Suboptimaler Sound bei Großveranstaltungen?

  • Ersteller Marschjus
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Es ging mir hierbei um die Wahrscheinlichkeit, dass jemand etwas zu meckern hat und nicht ob das Ergebnis OBJEKTIV gesehen gut oder weniger gut ist
Ich hoffe das mit dem meckern ist nicht auf meinen Eingangspost bezogen, ich bin eigentlich der Ansicht das es eine begründete Kritik ist und ich diese auch sachlich vorgetragen habe.
Das die Arbeit der Veranstaltungstechniker nicht leicht ist und das was der Zuschauer davon mitbekommt nur ein Bruchteil des ganzen Aufwandes ist weiß ich.
In meiner Jugend hab ich eine Weile den Ton bei unserem Jugenclub gemacht. Band,Theater usw. auch mal auswärts. Das hat mir schon Spass gemacht. Allerdings habe ich im Rahmen eines Praktikums (Ausbildungssuche) bei einer Dresdner Firma für Veranstaltungstechnik erkannt,das dass nicht der richtige Beruf für mich ist.
Auch wenn es schon Spass gemacht hat und interessant war um davon meinen Lebensunterhalt zu bestreiten,da bin ich nicht für gemacht.
Kann mich da noch entsinnen, das Radeberger Klassik Open Air vor der Semperoper (den meisten als Brauerei aus der TV Werbung bekannt:evil:), treff 07:00 früh, alles wunderbar. Da kam dann einer mit Augenringen groß wie Basketballkörbe und suchte händeringend nach Kaffee...er kam gerade aus Leipzig und war 2h vorher erst mit dem Abbau fertig geworden.
Auch die anderen Azubis und noch jungen freiberuflichen haben in den Pausen bissl was erzählt, wie das so abläuft in der Ausbildung und wie es danach weiter geht, was eben die Seite ausmacht die kein Zuschauer mitbekommt.

Ich dachte mir nur irgendwie das bei solchen Großveranstaltungen die Künstler,Tourleiter und weiß der Geier was für Posten es da so alles gibt auch Wert darauf legen das es sound und showtechnisch wirklich passt.
Ich meine Musiker leben ja von ihren Auftritten und wollen das die Hallen voll werden. Wenn man aber hört " naja, der Sound ist von Platte besser, man hat kaum was verstanden" oder "das war so tierrisch laut da tun einem die Ohren weh","Außer Schlagzeug und Soundbrei war da nichts" usw. geht man nicht hin.
Dann ist das am ende ein Eigentor für die Band/s und die Veranstalter.
Und ich denke das Kritik durchaus auch gesagt werden darf, solange sie sachlich vorgetragen wird. Das es nicht leicht ist in jeder Location wusste ich ja schon vorher und einige haben hier ja auch gut erklärt warum und wieso das so ist.
Aber wahrscheinlich ist der Faktor Mensch nur selten logisch, die einen machen es so weil sie es immer so machen. Die anderen wollen etwas unbedingt obwohl kaum umsetzbar ist und anderen ist es evtl. schlicht weg egal.

Gruß Marcus
 
Mir geht es so, dass ich ungern auf ganz große Konzerte gehe (viel lieber auf kleine - feine). Da geht einfach zuviel an Interaktion zwischen Publikum und Musiker verloren. Auf eine Riesenshow kann ich gerne verzichten.
Außerdem gibt es in diesen Größenordnungen einfach Randbedingungen, die es sehr schwer bis unmöglich machen, einen guten Sound für alle Zuhörer zu erreichen. Die großen Entfernungen bringen Laufzeiten. Da ist ganz schnell mal ein Echo durch Reflexion oder sonstige Laufzeitdifferenzen drin.
Bei großen Bühnen - wenn man davor steht, so dass man tatsächlich nahe an den Musikern ist - hat man oft zuviel Bass (auch wenn die Subwoofer auf Zahnlücke stehen und man nicht den kompletten Druck abbekommt). In FOH-Nähe ist der Sound meist ok, dafür ist man aber meist schon soweit weg, dass da nur Ameisen auf der Bühne herumkrabbeln.

