Suche gute "Klarinettenseite" zum Selbstbeibringen

  • Ersteller -gentleman-
  • Erstellt am
@RoBass
Falls dies nicht schon an anderer Stelle geschehen ist, so trage doch bitte hier mal das Dir empfehlenswerte Material (Literatur, Links, usw.) zum Selbststudium zusammen, denn hier besteht ja offensichtlich ein Interesse daran, wie gleich mehrere Anfragen zum Thema beweisen.

Eigentlich muß man dazu nur mal Seiten wie Klarinette24.de anspringen und von dort aus den Links (u.a. im Forum) folgen. Allein, wenn man sich die Themen Material & Co mal durchliest, ist die Hälfte schon gesagt und mit wenig Aufwand der Rest findbar. Auch unter "Links", "Übetechniken" etc. wird man sehr schnell fündig - selbst zu den höheren Semestern im Fachgebiet ;-) Wer halbwegs Englisch kann, der ist da noch besser aufgehoben. Web 2.0 sei Dank!

Zum Lernen selbst braucht's eine Grifftabelle passend zu Deinem System, einen Tuner mit Metronom, eine Klarinettenschule mit Etüden und einem fundierten Selbststudienteil (da gibt's inzwischen mehrere in Deutsch und Englisch -und sogar Russisch-, wie man's halt mag). Und etwas Grundgefühl für Töne und den eigenen Körper muß man auch mitbringen. Mehr ist für den Anfang gar nicht nötig. Das untere Register geht kompett allein, die höheren halt im Grundsatz auch. Virtuosität kommt dann später von allein dazu. Man muß sich nur selbst disziplinieren und die Zeitvorgaben und Überegeln auch einhalten.
Da liegt ja bei den meisten Schülern der Hase im Pfeffer - zu wenig Geduld.-/

Ok, eins vergaß ich - wichtig sogar! Man braucht natürlich auch ein funktionierendes Material. Aber damit kann man auch zum Klari-Doc oder zum Laden gehen und es sich testen und einstellen lassen. Das hat aber mit Lehrer nix zu tun. Das ist reiner Service am Werkzeug.

Selbst wenn es besseres Material gäbe,

gäbe? Es gibt schon ganz gutes Material inkl. Begleit-CD, Hörtrainigsprogramme, Takt- und Rhythmustrainer... Ich sag nur EarMaster etc. Geh mal zu Dussmann in Berlin oder in eine andere solide Musikalienhandlung. Da steht genug gutes Material...

so bleiben nicht so leicht zu lösende Probleme:
Trotz guter Anweisung kann man, ja wird man Fehler machen, bemerkt sie aber leider nicht immer gleich und diese setzten sich womöglich fest und man kommt daher schwerer voran oder bleibt gar stecken.
Ein Lehrer wird ständig Unzulänglichkeiten korrigieren.

...sollte (!) korrigieren. Es ist keine Garantie gegeben, daß er es auch erkennt und die Korrektur in die richtige Richtung anregt (siehe eine Menge Beiträge dazu). Und was bitte ist problematisch am Steckenbleiben? Das passiert jedem Musiker das ganze Leben lang mal wieder.
Man muß nur, statt immer gleich aufzugeben, mal etwas knobeln, woran es liegen kann - und sich informieren (auch über den Tellerand des eigentlichen Problems hinaus).

Klar ist das Aufwand, zumindest mehr als ein ich-sag's-Dir-mal-gleich-Lehrer-System. Aber dieser Aufwand bringt Dich zu Erkenntnissen, die wiederum zu weiteren Fragen und somit auch zu weiterem Wissen führen. Und glaub mal, es gibt so viele Lehrer, die nichts weiter können als das, was sie selbst mal von einem Lehrer zuvor erlernt haben. DAS ist aber nicht immer auch das, was zu DIR paßt, und deshalb ist es für DICH dann gar nicht hilfreich. Statt also unpassende Informationen vom Lehrer zu beziehen, kann man sie sich auch selbst (falsch) an- und wieder abtrainieren.

Was als Lernmethode effektiver und leichter ist, das hängt in hohem Maße vom Schülertypus ab. Mal so, mal so...

