Steven Slate Virtual Microphone System

Harmonics, genau das ist der springende Punkt :)
Während Saturation dynamik reduziert, das Signal geschliffen wird, und die üblcihen Verdächtigen an Oberwellen hinzufügt. ist Harmonics der "Voodoo-Teil" bei Slate. Hier muss was passieren, dass die Verwandlung des neutral hochaufgelösten Signals in ein U47 oder ELAM 251 vollbringt:
Denn mit EQ und Saturation klingt ein Gefell M940 immer noch nicht wie ein U47.
 
Harmonics, genau das ist der springende Punkt :)
Während Saturation dynamik reduziert, das Signal geschliffen wird, und die üblcihen Verdächtigen an Oberwellen hinzufügt.
"Oberwellen" heißt auf Englisch wie?
genau, "Harmonics".

Saturation ist der Vorgang, der Harmonics erzählt, warum Herr Slate da einen Unterschied macht versteh ich auch nicht.

Die Produktpräsentation richtet sich aber natürlich nicht an Physiker oder Elektrotechniker, sondern an Medienschaffende, und die haben typischerweise (leider) sehr, sehr wenig Ahnung von Technik.

Ich vermute einen dynamic convolution Prozess, weil das mathematisch eben genau das beschreibt - auf ein vorhandenes Signal die Charakteristik eines anderen, bekannten Signals drauf"multiplizieren".
Dass Mr. Slate meint, es ist keine "Impulsantwort" dient wohl dazu, die Vorurteile von Impulsantworten zu beseitigen (die halt bei unzulänglicher Durchführung entstehen...)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
The_Dark_Lord, du spricht genau das aus, was ich auch denke..
Eine Frage hab ich jedoch, was ist ein "DYNAMIC convolution Prozess"?
Convolution = Faltung (alles klar), aber inwievern kann man dies dynamisch machen?

LG Jakob
 
Diese Formel ist dir bekannt? (da ich weiß was du studierst gehe ich davon aus, ich stell's nur zur Vollständigkeit rein, damit auch andere Mitleset wissen was gemeint ist)
d04e89e7a6d99f3f6755a7377292930e.png

f ist das Eingangssignal (in meiner Hypothese das Signal welches das Slate ML1 liefert)
g die "Impulsantwort" des nachzubildenden Mikrofones

Indem man g nicht nur als "statische" Impulsantwort gestaltet sondern auch abhängig vom Eingangssignal macht - also nicht g(x) sondern g(f,x) - kann man das ganze auch dynamisch, also abhängig vom Eingangssignal gestalten.
Je nach der Rechenleistung die zur Verfügung steht, kann man dann g(f) immer besser annähern, bis zu einem Grad wo man die Unterschiede nicht mehr hören kann (wie es beim Kemper aktuell gelungen ist)

Jedenfalls stelle ich mir vor, dass es so funktioniert. Ich arbeite nicht mit den betreffenden Firmen zusammen und kann es deshalb nicht mit Sicherheit sagen, aber ich würde es so angehen...
 
hmm ich hab schon vermutet, dass etwa in dieser Art gemeint sein könnte.
Damit hatte ich allerdings noch nie in dieser Form zu tun..

Das ganze klingt ja aufs erste echt supi, aber das ist sicher nicht so easy umsetzbar.. immerhin wird die Impusantwort vermutlich nicht nur von x sondern vermutlich auch von allen anderen x-k (k Element der Natürlichen Zahlen) abhängen. Damit kommt dann deine erwähnte Rechenpower ins Spiel...

Kennst du dich damit besser aus?

LG Jakob
 
Das ist nur eine Vermutung meinerseits. Ich weiß auch nicht ob das Integral dann noch analytisch lösbar ist, oder ob die Algorithmen das nur numerisch annähern... dafür spräche, dass ich Dynamic Convolution bis jetzt nur auf eigenen DSP's gesehen habe (Focusrite Liquid Serie, eben der Slate Preamp..).
Nicht umsonst hat Focusrite einige Patente auf ihre Liquid Technologie.

Nicht wirklich, bin ja auch nur Physikstudent und nähere mich der Thematik nur auf eine mathematische Weise...
 
Harmonics = Saturation mmhh...Saturation erzeugt auch Obertöne, aber nur die Guten, die man hören will ;)

Wieder so ne Definitionssache, die uns hier auch nicht wirklich weiterbringt.

Der mathematische oder "Informatiker"-Ansatz bringt uns nicht wirklich weiter.
Sicher hochinteressant, wie das dann gemacht ist, wenn es marktreif wird, letztlich ist aber auch nur entscheidend, was kommt hinten dabei raus, was uns wieder über's "Los" , an den Anfang führt (ohne 4000€ einzustreichen...).

Mittlerweile kündigt mir Slate auch zuviel an, und bringt zu wenig.

Wer seine Kombi (Mikro + Preamp) gefunden hat, kann sich gemütlich in den Sessel setzen und warten, wenns gut wird, warum nicht, wenn s schlecht wird, störts auch nicht :D
 
Das ist nur eine Vermutung meinerseits. Ich weiß auch nicht ob das Integral dann noch analytisch lösbar ist, oder ob die Algorithmen das nur numerisch annähern...
Das "schöne" ist, praktisch wird das Integral eh zur Summe (Wir haben ja nur zeitdiskrete Werte) und eine analytische Lösung ist auch nicht gefragt. Da wird wirklich einfach nur nummerisch aufgerechnet.

Harmonics = Saturation mmhh...Saturation erzeugt auch Obertöne, aber nur die Guten, die man hören will ;)

Wieder so ne Definitionssache, die uns hier auch nicht wirklich weiterbringt.
Ich weis nicht so ganz wie ich deinen Beitrag zu verstehen hab.
"Harmonics" oder "harmonische Obertöne/Teiltöne" sind doch alle die "Guten", wenn es darum geht den Klang anzureichern.
"Böse" wären da nicht harmonische Obertöne welche keine Vielfachen der Grundfrequenz darstellen.
Wie meinst du das mit der "Definitionssache"? bzw. kann man deines Wissens nach die harmonischen Verzerrungen klanglich qualitativ (ind Gut und Böse) einteilen?

LG Jakob
 
Das mit den Guten ist auch eher ironisch gemeint, meint aber auch, warum der Klang eines Signals (Instrument, Stimme) so ist wie er ist. D.h., Instrumente klingen u.a. auch aufgrund des Verhältnisses von geradzahligen und ungeradzahligen Obertöne so wie man sie kennt. ->hier ist eine sehr schöne Beschreibung für Klarinette und Oboe.
http://books.google.de/books?id=E8Q...radzahlige Obertöne klingen nicht gut&f=false

Geht man nun wieder zu Herrn Slate, dann entscheidet u.a. wohl auch das Verhältnis/Ausprägung bzw. Vorhandensein von geradzahligen wie ungeradzahligen Obertönen, ob es nach U47 oder eher nach tbone SC400 klingt.
Da könnte man dann von Guten oder Bösen reden, wobei das natürlich Geschmackssache ist., und vom Signal abhängt.

Der Sättigungseffekt (bspw. der Fabfilter Saturn macht das hervoragend) macht ja auch noch was anderes, kann das Signal weicher und komprimierter machen.
Dies könnte nun auch dafür sorgen das eher straff abgestimmte Mikros wie das Gefell M930, uvm. dann doch in Richtung C12 gehen kann, oder in Richtung Gefell-M7 Kapsel.
Ich könnte das dann auch gut vergleichen, ob das dann auch so wäre, wenn das Slate Mic Gedöns je rauskommt.

Irgendwie bezweifle ich das aber, eine Gefell M7-Kapsel mit entsprechender Röhrenelektronik (UM92.1s) hat einen schwer zu fassenden 3D-Klangcharakter, wie will man den bekommen?
Umso mehr bei dem alten C12, U67 und U47?

Dennoch beim Testen des Slate MIc Systems wäre ich vorne dabei, das will ich dann doch wissen, ob das so ist wie gepriesen wird.
Geschulte Ohren hören in den ersten Takes (max. 5-10 Min.), obs was taugt oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab auch noch mal eine Verständnisfrage. Wie kann man denn mit einem Kondensator-Mikrofon ein dynamisches Mikrofon abbilden? Da passiert doch eine komplett andere (elektroakustische) Wandlung, durch die ja beispielsweise auch ein anderes Rückkopplungsverhalten entsteht. Also je nach Entfernung zum Mikrofon habe ich doch dort eine ganz andere Abbildung von Lautstärken und vom Frequenzgang. Oder wie sieht es aus, wenn man mit einer Niere eine Kugel emulieren will. Wird dann der Nahbesprechungseffekt durch EQing kompensiert? Aber wie weiß das Plugin, wann es kompensieren muss (erst bei bestimmter Nähe zur Membran)?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hab auch noch mal eine Verständnisfrage. Wie kann man denn mit einem Kondensator-Mikrofon ein dynamisches Mikrofon abbilden? Da passiert doch eine komplett andere (elektroakustische) Wandlung, durch die ja beispielsweise auch ein anderes Rückkopplungsverhalten entsteht. Also je nach Entfernung zum Mikrofon habe ich doch dort eine ganz andere Abbildung von Lautstärken und vom Frequenzgang. Oder wie sieht es aus, wenn man mit einer Niere eine Kugel emulieren will. Wird dann der Nahbesprechungseffekt durch EQing kompensiert? Aber wie weiß das Plugin, wann es kompensieren muss (erst bei bestimmter Nähe zur Membran)?
Ein Druckempfänger ist erstmal ein Druckempfänger, ganz egal ob das Signal der sich bewegenden Membran über eine unterschiedlich schnell bewegte Tauchspule oder einen Kapazitator veränderlichen Abstandes abgegriffen wird.

Wir wissen ja nicht, wie die Slate Mikrofone aufgebaut sind, wenn es sich um Doppelmembran-Mikrofone handelt, kann man damit ja jede beliebige Richtcharakteristik erzeugen (bei Aufzeichnung beider Signale sogar erst nachträglich im Mix)
 
Hmm.. na gut, das mit der Doppelmembran wäre natürlich eine Lösung. Habe mal von einem Kollegen gehört, dass eine "konstruierte" Kugel aber nicht so linear Tiefen abbilden kann, wie eine "echte" Kugel.
Es tut mir leid, dass ich so wenig Ahnung von den physikalischen Vorgängen habe. Aber mal einfach ausgesprochen:
Dynamische Mikrofone nutzt man doch aus dem Grund gerne live, dass Sie rückkopplungsfester sind und im Mix weniger zu Übersprechungen neigen. Liegt das daran, dass hauptsächlich der Bereich direkt vor der Tauchspule aufgenommen wird? Denn die Richtcharaktersitik ist doch auch nicht viel anders, oder (Niere vs. Superniere)?
 
Slate will mit dem System keine Mikrofone 'emulieren', sondern nur deren spezifischen Klang in der Aufnahme
damit das überhaupt Sinn macht, legt er die Eingangskomponenten (Mic, Pre, Wandler) quasi nicht-beeinflussend aus
in der Theorie ist das natürlich unmöglich, aber irgendwo ist sicher ein Punkt ab dem das praktisch funktioniert
zumindest für den anvisierten Kundenkreis ;)
welches mathematische Verfahren letztlich zum Einsatz kommt ist für den Anwender unerheblich
es muss nur der Eindruck entstehen, dass es sich um 'the real thing' handelt und nicht die üblichen Impulsantworten

cheers, Tom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Dynamische Mikrofone nutzt man doch aus dem Grund gerne live, dass Sie rückkopplungsfester sind und im Mix weniger zu Übersprechungen neigen.

Das ist ein Vorurteil. Dynamische Mikros wurden früher vor allem vorgezogen, weil sie mechanisch robuster waren. Über die Koppelfestigkeit entscheidet in erster Linie die reale Charakteristik im Frequenzverlauf. Das Kondensatormikro KSM9 von Shure war in meinen Tests wesentlich koppelfester als Beta 58 oder SM58. Auch dass Dymanische zu weniger Übersprechen neigen, stimmt so nicht, wenn die Pegel angeglichen sind. Pauschalaussagen wie diese sagen wenig aus. Man müsste immer das konkrete Mikro A mit dem konkerten Mikro B vergleichen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
5 Monate später ist noch immer nichts erhältlich. :gruebel: Kommt das noch?

@Dark Lord: Steht unser Deal noch?
 
so wie ich das vernommen habe, ist Slate einer seiner Programmierer abhanden gekommen, zu dem stehen noch VCC Version 2.0 und VMR an. Ich denke mal das dauert noch :D
 
Wenn die ganze Geschichte wirklich nur 1.5k € kostet, dann stehe ich dem ganzen sehr skeptisch gegenüber. Unabhängig davon ob eine wirklich akkurrate Simulation eines Mikros technisch machbar ist, so wäre der Preis für eine so revolutionäre Technologie ja irgendwie lächerlich. Ein gutes Grossmembranmikrofon kostet alleine gut und gerne mal 1.5k, ein gutes Kleinmembranmikrofon ähnlich viel, und für einen guten Preamp gibt man auch schnell mal Beträge über 800 aus. Und dann soll man ein GM plus ein KM und einen Preamp mit eingebautem ADDA-Umsetzer (alle drei von hervorragender Qualität) und beiliegender Software, die etwas wirklich neuartiges sein soll, für 1.5k bekommen...?

Unterwegs geschrieben. Rechtschreibung exklusive.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
so wie ich das vernommen habe, ist Slate einer seiner Programmierer abhanden gekommen, zu dem stehen noch VCC Version 2.0 und VMR an. Ich denke mal das dauert noch :D

Jo, das wird frühstens (!) im Herbst was werden... Für mich kein Drama, da ich nicht drauf warte (wie auf die anderen Sachen ..)
Wenn ich mich festlegen sollte, dann ist das Ding erst im Dezember da ... Aber lassen wir uns mal überaschen ;)
Zur Qualität wird man erst was sagen können, wenn auch verfügbar ist. Genauso zum Preis.
 
Im Herbst zu veröffentlichen wäre denke ich unklug, da laufen ja Sales-Actions und die Leute hauen ihr Geld da raus. Das Weihnachtsgeschäft dürfte da attraktiver erscheinen.
 
5 Monate später ist noch immer nichts erhältlich. :gruebel: Kommt das noch?

@Dark Lord: Steht unser Deal noch?
Ich bin dabei! :)


Wartet erst mal ab, zwischen Präsentation und Erster Lieferung kann durchaus ein Jahr liegen.
Das ist nicht bei allen Firmen so rigoros geplant wie bei Apple :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben