Wenn ich Piano spiele, verzerren tiefe Töne und v.a. tiefe Akkorde auch bei moderater Laustärke (d.h. ca. 80 dbA) sehr schnell.
Ich bin hier gelandet, weil es hier explizit um das Thema Studio Monitor geht (die eingebauten Lautsprecher nutze ich ja nicht).
Man sollte dennoch vielleicht die Eigenheiten eines Digitalpianos nicht außer acht lassen.
Generelle Probleme des Digitalpianos
Digitalpianos haben mittlerweile erstaunlich gute Tastaturen und einen Klang, den man kaum noch von (aufgenommenen!) akustischen Flügeln unterscheiden kann.
Ein großes Problem sehe ich vor allem in der Tatsache, dass man mit einem digitalen Piano kein natürliches Verhältnis zwischen Anschlag und produziertem Klang/Lautstärke entwickeln kann.
Bei einem akustischen Flügel lernt man den festen Zusammenhang zwischen Anschlag und erzeugtem Klang.
Beim Digitalpiano hingegen neigt man dazu, statt "leiser" oder "lauter" zu spielen, einfach am Volumen-Regler zu drehen, um die Lautstärke wie gewünscht anzupassen. Auf diese Weise kommt man niemals zu einem natürlichen Gefühl für den Zusammenhang Anschlag -> Klang.
Darüber hinaus kenne ich viele reine "Digitalpianisten", die z. B. den "brillanten" Yamaha-Klang gewohnt sind und einen echten/natürlichen Flügelklang dann als "dumpf" und "muffig" empfinden (das nur am Rande).
Ein Konzertflügel umfasst freilich ein riesiges Frequenzspektrum und klingt stets voll und tragend.
Ich habe jedoch zu oft gehört, wie ein verstärktes Digitalpiano, das auf "beeindruckenden" Klang im Wohnzimmer oder über Kopfhörer optimiert ist, oft tiefe Frequenzen überbetont. Das entspricht dem zeitgemäßen Bass-Geschmack - aber einen solchen "Boom"-Klang im Bassbereich kenne ich von echten Flügeln trotzdem nicht.
Wenn man dann noch (laienhaft formuliert) unterscheidet zwischen dem, was der Verstärker verstärkt und dem, was die (kleinen) Lautsprecher wiederzugeben imstande sind, dann ist es klar, dass oft überbetonte tiefe Frequenzen zwar nicht zu hören sind, aber dennoch dazu führen, dass höhere Frequenzen verzerrt wiedergegeben werden.
Also auch eine Frage der EQ-Einstellungen?
Viele Grüße
Torsten