[Stratocaster] Gussblock vs. Stahlblock (56mm-Tremolo)

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Interessantes Thema,
nur leider kann ich nicht nachvollziehen, dass ausgerechnet (mal wieder ;) )der teuerste Block (Titan) der "beste" sein soll.

Titan ist nicht hart, wie weiter oben beschrieben.
Titan ist flexibel und leicht und das ist auch seine Stärke. Deshalb baut man sauteure Fahrradrahmen und U-Boote daraus. Die kehren nach einer tension am ehesten in die alte Form zurück.
Stahl ist relativ hart , Alu ist abhängig von der Legierung hart oder flexibel.

Wenn man nicht in Dublonen badet, bleibt also nur Alu oder Stahl.
Prof. Dr. Zollner von der FU Regensburg hat sicher schon eine Idee, aber ich habe seine gesammelten Werke nicht vollständig inhaliert, mich würde sein Urteil diesbezüglich aber mal interessieren.

Vielleicht bringt bald noch ein cleverer Voodoo-Papst Platin als Material für den Block ins Spiel, um sich damit eine Platinnase zu verdienen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Titan hat einfach diese teuren Rohstoffpreise UND ist die Hölle spanend zu bearbeiten. Zu den horrenden Preisen kommt noch die lange Bearbeitungszeit (deutlich geringeres Zeitspanvolumen möglich) und der hohe Werkzeugverschleiß. Dass das ganze dann besser klingen muss, ist lange noch nicht gesagt.
Ich stehe der ganzen Geschichte echt skeptisch gegenüber, denn ich denke schon dass der Block einen Einfluss hat, jedoch eine Menge anderer Faktoren mit in das Mechanische System Gitarre spielen. Beispielsweise die Verbindung zwischen Block und Vibratoeinheit etc.. Ich bezweifle die Auswirkungen bzw. dass man das einfach vorraussagen kann.
Titan beispielsweise hat meines Wissens nach schwingungsdämpfende Eigenschaften, wie andere Metalle mit hdp - Elementarzellen.
Man müsste das wirklich mal wissenschaftlich untersuchen, um Voodoo aus dem Weg zu gehen.
 
Der Block ist mit 3 Schrauben an die Vibratogrundplatte geschraubt... sofern da keiner eine gußrauhe Oberfläche oben auf dem Block lässt ist hier immer eine gute Verbindung gegeben... und man darf nicht vergessen daß die Saiten ja auf Zug im block sind und auch so eine gewisse Menge Schwingungen übertragen werden.... Ich muss auf jedenfall sagen daß der Stahlblock bei meinen 2 Strats (TX Special und SRV Sig) was gebracht hat...
 
Das kann durchaus hinkommen - gerade Gusseisen hat starke schwingungsdämpfende Eigenschaften. Wenn es darum geht, aus einem ohnehin guten Instrument noch ein wenig mehr rauszuholen, dann macht es sicherlich Sinn, einen gefrästen Block einzubauen. Ich wäre auf einen geschmiedeten Block gespannt.
 
Die gängigen Nachrüstblöcke sind ja nicht gegossen sondern aus "cold rolled steel", prich kalt gewalztem (am besten auch noch bleifreiem/-armen) Stahl, insofern dürfte da kein Unterschied mehr zu einem (hand)geschmiedetem Block sein, außer der Schmied schwitzt pures Mojo mit rein... *fg*
 
Eigentlich habe ich beim Lesen der Bücher über Leo Fender bzw. Stratocaster aufgehorcht. Und zwar an der Stelle, als man 1954 mit den Prototypen der Strat experimentierte - eben mit der Metallart des Tremolo-Blockes. Und der Strat wurde von Bill Carson eher kotzend ein banjoartiger Klang bescheinigt, der jeden Ton sofort absterben liess. Fender und seine Leute mussten also experimentieren, offenbar hat dieser "Klumpen Metall" da doch einen großen Einfluss.

Ach Quark, ich sehe gerade, dass ich das ja schon threadeingangs geschrieben habe....

Ok, was neues gibt es nicht; außer, dass meine Strats nun alle die Stahlblöcke haben. Wobei ich eines feststellen musste: Ein Stahlblock ist nicht grundsätzlich das Nonplusultra. Eine meiner Frankenstein-Strats z.B. klang mit dem Gußblock angenehmer, weicher, weniger knallig.


Sagt Bescheid wenn Ihr ein Update wollt ...

