Songauswahl: Müssen es immer die Ausgelutschten sein?

@startom Gutes Bsp. mit dem Einkaufszentrum.

@glombi Konstruktiver betrachtet und ohne ewig nachzudenken fällt mir ein:

- Alex Harvey B. - Face Healer (für Stadtfest aber vll. suboptimal)
- Bowie - Heroes wird komischerweise nie langweilig
- Ideal - Blaue Augen oder Hundsgemein als NDW-Bsp.
- hm . . .
- und . . . siehe Bsp. in meinem Post #6

Aktuellere Sachen hab ich mal rausgelassen.
Finde es gut auch ein paar Alternativen zu sammeln!

Jetzt gehts gleich zum Feierabendbier. Wünsche also erstmal schönen Abend!

@edit:
Mir fiel letztens mal auf, dass ´The Clash´ in heutigen Zeiten ziemlich unterrepräsentiert sind, im Vgl. der Bedeutung, die sie Anf der 80´er hatten. Aber da muss es dann nicht unbed. ´London Calling´ sein...

Noch mehr, auch auf die Gefahr hin, dass ich zu weit fasse oder es schon erste reihe ist;
Stil erstmal egal:

- Tubes - White Punks on dope (oder das Cover von Nina Hagen - TV)
- Undertones - TeenageKicks
- GangOfFour - DamagedGoods
- Stiff little Fingers - ...
- Odysse - BackToMyRoots als Soul/Disco
- Lenny Kravitz - Mam Said
- GoldenEaring - RadarLove
- Fehlfarben - Es Geht Voran
- B52 - ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@glombi
Capisce ist bei mir ein Ausdruck der Freundlichkeit. Stell es dir in so richtigem Dolce-Vita-Italienisch vor, dann verschwindet der evtl. teutonisch-preussische Unterton. Falls du das anders aufgefasst hast: Mi scusi, amico.

Ok, Beispiele von Perlen.
Einen hab ich ja bereits genannt: Das ist "She Bop" von Cyndi Lauper. Das Hauptriff schreit eigentlich geradezu nach Hardrock-Gitarre, obwohl das Original ein Popsong ist.
Dann haben wir sehr gute Erfahrungen mit "We built this City" von Starship. Im Ernst: Den Song kennt jeder...nur hab ich ihn noch von keiner anderen Coverband gehört. Kommt live grandios gut an.
Die neueste Perle ist "Cum on feel the noize" in der Version von Quiet Riot. Ob sie wollen oder nicht: Spätestens ab dem zweiten Refrain singen die Leute einfach mit. Aber Achtung: Dieser Song hat live denselben Charakter wie "We're not gonna take it" von den Twisted Sisters, welchen ich als eher ausgelutscht definieren würde.

Dass diese Songs zu Perlen wurden, habe nicht ich selber in Stein gemeisselt. Nein, das ist einzig und alleine deren (manchmal überraschende) Resonanz auf Live-Publikum.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich find' beides gut: Songs "aus der zweiten Reihe", die zwar durchaus Airplay gehabt haben, aber eben nicht in Dauerschleife durch den Äther rieseln, aber auch unbekanntere Sachen. Und da es um Beispiele ging:

- "Durchgenudelt": bei einem Stadtfest waren mehrere Nachwuchs-/Hobby-Bands am Start. Und gleich drei von den - ich glaub, es waren sechs Bands - hatten "Highway To Hell" im Programm ... gut, es war interessant, die Unterschiede zu hören, immerhin war eine AC/DC-Tributeband dabei, aber trotzdem ... ich vermute, die Organisatoren lassen sich vor dem nächsten Stadtfest im Vorfeld, und zwar Monate vorher, eine Setlist aushändigen, um da noch was drehen zu können ...
- "Songs aus der zweiten Reihe": als alter Queen-Fan fand ich es riesig, dass in der Freitag-morgen-Show auf hr3 der Song "'39" gespielt wurde. Fester Bestandteil von Queen-Konzerten, aber selten im Radio ... ich hab' dann eine Mail ins Studio geschickt und mich bedankt, kam sogar 'ne nette Antwort ...
- "Songs, die kaum einer kennt": okay, um Gary Moore ordentlich (!) zu covern, gehört schon ein bißchen was dazu, aber er hat halt, auch in seiner Blues-Phase, nicht nur "Still Got The Blues" oder "Walking By Myself" geschrieben. Schaut euch mal die Live-DVDs aus Montreux aus dieser Zeit an, da sind Perlen drauf, die live abgehen wie Zäppsche ... bisher seltenst bei Cover-Bands gehört (z.B. "The Story Of The Blues") ...
- "Songs mit Wiedererkennungseffekt": ZZ Top geht (fast) immer. Und da gibt's auch noch 'ne Menge Material von den Alben, die richtig gut fetzen und trotzdem kaum gespielt werden. "Sleeping Bag" oder "Planet of Women" sind da Beispiele ... statt dessen gibt's immer nur "Sharp Dressed Man" (Gruß an den Crazy Drummer!) oder "La Grange" ...

