Squier Affinity Indonesia Stratocaster - Verarbeitung

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Nach allem (viel Richtigem über Wunsch und Wahrheit, über China und Indonesien, etc.), was ich hier gelesen habe, hat jeder seine Gründe/Zwänge was er für ein Instrument ausgibt und ich glaube jeder in diesem Forum ist erfahren genug, zu wissen, dass für 200 Euro keine Wunder drin sind (ist doch klar). Trotzdem muss es auch im Niederpreis-Segment immer noch eine spielbare, funktionierende Gitarre bleiben. Das ist der Minimalstandard, den man erwarten darf, bei allem was als Gitarre verkauft wird, sonst hat man es lediglich mit einer Kirmes-Attrappe zu tun...

Ich denke auch, dass der Sinn dieses Forums hier mit erfüllt wird, wenn wir zum einen - ich schreibe jetzt mal wieder - als Kenner auf diese Sachverhalte hinweisen. Es geht ja dabei vordergründig nicht um ein Bashing und auch nicht darum, dass wir nun die Robin Hoods" der Armen und Entrechteten sind.

Aber es ist legitim, denke ich, wenn wir eine Art Kontroll- und Hinweisfunktion ausüben, WENN dann schon so eine Gurke auf der Werkbank landet. Aus möglichen Kostenoptimierungsgründen wird bei der Quali-Kontrolle ab Werk halt eingespart, vermute ich mal und hier können wir durchaus darauf hinweisen: Markennamenhersteller - schau' doch bitte mal auf das, was unter Deinem Namen so auf den Markt geht.
 
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Da sich die günstigen Einsteiger-Instrumente ja in erster Linie mal an Einsteiger, i.S.v. "unerfahren", richten, wäre im Sinne einer angestrebten Markenbindung seitens des Herstellers eine gewisse Qualität schon zu garantieren. Wie jeder weiß kann mieses Equipment schon recht demotivierend wirken. Und der Kunde merkt sich daß. So isses nun mal.
 
Ich denke auch, dass der Sinn dieses Forums hier mit erfüllt wird, wenn wir zum einen - ich schreibe jetzt mal wieder - als Kenner auf diese Sachverhalte hinweisen. Es geht ja dabei vordergründig nicht um ein Bashing und auch nicht darum, dass wir nun die Robin Hoods" der Armen und Entrechteten sind.

Da stimme ich Dir absolut zu! Vielen Dank für das Review. Ich denke gerade Anfänger (ohne sachkundige Begleitung) bekommen allzu oft eine "Gurke" angedreht. Ich habe selbst zwei Squier Affinty Gitarren (Tele und die neue Jazzmaster), die hatten zwar keine so groben Fehler wie die von Dir vorgestellte Strat, aber IMHO waren die ab Werk ohne (von mir durchgeführte) Nacharbeiten unspielbar. Bzw. hätten diese einem Anfänger schnell die Lust vertrieben.

Fender sollte bei der QA dringe nachlegen. Bei Yamaha oder Cort geht das ja auch im selben Preissegment.
 
Cort, Yamaha und auch Ibanez sind asiatische Marken. Ich glaub die haben von vornherein einen höheren Qualitätsanspruch, auch im niedrigpreisigen Segment. Während Fender oder Gibson US Marken sind, da zählt in erster Linie der Profit. Auch wenn sie uns gerne den Traum verkaufen wollen.
 
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da zählt in erster Linie der Profit.

Der wird bei Ibanez, Cort, Yamaha und wie sie alle heißen auch mit Sicherheit an erster Stelle stehen, ansonsten würden sie keine Produkte in dem Bereich anbieten.

Vielleicht liegt dieser Grundgedanke aber auch daran, dass den Marken neben Gibson und Fender bzw. deren Töchtern viel mehr verziehen wird. Bei Gitarren von Harley Benton z.B. wird häufig der Zusatz im Review genannt, dass der Lack oder die Bundenden zwar nicht komplett astrein sind aber der Preis dies auch wieder relativiert.

Eine Squier, die im Endeffekt ungefähr zum gleichen Preis verkauft wird wird dafür im Gegenzug aber deutlich kritischer beäugt "hm hier hätte Squier vielleicht etwas mehr machen können.." und das, obwohl die Gitarren zum Großteil aus den gleichen 4-5 Werken kommen und dementsprechend eine zumindest ähnliche Qualitätskontrolle durchlaufen werden.
 
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Der wird bei Ibanez, Cort, Yamaha und wie sie alle heißen auch mit Sicherheit an erster Stelle stehen, ansonsten würden sie keine Produkte in dem Bereich anbieten.
Auch wenn es klischeehaft ist: ich glaube schon, dass vor allem bei japanischen Marken das Qualitätsbewußtsein einfach enorm hoch ist. Natürlich kalkulieren sie es durch, aber es ist für die eher undenkbar, dass sie schleissig arbeiten. Sieht man ja auch bei den Autos und vielen anderen Produkten aus Japan. Da stimmt die Qualität, auch im Billigbereich.
 
