Achtung, OT (aber das ist der Thread ja ohnehin schon zu einem Großteil - die ursprünglichen Frage von
@Jan1958 wurde ja bereits, soweit möglich, auf der ersten Seite beantwortet).
Ich lese hier teils ziemlich verwundert mit und habe mir eigentlich fest vorgenommen meine "Klappe zu halten".
Aber jetzt muss ich doch mal was schreiben bei all den teils unterschwellig, teils offen kundgetanen Meinungen über fehlendes Rhytmusgefühl von SängerInnen aus dem E-Musik Bereich (also "Klassische SängerInnen").
Ich tue mir mit meiner klassischen Ausbildung teils auch ziemlich schwer, Lieder aus dem Popular-bereich zu singen, wenn ich dafür Noten habe, aber eigentlich kaum eine gesungene Note dem notierten Wert entspricht. Da muss ich mich dann komplett von den Noten lösen, um das singen zu können, was das Stück sprechrhythmisch verlangt. In der E-Musik lernt man eben, das zu singen, was da steht. Da hat in der Regel der Komponist seine Interpretation des Textes in Noten festgehalten. Natürlich singt man das nicht starr runter, aber Agogik geht halt nicht so weit, die ausnotierte Melodie rhythmisch neu zu erfinden. Damit hätten umgekehrt vermutlich die meisten SängerInnen aus dem U-Musik Bereich dann so ihre Probleme
Aber unterstellt uns "klassischen SängerInnen" bitte nicht ständig fehlendes Rhytmusgefühl. Das ist einfach beleidigend und falsch!
Wir haben sicher nicht so den "Beat im Blut" da wir auch etwas ganz anderes üben und trainieren, aber fehlendes Rhytmusgefühl ist das sicher nicht.
Ich weiß natürlich nicht, ob ihr jemanden kennt der klassischen Gesang studiert, oder studiert hat. Aber falls ja, fragt mal, was da bei der Aufnahmsprüfung alles verlangt wird. Das ist eine der selektivsten Aufnahmetests auf den Unis (bei Medizin gibt es pro Studienplatz 11 Bewerber, bei Gesang 29!).