Und statt den ewig gleichen G'n'R-Songs kann man sich mal was aus Slashs Projekten rausziehen (Snakepit, Velvet Revolver, Solo ...) ...

Meint

MrC
 
Falls du das anders aufgefasst hast: Mi scusi, amico.

War mir jetzt nicht ganz sicher, alles gut... :great:

Wenn ich mir die Perlen so anschaue, sind ein paar dabei, die mir auch gefallen (Queen, Bowie, etc.). Ein paar davon habe ich für mich schon zu oft gehört (Cindy, Ideal, ...), ein paar kenne ich nicht einmal, und ein paar Bands davon kann ich nicht wirklich leiden. Ich glaube einfach, dass Perlen einfach zu individuell sind, als dass auch die Masse sie als solche sehen würde. Mit Mainstream Hits liegt man da leider eher richtig. Aber, das sollte uns nicht davon abhalten, unsere Perlen zu spielen...
 
Wiegesagt. Die Mischung macht es. Wir haben ein paar Granaten die immer gehen. Zb blaue Augen, Eisbär (natürlich nicht original ) oder gossip, pixies, beatsteaks, hives, radiohead etc. Eher alternative aber doch bekannte knaller. Bei vielen. Aber wir spielen ja auch nicht, um Auftritte zu bekommen. Wenn, ist es oft eben "endlich mal was anderes. .." und das ist für uns das schönste Kompliment. Wir machen das fast zehn Jahre so. Eben Unser ding. Ich kenne auch bands, die mal so angefangen haben. Leider dann immer mehr top40 wurden. Nicht unser ding. Wir wollen die Nische füllen. Das muss aber bei allen in der Band passen.

Noch ein Nachtrag. Ich fände es auch besser, wenn mehr Bands mit eigenen Songs gefördert würden. Aber das Problem kennt man ja, das die Veranstalter eben dort kein Risiko eingehen wollen oder können. Gerade bei Festen. Ist ja auch nachzuvollziehen, je nachdem was da alles dran hängt. Auf der anderen Seite: wenn ich dann sehe, was Coverbands teilweise bekommen, da kann man ja ne bekannte Kölsch Band ausserhalb der Session für buchen. Ein schwieriges Thema, wie schon gesagt.
Wichtig für uns ist eben, das wir Songs teilweise zu unseren Songs machen bzw sie das irgendwie werden, so gut das eben geht. Wir haben einige dabei, von Mando Diao z.b., aus der zweiten Reihe, die aber abgehen. Oder Rantanplan mit "...Pferd", unsere inoffizieller "Hit", das kannte anfangs keiner und wird mittlerweile gefeiert ohne Ende. Genau wie Skunk Anansie, oder eben Beatles, da tanzen Rocker und Punks rum und andere singen eben mit, weil sie das Lied aus ihrer Jugend kennen. Wir haben auch "Ace of Spades" dabei, was ab und zu mal kommt. Oder "Heroes" hatten wir mal drin, kam auch gut. Es gibt genug Geile Songs, die einfach "tributiert" werden müssen. Dazu müssen wir nichts neues schreiben, was wir eh nicht könnten und auch nicht wollen. Ich sehe das so: Ehre wem Ehre gebührt ! Wir verneigen uns vor den Künstlern und wollen die Lieder einfach im Gedächtnis behalten, auch die Leute sollen das. Aktuell "arbeiten" wir wieder an ein paar neuen Coversongs (Ja, nicht jeder Song ist cover-bar, so ehrlich zu sich sollte man sein), es bleibt also spannend :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die neueste Perle ist "Cum on feel the noize" in der Version von Quiet Riot.
Dazu fällt mir ein, dass Slade ja eigentlich auch reichlich dankbares Material anbieten, zmd. für Classic-Rock. Mit ´My Oh My´ wäre sogar eine Ballade dabei.
:heartbeat:
Und - das man die Songs nach ´zig Mal spielen selber noch mag ist essentiell. Wie soll man Publikum begeisterm, wenn man selber gelangweilt ist?
:nix:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wie soll man Publikum begeisterm, wenn man selber gelangweilt ist?
Eben. Das Publikum merkt sowas ja auch. Man sollte eben dahinter stehen, was man da macht. Verbiegen bringt nicht viel auf Dauer. Erstens ist es schlecht für die Stimmung in der Band, Zweitens auch für Live-Auftritte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf Seite der "Band" gibt's ja auch viele Spielarten. Es gibt diejenigen, die so weit es geht ans Original rankommen wollen, dann gibt's die die möglichst weit weg davon wollen. Es gibt ja sogar Bands, die machen ihre "ganz eigene" Art zu covern zu ihrem Markenzeichen (mein Lieblingsbeispiel sind Hellsongs mit ihrem Lounge Metal, aber es gibt ja z.B. auch diverse Bläser-Combos die Popsongs covern, verschiedene Chor-/A Capella-Projekte mit ganz eigenen Arragements, etc.), oder versuchen einem Cover irgendwie ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Es kann (als Band) durchaus viel Spaß machen, mal ein "anderes" Cover zu entwickeln, ohne (!) dass das beim Publikum auch als "ganz anders und nicht feierwert" ankommt. W
bei tribute-bands gehts imho vor allem um ein möglichst genaues Imitieren möglichst aller Eigenschaften - je genauer, desto besser.
kann man machen, ist aber total langweilig. dann kann man ja auch die CD einschieben.