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Naja klar, keine Frage. Die Japaner haben das Qualitätsmanagement ja quasi erst zu dem gemacht was es heute ist und woran sich viele Unternehmen orientieren. Aber wie gesagt, auch die Squier Instrumente werden in Fabriken angefertigt, in denen auch die Gitarren der ursprünglich japanischen Hersteller gebaut werden.

So kommen z.B. Schecter, LTD/ESP, Chapman Guitars und noch etliche andere Marken auf deren Gitarren "Made in Korea" steht aus z.B. dem WMI-Werk oder aus eben einem der anderen Standorte.

Genauso wird es sich auch in Indonesien, China, Vietnam oder Kambodscha verhalten. Und solang sie sich in einem ähnlichen Preisrahmen befinden werden sie auch einer jeweils ähnlichen, wenn nicht sogar identischen Qualitätsprüfung unterziehen müssen - unabhängig ob Squier, Epiphone, Jackson oder Knödel auf dem Headstock steht.
 
Ist die Frage, ob die unterschiedlichen Marken nicht auch unterschiedliche Anforderungen ans Qualitätsmanagement in den Herstellerwerken stellen. Wär mal eine interessante Recherche. Denn natürlich hast du recht, dass die Gitarren oft aus dem gleichen Werk kommen.
Ist aber wohl auch die Frage was sie für Vorgaben von den Marken bekommen.
 
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Die Qualitätskontrolle kann ja mehrere Stufen haben.

Einerseits die Fabrik, die das vielleicht je nach Vertrag/Budget besser oder schlechter macht.
Vielleicht wird die Ware aber nicht mehr in der Fabrik geprüft, sondern von einer Zwischenfirma oder vom Hersteller beim Verladen.

Sicherlich wird aber auch ein Verhandlungsspielraum wichtig sein, vielleicht haut Fender den Fabriken nicht so sehr auf die Birne wie Cort/Ibanez es tun, wenn eine Charge mal zu viele Ausreißer hat.
 
...Während Fender oder Gibson US Marken sind, da zählt in erster Linie der Profit. Auch wenn sie uns gerne den Traum verkaufen wollen...

Wenn es 7ender und Gibson auch gern (und für mich als Älteren langsam aber stetig zum Halse heraushängend) immer wieder mit ihren Mythen und Legenden verknüpfen, so zählen, wenn ich das mal verallgemeinern darf, m.E.n. nur noch zwei Dinge:

a) maximaler Profit einhergehend mit kostenoptimierter Produktion (wobei ich das Wort "kostenoptimiert" zum Ko***n finde, denn es heisst nichts anderes als "mit so geringsten Lohnnebenkosten wie möglich") und
b) einhergehend mit einem generellen oder allgemeinen Verfall der des Anspruches eines Herstellers, noch gute Qualität zu liefern. "Meine Hand für mein Produkt" gibt es lange schon nicht mehr.

Ein Beispiel? Gern! Vor kurzem ein neues Set Gartenmöbel gekauft, sechs Stühle, einen großen Tisch, einen kleinen Tisch, zwei Hocker. Nicht gerade Hochpreissegment, aber eben auch keine B-Ware und noch unterhalb einer vierstelligen Summe. Was kam? Fünf (!) von den sechs Stühlen weisen Mängel bzw. Defekte an der Pulverbeschichtung auf. Die Lasur am großen Tisch, sowie an zwei der Stühle und an einem der Hocker ist an mehreren Stellen fleckig. Klar, Umtausch; ist alles kein Problem: "Wir sind gern für sie da", bla bla.

Ich lehne mich jetzt mal, die Backen aufblasend, bewusst weit aus dem Fenster, aber das ist alles einhergehend mit dem allgemeinen Werteverfall und zunehmender Rücksichtslosigkeit (den politischen n**********n Hintergrund, der das alles gefördert hat, lasse ich jetzt doch weg, da wir ein Fachforum sind): "Was kümmert mich das Elend anderer Leute".

Irgendwie ist das alles zum :bang:
 
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War das eigentlich schon immer so? Ich frag nur, weil ich gerade zufällig günstig an eine Japan Strat aus den 70ern komme.

Bei Gitarren aus der Zeit weiß ich es ehrlich gesagt nicht. Die Wiege des heutigen Qualitätsmanagements bzw. viele der Konzepte sind aber bei Japanischen/Koreanischen Autoherstellern Mitte/Ende der 70er wirklich angekommen. Es würde aber zu weit führen das hier an dieser Stelle zu besprechen.

Gruß
 
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War das eigentlich schon immer so? Ich frag nur, weil ich gerade zufällig günstig an eine Japan Strat aus den 70ern komme.
Kann ich auch nicht beurteilen, aber ich würde annehmen, dass bereits damals Qualität bei den Japanern einen sehr hohen Stellenwert hatte.
 
