendetwas zu tun", sprich: ein Placebo einzusetzen, dann geht das auch für deutlich geringere Beträge. Mal abgesehen davon dass der Einsatz von Placebos ethisch problematisch ist. Wirkstoffe ohne Evidenz einzusetzen ist aber letzten Endes genau das, der Arzt suggeriert eine Wirkung ohne dafür nach wissenschaftlichen Maßstäben hinreichenden Beleg zu haben.
Das ist leider wahr, dass viele Ärzte ihren Auftrag von Aufklärung und Therapieauswahl nicht besonders ernst nehmen. Der Job des Arztes sollte es sein (und ist es per Gesetzgebung eigentlich), den Patienten über Diagnose (oder diagnostische Überlegungen) und Therapieoptionen mit ihren Für und Wider aufzuklären. Und da muss ich eine Lanze für meine Kollegen brechen: Wenn die Zeit dafür da wäre und Du nicht als Facharzt von Patienten (Ärztemangel) überrannt würdesst, würde man das sicherlich auch mehr tun. Das ist keine Entschuldigung für die unterlassene Aufklärung, aber eine gewisse Erklärung.Meine persönliche Stichprobe sah so aus: einer von sechs Ärzten klärte angemessen über die Ungewissheit auf. Um den Bogen zum Anfang zu spannen, ich denke dass Ärzte, die das nötige Fachwissen und die Grundlagen haben um die Wirksamkeit einer Behandlung einschätzen zu können, das im Interesse des Patienten tun sollten und ihre Entscheidung auch auf Anfrage belegen und verargumentieren können sollen. Wer das nicht tut, der hat aus meiner Sicht durchaus ein Bashing verdient, das er durch sorgfältige und fachlich fundierte Arbeit leicht vermeiden kann.
Bei etwas so Hochverantwortlichem, wie dem Arbeiten an Körper (und evtl. Psyche) eines anderen Menschen ist das leider nicht gut genug. Wenn das in der Breite so wäre, dann hätte ich nicht wochenlang nach einem Kinderarzt suchen müssen, der mit einem zugelassenen(!) Impfstoff meine Kinder impft. Ich glaube schon, dass die meisten Ärzte sich hier sehr an wissenschaftlichem Konsens und Studienlage orientieren, und das aus gutem Grund. Wenn etwas funktioniert, dann tut es das auch doppelt verblindet, randomisiert und kontrolliert und dort mit statistischer Signifikanz. Die wissenschaftliche Methode und ihre Maßstäbe sind aus gutem Grund erprobt und über Jahrhunderte verfeinert.Ohne da jetzt einen riesigen Allgemeinplatz aufmachen zu wollen: Aber es sind so viele Dinge, die noch nicht ausreichend mit Studien belegt sind. Medizin ist keine exakte Wissenschaft, auch wenn der Gedanke beunruhigend ist. Gerade Dinge der "best practice" sind oft erprobt, wurden aber - weil z.B. die freie Wirtschaft daran kein Interesse hat - nicht mehr weiter beforscht. Wenn Ärzte auf alles, was nicht in höchster Evidenzbewertung belegt ist verzichten sollten, bekäme man in akuten Erkrankungssituationen oft ein Schulterzucken und warme Worte.
Tinnitus und Hörstürze liegen als Themen ja jetzt nicht so weit auseinander. Aber wenn du den Thread nicht weiter in die Richtung schubsen möchtest, dann lassen wir das. Danke für die Diskussion auf jeden Fall.Bevor der Thread hier von einer Arzt-Diskussion gekapert wird, noch ein letztes Wort von meiner Seite dazu: Ärztliche Behandlung ist mehr als eine Leitlinie anzuwenden, die im Einzelfall und den ständigen Befunden "im Grenzbereich" leider oft nicht hilft. Von den Behandlungen dort aus guten Gründen abzuweichen, gehört zur Qualität der Behandlung eines guten Arztes. Und natürlich ist es Quatsch jedem Patienten mit Hörsturz sofort für drölfhundert Euro Kortikoide zu verkaufen.
Aber es ist nach wie vor erste Wahl beim Hörsturz, hat als "best practice" seinen Platz und kann im Fall, wenn nach einigen Tagen keine Besserung eingetreten ist, ein sehr sinnvoller Behandlungsansatz sein.
Aber eigentlich (!) ging es hier um Tinnitus, nicht um Hörstürze.
(der HNO Arzt meinte: Ihr Gehör möcht ich haben ... allerdings wurden nur Töne bis 12 kHz getestet. Mit dem Sinusgenerator habe ich mal den Hörbereich durchgefahren und ich höre drüber durchaus auch noch gut)
Mit dem Sinusgenerator höre ich tatsächlich auch um die 15,16kHz ganz gut. Scheint eine recht schmale Stelle zu sein und wenn ich ein gleich hohes Pfeifgeräusch höre (vor allem länger und lauter), dann regt das mein Tinnitus-Geräusch an.das funktioniert wohl nur, weil Deine Töne arg hoch sind.
Das ist auch meine Erfahrung: Lange gesessen und Dauerstress, und schon fiept es laut und penetrant vorzugsweise im rechten Ohr. Bin dann schnellstens beim Physiotherapeuten, um mir beim Lösen der Verspannungen helfen zu lassen. Danach ist wieder eine Weile Ruhe. Und nachdem mir ein guter Chiropraktiker mal Becken und Wirbel zurechtgerückt hatte, sind die Pausen zwischen den Attacken nun deutlich größer.... Tinnitus und Schwindel können bei Verspannung im Nacken auftreten. Der Hörnerv kommt aus der Wirbelsäule. Verspannungen können auf den Nerv drücken oder die Durchblutung stören.
Hatte ich auch schon (Schwindel). Das ging weg durch entspannende Massagen und Wärmebehandlung. ...
Was meinst Du mit reguliert? Ist der Tinnitus jetzt komplett weg?das hat neben meinem Körpergewicht auch den Tinitus reguliert