Ein guter Lehrer wird einem nicht nur sagen, wie man etwas richtig oder falsch macht

Nein, das wird er gar icht tun! Er wird Dir sagen, was ER für falsch hält und was ER für richtig ansieht. Ob es für Dich dann wirklich falsch ist, das steht auf einem anderen Blatt.

Frag doch mal rum, wie oft es schon vorgekommen ist, daß ein Schüler nach einem Lehrerwechsel festgestellt hat, daß die ihm antrainierte Technik für ihn die falsche war! Das ist gar nicht so selten, und manche der Schüler hatten am Anfang schon "ihre" Technik gefunden, sie wurde nur wieder (in ihrem Sinne dann zu Unrecht) abtrainiert...

Wer dazu was Profundes lesen will, der sollte sich mal mit Literatur zu freier Musikpädagogik beschäftigen (oder generell mal mit freier Pädagogik). Nicht umsonst ist gerade in der Musikszene der Erfolg freier (Lehr)Techniken (u.a. auf Basis eines umfassenden Selbststudiums und freier Improvisation ohne Korsett) am ehesten nachweisbar.

und Fehler korrigieren (Musizieren ist ja nicht nur ein Handwerk), sondern auch die Stärken und Schwächen des Schülers bemerken und ihn daher unter Berücksichtigung dieser Faktoren fördern („Konzentriere dich erstmal drauf und lasse, vorerst, die Finger davon.“ Usw.)

...und W.A.Mozart hätte nie seine genialsten Stücke komponieren können, wie er es aber trotzdem tat, denn seine Lehrer hatten ihm ja unmißverständlich mitgeteilt, daß man für diese Stücke 12 Finger bräuchte und er sie somit nie spielen könne... Klassischer Irrtum würde ich sagen ;-)
Stattdessen hat er sich selbst ausprobiert, seine Grenzen gefunden und sich da, wo es nötig war, dem Lehrer in die Hand gegeben. So geht's auch. Und das "nötig Sein" muß nicht immer gleich am Anfang des Lernprozesses auftreten...

Das kann kein Material zum Selbststudium leisten, ist aber für einen nachhaltig wirkenden Erfolg wohl wichtig.

DAS soll ein Selbststudium ja auch gar nicht leisten. Es dient lediglich dazu, allgemeine Dinge wie musiktheoretische Grundlagen, Materialkenntnis, grundlegende Spiel- und Übetechniken etc. einzubringen. Klar kann ein vis-a-vis-Prozeß nicht durch eine starre, kurrikulative Monologform ersetzt werden, aber das ist ja auch gar nicht angesagt.
Mit den derzeit verfügbaren Materialien ist es durchaus möglich, das Instrument für sich zu entdecken - und zwar so, daß Fehler im Detail bleiben, aber nicht im Grundsatz.

Ein guter Lehrer sollte so bald als möglich das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten anregen, denn so macht das Musizieren doch die meiste Freude und motiviert zu weiteren Fortschritten.
Das kann erst recht kein Material zum Selbststudium leisten.

Du verwechselst da aber wieder mal eigene Ansprüche mit denen anderer Schüler! Ich kenne eine Menge Leute, die legen keinerlei Wert auf andere Instrumentalisten und ZUsammenspiel. Und das kann ich persönlich sogar gut nachvollzehen. Nicht jeder, der ein Instrument lernen will, will damit auch später jammen oder gar auftreten. Laß(t) doch den Leuten bitte auch das Recht, zu entscheiden, wie weit sie sich bilden möchten und wie sie da hinkommen wollen!
Es will nicht jeder den klassischen Weg gehen - und er muß es dann auch nicht. Inzwischen gibt es gute Alternativen - wie z.B. auch das Forum hier.-) Wer lesen und analysieren kann, der findet hier mehr als in mancher (teureren) Unterrichtsstunde.

Es kann schon ohne Lehrer gehen, aber i.d.R. mühsamer und von Rückschlägen gefährdet!
Das Motiv zum Selbstversuch dürfte ja i.d.R. ja wohl kaum ein besonderer Ehrgeiz sein (ich werd's allen zeigen, ich krieg' das ohne Lehrer hin, wäre ja gelacht), sondern ein unglücklicher Umstand: nicht genug Geld für den Unterricht.

