Natürlich gibt es auch Unterschiede im Material die nicht ohne Auswirkung bleiben. Der Stimmzungen meiner Cantulia Instrument sind erheblich "weicher" als die meines Marinucci oder auch einer Lucia. Dies merkt man ganz deutlich beim Stimmen, wo bei Cantulia Zungen sich das Werkzeug förmlich leicht in den Stahl "hineinfrisst", während beim Marinucci gerade mal ein Kratzer entsteht. Auch muß bei diesen "weichen" Stimmzungen wesentlich öfters korrigiert werden bis die Stimmung stabil bleibt. Ich wundere mich aber auch in welcher Art die Vorstimmung der Zungen bei manchen Herstellern abläuft/ablief. Sowohl bei Cantulia als auch Hohner Lucia sind viele der Stimmzungen in meinen Augen dadurch verdorben, daß beim Vorstimmen brutal in einem kleinen Bereich der Zunge durch hohlschleifen das Material also recht punktuell auf teils weniger als die Hälfte seiner sonstigen Stärke geschwächt wurde. Die erstrebte Linearität der Stimmzungen ist dadurch zerstört und die Reaktionen teils unberechenbar. Ich will aber gar nicht sagen, daß ein "weicheres" Stimmzungenmaterial gerell schlechter ist, m.E. ist der Ton nämlich auch "weicher", für mich angenehmer, vermutlich obertonärmer. Seltsame Reaktionen beim Stimmen können aber auch an anderen Dingen liegen, wie z.B. Rost oder Kleber/Helmitin oder Wachsreste zwischen der Vernietung. Ein weiteres Problem Problem bezüglich des Löseabstandes ist die oft verwendete Angel um die Saugstimmen hervorzuholen, dadurch ist natürlich bei kleinen Zungen jede vorher erfolgte Einstellung des Löseabstandes hinüber.
Roland