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Ich werde es sehen, am Samstag ist es soweit, da teste ich sie mal an. ;)
 
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Ich habe mir 1995 im Instrumentengeschäft 3 Squier-Bullet Strats aus China gekauft zum Stückpreis von 120 DM. Waren alle 3 gut verarbeitet, spielbar und eingestellt. Ich hab dann leider alle 3 mal verschenkt, da war eine dabei mit wunderschönem Vogelaugenahornhals
die hätte ich behalten sollen. Aber zur damaligen Zeit war das Preis-Leistungsverhältnis dieser Squier-Strats unschlagbar
 
Ich glaube, dass man am unteren Rand des Sortiments eines Herstellers viel über die Firma als solches ablesen kann. Es ist eben ein Unterschied, ob eine Firma eine AG ist, mit entsprechenden Investitoreninteressen, Schulden hat und sich allein auf ihren Legendenstatus verlässt und immer dieselben Modelle anbietet
oder
ob eine Firma eigenständig und inhabergeführt ist, mit ihren Finanzdienstleistungen gar genau soviel Geld macht, wie mit ihrer Bass-Sparte und ihre Philosophie auf Innovation und Qualität setzt.
Auch die landestypische Mentalität, deren traditionell gegebener Hang zur Schluderei oder eben zur Präzision dürfte da ins Gewicht fallen, genauso wie das Geschick zur Marktpositionierung.

Ich kann mir gut vorstellen, wie da der amerikanische Business-Heichtel, die Quartalszahlen im Kopf, rumkreischt: „OK, lets do some cheap mass stuff, the „F“ on the headstock will sell them anyway.“ oder ob da jemand, der noch den Begriff der Firmenehre kennt, sagt: „Keine Gitarre mit unserem Namen darf jemals schlecht sein und wie können wir trotzdem immer noch besser werden?“

Und natürlich, wenn Cort eigene Dinger baut, die schon mal einen Verarbeitungsmangel haben, aber auch für Ibanez baut, wo man sowas in der Regel nicht kennt, dann muss da ein strenges QM herrschen.

Ich habe ehrlich gesagt alle (überteuerten) Mythen und Legenden satt und habe nur noch für „Value for Money“ ein offenes Ohr. Auch falls es tatsächlich passieren sollte, dass einer der beiden großen Pleite geht, kann ich nur sagen: Selbst schuld! Wer weiß, ob das, wenn ein Viertel des Marktes wegbräche, nicht einen gehörigen Innovationsimpuls für andere und neue Anbieter bedeuten könnte?

Ist das Bashing?
Nope.
Missstände zu benennen ist die Grundlage jeder Weiterentwicklung und Besserung.
Auf der anderen Seite: Ehre, wem Ehre gebührt.

Zum Thema: „Rächer der Armen“:
Mich persönlich nervt es schon, wenn gekaufte Fachzeitschriften u.a. weniger erfahrenen (meist jungen) Kunden das Heil versprechen und letztlich nur Frust über bleibt und ein leerer Taschengeldbeutel.
 
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So, ich habe mir kurzerhand eine Squier Bullet Strat (made in Indonesien 2016) gekauft.
Ich habe für einen Preis von 119 Euro inkl Versand nicht viel erwartet, wurde aber absolut positiv überrascht. Keine scharfkantigen Bünde und mit neuen Saiten, die ich nochmal tiefer gelegt habe bin ich sehr zufrieden.
Über den röhrenAmp klingt sie gar nicht mal so übel, auch wenn sie nicht an die USA strat herankommt, die warum auch immer, leichter zu bespielen ist.

Nichts desto trotz muss man sagen, war die squier von Werk aus gut eingestellt. Die USA dagegen katastrophal, so dass sie erstmal in der Werkstatt gelandet ist.

Auch das Werkzeug zum einstellen des Halses war bei der Squier haltbar, bei der usa strat hat das viel zu weiche Material direkt runde kanten bekommen.
Von der Erreichbarkeit der schraube hat squier auch ganz klar die Nase vorn, hat das einen Grund warum sie bei der usa strat so tief im Hals sitzt und die der Squier super zu erreichen ist?


20170325_123034.jpg
 
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Hey @Stratspieler, wie schaut die gute denn nu aus?
 
Auch das Werkzeug zum einstellen des Halses war bei der Squier haltbar, bei der usa strat hat das viel zu weiche Material direkt runde kanten bekommen.

Anhang anzeigen 546901
So nachteilig finde ich das jetzt nicht, denn stell dir mal den umgekehrten Fall vor, wenn durch ein qualitativ hochwertiges Werkzeug eine Schraube kaputt geht, die nicht kaputt gehen darf. Ich denke daran zum Beispiel wenn die Schraube aus welchem Grund auch immer ein wenig klemmt (rostig, fehlt Schmiermittel). Wenn die Trussrod dran glauben muss, ist der Schaden verdammt hoch im Vergleich zu einem billigen Schlüssel. Aber wenn der Schlüssel dran glauben musste, überlegst du dir bestimmt erst einmal, ob du nicht irgendwie einen Tropfen Kriechöl oder sonst etwas unternehmen kannst, damit die Schraube leichtgängig wird. Oder...?
 

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