...oder zu wenig Zeit.?! Meine (rein persönliche) Erfahrung zeigt, daß Zeit zum Üben immer da ist - aber eben nicht für terminisierte Lehrstunden. Und mit solchen Problemen bin ich garantiert nicht der Einzige.
Geld ist nicht das einzige Thema heutzutage. Und mit Ehrgeiz oder gar Überheblichkeit hat das auch nix zu tun. Gerade in der Anfangszeit will man sich und das Zusammengehen mit dem Instrument eher noch ausprobieren denn etwas Konkretes erlernen. Und da ist es manchmal auch sehr sinnvoll, Fehler zu machen und dadurch voranzuschreiten, daß man sie mit Mühe wieder ausmerzen muß. Der leichte Weg ist nicht immer auch in der Summe der effektivste.

Aber wie gesagt, die Diskussion ist uralt - und eigentlich auch müßig. Es geht beides, und was man will und kann, das muß man halt selbst entscheiden.

Ich z.B. nehme mir einen Lehrer dazu, wenn ich nicht weiterkomme - also vom Begriff her eher einen Berater denn Lehrer.
Und wenn der mir dann sagt, daß ich etwas um- oder neutranieren muß, dann ist das auch ein Lernfortschritt. Man muß sich insbesondere in der Hobby-Musik mal ein wenig vom Ich-weiß-das-besser-als-Du-Lehrerselbstverständnis verabschieden. Der Lehrer ist Dienstleister für den Schüler, nicht andersherum.

Und soweit ich bisher Feedback bekam, sind meine Lehrer nicht traurig oder gar böse über meine "Vorarbeiten" gewesen. Ich weiß allerdings auch, daß ich, VOR dem Neuprobieren von etwas, ein gründliches Hintergrundwissen aufbaue und erst DANACH anfange. Und wenn ich eine Grenze erreiche, dann hilft der Fachmann weiter. Es ist also der Weg: Erst wissen wie es gehen soll und dann machen.
Das ist natürlich eine Methode die in unserer heutigen Gesellschaft wenig propagiert wird. Da heißt es ja eher: höher, schneller, weiter - und natürlich 0-Fehler-Produktion ohne große Investition zuvor;-)
Musik lebt von der persönlichen Imperfektion, und auch die muß man erlernen. Sonst bräuchten wir nicht mehr selbst musizieren, das könnten Computer viel besser und sauberer.**Sarkasmus aus**

Es geht also schon ohne impliziten Lehrerzwang, nur wie gesagt: Erst das Ziel festlegen und DANN die Methode - nicht andersrum. Mit "zu viel Lehrer" kann man auch extremen Frust erzeugen - und der ist ein haltbarerer Demotivator als nur eine kurzfristige (und abtrainierbare) Motivationsdelle...

Gruß
Roman


PS: Lehrer vs. Selbststudium ist ein alter Lagerstreit. Und glücklicherweise bricht die moderne Kommunikationsweise auch mit so mancher Tradition des Schweigens.-) Warte einfach ein paar Jahre ab, dann ist unsere Diskussion obsolet...
 
@RoBass

Exellenter Hinweis - besten Dank, und vor allem für Deine vorangegangene sehr ausführliche Stellungnahme, die einen versuchend macht, Dich zu bitten, für den Anfänger vielleicht doch so eine Art Leitfaden für das Aufsuchen der verstreuten Informationen und deren Abarbeitung in der richtigen Reihenfolge uns wissen zu lassen, da das doch dem Interessierten viel Zeit und Fehlversuche erspart.

Ich bin wohl geneigt, wenn ich nun endlich vielleicht an diesem Wochenende meine erste Klarinette erworben habe, Unterricht bei einem Schüler eines Klarinetten-Professor an der Hanns Eisler-Musikhochschule zu nehmen, den dieser mir empfohlen, würde Deine Anregungen allerdings auch genau prüfen wollen, denn Du bist da ja offensichtlich sehr engagiert bei der Sache und damit mutmaßlich wohl auf diesem Wege auch erfolgreich.
Denn selbst wenn man Unterricht nimmt, so werden Deine erkundeten Infos als Leitfaden von Gewinn sein!

