Hallo an alle!
Zunächst möchte ich mich einmal bedanken, das ihr mir so ausführlich und kompetent antwortet, obwohl meine Frage ja irgendwie sehr Laienhaft ist ;-)
Zu den letzten Anmerkungen folgendes:
Ja, wenn es musikalisch ein absolutes No-Go war, was wir uns da aus Unwissenheit geleistet hätten, wären wir tatsächlich bereit, unsere Version des Songs zu ändern, auch wenn er -wie ja bereist erwähnt- nie kritisiert wurde und uns gut gefallen hat bzw.immernoch gefällt ;-)
Wir sagten auch zu unseren "Probegitarsisten" das einer unserer "Fans" sogar Musiklehrer ist und unsere Version des Songs absolut hammergeil fand.
Ohne das es jetzt überheblich klingen soll, liegt das seiner Aussage nach hauptsächlich an meiner Stimme, trotzdem denke ich, wenn der Tonartwechsel absolut "daneben" wäre, hätte er das gesagt.
Darauf sagte der Gitarrist nur, dann wäre dieser genauso ein Stümper wie wir. (Er sagte vorher, meine Stimme wäre geil die Musik dazu stümperhaft)
Ich muss nun mehr aus dem Nähkästchen plaudern und zugeben, so "nett" wie hier meine kurzgehaltene Schilderung des Vorfalls war, lief es real nicht ab.
Das erste Ding war schon, das er am Schlagzeug rum meckerte. Bei der Stelle kurz vorm Ende verdoppelt sich ja der Takt. ("Called him my Lover, called him my Man.....")
Unser Schlagzeuger ist ein sehr akkurater Typ. Dieses Lied ist das einzige in unserem Repertoire, was wir ( bis auf die andere Tonart) ziemlich genau covern. Er hat sich die Mühe gemacht, das alles auszuzählen und zu dem Original genau zu üben.
Mr.Guitar meckerte rum, das paßt gar nicht zum Original usw.
Nachdem er sich von verbalen Argumenten nicht überzeugen ließ, hat unser Schlagzeuger kurzerhand die Originalversion abgespielt, dann noch mal laufen lassen und dazu Schlagzeug gespielt.
Da sagte der Gitarrist, ja okay, kommt hin, ist aber viel zu laut. Unser Schlagzeuger meinte, das wird daran liegen, das es eine Studioaufnahme ist, wo man die Lautstärke anspassen bzw.aufeinander abstimmen kann und wir aber in einem Übungsraum sind, wo das Schlagzeug nunmal sehr dominiert.
Da gab der Typ dann Ruhe.
Als wir dann fertig waren und ich ihm sagte, er soll doch bitte nicht gleich in der ersten Strophe und bei der ersten "lalaalaa la la laala"-Stelle so laut irgendwelche Solos reinhauen (ich habe das äußerst freundlich mit einem reizenden Lächeln gesagt!!) kam dann in einem total unfreundlichen Ton eben die Geschichte mit dem Tonartwechsel.
Wir haben ihm fassungslos zugehört, uns alle angeguckt und eben unsere Argumente angebracht. Er wollte dann einen Fachmann anrufen und wir sagten, das braucht er nicht, es geht nicht darum, wer Recht hat, sondern darum das es uns gefallen soll und wir beim Proben allergrößten Wert -auch bei Kritik- auf ein freundliches Miteinander legen. Wir haben ihm auch Nahe gelegt, wenn wir ihm zu stümperhaft sind, müsse er ja nicht mitmachen, aber da hat er gleich eingelenkt und gesagt, er hätte ja Bock auf uns.
Wir haben dann einfach mal, um dieser unschönen Sache nach sinnloser Diskusion ein Ende zu setzen, nur die Stelle angespielt, wo dieser Tonartwechsel ist.
(Rafrain, dann 3. Strophe: "......good enough for me and my Bobby McGee..... G - G- A- A- From the Kentucky coal mines.......")
Klingt gut. Dieses G- G- A- A- dann auf unsere Version: E - E- G-- G- ....klingt eigentlich auch gut. Dann sein Vorschlag E - E - F - F ....da hat er selber das Gesicht verzogen und gesagt, "naja, da klingt eure Version wirklich besser, aber ich habe Recht und werde euch das Dienstag beweisen". SEUFTZ!!! Mehr als ein Kopfschütteln und gegenseitiges Angucken fiel uns nicht mehr ein!
Natürlich wurde er aber auch noch gefragt, ob er selber denkt, das sein Auftreten gut ankommt.....
Es sah für uns auch sehr nach Machtspielchen aus (natürlich haben wir uns alle nach seinem Weggang noch darüber unterhalten).
Eigentlich haben wir auf sowas überhaupt keine Lust.
Leider suchen wir schon so lange einen Leadgitarristen, das wir auch den Kompromiss eingehen würden, mit jemanden zusammen zu spielen, der uns menschlich nicht so wirklich liegt :-(
Klar würden wir, wenn wir musikalisch wirklich absoluten Bockmist machen, uns auch eines Besseren belehren lassen.
Aber zum einen nicht auf diese Art und Weise, zum anderen nicht, wenn es besagte Regel überhaupt nicht gibt ;-)
Und falls nun jemand einen Leadgitarristen aus dem Heidekreis kennt, der Bock auf Rock und schmutzigen Blues hat, darf er sich gerne melden! ;-)
Ich danke euch wirklich, das ihr mir hier so fleißig Antwortet!
Vielleicht ist es ja auch blöd, ohne Notenkenntnisse (ich spiele bei uns die Rhythmusgitarre...aber nur nach Akkorden, ich habe niemals Noten gelernt) Musik zu machen, so wie der Typ das behauptet...aber ich sehe da absolut nichts Verwerfliches dran. Im Gegenteil, wir haben viel Spaß und viele Leute sagen, wir klingen auch noch gut. Nicht wie Profis, das war auch nie unser Anspruch und das behaupten wir auch nicht von uns.
Wir haben aber für uns beschlossen, wenn er auf dieser Schiene weiterfährt, müssen wir leider weiter suchen :-(
Viele Grüße erst mal.....
Thea