Stimmzungenreaktion

  • Ersteller henninck
  • Erstellt am
Natürlich gibt es auch Unterschiede im Material die nicht ohne Auswirkung bleiben. Der Stimmzungen meiner Cantulia Instrument sind erheblich "weicher" als die meines Marinucci oder auch einer Lucia. Dies merkt man ganz deutlich beim Stimmen, wo bei Cantulia Zungen sich das Werkzeug förmlich leicht in den Stahl "hineinfrisst", während beim Marinucci gerade mal ein Kratzer entsteht. Auch muß bei diesen "weichen" Stimmzungen wesentlich öfters korrigiert werden bis die Stimmung stabil bleibt. Ich wundere mich aber auch in welcher Art die Vorstimmung der Zungen bei manchen Herstellern abläuft/ablief. Sowohl bei Cantulia als auch Hohner Lucia sind viele der Stimmzungen in meinen Augen dadurch verdorben, daß beim Vorstimmen brutal in einem kleinen Bereich der Zunge durch hohlschleifen das Material also recht punktuell auf teils weniger als die Hälfte seiner sonstigen Stärke geschwächt wurde. Die erstrebte Linearität der Stimmzungen ist dadurch zerstört und die Reaktionen teils unberechenbar. Ich will aber gar nicht sagen, daß ein "weicheres" Stimmzungenmaterial gerell schlechter ist, m.E. ist der Ton nämlich auch "weicher", für mich angenehmer, vermutlich obertonärmer. Seltsame Reaktionen beim Stimmen können aber auch an anderen Dingen liegen, wie z.B. Rost oder Kleber/Helmitin oder Wachsreste zwischen der Vernietung. Ein weiteres Problem Problem bezüglich des Löseabstandes ist die oft verwendete Angel um die Saugstimmen hervorzuholen, dadurch ist natürlich bei kleinen Zungen jede vorher erfolgte Einstellung des Löseabstandes hinüber.

Roland
 
aß ein "weicheres" Stimmzungenmaterial gerell schlechter ist, m.E. ist der Ton nämlich auch "weicher", für mich angenehmer, vermutlich obertonärmer

da ist was dran - den Jupiter Instumenten sagt man einen sehr obertonreichen Klang nach, der duch die härteren Stimmzungen hervorgerufen werden soll. Nachmessen konnte ich das selber noch nie, da mir hierfür die Labormöglichkeiten fehlen - aber weicheres Material hat eine höhere innere Dämpfung und produziert sehr wahrscheinlich dadurch nicht das gleiche Frequenzspektrum.

Seltsame Reaktionen beim Stimmen können aber auch an anderen Dingen liegen, wie z.B. Rost

Rost ist ganz klar ein Stimmungskiller - Wenn ich mal schaue, mit wie wenig Abtrag ich die Stimmung korrigiere, dann ist so ein winziger Rostbrösel ganz klar ein ziemlicher "Verstimmer" wenn der wegfliegt. Rostige Zungen können m.E nicht wirklich stimmhaltig gestimmt werden. Zumindest bei guten Instrumenten sollten die Zungen vor dem Stimmen rostfrei sein.

Ein weiteres Problem Problem bezüglich des Löseabstandes ist die oft verwendete Angel um die Saugstimmen hervorzuholen, dadurch ist natürlich bei kleinen Zungen jede vorher erfolgte Einstellung des Löseabstandes hinüber.

Das ganz klar - nach meinen Beobachtungen ist das die absolute Nummer 1 Ursache für schlecht funktionierende Stimmzungen. Drum: Gute Instrumente auch nur zu erfahrenen sehr sorgfältig arbeitenden Instrumentenbauern. Je einfacher das Gerät ist, desto weniger Sorgfalt brauchts - da kann man auch einen "einfacheren" Stimmer nehmen.

daß beim Vorstimmen brutal in einem kleinen Bereich der Zunge durch hohlschleifen das Material also recht punktuell auf teils weniger als die Hälfte seiner sonstigen Stärke geschwächt wurde.

Ja, das ist durchaus so - aber man sollte auch das Umfeld anschauen und die Qualität betrachten für die diese Stimmzungen vorgesehen waren.

Die Stimmzungen für die Lucia haben nie den Anspruch gehabt, Oberklasse darstellen zu können. Die Instrumente waren in einer Genauigkeit bis max 7 Cent gestimmt... und innerhalb dieser Toleranz hat diese Fertigungsmethode keine große Rolle gespielt. Erst heutzutage werden diese Instrumente ebenfalls gestimmt, wie höherwertige... und selbst dann merkt man den Unterschied nur in der Tondrift über die Lautstärke. Die Artiste bzw. deren Nachfogemodelle waren und sind an sich von der Bauweise sehr stimmhaltige Zungen. D.H. die Stimmung an sich haben diese Zungen sehr gut gehalten - gerade bei den Atlantiks und Lucias ist es nicht mal selten, dass man 40 Jahre alte Instrumente in die Hand nimmt , die noch nie nachgestimmt wurden und die im Großen und Ganzen auch kaum verstimmt sind.

Gruß, maxito
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben