teure, leistungsstarke Bassamps/boxen überflüssig?

war auch einige jahre auf dem line6 amp modelling pfad und sicher, das geringe gewicht hat sicherlich was für sich. da in 99% aller fälle aber die bühnenmonitore für bass nicht taugen und in-ear spielen für basser auch quatsch ist, musste es dann doch wieder was aus der muckibude sein. ne ganze zeit war ich mit dem x.treme 10.1 von warwick in kombination mit einer wca611 von warwick ganz happy, bis ich vor 2 wochen den m9 carbine von mesa getestet habe. seitdem wälze ich mich im schlaf, hab all meine vorurteile gegenüber mesa über bord geworfen und harre dem klingeln des postboten, der das schätzchen endlich nach hause bringt.
 
und in-ear spielen für basser auch quatsch ist
bitte???
Heutige In-Ear-Kopfhörer haben genug Bass und dämpfen genug, dass man sie fürs In-Ear verwenden kann.

Letzten Ende muss jeder seinen eigenen Stil finden und jeder hat eigene Vorlieben, aber nichts ist Quatsch.
Ich habe letztens mal auf 3*2m gespielt (4 Mann), Bassamp kann man da wegen Platz knicken und wir hatten für alles eine recht schlechte Monitorbox. Und? Man hat sich zwar wenig bis nicht gehört, aber dann spiele ich halt blind, ob der Ton kommt oder nicht merke am Bauch (setzt natürlich voraus, dass man nicht gerade durch die Gegend hupft).

Und bevor noch alle über HB herziehen: hab ich schon mal erwähnt, dass die Kombination aus großen HB-Amp (so 200€-Klasse) + guter Bass + guter Bassist durchaus einen super Sound geben kann? Auch wenn nur der Bass spielt.

Viele Grüße,
kaf
 
Und bevor noch alle über HB herziehen: hab ich schon mal erwähnt, dass die Kombination aus großen HB-Amp (so 200€-Klasse) + guter Bass + guter Bassist durchaus einen super Sound geben kann? Auch wenn nur der Bass spielt.

Viele Grüße,
kaf

"Super" ist relativ und ein Frage des eigenen Anspruchs... ;)
 
Ich kann natürlich mal wieder nur für mich sprechen...

Die Situation:
Ca. 60 Gigs/a, Bühnengröße mittel bis groß, immer mit PA, immer eigener Profi-Techniker am FOH, Backline wird hin und wieder auch vom Veranstalter gestellt.

Großes Fullstack ist zwar nett, muss aber i.A. pro Gig viermal geschleppt werden (Proberaum -> Tourbus -> Bühne -> Tourbus -> Proberaum). Habe ich einige Zeit gemacht, wurde aber mir und dem Rest der Band zu anstrengend.

Ich spiele daher seit ca. fünf Jahren einen Hughes & Kettner Quantum 421, quasi als Monitor für mich und auf kleineren Bühnen auch für meine Mitmusiker. Auf größeren Bühnen gibt's ja dann Sidefills.

Abgenommen wird das gute Stück über den DI-Out des Amps, was bei diesem Amp zwangsläufig "Post-EQ" heißt. Mein Tonmann ist äußerst zufrieden mit dem Sound, und alles ist herrlich unkompliziert. Aufbau: ca. drei Minuten, Soundcheck: ca. 30 Sekunden. Bleibt mehr Zeit fürs Catering :D

Bei der Sommertour des NDR wurde als Bassanlage ein Eden-Topteil mit Trace Elliot 4x10er gestellt. Macht auch ordentlich Dampf, aber wie gesagt: Das Ganze dient sowieso eher als mein persönlicher Monitor, und ich bin eher anspruchslos. Obwohl: Könnte natürlich sein, dass ich durch die eher großen Gigs verbunden mit der meist recht guten Monitor-Situation tatsächlich einigermaßen verwöhnt bin und nur glaube, anspruchslos zu sein. Kann ich natürlich nicht ausschließen.

Ich komme jedenfalls gut zurecht mit meinem Combo. Ich komme allerdings auch nie in die Verlegenheit, einen Club mit meinem Amp beschallen zu müssen...
 
@LeGato: genauso stelle ich mir das eigentlich vor

Super Sound hat man meiner Meinung nach dann, wenn es auch dem Publikum guter Stereoanlage daheim gefällt (die haben schon gehobene Ansprüche gegenüber dem Sound, sind aber nicht so Vorurteilbehaftet, was das Equipment angeht). Und wenn halt für die Bassbegleitung eines Chores man nicht 500 Mann die Ohren wegpusten, sondern so 70 Mann erfreuen will und der Raum nicht allzu schlecht klingt, hat so ein Amp recht leichtes Spiel.

Viele Grüße,
kaf
 
Seit 36 Jahren mach ich Musik, in verschiedenen Bands/Stilen mit wechselndem Erfolg. Derzeit in insgesamt 3 Bands mit jeweils ganz unterschiedlichem Repertoire/Ansprüchen/Gigaufkommen. Ich bin ein sehr aktiver Bassist, singe backing Vocals und bin ständig auf der Bühne unterwegs - mit recht agressiver, nee, sagen wir lieber, ausdrucksstarker Performance. Kommt gut, ich nehme 3 KG ab während nem Gig.