Ich habe viele Jahre in einem Laienthater mitgespielt (Musical). Die 550 Zuschauer dort kann man so beschallen, dass alle einen guten Klangeindruck haben und die Interaktion Schauspieler - Zuschauer ist wirklich gut. Die Grenze von ca. 1500 sehe ich genauso wie Kollege yamaha4711, wobei ich es nicht in diesem Tonfall formulieren würde ;) .

Den anderen Aspekt von schlechtem Sound kenne ich auch.
1. Wenn von der Band nichts brauchbares kommt, kann man auch mit der besten Anlage nichts machen. Ich habe auf der gleichen Bühen eine Band gehört, die einen Wahnsinns-Sound abgeliefert hat (Santana-Coverband), aber da war das Ausgangssignal erstklassig. Einen Tag später auf der gleichen Bühne eine Nachwuchsband mit miserablem Sound. Das lag weder an der Anlage (Seeburg Galeo Line Array + Subwoofer) noch am Tontechniker.

2. Wenn der Mann am Mischpult "spezielle Vorlieben" hat oder einen Hörschaden, dann wird es auch nichts.
Ich habe eine brasilianische Band gehört, bei der der Schlagzeuger bei einigen Stücken auf Cajon gewechselt hat. Jetzt hat der Tontechniker das Cajon genauso mit Tranisent Designer auf einen Drum Sound getrimmt, dass sich der Sound nicht nennenswert gegenüber dem Schlagzeugsound geändert hat. Klang aber gar nicht nach Cajon. Den meisten dürfte das nicht aufgefallen sein, aber ich fand es sehr schade.

Gleiche Bühne, andere Gruppe. Da waren viele obertonreiche Instrumente (Akkordeon/bzw Bandoneon), Geige, Klarinette und als tiefstes Instrument eine Ovation. Der Tontechniker hat die Ovation nicht entsprechend gewichtet. Ganz vorne konnte ich den Monitorsound mithören. Da war alles gut, aber das Publikum wurde mit vielen schneidenden Höhen gequält, während die Basstöne der Ovation komplett gefehlt hatten. (Ich glaube, da war ein extra Monitorpult an der Seite mit eigenem Techniker).

Gleiche Bühne, viele Gruppen, die Tanzaufführungen brachten. Eigene Musik von der Konserve. Häufig grottiger Sound. Klar, die Aufnahmen von derartigen Tanzgruppen sind häufig suboptimal. Hier hätte ich als Tontechniker einfach den Equalizer des Mischpults (das war eine große Soundcraft Digitalkonsole) ein wenig bemüht, um den Klang etwas zu verschöneren. Wäre kein großes Problem gewesen, aber der Tech hatte entweder keinen Bock oder einen Gehörschaden im Bereich 500 Hz .. 2 kHz.

An der Anlage lag es eigentlich nicht. d&b , amtliches Material, und es gab Musik-Gruppen, die sehr gut darüber geklungen haben.

Und dann gibt es noch etwas ganz wesentliches: Manche Tontechniker fahren auf Maximalpegel - Gain Before Feedback Grenze erreicht oder Endstufen kurz vor Clipping. Auch das menschliche Gehör erzeugt ab einem gewissen Schalldruck Klirrverzerrungen. Auf einem Konzert müssen meine Ohren nicht bluten. Ich finde gehobene Wohnzimmerlautstärke auch ganz angenehm (muss ja nicht unbedingt Hintergrundberieselungslautstärke sein).
Und leider fahren manche Bands einen Mörderpegel und Klangbrei, um fehlendes Können zu übertünchen. Muss ich auch nicht haben.
 
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Manche Tontechniker fahren auf Maximalpegel - Gain Before Feedback Grenze erreicht oder Endstufen kurz vor Clipping.
Ich habe mal ein Benefiz-Konzert gemischt, da hatten die auch einen Profi-Crack als Monitor-Techniker "eingeflogen" (alloe snoch voll analog bis auf die Effekt-Geräte). Der hat dann herumgezaubert und einen enormen Pegel aus den Monitoren raus geholt. So viel dass in dem Schloss, das ca 10m hinter der Bühne stand die Scheiben zu klirren begannen und ich eigentlich die PA gar nicht mehr aufdrehen hätte müssen (also vom Pegel her). Auf meinem Hinweis doch das ganze etwas gemächlicher und vor allem leiser angehen zu lassen meinte er "Wieso leiser? Es pfeifft doch nicht!". Hmm.
Generell bin ich ja der Meinung dass eine jede Location sowas wie einen "natürlichen Maximalpegel" hat der nicht mit Endstufenleistung und Boxentürmen überschritten werden sollte. Wenn z.B die Halle schon von der Konstruktion her zu Klirren und scheppern beginnt dann ist man definitiv zu laut unterwegs, egal das das Messgerät anzeigt. Furchtbar finde ich es wenn der Techniker um nur Ja viel GbF zu erreichen die Frequenzgänge derart verbiegt dass der Sound überhaupt nichts mehr mit dem von den Mikros eingefangenen zu tun hat. Erinnerungswürdig für mich waren ein paar Konzerte von dem von mir hoch geschätzten Dr. Kurt Ostbahn mit seiner Chefpartie. Deren Tontechniker (mit dem ich so manchen Strauß ausfechten musste, wenn ich denn mal bei der gleichen Veranstaltung für eine andere Band verantwortlich war) hat es geschafft dass man nicht mal zwischen den Songs verstanden hat was der Lukas (a.k.a Kurti) gesagt hat. Und wenn man weiß wie lustig und pointiert der Herr so seine Moderation gestalten kann dann ist das halt extrem schade. Nur laut war es halt immer. Nun gut, ich denker der ist inzwischen in Pension;-)
 
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So, gestern ein angenehmes Erlebnis gehabt. Relativ große Bühne Open Air, ca. 500 Zuhörer (1500 hätten in den beschallten Bereich vermutlich gepasst).
Ich habe 2 Gruppen gehört. Die erste war klassisch: Gesang, Sax, Gitarre Keyboard, Bass, Drums. Sehr guter Sound, obwohl keine Profis. Aber die Band hat schon einen guten Grundsound abgeliefert, den der Techniker auch gut rüber gebracht hat.
Die 2. Gruppe war schwieriger: Klarinette, Violine, 2x Akkordeon, Bouzuki, Gitarre, Bass, Cajon. Auch das hat der Techniker gut hinbekommen, obwohl die Gruppe häufig mit vollem Brett gespielt hat. Vor allem, wenn Klarinette, Geige + 2x Akkordeon als eher obertonreiche und schrille Instrumente die gleiche Melodielinie zusammen spielen. Cajon kam auch als Cajon rüber.
Mischpult: X32 (das große). Nur der Bass war häufig etwas zu viel. Allerdings ist das beim Bass unkritischer als bei den oberen Mitten, die schnell schrill werden.
Aber: das war jetzt wieder unter der magischen 1500er Grenze.
 
Gesang, Sax, Gitarre Keyboard, Bass, Drums.
Klarinette, Violine, 2x Akkordeon, Bouzuki, Gitarre, Bass, Cajon.
Es hängt auch etwas von Stil ab. Zweitere Besetzung klingt für mich etwas nach Balkan bzw Klezmer. Da kann durchaus viel musikalische Information in kurzer Zeit dargebracht werden. Wenn die erste Band dann eher Jazzballaden dargebiten hätte würde ich das verstehen. Ich betreue jetzt im Somme schon zum 13. oder 14. Mal ein Weltmusikfestival hier bei uns und kenne diese Problematik ganz gut. Da muß man halt dann gnadenlos entscheiden wer welchen Frequenzbereich bekommt. Wenns aber passt dann macht es auch immensen Spaß wenn die da auf der Bühne abgehen.


BTW: Ist zwar etwas OT, passt aber zu der 1500 PAX Grenze. Ich habe am Wochenende kurz in die Übertragung von Rock am Ring rein geschaut. Keine Ahnung wer da gespielt hat, Bei Rock bin ich nicht am Laufenden. Da mich der ganze Firlefanz, der wohl bei derartigen eranstaltungen notwendig ist damit den Leuten überhaupt auch optisch was geboten wird, habe ich dann doch wieder alte Rockpalast Videos rausgekramt. Zuerst ein paar Stücke von Little Feat und danach das erste Konzert von Joan Armatrading. Was war das damals noch alles einfach gestrickt. Da haben sich die Musiker doch glatt auf die, heute viel zu kleine, Bühne gestellt und einfach musiziert. Großartig musiziert, aber halt auch nur das;-) Ich habe mich wieder ma in die Joan verliebt. Keine Ahnung wie viel Leute in der Grugahalle Platz hatten, aber im WDR Studio bei Joan Armatrading waren es wohl keine 200. Ist auch sehenswert bezüglich der eingesetzten Technik. Boxenungetüme als Monitore, SM57 für den Gesang.
 
Da die ersten Meter von der Bühnenkante weg für mich sowieso tabu sind
Da hab ich mich bei großen Veranstaltungen eh nie hingestellt, da ist mir einfach zu viel Gedrängel und Geschiebe und je nach Bühne sieht man da dann auch fast nichts....ist wie im Kino, da will ich ja auch nicht in die erste Reihe.
Gerade bei Groß VAs kommt man ja nicht an den FoH ran, um mal auf dem kleinen Dienstweg seine Kritik zu vermitteln.
Ich glaube darüber ist der FoH auch sehr froh, was ich natürlich nachvollziehbar finde. Mag sein das andere das anders sehen aber ich war und bin immer richtig begeistert wenn jemand völlig Fremdes mir erklärt was ich doch zu tun uns zu lassen habe und auch bei völliger Ahnungslosigkeit genau weiß was Sache ist.
Ich bin schwer am überlegen ob ich mir im September nochmal Alice Cooper ansehe, der spielt in der gleichen Örtlichkeit wie Kiss da könnte man ja vergleichen.
Möglich das die ganzen Veranstatlungstechniker schon das beste Herausgeholt haben. Kann ja auch an dem Gebäude an sich liegen.

Gruß Marcus
 
Gerade bei Groß VAs kommt man ja nicht an den FoH ran, um mal auf dem kleinen Dienstweg seine Kritik zu vermitteln.

Letzte Woche hatte ich einen Effekt, den ich mir nicht erklären konnte. Bei einer Quizsendung wurden die Kandidaten hereingerufen, die sollten sich dann kurz vorstellen, damit der Tonmensch die Mikros einpegeln konnte. Da waren die wunderbar zu verstehen. Sobald die aber dann an der Reihe waren und den dem Moderator standen, waren sie im Publikum kaum mehr zu hören.
Da bin ich in der Pause auch zu einem Produktionsmittarbeiter (der FOH ist hier nicht erreichbar) und habe ihn gebeten, daran doch was zu ändern. Ohne Erfolg.

Bei ner Fernsehaufzeichnung habe ich vor ein zwei Monaten das Gegenteil erlebt. Der Studiosound (nur Sprache) für's Publikum war sowas schon schrill, dass einem die Ohren weh taten. Der Weg raus führte eh am FOH vorbei und da habe ich dem Techniker das gesagt und ihn gebeten ein paar Höhen auszunehmen. Er hat sich für den Hinweis bedankt und ich mich später für die Umsetzung, denn nach der Pause bei der nächsten AZ war der Klang der Stimmen wieder normal.

Es geht also beides.
 
Sobald die aber dann an der Reihe waren und den dem Moderator standen, waren sie im Publikum kaum mehr zu hören.
Ist jetzt OT, dennoch eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen: Interferenzen.

Wenn sowohl das Mikro des Moderators, als auch das Mikro des Kadidaten offen sind, diese ungünstig nebeneinander stehen und es evtl. gar ein Delay auf einem der Mikros gibt, dann können Laufzeitunterschiede zwischen den Mikros für destruktive Interferenz und/oder sehr ungünstiges Phasing im Mix sorgen. Dies zieht die Sprachverständlichkeit signifikant in den Keller. Dies trifft vor allem auf statische Situationen zu, wenn sich die Personen nicht sonderlich bewegen und quasi statisch an der jeweiligen Position verharren. Wenn sich die ein wenig bewegen, dann verschwindet dieser Effekt wieder und es wird besser. Leider ist es aber Murphys Gesetz, dass eben genau dann die Personen an der ungünstigsten Position verharren. Shit happens.

Dies ist nur ein mögliche Erklörung von anderen Möglichkeiten.
 
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Gestern hatte ich das Vergnügen bei Rammstein in Dresden im Rudolf-Harbig-Stadion dabei sein zu dürfen.
Wir haben nur Karten für Tribüne "S" bekommen, da stand drauf evtl. sichtbehinderung. Da ich kein Fußballfan bin und noch nie in dem Stadion war wusste ich nicht wo Tribüne S ist und das mit der sichtbehinderung steht bestimmt auf vielen Tickets drauf wo auch nur irgendwas im Weg sein könnte.
Daher hab ich mir nichts dabei gedacht.
Als wir dann angekommen waren, wurde meine Vorfreude doch arg gedämpft. Tribüne S ist in der Mittelteil der Kurve weit weg von der Bühne, ok kann man mit leben wenn der Sound stimmt.
Aber das dass nicht der Fall sein wird war mir schon klar bevor es überhaupt losging. Der schmale teil der Kurve ist von ca 3-4m Glasscheiben umgeben und die Lautsprecher zeigten genau auf die Scheiben. ...ich hab mir dann erstmal in dem Bereich einen anderen Platz gesucht und während des Konzertes kam der Rest der Truppe mit der ich da war mit zu mir...da war es wohl schon entschieden besser aber noch immer weit weg von gut.
Durch eine Fügung des Schicksal hatten wir dann ab etwa dem ersten Drittel der Show das Glück runter zu kommen auf das "Spielfeld". Da war es bedeutend besser, wir haben uns dann bis vor die Zweite Lautsprecherreihe bewegt.
Bei 3 Songs ist deutlich aufgefallen das im Lied nachgeregelt wurde, wie aus dem nichts kamen die Gitarren viel deutlich rüber, im allgemeinen war der Sound dann immer mal etwas mittenbetonter/hochmitten (für mein Empfinden der bessere Sound). Der Zustand war mal da und mal weg. Ich glaube da hatten die Tonleute schon ordentlich zu tun.
Ein paar mal gab es wohl auch Rückkopplungen auf die aber schnell reagiert wurde.
Gesang war meist nur schwer zu hören...scheint wohl generell etwas schwer zu sein bei solchen großen Veranstaltungen, oder sind Stadien aufgrund ihrer Bauweise besonders schwer zu beschallen?
Im großen und ganzen und mit der Show ein geiles Konzert,außer man ist im Block S, das dürfte man garnicht als Karte anbieten.
Aber je mehr ich darauf achte um so mehr fallen mir so kleine Unzulänglichkeiten irgendwie auf.
 
SM57 für den Gesang

Nicht sooo ungewöhnlich. Ist ja eh quasi das gleiche Mic wie das SM58.

Weiteres prominentes Beispiel: David Gilmour bei der Pink Floyd Division Bell Tour:



(z.B. ab 8:08)
 
Zweimal Commerzbank-Arena in Frankfurt innerhalb von acht Tagen. Am vorigen Sonntag Teilnehmer der Rockin' 1000 gewesen. Klar, außer der eigenen Instrumentengruppe (Bass) und Drums (ich stand bei den Bassisten außen, nicht weit weg von der einen Schlagzeug-Hälfte) nicht viel mitbekommen. Im Vorfeld wurde aber soundtechnisch noch eine Menge ausprobiert, weswegen sich auch die Proben immer wieder verschoben haben. Letzten Endes half es wohl, das Dach zu öffnen und allen Bassisten vorzugeben, ihren Bass-Regler um einen Strich zurückzunehmen. Ansonsten: dr, b, git (bei keyb bin ich mir nicht sicher) über eigene Amps, voc, strings und brass über mic und PA. Was in der Summe wohl gar nicht so schlecht war ...

Gestern dann Rammstein. Tribünenplatz halblinks von der Bühne. Nach den ersten zwei Songs habe ich Gehörschutz in die Ohren geklemmt, danach habe ich den Gesang ein wenig besser gehört. Kein Klangbrei, aber die Bassdrum hat alles überlagert. Vielleicht war's an anderen Stellen im Stadion besser, aber auf meinem Platz war's echt suboptimal. Dach war übrigens auch offen (die wollten wohl nicht riskieren, das Zeltdach mittels der Pyro abzufackeln ...).

Mein Fazit aus beiden Veranstaltungen: auch Stadien haben soundmäßig wohl oft ihre Tücken. Mit etwas Sorgfalt und etwas weniger Pegel könnten diese aber anscheinend besser bewältigt werden, als es gestern der Fall war. Für einen dreistelligen Euro-Betrag hätte ich mir jedenfalls etwas besseren Sound gewünscht. Ach ja: am besten war's, als in der ersten Zugabe der Song "Engel" nur mit zwei Klavieren gespielt wurde und 50.000 Zuschauer die Vocals gegeben haben. Spricht, denke ich, Bände ...

Bässte Grüße

MrC
 
Das Olympiastadion in Berlin scheint sehr schwierig zu beschallen zu sein. Ich gehe zwar ungern und selten auf Stationkonzerte, aber ein paar habe ich dann doch (teilweise aus beruflichen Gründen oder wegen geschenkter Karten) besucht.
Michael Jackson 1997: grausamer Sound, so etwas konnte man keinem Antun, jedenfalls auf den Tribünen. Man hörte alles mindestens 3 mal, Ich glaube aber so etwas wie Delaylines waren noch nicht so verbreitet, obwohl es die beim The Wall Konzert auf dem Potsdamer Platz in Berlin 1990 schon gab und der Sound da sehr gut war (wenn es welchen gab).
Da war die Technik wohl noch nicht so weit, aber
Guns'n roses 2018: schlimmster Sound ever auf der Tribüne. Ich habe teilweise die Songs erst nach 1 Minute erkannt. Einzig die Gitarre von slash war gut zu hören.
Gründe angeblich hier:
https://www.rollingstone.de/guns-nr...-berliner-olympiastadion-so-schlecht-1509853/
So etwas darf aber nicht passieren bei Karten die Minimum 100 € kosten. Da müssen dann halt mehr Lautsprecher her.
Metallica 2019: Guter Sound, auch auf den Tribünen trotz Wind und Regen. Es geht also.
Vergleichsweise guten Sound gibt es eigentlich immer in der Waldbühne oder der Wuhlheide. Das scheint unproblematisch zu sein.

Mir gefällt nur nicht, dass viele (oder dei meißten?) mit unheimlich starken Subbässen arbeiten. Bei Metallica hat man gar nicht gemerkt, wie hoch der Schallpegel war.
Bei den Eagles 2011 war es genau so. Nahe an der Bühne in der Waldbühne war das ohne Gehörschutz nicht auszuhalten. Der Sound war klar, aber einfach zu viel Subbass.
Gary Moore 1997 im Tempodrom Berlin war davor das lauteste Konzert, dass ich bisher gehört hatte, allerdings waren das nicht so extrem tiefe Subbässe. Da war einfach alles extrem laut.
 
Mein Fazit aus beiden Veranstaltungen: auch Stadien haben soundmäßig wohl oft ihre Tücken.
Man muss sich nur überlegen, wofür das jeweilige Gebäude gebaut wurde:
Großstadien werden für die jeweilige Sportveranstaltung gebaut, dass die Fans sich wohlfühlen und Stimmung aufkommt. Eine akustisch tote Klangkulisse (die für Livesound ja deutlich besser wäre) wäre für die Stimmung im Stadion Gift.
Ähnlich alte, auf unverstärkte Darstellungen optimierte Theater und Spielhäuser.
 
Spricht, denke ich, Bände ...

Ich würde sagen, das was wirklich Bände spricht, ist die Tatsache, dass eigentlich alle Leute, die hier bisher etwas zum Thema "schlechter" sound geschrieben haben, immer auch einen schlechten Platz hatten. ;)

Wenn ich ein Stadion-Konzert besuche und mich dann auf die Tribünen setze (am besten noch möglichst weit oben), brauche ich mich über schlechten Sound nicht zu wundern. In ausnahmslos jeder Location (außer bei Konzerten auf freiem Feld) gilt das denkbar einfach nachzuvollziehende Prinzip "Je weiter ich von PA weg bin, desto weniger Direkt- und desto mehr Diffusschall kommt bei mir an". Liegt einfach in der Natur der Sache. ;) Den besten Sound hat man immer, wenn man so nah an die Bühne geht, wie man gerade noch im Abstrahlbereich der Main-PA steht. Alles weiter weg kann nur schlechter werden, weil man immer mehr Diffusschall hört, alles näher dran wird auch schlechter, weil der Sound zu bassig wird (die Nearfills so laut zu machen, dass es im Verhältnis zu den Subs passt, wäre schlicht Körperverletzung ;) ).

Gerade, da das Thema Ramms+ein hier ja nun schon ein paar Male aufgegriffen wurde: Ich habe die Jungs drei mal in den letzten zwei Jahren gesehen und mit jedem weiteren Konzert bin ich ein bisschen überzeugter, dass ich noch nie eine andere Band mit einem derart exzellenten Live Sound gehört habe: Ein mörder Brett, aber unglaublich druckvoll und so glasklar, dass ich nach keinem der Konzerte auch nur das kleinste bisschen Ohrensausen hatte!

Bei meinem letzten Konzert in Hannover waren auch ca. 20 Leute aus meinem direkten Freundes- und Bekanntenkreis dabei. Obwohl keiner von denen in irgendeiner Weise technikaffin wäre, war eine der Sachen, die JEDER von ihnen, wenn man hinterher über das Konzert gequatscht hat, von sich aus zur Sprache brachte, der gute Sound. Mindest 5 von ihnen waren der Meinung, dass das der mit großem Abstand beste Live Sound war, den sie je gehört haben.

Komischerweise standen wir alle im Innenraum, relativ mittig in der vorderen Hälfte. ;)

Fazit: Auch mit bestem Material und fahigen Systemtechniker kann man die Physik nicht austricksen. Wenn man bei einem Konzert seine Chance auf einen guten Sound maximieren möchte, darf man sich halt einfach nicht an den Arsch der Welt setzen. ;)
 
immer auch einen schlechten Platz hatten.
Und was ist mit denjenigen, die sich auch mal auf andere Plätze gestellt hatten und der Sound, egal wo nun zuhörte, gleich "gut" (in gewissen Grenzen) war?
Letztendlich ist es immer eine Frage der spezifischen Raumakustik und wenn man nicht in der Lage ist hier entsprechende Schadensbegrenzung zu betreiben, dann sollte man es einfach lassen und/oder eine Örtlichkeit wählen.
Dieses Statement ist im übrigen Allgemeingültig, egal welche Großenordnung. Man muss immer und überall eine Raumanpassung vornehmen. Punkt.

