Sound von Vintage Equipment - trotz technischer Evolution heute nicht reproduzierbar?

Es ist halt ein Unterschied, seinen Bekannten zu erzählen: “Ich habe mir eine Gibson gekauft“ als “ich habe mir eine E-Gitarre gekauft.“ - “was
Pfffth. Ich habe mir eine Dean gekauft, sieht geiler aus als ne Gibson. Du gehst da nicht selbstbewusst genug mit um ;)
 
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Doch, ich schon. Ich meine eher Leute wie den gitarrenaffinen Bekannten. Ich hätte eher Schwierigkeiten damit, mir eine Fender oder Gibson ins Haus zu holen, bin also eher gegenteilig gepolt. Obwohl ich inzwischen so weit bin, dass ich es tun würde, wenn eine Fender besser ist als eine andere baugleiche... Eine Squier habe ich schon, da steht ganz klein “by Fender“ drauf :cool:.
 
Wenn die Bekannten halbwegs Bescheid wissen, dann kauft man eine Heritage ("is' von den richtigen Gibson-Leuten auf den richtigen Gibson-Maschinen") oder eine G+L ("das Beste, was Leo je gemacht hat") :)
 
oder eine G+L ("das Beste, was Leo je gemacht hat") :)
Schuldig :). Genau den Spruch hat mir gegenüber ein Kenner der Materie dann auch anerkennend gesagt. Das war mir bis dahin garnicht so klar ;).
 
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Und dann kann man auch die Frage stellen, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt.
:D die Frage finde ich in mehrerlei Hinsicht sehr bedenkenswert.
Meine Erinnerung an Club- und andere Konzerte bis etwa 1990 ergibt bis auf wenige Ausnahmen eher ein sehr wenig erstrebenswertes Gesamtbild: Matsch, Hall-Überschuss, dröhnende Bässe, wenig differenzierte Auflösung des Gesamtsounds. Das wird denn wohl nicht der gesuchte Vintage Sound sein .... obwohl, sowas finde ich auch aktuell immer mal wieder, tendenziell aber bei großen Events eher wohltuend seltener ;) Ich glaube, das erste mal, dass ich auch live sowas wie Hörgenuss hatte war Peter Gabriel in einem mittelkleinen Saal (Glashalle Hannover, kennt ja vielleicht jemand), und das ist ja denn schon nicht mehr Vintage time im herkömmlichen Sinne ...

die ganz andere Seite: Sounderinnerung dürfte etwa so präzise sein wie Farberinnerung, also unter anderem stark abhängig von Training und Gefühlslage des Erinnernden zum Zeitpunkt der Referenzschaffung. Nimmt man Aufnahmen als Referenz, relativiert sich der ganze Kult ja schon rein aus sachlichen Gründen und würde Neuinstrumente erfordern, die tatsächlich alle Faktoren der damaligen tragen, was aber in einer linear gedachten Zeit nicht möglich ist (auch ein Holz, das heute so alt ist wie die verarbeiteten damals hat einen anderen klimatischen Lebenslauf bspw.) Will man tatsächlich etwas reproduzieren, was in der Vergangenheit stattgefunden hat, scheitert man in allen Detailebenen, bis hin zur durch gesellschaftliche Faktoren beeinflussten Befindlichkeit der Künstler, da ist der Strom wohl noch das geringste Übel ...

Was ich nicht wirklich nachvollziehen kann: wieso glaubt jemand, es sei vor 50 Jahren etwas zu hören gewesen, was mich von meiner künstlerischen Verpflichtung, die Jetzt-Welt für meine Mitmenschen zu verarbeiten, befreit? Und von einer eigenständigen Suche nach Ausdrucksmitteln nebenbei .... die Jungs damals haben ja hart gekämpft teilweise, um zu spielen, was davon heute zu hören ist und auch damals zu hören war. Diese Nachäfferei finde ich komplett befremdlich.
 
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Wie die Kopien dann klingen, wenn 56 Jahre rum sind, weis auch wieder keiner.

Jason Smith, Masterbilder aus dem Fender Custom Shop habe ich gefragt, wie nah er an eine Blackie ran kommt.

Er sagte: das kriege ich als Momentaufnahme hin ... :D
Ich: ok also nicht auf Dauer?
Er mit Grinsen: "Nur wenn du sie spielst und behandelst wie Clapton .."
Ich: "Ok, ich bin dann mal raus ... :redface:"

Und auch das ist nur die halbe Wahrheit ... ihr Weg hat sich genau 1 mal gekreuzt. Spieler, Holzalterung usw. machen eine gleichmäßige Alterung unvorstellbar.

Gruß
Martin
 
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In meiner Jugend war eine original 58 er Paula ein neues ,3 Jahre altes Instrument,eine 57 er -Strat 2 Jahre alt.Das waren allerdings eher die Ausnahmen.Die meisten Bands hatten Höfner,Hoyer,EKO...was auch immer .Die Teile waren damals keine Instrumente,die schon 20 Jahre lang gespielt waren.Amps....Echolette,Dynacord,etc.und die Lautsprecher warten auch neu.Und die Fender Strats ,die man in den späten 70 ern für 900 .-DM zu kaufen bekam waren zum größten Teil Murx im Vergleich zu älteren und heute produzierten Gitarren(es gab Ausnahmen).Bei Gibson war das nicht besser.
 
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Passender (und ausführlicher) Beitrag der Jungs von der britischen Guitarist:
Intressantes Video , sie erwähnen eben auch Details wie Bundstärke (Damals war alles irgendwie dünner und feiner).
Gleichzeitig dickere Hälse mit ausgeprägterem Profil .
 

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