Die Locations wechseln in der Größe und den Gegebenheiten, mal muß die PA mitgebracht werden, dann haben wir unseren eigenen Tech, ab und zu wird sie gestellt, dann versucht unser Tech, unseren Vorstellungen gemeinsam mit dem Tech der Verleihfirma gerecht zu werden, sozusagen in Zusammenarbeit, aber es gibt auch den Clubgig in verschiedenen Größen.

Zum Beispiel Samstag vor 8 Tagen mit ca. 140 - 160 m², viel Glas, unbestuhlt, 74 zahlende Gäste, insgesamt ca. 90 Leute im Raum. Wir haben den Abend mit zwei weiteren Bands bestritten. Soundcheck "on the fly". Schlagzeug blieb stehen. Keine Bühne, wir standen ebenerdig zum Publikum.

In diesem Fall wurde ich bei der eingebauten PA nicht mal abgenommen, da die Kanäle für das Schlagzeug draufgingen. Ich habe mit meinem Peavey T-Max, den ich nach einer Reperatur ausprobieren wollte, und einer Peavey TVX 210 direkt und recht laut gespielt, Sound war großartig. Besetzung: Bass, 3xGuit., Drums, 3xVoc, 6 Musiker gesamt. Der Peavey war mit der 4 Ohm-Box in der Lage, ca. 300 Watt zu leisten. Die 500 Watt macht er erst bei 2 Ohm.

8 Tage davor: Benefizkonzert, 2 Bands, Kleine Halle, ehem. Lagerhalle, jetzt Jugendzentrum mit Bühne, installierte PA, Kanäle im Überfluss. Meine Anlage blieb stehen. Bühne 12 x 6 m, Halle ca. 900 m² (einfacher zu überschlagen, Bühnenmaß bekannt), Backstagebereich, Bühne ca. 1,60 m hoch, Schlagzeugpodest auf der Bühne, pi pa po. Bass abgenommen LineOut preEQ + Mic (!), 5 Stck Monitorboxen, keine Sidefills. 380 zahlende Gäste, insgesamt etwa 400 Leute in der Halle. Anlage: Marshall MB 4410 + Ampeg 410, also Fullstack, in moderater Lautstärke. Bühnensound wahnsinn, Pa-Sound großartig. Besetzung: Bass, Guit., Drums, 2xVoc, 4 Musiker gesamt.

Es ist, denke ich, Gewohnheitssache, unser Tech und ich kommen mit Anlagen auf der Bühne gut klar. Ich spiele ja auch nicht erst seit gestern, daher muß ich es nicht so ultra-laut haben. Wenn das Monitoring stimmt, spiele ich gerne auf ner kleinen Anlage - vorausgesetzt, ich höre mich! Was mache ich aber bei Open Air-Veranstaltungen? Wenn da kein erstklassiges Monitoring inclusive Sidefills steht, bist Du als Bassman meisst verloren. In-Ear hab ich noch nie gehabt, wäre wohl mal nen Versuch wert.

Warum zur Hölle spielen Vollprofis dann überhaupt noch über ne Bühnenanlage - und zwar meisstens über keine Kleine? Da steht mächtig Gear auf der Bühne, und es ist dazu noch ein Stöpsel im Ohr. Mag es daran liegen, dass die Leute, die direkt vor der Bühne in 1,60 - 2,50 m Höhe ohne Bühnenanlage kaum was hören? Ich plane auf meine alten Tage nochmal einen Fullstack zu kaufen, da ich mit meinen Amps um 500 Watt schon Überraschungen erlebt habe (Marshall MB 4410, Promethean, Markbass LM II, Peavey T-Max), was dynamische Spitzen angeht. Ich möchte endlich den Headroom haben, den ich auch brauche und immer wollte. Die Lautstärke wird dadurch nicht anwachsen, denn wir spielen schon im Proberaum recht laut. Der Amp wird so ca. 24 KG haben (GenzBenz GBE 1200), 1.200 Watt, dazu eine 212 mit 26 KG und eine 410 mit 39 KG. Vielleicht kriegen wir die 410 auch noch etwas leichter hin.

Ich bin seit 1975 live auf Bühnen unterschiedlicher Größe unterwegs, ich habe schnell den Vorteil eines Rollbrettes ("Hund") kennengelernt, eine Sackkarre mit langer Gabel gehört in jeden Tourbus. Meine Anlage habe ich meisst aleine oder mit Bandmitgliedern aufgebaut - da wir auch mit eigener PA unterwegs sind, muss auch bei dieser angepackt werden, es hilft einfach jeder jedem. Dann kann ich mir den Luxus leisten und halte mir mehrere Anlagen - je nach Band/Gig/Location.

Dieses Jahr werde ich 50 und bin dieses Spiel gewohnt. Wenn mir der GBE 1200 irgendwann tatsächlich zu schwer wird, verkauf ich ihn und hol mir ein ShuttleMax, der es bis dahin bestimmt auch mit echten 1.200 Watt gibt. So berühmt, dass ich nen eigenen Roadie habe, werd ich wohl nicht mehr.... Ob aber ich alter Hund noch neue Tricks lerne, na, ich weiß nicht... Aber ich bin nach allen Seiten offen.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben