Das finde ich nun wieder etwas seltsam.
Eigentlich nicht seltsam! Denn moniaqua, ich spreche da nur von meiner Solo-Literatur, an der ich in der Stunde und zuhause arbeite, die mehrheitlich die GL für mich auswählt (und wovon ich zum Glück auch immer mal wieder das eine oder andere aufführen kann
). Und ich habe jetzt extra mal die letzten paar Stücke diesbezüglich durchgeschaut, da gibt es ab und an mal ein f', vereinzelte e', 2-3x ein d' und 1x ein c'. Entscheidend ist dabei aber nicht mal unbedingt wie tief die Töne sind, sondern, damit ich mich wohl fühle, dass solche Töne nur als einzelne "Ausrutscher"
vorkommen, ansonsten das Stück aber viel höher angesiedelt ist. Wenn etwas über längere Strecken im unteren Bereich der Notenlinien oder gar darunter liegt, ist es für micht enorm anstrengend. (Ist im Prinzip das gleiche wie wenn eine tiefer angelegte Stimme längere Zeit in der Höhe rumturnen muss).
Es ist deshalb so, dass ich mich mit der von der GL ausgewählten Literatur absolut am wohlsten fühle und mir das i.d.R. auch viel besser läuft, als die Soli, die ich ab und zu innerhalb von Auftritten mit unserem Chor übernehmen muss. Manchmal habe ich Glück und sie sind hoch genug, aber es gibt da leider auch immer wieder anderes. Ich habe mittlerweile da aber keine Bedenken mehr, auch mal was abzulehnen, wenns zu tief (oder auch sonst zu schwierig) ist.
In den Chor-Sopran-Passagen ist es natürlich wieder was anderes, da gibt es sicher immer mal ganze Passagen im unteren 1-gestrichenen Bereich, die sind aber kein Problem, die lasse ich hemmungslos weg, gibt genügend Soprane bei uns im Chor die tiefer gesetzt sind als ich, dafür weiss der Chorleiter, dass er sich bei den Höhen auf mich verlassen kann.
Mein GL arbeitet auch immer auch in der Range unten etwas
In Übungen in der Stunde arbeiten wir selbstverständlich auch an der Tiefe, wobei "Tiefe" halt immer relativ zu sehen ist.
Hab ich das richtig in Erinnerung, Tonja, dass du Koloratursopran bist?
Ja. Allerdings aber wohl (zum Glück
) dramatische Koloratur, also ein bisschen mehr Stimme als die ganz leichten lyrischen Kolorateusen habe ich wohl doch.
Dafür hast du ne wahnsinns Beweglichkeit da ganz oben und vor allem noch ne dreigestrichene Lage.
Die dreigestrichene ist kein Problem, die ist einfach da, musste auch nie speziell dran arbeiten. Und die Koloraturen fallen mir von Natur aus natürlich leichter als einer schwereren Stimme, das heisst aber nicht, dass ich nicht auch ganz intensiv technisch dran arbeiten muss wenn es was rechtes werden soll, also einfach nur so zufallen tun die mir leider auch nicht
Tja, was Stimmumfang angeht, kann leider auch die tollste Stütze einem nicht geben, was Natur einem verweigert hat
Ja das ist schon so und deshalb ist es im klassischen Bereich auch so wichtig, dass nach einer gewissen Ausbildungszeit das korrekte Fach bestimmt wird und man nicht mit der Brechstange versucht was zu singen, wo einfach das Material dazu nicht da ist. Was aber wiederum nicht heisst, dass man übungshalber nicht auch Ausflüge in andere Bereiche machen soll: auch einer schweren Stimme tut Koloraturtraining bis zu einem gewissen Punkt gut, auch eine Kolorateuse muss lernen, lange Haltetöne frei (d.h. mit schönem regelmässigen Vibrato) zu singen.