Risiken bleiben wohl beim Selbststudium, denn man liest hier auch von Selbstversuchern, die sich nach Unterrichtsaufnahme sagen lassen mußten, daß sie sich Unarten angewöhnt hatten, die sich abzugewöhnen wieder viel Zeit erfordert hat. Aber ich wiederhole mich und Du hast Dich ja schon sehr ausführlich dazu geäußert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab noch was ausgebuddelt, was ich schon suchte. Es ist zwar Sax, aber die Theorie dahinter gilt auch für die Klarinette: http://www.steamersound.de/mundstueck.htm

Und zum Rest der Bitte: es ist sehr schwer im Internet eine stabile Linksammlung zu erstellen. Was wichtig ist, ist, daß man zuerst mal schaut, was z.B. in Foren so die Hauptthemen sind. Und da solte man sich auch nicht abschrecken lassen, mal eine Frage zu stellen. Dumme Fragen gibt's nicht, und jeder hat mal mit "toten Fröschen" angefangen - absolut jeder;-) Wer's vergessen hat, ist ein armer Wicht.

Was ich grundsätzlich empfehlen würde, ist, mit der Wikipedia zu starten - etwas Geschichte, etwas zur Tonbildung, Fachbegriffe für das Instrument etc. etc. Dann weiter in ein oder zwei größere Foren und mal schnüffeln. Meist kommen dann so 2-3 oder auch 4 Hauptthemen. Bei Klarinette z.B. begann ich mit: Ansatz, Griffweise, Blatt und Mundstück.

Dazu dann so 14 Tage wirklich mal kreuz und quer im Netz wuseln und ein paar Dinge an der eigenen Klarinette ausprobieren oder halt mal in den Laden wandern und anfassen (bei Büchern auch mal drin lesen). Kauf am Anfang nichts, egal wer es Dir empfiehlt! Es gibt so vieles, was zum Einen paßt und zum Anderen nicht. Es dauert nicht lange, dann hast Du Deine Methode gefunden. Und dann kann man immer noch einkaufen gehen...

Interessant ist, daß man immer und immer wieder auf ein paar wenige Seiten und Sammlungen stößt, die dann tatsächlich meist auch das Kernkonvolut darstellen. Und laß Dich nicht beirren. Ein "So ist es richtig, und alles andere ist falsch!" gibt es nicht.
Selbst professionelle Musiker und Musiklehrer lernen manchmal noch vom Schüler Details dazu. Was "alle so machen" ist auch icht immer die ganze Wahrheit. Manchmal machen es auch alle nur so, weil es schon immer alle so machten. Frag Dich immer, warum sie es so oder so machen. DAS ist dann wirklich hilfreich.

Nach knapp 14 Tagen stellst Du fest, daß Dir Begriffe wie Überblasen oder Gabelgriff nicht mehr fremd sind, und Du fängst an, detaillierter zu suchen. Und wenn Du dann die Klarinette das erste Mal in den Mund steckst, dann achtest Du ganz von allein auf den Sitz des Blattes im Mund, die Körperhaltung, Blasdruck etc.

Und so geht's dann weiter... Ich kenne da kein anderes Patentrezept als sich auf die Links zu stürzen und auch auf den Herstellerseiten nachzustöbern, was die so als Besonderheit oder weiterführende Hinweise angeben. Man findet schneller als man glaubt das wirklich Wichtige ;-)

Der Lehrer wird meiner Ansicht nach zu oft und zu schnell als alleiniges Heilmittel empfohlen - ist ja bequem so. Und dadurch erscheint es, als gäbe es nix Anderes. Aber ich kann Dir versichern, bei der Klarinette habe ich in etwa das 100fache dessen gefunden, was es zum Kontrabass so gibt - und auch das war schon eine Menge.
Und wenn man aufmerksam liest, dann schätzt man seinen Lehrer auch weitaus mehr bzw. bekommt das Grundbedürfnis, sich einen zu suchen. Es ist dann aktives Lernen garantiert und kein Belehrt-Werden.

