Flanger_one
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Ich bin zwar hier ein "Neuling", nicht aber in der Mugger-Szene und Manned's Beiträge finde ich einfach nur geil! Voll aus dem TM-Leben gegriffen. Natürlich auch alle anderen Statements sind zu meist gut und interessant.
Obwohl ich eigentlich Thüringer bin, komme ich jetzt mit meinem Senf zum Thema aus dem tiefsten Osten! Bin seit 1987 Dresdner und spiele Keyboard. Nicht "notenfest", aber durch sehr gutes musikalisches Gehör, sicheres Rhytmus-Gefühl und viel Training doch im semiprofessionellen Bereich so ziemlich alles, was ansteht! Hatte von 1998 bis vor 4 Wochen eine Cover-Band in DD, die sich mangels Muggen jetzt aufgelöst hat. Zumindest ist mein Basser abgesprungen, weil er keinen Bock mehr hat, im viel zu kleinen Proberaum zu versauern. Nun, wir hatten schon Muggen, auch durchweg gute, denn die Band war nicht schlecht, aber den großen Durchbruch haben wir nicht mehr geschafft. Schlagezeuger ist Ende 50 und ich bin mit jetzt 46 der Jüngste gewesen. Waren wir schon zu alt??
Gespielt haben wir querbeet Tanzmusik aus Bereichen Oldies, Country, Rock'n Roll, Schlager u.s.w., 0815-Band also. Feedback der Leute war immer(!) toll, getanzt wurde auch reichlich und dennoch fühlen wir uns als Versager. Gagen lagen für den Abend (so 4-5h netto ) je nach Mugge zwischen 400 u. 1000. Waren wir zu billig? Waren wir zu teuer?
Irgendwie gehen hier im tiefsten Osten auch die Uhren der Kulturszene anders, glaube ich. Das Geld sitzt nicht mehr so locker bei den Leuten, Künstler (und solche, die sich dafür halten ...), gibt es wie Sand am Meer und die Kneiper wollen immer alles umsonst haben, da sie es ja auf die Gäste umlegen müssten. Seit einem guten halben Jahr mache ich nun mit meinem Gitarristen (wir sind auch privat gut befreundet und verstehen uns musikalisch blind) als Duo los. Es hat bis jetzt den Anschein, daß das besser läuft als die Band, obwohl es auch noch schleppend ist. Ich kann allem, was ich hier so gelesen habe, nur beipflichten - außer vielleicht mancher Meinung zum Einsatz von Midis! Ich selbst spiele ein Tyros, was die Nutzung der technischen Möglichkeiten betrifft, mittlerweile doch sehr qualifiziert und setze natürlich Midis ein! Wir werben mit dem Slogan "2 Mann sehen - eine ganze Band hören" und sind durch die Midis in der Lage, wirklich kompettes Bandfeeling zu erzeugen. Natürlich werden nur Spuren für Drums, Bass u. musikal. Beiwerk genutzt, unsere Instrumente spielen wir von Anfang bis Ende live dazu und singen sehr gut zweistimmig. So sind vom Repertoire fast keine Grenzen gesetzt und ich muß mich nicht mehr über meinen Schlagzeuger ärgern, der die Sticks in die Ecke schmiß, wenn die Leute nach dem Holzmichl geschrien haben ...! Nicht jeder spielt halt gern alles - aber genau das ist doch unser Job - das zu spielen, was die Leute hören wollen! Wir sind Gaugler und da darf es keine Hemmungen und Vorurteile geben! Ich nutze nicht ein Midi, was ich evtl. aus dem WEB habe, unbearbeitet und viele habe ich in mühevoller Arbeit selbst erstellt. Die Leute honorieren den guten Sound und die Vielfältigkeit, ich sehe also keinen Grund, damit aufzuhören! Unser Problem hier in der Region ist halt noch ein ganz spezifisches. Das war früher mal das "Tal der Ahnungslosen", weil man in der DDR hier kaum Westempfang hatte. Spielst Du also frei Schnauze Top-Hits der letzten 50 Jahre, kannst Du sicher sein, daß die Hälfte der Titel hier keiner kennt. Und spielst Du nicht solche Sachen, wo die Leute hier früher unterm Ladentisch, die West-Lizensplatten ergattert haben und sie sich gegenseitig zum Aufnehmen ausleihten (Whitaker, Kaiser, Carpentale, Borg, Anderson u.s.w.), ist Deine Musik eh Mist ...! Ich hab hier (mit der Band) bittere Erfahrungen gemacht, was Repertoire betrifft. Da lob ich mir die Midis, die machen mich für diese Region total flexibel. So, nun ist mein Senfbecher erst mal voll und ich hoffe, ein für Euch interessantes "Einstiegs-Statement" geschrieben zu haben. Bin für jede Meinung, Antwort, Zuschrift - wie auch immer - dankbar. Man liest sich wieder!
Harald
Obwohl ich eigentlich Thüringer bin, komme ich jetzt mit meinem Senf zum Thema aus dem tiefsten Osten! Bin seit 1987 Dresdner und spiele Keyboard. Nicht "notenfest", aber durch sehr gutes musikalisches Gehör, sicheres Rhytmus-Gefühl und viel Training doch im semiprofessionellen Bereich so ziemlich alles, was ansteht! Hatte von 1998 bis vor 4 Wochen eine Cover-Band in DD, die sich mangels Muggen jetzt aufgelöst hat. Zumindest ist mein Basser abgesprungen, weil er keinen Bock mehr hat, im viel zu kleinen Proberaum zu versauern. Nun, wir hatten schon Muggen, auch durchweg gute, denn die Band war nicht schlecht, aber den großen Durchbruch haben wir nicht mehr geschafft. Schlagezeuger ist Ende 50 und ich bin mit jetzt 46 der Jüngste gewesen. Waren wir schon zu alt??
Gespielt haben wir querbeet Tanzmusik aus Bereichen Oldies, Country, Rock'n Roll, Schlager u.s.w., 0815-Band also. Feedback der Leute war immer(!) toll, getanzt wurde auch reichlich und dennoch fühlen wir uns als Versager. Gagen lagen für den Abend (so 4-5h netto ) je nach Mugge zwischen 400 u. 1000. Waren wir zu billig? Waren wir zu teuer?
Irgendwie gehen hier im tiefsten Osten auch die Uhren der Kulturszene anders, glaube ich. Das Geld sitzt nicht mehr so locker bei den Leuten, Künstler (und solche, die sich dafür halten ...), gibt es wie Sand am Meer und die Kneiper wollen immer alles umsonst haben, da sie es ja auf die Gäste umlegen müssten. Seit einem guten halben Jahr mache ich nun mit meinem Gitarristen (wir sind auch privat gut befreundet und verstehen uns musikalisch blind) als Duo los. Es hat bis jetzt den Anschein, daß das besser läuft als die Band, obwohl es auch noch schleppend ist. Ich kann allem, was ich hier so gelesen habe, nur beipflichten - außer vielleicht mancher Meinung zum Einsatz von Midis! Ich selbst spiele ein Tyros, was die Nutzung der technischen Möglichkeiten betrifft, mittlerweile doch sehr qualifiziert und setze natürlich Midis ein! Wir werben mit dem Slogan "2 Mann sehen - eine ganze Band hören" und sind durch die Midis in der Lage, wirklich kompettes Bandfeeling zu erzeugen. Natürlich werden nur Spuren für Drums, Bass u. musikal. Beiwerk genutzt, unsere Instrumente spielen wir von Anfang bis Ende live dazu und singen sehr gut zweistimmig. So sind vom Repertoire fast keine Grenzen gesetzt und ich muß mich nicht mehr über meinen Schlagzeuger ärgern, der die Sticks in die Ecke schmiß, wenn die Leute nach dem Holzmichl geschrien haben ...! Nicht jeder spielt halt gern alles - aber genau das ist doch unser Job - das zu spielen, was die Leute hören wollen! Wir sind Gaugler und da darf es keine Hemmungen und Vorurteile geben! Ich nutze nicht ein Midi, was ich evtl. aus dem WEB habe, unbearbeitet und viele habe ich in mühevoller Arbeit selbst erstellt. Die Leute honorieren den guten Sound und die Vielfältigkeit, ich sehe also keinen Grund, damit aufzuhören! Unser Problem hier in der Region ist halt noch ein ganz spezifisches. Das war früher mal das "Tal der Ahnungslosen", weil man in der DDR hier kaum Westempfang hatte. Spielst Du also frei Schnauze Top-Hits der letzten 50 Jahre, kannst Du sicher sein, daß die Hälfte der Titel hier keiner kennt. Und spielst Du nicht solche Sachen, wo die Leute hier früher unterm Ladentisch, die West-Lizensplatten ergattert haben und sie sich gegenseitig zum Aufnehmen ausleihten (Whitaker, Kaiser, Carpentale, Borg, Anderson u.s.w.), ist Deine Musik eh Mist ...! Ich hab hier (mit der Band) bittere Erfahrungen gemacht, was Repertoire betrifft. Da lob ich mir die Midis, die machen mich für diese Region total flexibel. So, nun ist mein Senfbecher erst mal voll und ich hoffe, ein für Euch interessantes "Einstiegs-Statement" geschrieben zu haben. Bin für jede Meinung, Antwort, Zuschrift - wie auch immer - dankbar. Man liest sich wieder!
Harald