Das Örgeli habe ich gebaut, um damit Griffschrift zu erstellen.
Dann müsstest Du aber auch irgendwie die Balgrichtung übertragen, oder?
Denn bei Griffschrift kommt es ja entscheidend auf Zug oder Druck an.
Es sollte auch nicht Raffinessen, wie den dynamischen Luftverbrauch, aufweisen.
Da bei wechseltönigen Instrumenten die Balgrichtung eine wesentliche Rolle spielt, ist aber in der Praxis (auch zur Entwicklung von
spielbarer Griffschrift zu berücksichtigen, dass der Balgweg irgendwann zu Ende ist. Und es macht einen erhelblichen Unterschied im Luftverbrauch (also Balgweg), ob man wenige oder viele Knöpfe drückt.
Um möglichst wenig mit Luftknopf ausgleichen zu müssen, kann man darauf achten, dass Zug und Druck möglichst ausgewogen vorkommen.
Wobei man beim Bandoneon (Extremfall) ohne Luftklappe aufgeschmissen wäre.
Zum Dynamik-Test: Ein einmal abgesetztes MIDI-On kann in der Lautstärke nicht mehr verändert werden!
Ja, deshalb
Velocity für die Simulation von Handzuginstrumenten auch völlig ungeeignet!
Meine Meinung:
Die Reaktion auf Velocity ist eigetnlich eine Sache des Klangerzeugers. Und ein Akkordeon-/Örgeli-/Harmonika-Sound hat schlicht und ergreifend nicht auf Velocity zu reagieren.
Außer, wie von
@Klangbutter angedeutet, für Feinheiten wie Ansprech- oder Auskling-Verhalten oder mechanische Geräusche (Klappen-Klappern...).
Für Deinen Fall unerheblich, aber allgemein sollte man Velocity schon übertragen, denn für andere Sounds wie Klavier oder Orchesterstimmen kann das schon sinnvoll sein.
Akkordeon-Sound sollten aber wie gesagt schlicht nicht darauf reagieren.
Übrigens es das Ergebnis mit Expression (11) besser.
Sag ich doch...
Denn "Volume" (CC 7) wäre nur die Gesamtlautstärke, ohne Einfluss auf den Klang (geht bei Expression aber nur besser, wenn der Sound das auch "kann").
Expression (CC 11)
Um die Lautstärke bei Handzugistrumenten zu gestalten, ist deshalb Expression der zweifellos sinnvollste Weg:
- Auch bereits klingende Töne können noch beeinflusst werden.
- Expression wirkt (wie der Balgdruck) auf alle klingenden Töne gemeinsam.
Das kann man gut mit dem Schwellerpedal von Heimorgeln vergleichen - auch dieses wirkt auf Manuale und Pedal gleichzeitig und wird üblicherweise auch durch Expression (CC 11) dargestellt
- Auch bei V-Accordions von Roland (u.a.) erzeugt der Balg Expression-Werte (CC 11).
- Klar klingt dann im normalen Spielbetrieb nicht die maximale Lautstärke, aber das ist eben so, wenn man Dynamikreserven braucht. Man fährt auch auch sein Auto nicht ständig mit Vollgas.
Auf jeden Fall ein interessantes Projekt!
Vom Design her futuristisch und ich muss schmunzeln, dass man im Zeitalter des 3D-Druckes selbst einfache Brettchen mit Löchern nicht mehr sägt und bohrt, sondern alles druckt.
Heutige Kinder haben wohl auch keine Laubsäge mehr, braucht man auch nicht, denn es gibt ja für alles Apps...
Viele Grüße
Torsten