Calaway65
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Und was ist mit denjenigen, die sich auch mal auf andere Plätze gestellt hatten und der Sound, egal wo nun zuhörte, gleich "gut" (in gewissen Grenzen) war?
Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir davon hier im Thread bisher einen. Und nach dessen Aussage wurde der Sound auch besser, als er von der Tribüne in den hintersten Bereich des Innenraums (was immer noch kein wirklich guter Platz ist) gegangen ist.
Letztendlich ist es immer eine Frage der spezifischen Raumakustik und wenn man nicht in der Lage ist hier entsprechende Schadensbegrenzung zu betreiben, dann sollte man es einfach lassen und/oder eine Örtlichkeit wählen.
Nette Idee, allerdings glaube ich nicht, dass nur ein einziges Mal in der Menschheitsgeschichte das Management einer Band die Tourplanung davon abhängig gemacht hat, welche Locations die beste Akustik bieten. Und bezweifle auch, dass irgendein Techniker dieser Welt ein Veto-Recht in Bezug darauf hat.
Dieses Statement ist im übrigen Allgemeingültig, egal welche Großenordnung. Man muss immer und überall eine Raumanpassung vornehmen. Punkt.
Korrekt, allerdings sind Optimierungsmöglichkeiten durch Raumanpassung halt auch nicht unendlich groß (aus einer Vielzahl von Gründen von denen mal mehr, mal weniger zutreffen können).
Ich bezahle nicht unerhebliche monitäre Mittel, damit ich einen schönen Abend verbringe und ein gutes Konzert mit gutem Sound erleben darf. Für die monitären Mittel erwarte ich auch, dass es an ziemlicher JEDER! Stelle der Örtlichkeit ein vernüftiger und differenzierte Sound vorherrscht, sofern dieser Bereich für die zahlenden Gäste eingeplant ist. Dies ist vollkommen unabhängig, ob ich mich nun in Reihe 3 direkt vor der Bühne parke oder in Reihe 56 links aussen sitze.
Wofür du gerne dein Geld bezahlen würdest ist dein persönliches Ding. Sachlich betrachtet gewährt dir ein Tickets nur den Einlass zum Konzert, eine "gute Sound Garantie" wird mit dem Ticket nicht erworben. Mit dem Preis hat das genauso wenig zu tun. Der richtet sich nur danach, wie hoch man ihn ansetzen kann, sodass es immer noch genug Leute gibt, die bereit sind diesen Betrag zu zahlen, um die Bude voll zu kriegen.
Dem kann ich wiederum voll und ganz zustimmen. Man kann eben meist nur Schadensbegrenzung betreiben oder eben die Örtlichkeit ganz ablehnen, wenn man sie nicht in den Griff bekommt. Und wenn Schadensbegrenzung betreiben bedeutet, dass man in der einen oder anderen Halle eben 6 statt nur 2 Delaytürme braucht und das Outfill gänzlich anders geriggt und getunt werden muss, so erwarte ich, dass dies auch vollzogen wird.
Natürlich, das kann man erwarten und ich würde auch behaupten, dass das bei den Größenordnungen, von denen wir hier sprechen i.d.R. auch gemacht wird. Aber du benutzt ja passender Weise selber schon den Begriff "Schadensbegrenzung". Sobald ein Konzert wo anders als auf freiem Feld stattfindet, ist es schlicht nicht möglich überall einen gleich guten Sound zu bekommen. Liegt in der Natur der Sache und das weißt du auch genau so gut wie ich. Warum also sich über meine Aussage, dass man beim Stadion-Konzert auf den Tribünen keinen so guten Sound wie im Innenraum erwarten kann, künstlich aufregen?
Ich glaube ja nicht, dass Ohrensausen irgendwas mit der Klangqualität zu tun hat. Der Schalldruckpegel verursacht den Schaden, egal ob Presslufthammer oder Hifi-Sound.
Das hat sogar eine ganze Menge damit zu tun. Das Ohr reagiert ja nicht gleich empfindlich auf alle Frequenzen und insbesondere Resonanzen und Verzerrungen mag unser Ohr überhaupt nicht. Das ist auch genau der Grund warum billige PA Boxen selbst bei mäßigen Pegeln schon in den Ohren wehtun. Weil durch die Box bereits sehr früh jede Menge Resonanzen und Verzerrungen zum Signal dazu addiert werden, im Fachjargon auch gerne als "Klirr" bezeichnet.
Lässt du dagegen dasselbe Material über eine sehr klirrarme (am besten noch stark überdimensionerte) Box laufen, wirst du denken, dass es ja gar nicht besonders laut ist; solange bis du dich versuchst mit jemandem zu unterhalten und dich plötzlich wunderst wieso ihr euch mit aller Kraft anbrüllen müsst, um euch noch verstehen zu können.
Ok, ein Mangel an hochwertigem Equipment ist bei den Veranstaltungen von denen wir hier reden natürlich nie ein Problem, aber ungewollte Resonanzen und Verzerrungen können auch schon vor der PA auftreten. Bestes Beispiel dürften wohl die typischen "Pfeiftöne" von High Gain Gitarren sein. Nehmen die meisten Mensch gar nicht bewusst war, solange man ihnen nicht im A/B Vergleich zeigt, wie die Gitarren ohne diese Pfeiftöne klingen, das sind aber genau die Übeltäter, die die Gitarren sehr schnell in den Ohren wehtun lassen, wenn man sie nicht entfernt. Overheads können das z.B. auch ziemlich gut.
Hier ist dann der Tonman gefragt diese fiesen kleinen Resonanzen zu entfernen. Wenn er das macht, wird der Mix bei selbem Pegel wesentlich angenehmer klingen und die Lautstärke die gefahren werden muss, um Ohrensausen zu verursachen (nicht, dass das wünschenswert wäre ) ist eine ganze Ecke höher.
Oft wird versucht schlechten Sound mit Lautstärke zu kompensieren.
Ja, im Amateurbereich sieht man das häufiger. Bei professionellen Produkionen? Ich habe nun sicherlich auch schon einiges an Konzerten mit schlechtem Sound gehört, die waren aber nicht lauter als die Konzerte mit gutem Sound.
Außerdem das Subbassproblem, also unnütze Frequenzen, die die Lautstärke erhöhen ohne, dass man es hört.
Magst du mal näher erläutern wo genau das Problem der Lautstärke von Dingen liegt, die man nicht hört?
Im FOH Zelt stand ein Kerl so Mitte 30 an einem fetten Digitalpult. Sah jetzt nicht nach Anfänger aus...
Ein Pult bedienen zu können bedeutet noch lange nicht zu wissen, wie man damit einen guten Sound bastelt.