Sound and Engeneering [SAE]

ihr habt alle recht, kann hier nicht irgendwer endlich mal schließen :D
 
möglicherweise weil die Diskussion schon seit Beginn des Threads immer und immer wieder im Kreis läuft.
 
Die SAE bietet:

Sehr gute Studios
Dozenten mit Berufserfahrung (nicht Lehrerfahrung!!!)

Die SAE nimmt:

ca. 10.000 €
und ansonsten JEDEN. Egal ob Abitur oder nicht. Du könntest sogar halb taub (gut das stimmt nicht) sein - solange Du das Geld überweist!

Die SAE verlangt:

Nicht viel. Jemand der an der Hauptschule mit viel Mühe seine 3en geschrieben hat, ist intellektuell in der Lage, die SAE abzuschließen. Denn: wäre das Niveau hoch, ginge ja so mancher Schüler im Laufe der Zeit ab, und würde nicht mehr bezahlen...

Tontechnischer Arbeitsmarkt:

12-monatiges, unbezahltes Praktikum bei kleinen Drecksstudios ist beinahe normal.

Die dicken Studios, die auch wirklich Musik produzieren gehen alle nach und nach pleite.

Live-Acts laufen einigermaßen. Stundenlohn is vergleichbar mit der Kassenarbeit bei Aldi. - Es sei denn Du machst Top of the Pops....

Der Markt ist völlig überlaufen von billigen Tontechnikern. (Keiner Zahlt heutzutage für guten Sound. Die Kids hören ihre Musik über HANDY!!!)

Fazit:


Wenn Du als Tontechniker (für Musikproduktion) wirklich was werden willst, dann solltest Du bereits als kleines Kind mit dem Spielen von Instrumenten angefangen haben, ansonsten ist Dein Gehör nicht in der Lage die Feinheiten eines Mixes zu hören. Fällt Dir beim sprechen auf, wie der Raum klingt, in dem Du Dich befindest? Fallen Dir Resonanzen sofort auf? Wenn nicht, dann vergiss diesen Traum....

SAE ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ABER: das Tonmeisterstudium an der UdK Berlin oder in Detmold ist um ein vielfaches besser!!! Dort lernt man, was man als Toningenieur wirklich braucht (Partituren lesen, Gehörbildung, Instrumentalunterricht, Physik, Mathe, Praxis, etc.). An der SAE laufen Leute (Schüler) rum, die hören nicht, wenn sich jemand verspielt, unsauber intoniert oder nicht grooved. Die können natürlich auch kein Schlagzeug stimmen. Können dem Gitarristen nicht sagen: hey - stimm mal Deine Gitarre nach. Und das sind ca. 95% der SAE-Schüler. Deshalb ist der Ruf so schlecht. Wenn man möchte - kann man dort etwas mitnehmen und zwar Praxiserfahrung. Bei sehr viel Eigeninitiative und parallelem Instrumentalunterricht kann man damit sogar Tontechniker werden.

Dennoch: Der Arbeitsmarkt sieht so schlecht aus, dass man das generell nur machen sollte, wenn man sehr viel Talent und den unbedingten Wunsch dazu hat. Ferner ist die SAE die letzte Wahl. Eine Ausbildung in einem Tonstudio ist besser. Detmold und Berlin sind das Beste - es sei denn Du bekommst n Stipendium für Berklee. Ansonsten is jeder kleine Job an der Kasse rentabler!

Die Mitarbeiter der SAE sind alle total nett und von der SAE-Sekte überzeugt. Sobald Du aber dort anfängst, stellst Du fest, dass es denen nur ums Geld geht. Die haben keinen Lehrauftrag so wie eine Uni oder FH.

Willst Du Tontechniker werden, solltest Du Dir im Klaren über all das sein! Tontechnik heißt Überstunden, Nachtsarbeiten, keine Studioarbeit (es sei denn Du bist ein Obercrack, doch wie Wahrscheinlich ist das?), schwer heben, Bandscheibenvorfall und sehr wenig Geld!
 
dann hätten wie das -schon wieder- geklärt. danke dass du dich extra hierfür im forum angemeldet hast.
 
naja die SAE kompensiert den ziemlich beschissenen ruf und die inkompetenz ihrer studenten halt mit immer mehr marketing...

das ist eben das interessante... man wir derart zugebombt mit werbebotschaften dass die rufe der kritik einfach untergehen!

das liegt wohl im konzept begründet...

mich würde im übrigen interessieren ob das eher ein deutsches SAE-Problem oder eher ein konzeptionell-globales ist...

Nun nicht desto trotz: die SAE hat mich dazu gebracht jetzt was richtiges zu studieren und es hat mich nur >10.000€ und 2 jahre gekostet, vorher war ich völlig desorientiert :D

hat son bisschen was von freikaufen :D

und seit SAE weiß ich was "Praxisorientiert" bedeutet :D nämlich frei von theoretischem hintergrundwissen und einfach mal drauf los :D
 

Wow, die beschriebung passt 100%, ich war in Amsterdam und habe dort SAE Besucht. Ich war naive und habe das Geld zusammengespart. Bin hochmotiviert in das Basic Media Certificate gegangen und es hat nicht lange gedauert bevor ich verstanden hab um was es geht. Seit 2 Jahren habe ich es nicht geschafft in dem bereich zu arbeiten. Privat habe ich mich ständig weiter gebildet weil es mich einfach zu sehr interesiert.

