Wie willst du "Musik" machen, wenn es keine Musik gibt?
Auf die ,,Für mich ist das keine Musik...''-Diskussion lasse ich mich nur ungern ein. Musik wird von jedem anders empfunden. Man könnte beispielsweise auch argumentieren, beim Soul oder Jazz fehlen die brachialen Gitarren Riffs, das Tempo und der Sänger singt wie eine Frau, deshalb ist es keine Musik.
Nur weil es den Hörgewohnheiten vieler Menschen entspricht qualifiziert dies nicht dazu mehr ,,Musik'' zu sein als andere Stile.
Ich hab lange gebraucht (so ca. 20 Jahre), um zu der Erkenntnis zu kommen, dass Spieltechnik kein Selbstzweck ist, sondern allenfalls ein Mittel zum Zweck.
Dahe gehe ich mit dir d'accord. Vielleicht sehen die Jungs von Cannibal Corpse ja ähnlich. Sonst würden sie Dream Theater heißen.
*duckundflitz*
Ob Punk, Metal, Reggae, Schlager oder wasweißich: Musik soll Emotionen transportieren, dem ordnet sich alles andere unter.
Für mich transportiert auch Thrash, Death und andere Unterarten von Metal Gefühle. Und wohl nicht nur für mich. Beispielsweise treffen Slayer momentan häufig sehr gut mein Lebensgefühl, das mag man nun begrüßen oder mich dafür bemitleiden, aber es ist nun mal so.
Und ich würde mich eigentlich nicht als Metaller bezeichnen, stehe auch auf Talk Talk, Kate Bush, Bob Dylan, Daniel Lanois und alles mögliche andere. Ich hab in meinem ganzen Leben auch noch keinen Metal dieser Spielart gemacht, maximal 'ne stilistisch an Danzig angelehnte Band gehabt.
Ich persönlich kann keinen Song gut finden, nur weil er außergewöhnlich ist, in welchem Punkt auch immer. Innovation oder Extremismus sind für mich keine Werte an sich und daher allerhöchstens ein Randkriterium zur Beurteilung eines Songs.
Wie auch schon (glaub ich) geschrieben, fehlt in diesem Stück der ,,Gesang'' (was im Fall von Cannibal Corpse sicherlich von vielen als ein Plus empfunden wird
). Technik ist, m.E. nicht Selbstzweck dieser Musik, zumindest habe ich es bei Cannibal Corpse nie so empfunden. Da stehen m.E. andere Dinge im Vordergrund.
Ich muss nicht noch mal erwähnen, dass das natürlich nur meine eigene Meinung ist, oder?
Nein, brauchst du natürlich nicht. Aber trotzdem, Meinungen sind etwas sehr wichtiges. Sie bestimmen, welches Bild wir von unseren Mitmenschen haben und letzten endes damit auch wir wir miteinander umgehen. Von daher finde ich darf man sie auch zum Gegenstand einer Diskussion machen (auch wenn diese sich nur noch sehr lose mit dem Thema des Threads beschäftigt).
Besagtes Video beschäftigt sich ausschließlich mit den Händen des Bassisten, vornehmlich mit der Greifhand, die in aberwitzigem Tempo über das Griffbrett huscht. Was soll uns das sagen? Dass der/die Produzent/en des Videos gesteigerten Wert auf die künstlerische Aussage des Songs legen?
Für mich legt dieses Video einfach mal einen Fokus auf den instrumentellen Teil von Deathmetal, weil ja oft behauptet wird, es handelt sich nur um Reingedresche. Ich denke bzgl. des technischen Niveaus dieser Musikrichtung ist damit geklärt. Vielleicht spielen die Jungs ja noch in 'ner Soulband zum Ausgleich oder treffen sich Abends zum Jazz.
Ging mir weniger um die Produktion des Ganzen als um das "Arrangement", wo jeder ohne Rücksicht auf Verluste so viele Noten wie möglich unterbringt.
Das ist nunmal Kennzeichnend für den Stil, manche mögens halt schnell und laut.
An anderen Stellen dieses Boards wird verzweifelten Newbies gerne erzählt, dass sie für einen guten Livesound u.a. ihre Arrangements luftiger gestalten sollten, so dass mehr Raum für einzelne Instrumente bleibt. Stichwort "weniger ist mehr". Das hier ist halt das krasse Gegenbeispiel.
Und es funktioniert auch, irgendwie. Mir gefällts zumindest. Und das ist mein Geschmacksurteil.
Nu sind wir auch schon ein ganzes Stück weg vom eigentlichen Thema...
Naja, latent schwingt in diesem Thread die Frage der Sinnhaftigkeit eines Speedkontests ja mit. Ist ja auch berechtigt, mir ist das Thema persönlich auch zu eindimensional, für die Musik die ich mache darüber hinaus auch weitestgehend irrelevant. Aber warum nicht?
Abgesehen davon sollte ich mal meine 120bpm abliefern...
Gruesse, Pablo