Stagepiano ~1000€ für Jazz – oder Roland RD-150 auffrischen

ich hatte mir ebenfalls das CP5 gekauft und 2 Wochen lang meine 100 Setups des Roland GX nachgebastelt.
Dann hab ich´s doch zurückgegeben, weil mir das Klavier letzlich zu steril klang. Meine Sängerin im Jazzduo mochte es ebenfalls nicht sonderlich.
Vielleicht, weil ich jahrelang nacheinander die ganzen 700erter des RD hatte. So ist man dann doch wahrscheinlich irgenwie geprägt. Hab dann das NX genommen und wir sind wieder zufrieden (nun ja -immer noch mit Abstrichen). Wären beim V-Piano wenigstens Rhodes und Masterfunktionen mit drin, hätte ich wohl zugeschlagen und für die Flächen irgend einen Expander genommen.
 
Ja... kann ich verstehen! :)
Ich hoffe, dass ich mit dem CP-5 dann zufrieden bin und bleibe. Mal sehen - letztendlich hilft nur das Selbst-Herausfinden. Deine Argumente gegen das V-Piano sind übrigens dieselben, weswegen bei mir das Nord Piano erst gar nicht in die Auswahl gekommen ist. Sonst hätte ich auch nichts gegen einen weiteren Nord gehabt :p
Naja, ich freu mich erst mal aufs CP-5.
 
So, nach kurzem Kennenlernen ein paar Gedanken zum CP5:

Grundsätzlich bin ich zufrieden, allerdings finde ich es schade, dass ein Gerät in dieser Klasse immer noch ein paar nervige kleine Details aufweist, die entweder halbherzig oder gar nicht gelöst sind.

- Stummer Anschlag beim langsamen Runterdrücken der Tasten => geht nicht: außer man bastelt mit Velocity-Offset rum und verändert genau das, was an diesem Piano Kaufargument Nr. 1 ist: Die Dynamikumsetzung.
- Wählbare Polarität fürs Sustainpedal => geht nicht: das ist eine Sache, die so manches günstige Einsteigergerät kann. Setzt Yamaha etwa zuwenig FC-3 ab?
- Unterbrechungsfreies Zu- und Abschalten einzelner Modellingblöcke => geht nicht: das Zuschalten von MFX oder Tremolo bei den E-Pianos geht zwar super einfach, geschieht aber mit einem kurzen Aussetzer. Knapp vorbei …
- Stumme Resonanz (oder wie das heißt) => geht nicht: zugegebenermaßen eher ein kleines Detail, aber daran hätte man doch noch denken können.

Grundsätzlich klingt und spielt das Instrument aber sehr schön. Die beiden Flügel gefallen mir gut, mal was anderes als 10 Jahre Roland, und die Rhodes-Pianos finde ich ausgezeichnet. An der umfangreichen Effektsektion habe ich bis jetzt nur gekratzt – aber da ist für die meisten Situationen was Schickes dabei. Positiv überrascht hat mich, dass der CFIII entgegen anderslautender Berichte ganz gut monokompatibel ist – der S6 verliert deutlich mehr, ist aber auch noch in Ordnung.

Die vorhandenen Anschlussmöglichkeiten finde ich auch gut, allerdings wäre da noch Raum für weitere Ideen:
- Symmetrische XLR-Ausgänge sind gut, noch besser wären sie aber mit Groundlift und einer Möglichkeit, sie auf festen Pegel zu schalten.
- Der Mikrofoneingang ist zwar eher für singende Pianisten gedacht, aber auch die Nicht-Sänger können ein Ansagemikro brauchen. Noch sinnvoller fände ich aber einen zumischbaren Stereo-Lineeingang, denn damit würde man sich auf Kleinveranstaltungen den Submischer oder extra Kanäle für ein zweites Keyboard sparen.

So oder so, mir gefällt das Teil und abgesehen von den Klangaussetzern beim Umschalten sind die meisten Sachen relativ kleine Details oder eben Ideen von mir, wie man das eh schon sinnvolle Konzept noch sinnvoll weiterführen könnte.

Unterm Strich finde ich das CP5 jedenfalls einen guten Kauf und empfehlenswert :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da das hier für mich DER CP-5-Thread ist, noch folgende Ergänzung (war gestern probespielen):

Gemeinsamkeiten CP 50 und CP 5

BEIDE haben den DX 7-Sound auf Samplebasis, kein SCM

Der Flügelsound des kleinen S6B-Flügels ist in SCM-Klangerzeugung einmal vertreten beim CP 5, liegt beim CP 50 nicht in SCM-Klangerzeugung vor.

Das Rhodes 2-Sample (das wärmere, glockigere) gibt es als SCM in zweifacher Ausführung beim CP 5, beim CP 50 auf Samplebasis (und gerade beim glockigen Sound wäre Modelling eine feine Sache, aber das rechtfertigt eben den Preisunterschied)

CP 80 - Sound liegt in beiden Modeellen in SCM-Qualität vor, Wurli sogar zweifach in beiden.

RD1 gibt es in 3facher SCM-Ausführung beim CP 5, in einfacher Ausführung beim CP 50.

Tastaturmäßig fand ich das CP 50 besser (schwergängiger), aber die CP5-Tastatur gefällt mir im Vergleich zu den Top-Tastaturen der anderen Hersteller (Kawai MP 10, Roland RD 700 NX) am besten.
 
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