Generell stimme ich Alex zu, dass ein Umsteigen auf ein "Profigerät" in deinem Alter noch etwas bedenklich ist, weil gerade der Faktor Geschmack sich in den nächsten 5 Jahren bei dir noch gewaltig ändern wird. Andererseits ist es ziemlich blauäugig, allein den Preis dafür heranzuziehen, WER auf WELCHEM Entwicklungsstadium WAS braucht.
Ich nehm da gern das Beispiel mit den stolzen Eltern, die freudestrahlend ihrem Sohnemann oder ihrer Tochter ein 5000 Euro - Piano hinstellen, in der Hoffnung er/sie möge der Familie zu Ruhm und Ehre verhelfen, bis sich dann herausstellt, dass es mit der Musikalität nicht allzuweit her ist oder einfach die Interessen vollkommen andere Richtungen einschlagen.
Du spielst sehr lang, allerdings meine ich, dass dir noch etwas das geschulte Gehör fehlt , um jetzt schon eine solche Entscheidung zu treffen und gerade im Bereich E-Gitarre indem soviele zusätzliche Variablen in Form von technischen Gerätschaften vorkommen musst du dein Handwerkszeug genauestens kennen. Du solltest wie gesagt antesten gehen und dafür hast du ja genug Zeit, wenn die Investition erst nächstes Jahr ansteht.
Generell abraten von deinem Vorhaben will ich dir nicht, allerdings muss man mit Rücksicht auf dein Alter sagen, dass solche Investitionen gut überlegt sein wollen.
Das mit der Zerre ist auch so eine Sache: ein Röhrenamp klingt erst richtig gut, wenn du ihn laut spielst, also wirklich laut. Nicht auf 3 oder 4 sondern 6 oder 7 sollte es schon sein. Viele Musiker erzielen ihren fetten Sound nicht durch enorm viel Zerre sondern durch extrem tightes Spiel und ungeheuer viel Dynamik. Natürlich gibt es grad im NuMetal und DM-Bereich einige Ausnahmen. Aber denen hörst du das an und ich find es klingt meist sehr undifferenziert.
Zugegeben, der VK ist jetzt nicht der Amp, dem ich besondere Klangualitäten zusprechen würde, aber das Prinzip des Röhrenamps verfolgt er wie jeder andere auch. Und ich würde dir auch nicht empfehlen auf ENGL zu gehen, es gibt weitaus besseres für dasselbe Geld. Was mich wieder zu dem Punkt mit dem Preis bringt: Ein MesaBoogie kostet hier schlappe 2500 Euro. Im Herstellungsland liegt er ungefähr auf dem Niveau eines 6505 oder Marshall TSL, also gute 1200 weniger. Der Preis ist nicht das Ausschlaggebende, er macht auch noch lang kein Profigerät aus, vor allem wenn man sich die Verarbeitung ach-so-toller BTQ-Amps wie Diezel oder eben Mesa ansieht. Häufig wird mit maximalem Gewinn gearbeitet.
Verlass dich also NIEMALS auf den Preis und VOR ALLEM nicht auf Markennamen, sondern nur auf deine Ohren.
PS: wenn du einen für dich zuckersüßen Amp mal gefunden hast, wirst du ihn haben wollen, egal wieviel er kostet. Und wenn er preiswert ist, umso besser...