Deshalb auch meine dringende Empfehlung, gründlich und vorab zu schauen. Es hilft ungemein, wenn man nicht jedes Anfängerdetail erläutert bekommen muß, sondern manchmal der Hinweis auf eine Technik oder Änderung derselben reicht. Der "Aha, das also meint er"-Effekt ist enorm wichtig. Und er hilft auch Deinem Lehrer zu erkennen, wo Du stehst und was Du willst.

Gruß
Roman


PS: Das Thema "Unarten angewöhnt" kommt meist daher, daß man mit zu viel Halbwissen zu schnell startet und das meiste nur halb richtig anwendet. Ich hatte gerade in einem anderen Thema eine Anfängerin, die nach 14 Tagen (!) bereits die Klarinettenschule und ihre Gitarren-Songbooks "durchgespielt" hat und nun nach Höherem strebt. Ich glaube, da würde ich keinen Lehrauftrag annehmen wollen ;-)
Es geht aber auch anders. Und ich merke es z.B. im Baßunterricht, daß mir viele Sachen leichter fallen, weil ich weiß, worauf sie abzielen, wenn mein Lehrer sie anspricht. Das ist dann 1min Hinweis statt 20min Erklärung...auch für ihn ist das so effektiver, denn er merkt, daß die Anregungen auf "bekannten" Boden fallen.
 
@RoBass

Einem Lehrer informiert zu begegnen, wird in jedem Falle sehr hilfreich sein.

Wenn er merkt, auf jeden Fall ein guter Lehrer, daß der Schüler sich auch selbstständig umhört, so sollte dies seinen Ehrgeiz anstacheln.
Dagegen: ein schlechter Lehrer wird nervös werden, da er es nicht schätzt, bei Nachlässigkeit und Unstimmigkeiten ertappt zu werden.

So trennt man u.a. die Spreu vom Weizen.


Viele Dank erneut und Grüße von der Schildkröte!

PS: Für was für ein System gibt's die meisten Infos?
Vermutlich Böhm, da am weitesten verbreitet.
 
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@RoBass
Wenn er merkt, auf jeden Fall ein guter Lehrer, daß der Schüler sich auch selbstständig umhört, so sollte dies seinen Ehrgeiz anstacheln.
Dagegen: ein schlechter Lehrer wird nervös werden, da er es nicht schätzt, bei Nachlässigkeit und Unstimmigkeiten ertappt zu werden.

Tja, wer als Lehrer so reagiert, den sollte man schnell ziehen lassen. Ein guter Lehrer weiß, daß er ein Leben lang ein Lernender ist und sieht sich eher als stützender Berater denn als Dozent. Aktuelles Beispiel: Ein Kontrabass-Professor hat einen (etwa halb so alten) Schüler, der ein Konzert spielt, was er selbst nicht anpacken würde. Darauf ist er sehr stolz und läßt seinen Schützling einfach probieren. Die gefundenen Erfolgsmethoden systematisiert er dann und sie fließen wiederum in seinen Unterricht ein.
DAS nenn ich einen guten Lehrer.

Gute Lehrer erkennt man u.a. auch daran, daß sie viel beobachten, fragen und dann hinweisen aber nie anweisen. Gleichsam können sie auch auf manche Frage nicht antworten und suchen dann, mit Dir gemeinsam, eine Lösung. Lernen lehren nenn ich das. Und das hilft den meisten Schülern mehr als Belehrung allein.

PS: Für was für ein System gibt's die meisten Infos?
Vermutlich Böhm, da am weitesten verbreitet.

Hmmh, also in D ist es IMHO für deutsch einfacher. Englischsprachig eher Böhm. Aber da muß man halt immer sehr vorsichtig sein, denn die h-b-Problematik ist eine latente ;-/ Für Anfänger ist das durchaus eine kritische Hürde zur englischen Literatur zu greifen - oder besser gesagt, ein Hinweis, dies nur mit Bedacht zu tun. Wenn man einem Anfänger erklären soll, daß b halt nicht ein b sondern ein h und b dafür gleich Bb ist, dann kommt meist nur "Bahnhof" im Kopf an ;-) Und wenn dann auf der einen Seite von B-Griff und auf der anderen von b gesprochen wird, dann sind das eben schon mal ein Halbton Unterschied...