BESCHEID! :)

An deinem Kittyhawk hebt man sich übrigens noch mal einen Leistenbruch... :D

Gruß Michael
 
Was IMHO auch nicht zu vernachlässigen ist, ist die Tremologrundplatte. Neben der (hoffentlich korrekt ausgeführten) Abschrägung bzw Messerkante ist auch die Härte der Platte an sich ein Faktor der mit reinspiellt. Ich hab ja bei meiner TX Special das moderne Trem mit der Messerkante und damals alles gegen Callaham ausgetauscht, also Block, Grundplatte und Saitenreiter => extreme Härte im Ton. Durch Basteln und Tauschen bin ich nun bei der Kombi 7ender Grundplatte, Callaham Block, GraphTech Saitenreiter und fühl mich mit dem Ergebnis nun wohl.. wie man sieht führen viele Wege nach Rom..
 
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Man müsste das wirklich mal wissenschaftlich untersuchen, um Voodoo aus dem Weg zu gehen.
Eine weise Aussage!

Vielleicht kommen wir der Sache etwas näher, wenn wir Material, Abmessungen und Gewicht von verschiedenen Blöcken zusammen mit den Klangeindrücken hier einmal sammeln.

Ulf
 
Hallo Ulf,

Vielleicht kommen wir der Sache etwas näher, wenn wir Material, Abmessungen und Gewicht von verschiedenen Blöcken zusammen mit den Klangeindrücken hier einmal sammeln.

das ist, vermute ich, nicht möglich bei mehreren Strats. Wie ich schon auch bei meinen Versuchen mit verschiedenen Bodies versuche, zu betonen, funktionieren solche Sachen nur an ein und derselben Stratocaster. Mit gleichen Materialien an einer anderen Stratocaster gleichen Typs bekommt man keine reproduzierbaren Ergebnisse. Hier müsste man wirklich identische Strats haben - und die gibt es nicht. :gruebel:

Gruß Michael
 
Tja, aber trotzdem ergibt sich mit dem Gewicht und den Abmessungen die spezifische Dichte des Blocks. Diese wird mit Sicherheit Einfluß auf die Phasengeschwindigkeit einer Welle haben, die sich im Block ausbreitet.

Also, nicht gleich ablehnen, sondern mal schauen, was so eine Sammlung ergibt. Bewerten kann man das erst hinterher.

Ulf
 
Hallo zusammen

interessantes Thema... :D
Ich finde Ulfs Vorschlag sehr sinnvoll, denn ohne ausreichende Datengrundlage wird alles nur zur müden Fischerei im trüben Voodootümpel.

Ich liefere schon mal ein paar Materialkennzahlen:
Dichte [kg/dm3]
Schallgeschwindigkeit [m/s]
E-Modul [N/mm2]
Alu
2,7510070000
Stahl unleg.
7,855920206000
Stahl leg.
7,905900190000
Gusseisen
7,25550080000 - 185000 je nach dem...
Titan
4,56120105000








Zudem finde ich den Versuch von Stratspieler löblich, dass er versucht hat - soweit ihm möglich - die Umgebungsvariablen konstant zu halten. :great:

Meine persönliche Meinung ist, dass man vielleicht Unterschiede beim Spielen hört, jedoch nicht zwangsläufig daraus schliessen kann, dass es durch den unterschiedlichen Vibratoblock kommt.
Ich denke es gibt darüberhinaus ein Sack voll Einflussgrößen, die kaum wiederholsicher im Griff hat.

Aber es ist ein schönes Thema, für kalte, dunkle Sommerabende... :cool:
 
Hallo Ulf,

Also, nicht gleich ablehnen, sondern mal schauen, was so eine Sammlung ergibt. Bewerten kann man das erst hinterher.

ich schröb auch nirgends was von 'ablehnen', sondern von 'einschränken'. Wir dürfen nicht Gefahr laufen, ermittelte Ergebnisse einer Stratocaster auf alle zu verallgemeinern. Sonst wären wir ja genauso wie ein Musiker-Fachblatt... ;) :)

Dessenunge8et: Sind möglicherweise verschiedene Blöcke nicht schon mal irgendwo getestet worden?

Gruß Michael
 
Was IMHO auch nicht zu vernachlässigen ist, ist die Tremologrundplatte. Neben der (hoffentlich korrekt ausgeführten) Abschrägung bzw Messerkante ist auch die Härte der Platte an sich ein Faktor der mit reinspiellt.

Ich habe jetzt mal einiges hier gelesen und auch mit meinen (zum Teil sehr intensiven) Erfahrungen verglichen.

Da ich jetzt knappe 10 Jahre eine Stratleiche rumliegen habe, die meistens als Ersatzteillager/Vorlage für Reperaturen anderer Strat´s herhalten musste wird diese doch so langsam wieder soweit wie möglich reanimiert.
Soweit wie möglich deshalb, weil der Korpus zerbrochen ist.
Das gute Stück ist leider oft ein Opfer des jugendlichen Wahnsinns geworden(Scalloping, Wiringtests, etc.) und daher vom Holz her absolut zerstört, leider.

