Ordentlich starke Saiten und Baritonmensur helfen da schon ganz gut ab.
Das fasst es eben gut zusammen, allerdings eher für tiefe Tunings als D-Standard. Leider besitzen viele 7-Saiter die Fender Standardmensur von 25,5". Gut eingestellt, bespannt mit nicht superdicken Saiten und das ganze gespielt mit eher leichterem Anschlag ist ordentlich definiert. Es gibt genug Leute die auf der Standardmensur auf B spielen und mit guter Technik darauf sehr klar und aufgeräumt klingen, zudem wohl intoniert. Ich persönlich kann aber nichts mit dünnen Saiten und leichtem Anschlag anfangen, dementsprechend ist dort schnell die Grenze erreicht: Für tiefe Tunings brauchte ich dickere Saiten, die ich auf meiner Les Paul schon ab dem 12. Bund nicht mehr perfekt intoniert bekommen habe (auf einer 25,5" Dean gehts noch einigermaßen, dennoch suboptimal). Außerdem sorgt eine dicke Saite (mehr Masse) für einen weniger höhenreichen Sound, besonders ab dem 12. Bund aufwärts. Ich bin in erster Linie Bassist; einen Bass/Saiten zu finden, die auf der tiefen E und sogar B-Saite über dem 12. Bund noch aufgeräumt klingt, ist eine schwierige Angelegenheit.
Für die Fragestellung von Flying Duckman (die ich sehr nachvollziehen kann!), würde eine etwas längere Mensur generell aber schon helfen, allerdings nur für die üblichen Probleme von unsauber klingenden Saiten/Akkorden in den hohen Bünden und der generellen Transparenz der einzelnen Töne bzw. Akkorde. Ich habe erst am Donnerstag verschiedene Gitarren mit längerer Mensur angetestet (eine Ibanez mit 27"-Mensur, eine Manne Baritone, ebenfalls mit 27" und die Schecter C1-VI mit 30" Mensur und eine Oktave tiefer gestimmt. Die Intonation über den gesamten Hals war bei allen Gitarren sehr gut, und das auf B-Standard. Der Ton kommt, wie GordonF schon gesagt hat, schneller, klarer. Er steht sofort, kein langes Einschwingen. Die Schecter brachte sogar einen A-Powerchord (eben eine Oktave unter dem Standard-A einer Gitarre) super rüber, Powerchords waren bis zum 14. Bund sehr sauber, keine Spur von diesem leicht dissonanten Mitschwingen, welches man häufig bei tiefergestimmten Gitarren und dicken Saiten hat. Die anderen beiden Gitarren mit der 27"er Mensur PERFEKT für B-Standard. Sie klangen deutlich definierter und aufgeräumter, auch bei größeren Akkorden. Durch den längeren Hals kann man dünnere Saiten nehmen, die den oben beschriebenen Problemen entgegenwirken. Ich habe den etwas längeren Hals nicht wirklich wahrgenommen, aber als Bassist der 34" gewöhnt ist das jetzt auch keine Überraschung.
Auf der anderen Seite und das ist ganz wichtig, einen Ganzton runterstimmen ist nicht die Welt! Ich hatte noch nicht das Vergnügen eine Gitarre mit Earvana-Sattel zu spielen, aber von dem was du beschreibst würde das sehr wohl zur Problemlösung beitragen. Leider kann man keine längeren Mensuren damit kombinieren, da die Earvana-Sattel meines Wissens für 25,5" entwickelt und dementsprechend angepasst sind. Ausprobieren kann man es aber dennoch. Bei mir ists relativ egal ob ich die 25,5"-Dean auf B-Standard oder C-Standard spiele, die dritthöchste Saite (eben das G in Standardstimmung) war in den ersten Bünden IMMER minimal zu hoch. Meine 7-String Schecter (26,5" Mensur!) hatte auf der Saite das gleiche Problem, unabhängig vom Tuning und perfekter Intonation am 12. Bund... Es ist nicht viel aber für mich dennoch hörbar (dafür klangen die tiefen Saiten göttlich aufgeräumt, den ganzen Hals hoch)
Ich würde daher in erster Linie empfehlen eine Gitarre mit Earvana-Sattel anzuspielen. ESP hat viele Modelle im Angebot die standardmässig damit ausgerüstet sind. Und wenn du schonmal dabei bist, könntest du auch nach einer Gitarre mit etwas längerer Mensur versuchen um für dich das Optimum zu finden.
Hoffe ich konnte irgendwie helfen
-Flo