Gruß
Roman


PS: Vom Spielen her würde ich trotzdem eine Böhm bevorzugen. Sie greift sich vielfach leichter und ist auch standardisiert(er). Ob deutsch oder Böhm dann zukünftig noch eine Rolle im ZUgang zu Orchestern spielt, das wage ich mal zu bezweifeln. Es sind bereits jetzt erste Böhm-Spieler in großen Orchestern zu finden. Der bisherige Korpsgeist wird also auch nachlassen.-)
 
Nach euren wirklich ausführlichen Diskussionen, hier nur kurze Anmerkungen von mir:
Im Selbststudium ist, neben musikalischen Grundkenntnissen, das Wichtigste das kritische Sich-Selbst-Zuhören. Und dann experimentieren, wie ich es besser machen kann. Sonst finde ich mich mit mittelmäßigen Ergebnissen ab ud versuche, auf diesen aufzubauen.
Für mich ist die "Bibel" für Klarinettisten, gerade für's Selbststudium, "The Clarinet and Clarinet Playing" von David Pino. Gibt es z.B. bei Amazon.
Da ist wirklich ALLES ganz genau erklärt, auf englisch halt, aber leicht verständlich. Der Ansatz bis ins kleinste Detail erklärt. Und mögliche Fehler. Keine Griftabelle, aber die gibt es ja überall. Kann ich nur empfehlen, es ist wirklich sehr erhellend!
Und natürlich die Videos auf youtube von billyboy647 (auch auf englisch, aber der ist wirklich witzig und sehr gut...)
 
@Holzwurm007

Empfehlenswertes, dieses offensichtlich vorzügliche Buch ergänzendes Unterrichtsmaterial (möglichst in Deutsch, möglichst für das Böhm-System) wird es doch wohl auch geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, gibt es natürlich. Wer es nicht unbedingt nur klassisch will, ist mit der "Jazz-Methode für Klarinette" von John O'Neill gut bedient. Dort lernt man (und das ist gut so) genauso alles "von der Pike auf", egal ob Jazz oder Klassik. Die Begleit-CD ist halt mehr jazzig, aber die Tonübungen dazu, Anleitungen für den Ansatz usw sind ganz "allgemeingültig". Finde ich sehr gut geeignet, gerade für's Selbststudium und für Anfänger. Das Buch von David Pino ist für beide Systeme gültig und hilfreich, der Autor spielt aber Böhm-System.
Habe mir auch das Therorieheft zu "Claritop" von M. Müller zugelegt (ist auf deutsch...)kann es aber nicht unbedingt weiterempfehlen, hat mir zu wenig Inhalt und ist irgendwie zu ungenau und oberflächlich. Da finde ich David Pino erheblich besser.
 
Danke erneut, Holzwurm007
 
Ich würd mir da auf jeden Fall ein Buch anschaffen. Da gibts ne Menge Auswahl: Klarinetten Schule.
Versuchen kannst Du es auf jeden Fall. Aber ich denke, dass Du um richtige Klarinetten Stunden bei einem professionellen Lehrer nicht drumherum kommst.

Das Instrument ist nämlich gar nicht so einfach.

Grüße
http://www.yatego.com/q,klarinetten,schule
 
Rudolf Mauz ist für absolute Anfänger auch immer eine gute Wahl. Er hat die Fröhliche Klarinette und Clarinettissimo modular aufgebaut, so daß man, je nach Fähigkeit, auch mal schneller vorangehen kann.

Teil 1 sieht simpel aus, aber man muß es erst mal sauber durchspielen können ;-) Und dann ist's nach oben offen. Aber die Jazz-Methode ist auch eine gute Empfehlung. Da muß man nur ein passendes Setup haben, sonst wird's eher nix ;-/

Gruß
Roman
 

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