Die Gute ist, wie ich mitlerweile entsetzt festgestellt habe, eine Fender Custom unbekannten Baujahres und kam damals als "Bausatz" von meinem Vater, also nur zerlegt und wie ich damals dachte einfach nur grundiert. Das war aber ein Fehler, denn sie war um einen Verkauf vorzubeugen einfach nur Fender unkenntlich gemacht -,-
So, lange Rede kurzer Sinn, das Holz ist Schrott aber die Hardware nicht...also was machen?

Jugend Forscht: soll heissen?
In geringem Maße habe ich dadurch sehr ähnliche Erfahrungen gemacht was die fertigungstoleranzen angeht:eek: und war sehr oft der Verzweifelung nahe.

Da meine derzeitige Lieblingsstrat eine recht billige "Stagg" irgendwas ist, die sich einfach Wunderbar spielen lässt, aber Hardwaretechnisch eine Katastrophe war, habe ich sie mit den Fenderkomponenten getauscht und weiter Optimiert.
Soeine wie hier auf dem Foto: http://is00.thegumtree.com/image/big/144937384.jpg

Alleine der Unterschied nach abrichten der originalen Baseplate auf der Unterseite war schon gewaltig, da vorher keine gleichmässige Kontaktfläche gegeben war.
Dazu die Schrauben noch richtig anziehen und mit Locktide einschrauben und und die "Kante" abrunden um ein geschmeidiges Tremolieren zu erreichen - fertig.
Als ich dann den Tremblock aus billigem Guss gegen einen Eigenbau aus Kupfer(habe ich reichlich und bot sich zum schnellen Testen gut an) getauscht habe, war die Gute kaum noch wiederzuerkennen.
Schnelleres Ansprechen, wärmerer Klang und ein längeres Sustain waren die Folge und das schon bei einem "schnell-schnell"gebautem Teil.

Jetzt werde ich den Block mal weiter optimieren und die Gewinde gegen Inserts tauschen, zumindestens mal das vom Tremhebel da das Kupfer zu weich ist.
Wenn der Block soweit fertig ist werde ich mal ein paar Bilder hochladen.

Aber schonmal vielen Dank an euch alle für den genialen Input und euer Wissen das ihr Teilt.

Lg Yannic
 
Alter Fred, ich mach trotzdem mal weiter.
Habe gerade einen Stahlblock von 288g getauscht gegen einen Zinkdruckgussblock von 117g.
Der Unterschied ist als wenn man sich von einem Klavier zu einem Flügel begibt.
Viel bessere Ansprache, kräftiger, lauter ohne Amp, mehr Sustain, allerdings das "Glockige" im typischen Strat-Sound fällt etwas zurück. Bass/Höhenverhältnis leicht plus richtung Höhen, klingt ausgewogen.

Aluminium hatte ich vor 3 Wochen getestet, allerdings an einer anderen Strat, wo auch ein Zinkdruckgussblock drin war. Auch bessere Ansprache, mehr Sustain, aber die Bässe bleiben doch deutlich auf der Strecke, das "Glockige" aber mehr als bei Stahl.
Bei allen Versuchen das Trem immer frei schwingend gelagert.

Jetzt werde ich auf jeden Fall noch Guss probieren, habe aber noch keine Bezugsquelle für Stangenmaterial 40x15mm.

Der Stahl ist (das Alu auch) von Wilms in Köln auf der Widdersdorfer Straße. 1m kostet 19€.
Was man noch braucht ist eine Standbohrmaschine möglichst hoher Qualität, diverse Bohrer, einen Schleifbock und etwa zwei Stunden Zeit.
Ich hab das jetzt mit einem Bohrständer und einer Handbohrmaschine gemacht, kann ich aber von abraten, man muss einen 3mm-Bohrer 40mm tief durchkriegen, wenn der abbricht, kann man sich gleich ein neues Stück von der Stange absägen und wieder von vorn anfangen, den abgebrochenen Bohrer kriegt man nie wieder da raus.

Foto hab ich nur vom Rohling, war so geil darauf, das fertige Teil einzubauen, dass ich es nicht mehr fotografiert habe.

Dirk
 

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Hat schon wer einen massiven Messingblock probiert?
 
Ja hier :D

Einen Messingblock habe ich einer meiner Strats. Fotos etc. kann ich gerne Morgen im hellen machen.
 
Fotos sind eher doof... die sagen so wenig über den Klang aus...
;)
 
@mike stryder
Ja gerne, zeig mal
wie wirkt sich das auf den Klang aus?
 

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