Ich kann nur von SAE abraten, es hat mich nicht viel geholfen. Ich hätte einfach ein paar dicke bücher kaufen sollen und so lernen. Für Deutschland gilt generel die faustregel, ohne staatliche anerkennung = Schwierig :)

Nun nicht desto trotz: die SAE hat mich dazu gebracht jetzt was richtiges zu studieren und es hat mich nur >10.000€ und 2 jahre gekostet, vorher war ich völlig desorientiert :D

hat son bisschen was von freikaufen :D

und seit SAE weiß ich was "Praxisorientiert" bedeutet :D nämlich frei von theoretischem hintergrundwissen und einfach mal drauf los :D

Du sagst es !!!!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
mich würde im übrigen interessieren ob das eher ein deutsches SAE-Problem oder eher ein konzeptionell-globales ist...

hallo, ich habe deine argumentationen aufmerksam verfolgt und kann obwohl ich mich am standort berlin aufhielt, nicht widersprechen.;)
hab aber irgendwo vernommen das berlin noch zu den halbwegs ordentlichen standorten zählen soll und mag mir gar nicht vorstellen was manch sae-"student" außerhalb berlins erleben mußte.
mal ein paar eindrücke von hier:

praxis gebucht werden konnte innerhalb der laufenden woche soviel wie frei war, für jeden "studenten". dazu dann noch eine zweistündige buchung für die woche darauf, pro student.
bei zwei fulltime klassen (also um die 50) und den teilzeit leutchens kann sich bestimmt schon jeder vorstellen wie praxisnah das ganze für den größten teil der 11000,- euro zahler eigentlich ablief.
gebucht werden konnte von montag bis samstag 08:00 - 22:00 uhr für max 2 personen pro buchung, wobei platz 1 immer mehr recht am rumdrehen hatte als platz 2 .
das tolle an diesem buchungssystem war, das es eine opportunistenfraktion formte die sich bis zum ende gänzlich weiter entwickeln durfte.
wenn man das ganze allerdings mal nüchtern ausrechnet dann gab es für uns jede woche kaum mehr als 2 stunden (pro studio) für einen "studenten", sofern man mehrfachbuchungen (wie in der folgewoche) von vornherein ausgeschlossen hätte.

(zusätzlich sollte erwähnt werden das man sich durch signalfluß 1-5 theorie den zugang zu den jeweiligen studios ersteinmal aufm beamer "lehren" lassen mußte.
signalfluß 1 theorie war beispielsweise fürs mackie 1604, im anschluß an diesem unterricht wurde das jeweilige studio für alle 50 buchbar geschallten. so baute sich das bis zu den neve consolen auf, spätestens alle 2 monate gabs auch einen 25 minütigen zwischentest im jeweiligen studio.)

was passierte wenn einer der opportunisten wie üblich am montag morgen 8:00 uhr vorm buchungscomputer stand is wohl klar. da waren auch mehr als 10 buchungen (20 stunden) fürs jeweilige studio absolut normal und jemanden dieses verhalten vorzuwerfen war unangebracht und unerwünscht, da völlig legitim von seiten der sae.
sprach man das an bekam man zu hören das ja jeder das recht hätte soviel zu buchen. das dieses recht für ALLE aber unmöglich umzusetzen gewesen wäre, haben die wenigsten geschnallt oder es interessierte sie schlicht und einfach nicht. getreu dem motto : "wer zuerst kommt....."
weil nur die "besten" werden bestehen(aber alle dürfen zahlen). stichwort "NLP" negativ angewandt, angloamerikanische gehirnwäsche. was den ruf des arroganten sae abgänger erklärt, je jünger umso schlimmer...

die regie & recoding räumlichkeiten der icon, neve rs88 sowie neve costum75 (also die teuersten räumlichkeiten) stehen übrigens unmittelbar und parallel zum s-bahn gleis.
im 20 minutentakt kommt da irgendwas vorbeigerauscht...
sämtliche consolen haben irgendwelche probleme, die neue costum 75 hatte zu meiner zeit (bis märz 2012) nicht mal ne funktionierende meterbridge.
(die tl audio die vorher drin stand funktionierte sogar in all ihren sae jahren "unvernünftig")
supervisor war meist nur einer vor ort und deshalb 15 minuten wartezeit am supitresen schon normal. dadurch blieben von einer 2 stunden buchung meist nur noch 1 1/2, da man noch 10-15 minuten abbau mit einplanen mußte.
könnte das noch ne ganze weile so fortsetzen..ich spars mir aber..