Wenn ich ein Stadion-Konzert besuche und mich dann auf die Tribünen setze (am besten noch möglichst weit oben), brauche ich mich über schlechten Sound nicht zu wundern... ff
Bitte? In keinster Weise stimme ich diesem Abschnitt so zu.
Ich bezahle nicht unerhebliche monitäre Mittel, damit ich einen schönen Abend verbringe und ein gutes Konzert mit gutem Sound erleben darf. Für die monitären Mittel erwarte ich auch, dass es an ziemlicher JEDER! Stelle der Örtlichkeit ein vernüftiger und differenzierte Sound vorherrscht, sofern dieser Bereich für die zahlenden Gäste eingeplant ist. Dies ist vollkommen unabhängig, ob ich mich nun in Reihe 3 direkt vor der Bühne parke oder in Reihe 56 links aussen sitze. Meiner Meinung nach beschweren sich viel zu wenige bei einer schlechten Performance wirklich, denn meckern können alle, nur fehlt dann der Abschluß des Ganzen. Dies ist aber leider ein allgemeines Alltagsproblem. Wir lassen uns einfach zu viel gefallen.

Auch mit bestem Material und fahigen Systemtechniker kann man die Physik nicht austricksen
Dem kann ich wiederum voll und ganz zustimmen. Man kann eben meist nur Schadensbegrenzung betreiben oder eben die Örtlichkeit ganz ablehnen, wenn man sie nicht in den Griff bekommt. Und wenn Schadensbegrenzung betreiben bedeutet, dass man in der einen oder anderen Halle eben 6 statt nur 2 Delaytürme braucht und das Outfill gänzlich anders geriggt und getunt werden muss, so erwarte ich, dass dies auch vollzogen wird.
 
Ein mörder Brett, aber unglaublich druckvoll und so glasklar, dass ich nach keinem der Konzerte auch nur das kleinste bisschen Ohrensausen hatte!

Ich glaube ja nicht, dass Ohrensausen irgendwas mit der Klangqualität zu tun hat. Der Schalldruckpegel verursacht den Schaden, egal ob Presslufthammer oder Hifi-Sound.
 
Oft wird versucht schlechten Sound mit Lautstärke zu kompensieren. Außerdem das Subbassproblem, also unnütze Frequenzen, die die Lautstärke erhöhen ohne, dass man es hört.
 
Also ich war heute auf einem kleinen Open-Air Konzert einer sehr bekannten Coverband aus NRW... zwei konventionelle Stacks vor der Bühne (schätze paar 15er Topteile und ne Reihe Subs... so genau hab ich ehrlich gesagt nicht hingeschaut).

Egal ob 100m weg, direkt vor der Bühne oder direkt am FOH Platz... man hat außer Bassdrum fast überhaupt nichts gehört. Das Gebrumme eines Basses untenrum war vielleicht auch mal zu erkennen, und natürlich das Blech von der Schießbude.

Der Leadgesang war kaum zu erahnen - ich habe kaum einen Song erkannt. Gitarren waren glaub' ich nicht eingestöpselt - wobei nö, ein Intro mit akustischer Gitarre gab's auch, bei dem man Diese gehört hat... Klavier konnte man in ganz leisen Passagen manchmal erahnen.


Im FOH Zelt stand ein Kerl so Mitte 30 an einem fetten Digitalpult. Sah jetzt nicht nach Anfänger aus...


Ich bin nach 3 Songs kopfschüttelnd abgezogen :(
 

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