theorie :

die unterrichtseinheiten waren wie an anderen sae standorten auch ziemlich lala. man kriegt zu allen tontechnischen gebieten etwas erzählt aber eben auf keinem gebiet bis in die tiefe und in den seltensten fällen überhaupt mal etwas vorgespielt.
soweit ich weiss ist der lehrinhalt weltweit identisch. sämtliche tests und testfragen in deutschland gehen nach, oder kommen vom standort münchen.
und warum (bei all den einnahmen) zum unterricht eigentlich keine imac´s mit mbox zur verfügung standen frag ich mich noch immer...
stattdessen spielte dozent xy übern beamer undn paar behringer speaker (in einem akkustisch miserablen raum) im protools oder logic rum und erwartete von dir das du ordentlich mitschreibst bzw. abzeichnest. am ende eines unterrichtblocks gabs oft noch zusammengefasst "testrelevante" fragen und die richtigen antworten dazu.
also eigentlich mußte man nur die mitschreiben:rofl:

ach und auch in berlin ist der ein oder andere supervisor ab und an mal dozent. und auch in berlin bestehen die supervisor aus ehemaligen sae absolventen. die dozenten sind menschlich eigentlich alle nett, bis auf einen (bayrischen schnösel in höherer position) mocht ich sie auch alle sehr.
leider saß der wohl erfahrendste dozent (b.) zumeist hinterm schreibtisch der administration wegen, statt zu unterrichten.
das sämtliche fragen beantwortet werden kann ich nicht bestätigen, meiner meinung nach gabs viel zu oft ein : "das kommt in ein paar wochen beim thema xy dran" zu hören.
aus zeitlichen gründen konnte eben nicht auf jede frage eingegangen werden. das war in den teilzeitkursen vielleicht anders.
das die durch eine deutlich höhere abschlußquote aber wirklich "besser" sind wag ich trotzdem zu bezweifeln, denn der theoretische inhalt war identisch. den kann man übrigens am besten in frieseckes "audio-enzyklopädie" einsehen, wer sich das buch zulegt kann den unterricht fast mitblättern.

teilnahme an exkursionen in firmlichkeiten wie zu meiner zeit u.a adam audio kann man sich getrost sparen. das ganze hatn hauch von kaffeefahrt,
gibt meist sogar einen sae rabatt auf die produkte.:D

also ich würde jedem abraten diese sae zu besuchen, wenn unbedingt im tonbereich dann gibts bessere alternativen die hier auch schon genannt wurden. im gespräch mit einem erfahrenen dozenten kam übrigens zum vorschein, dass wir es in deutschland generell schwer haben. mal abgesehn von sae, so ziemlich alles was im medienbereich tätig ist verlagert sich aufs freiberufliche. aber radio,tv und kommerzielle musik stagniert sowieso. der traumjob wie vor 2 jahrzehnten ist das längst nicht mehr.
er gab uns den "schengener raum" als realistisches ziel aus, im ausland bestünde die chance sogar mit einem sae-diploma gutes geld im tontechnischen bereich zu verdienen.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin. Ich war auch in Berlin auf der SAE und habe 2006 mit "Diplom" abgeschlossen.
Ich stimme dem meisten gesagten absolut zu, muss aber bei einigen Dingen anderes berichten. Z.B. waren in meiner Klasse "nur" ca 25 Leute, bei Abschluss noch etwa die Hälfte (von denen wiederum einige nicht bestanden haben).
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass ein Teil der Dozenten wirklich gut war und man viel Sinnvolles lernen konnte, wenn man die nötige Eigeninitiative mitgebracht hat. Aber auch ich hatte viele Kloppis, die nie ein Instrument in der Hand hatte, geschweige denn ihr Gehör geschult haben. Ich glaube die meisten sind auch raus aus der Branche...
SAE macht nur Sinn, wenn man 100%ig weiß, dass man Tontechniker werden will und es auch kann. Sonst ist das einfach nur Geldverschwendung. Die machen keine Talente, das muss man mitbringen.
 
denke bei nur 25 wars von den buchungsmöglichkeiten her schon angenehmer. bei uns waren es wie gesagt 2 volle klassen + die teilzeitkurse unter denen die studiozeiten aufgeteilt werden mussten. dazu kam man uns zum ende hin das ein oder andere mal mit nachtsessions "entgegen", für max 4 personen pro nacht. in so einem fall war dann allerdings gar kein supi vor ort.
hatten auch welche im jahrgang die schon 20 jahre in diesem bereich tätig waren und trotzdem den abschluß nicht bekommen haben. was eigentlich auch nur mit den wenigen buchungsmöglichkeiten zu erklären ist. abschlußprüfung ist ja an der neve rs88, damit muß man sich viel und oft beschäftigt haben und das war bei uns eben nicht für alle möglich. und für meine abschlußproduktion gabs noch nicht mal einen freien mixingtermin, hab die dann zuhause in der daw gemischt.
wären sie so fair und cool wie sie sich eigentlich gegeben haben, dann hätten sie diejenigen die es nicht geschafft haben 4 monate umsonst widerholen lassen, da es mit 2 klassen definitiv ein riesen nachteil gegenüber anderen jahrgängen gewesen ist.
stattdessen kostets aktuell nochmal ein paar tausend drauf :bad:
da gehts eben wirklich nur um s geld, das sollte jedem bewusst sein wenn er sae in betracht zieht
 

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