Im Unterschied dazu erwarte ich von einer Cover-Version eine eigenständige Interpretation einer Nummer, d.h. hier kann ich das Ganze ggf. mal aufpeppen und was draus machen.
Das beste Cover ist eine Nummer, die man schrecklich findet, so zu spielen, dass was tolles draus wird.

Einen hab ich ja bereits genannt: Das ist "She Bop" von Cyndi Lauper. Das Hauptriff schreit eigentlich geradezu nach Hardrock-Gitarre, obwohl das Original ein Popsong ist.
Dann haben wir sehr gute Erfahrungen mit "We built this City" von Starship. Im Ernst: Den Song kennt jeder...nur hab ich ihn noch von keiner anderen Coverband gehört.
ganau.
 
Da hab ich ja was losgetreten. Und anscheinend bin ich wohl nicht der Einzige der so denkt.
Welche Lieder dabei gespielt werden ist mir beinahe Banane. Aber durch das Durchschnittsalter unserer Band von ca 45+ werden meist die Dinger gespielt die im Oldieradio rauf und runter gedudelt werden. Ich bin derjenige der mit 33 den Durchschnitt in den Keller haut.
Meine Denkweise ist auch eine andere als die des meisten Rests. Wie schon erwähnt sehe ich es so wie die meisten anderen die hier etwas beigetragen haben. Bekannte Lieder ja aber nicht ausschliesslich. Wenn die Setlistposition günstig ist und auch das Genre passt dann sind auch unbekannte Lieder interessant. Auch von Bands die eher im nicht radiotauglichem Genre spielen. Das sehe ich auch so weil mir die meiste Musik im Radio auf den Keks geht. R.SH und NDR2 und die ganzen Hauptsender ähneln sich eh fast immer.

Es geht um die Umsetzung. Plätschere ich die Lieder runter oder zelebriere ich das Lied und vor Allem den Auftrittt.
Ein Auftritt ist auch immer eine Show und ein kleinster Hang zum Exhebitionismus (ist das richtig geschrieben) ist sehr hilfreich. Man muss den Leuten
etwas bieten, sonst brauche ich nicht auftreten. Und wenn sie denken, man hat einen an der Pfanne. SoWhat.

Leider bin ich der einzige der das bei uns so sieht. Komischerweise bin ich auch in den Proben unwahrscheinlich diszipliniert was das angeht. Sonst bin ich generell liberal eingestellt. Aber das hat jetzt weniger mit meiner Frage zu tun
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Als Favorite genannt sei zum Beispiel Nathaniel Rateliff, Clutch oder auch jamestown Revival die nun wirklich radiotauglich sind

Ist zwar mein Musikstil. Aber warum nicht den Leuten mal was neues anbieten.
 
Als Favorite genannt sei zum Beispiel Nathaniel Rateliff
Das ist ein SUPER Beispiel für "Lokal-Kolirit". Rateliff ist in der etwas up-to-date gebliebenen Musiker-Welt eine echte Sache, 2 gute Alben, gute Konzerte (live eine Freude!), und läuft auch auf den eher Rock-orientierten Spartensendern in den USA rauf und runter (sowas gibt's halt in DE nicht). Ebenso Ryan Adams oder Alabama Shakes oder Leon Bridges oder ...

In Deutschland ist "Rock" oft "Classic Rock der ersten Generation" oder eben irgendeine "harte" Nische. Viele Musik-interessierte sind auch immer noch bei dem, mit dem sie als Teenager sozialisiert wurden, und machen dann irgendwann die Ohren zu. Ich verstehe das auch zum Teil, mit Job und Family ist es halt auch etwas anstrengender ... aber ich für meinen Teil bleibe dank einiger guter Podcasts und 1-2 Magazinen bei dem was mich interessiert ganz gut am Ball. Machen halt wenige.

Würde ich Nathaniel Rateliff in DE anbieten? Hm. Ehrlich gesagt glaube ich schon, dass ein gut rübergebrachtes "SOB" auch unbekannt ins Bein gehen kann ... aber ich kenne auch das deutsche "was der Bauer nicht kennt frisst er nicht" Publikum. Schwierig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Viele Musik-interessierte sind auch immer noch bei dem, mit dem sie als Teenager sozialisiert wurden, und machen dann irgendwann die Ohren zu
Genau, das ist das Problem. Auch als Coverband. Wenn sich einem breiten Publikum präsentieren will oder Auftritte generieren möchte, muss man sich überlegen, was man spielt. Da ticken wir gott sei dank anders, aus o.g. Gründen.
aber ich für meinen Teil bleibe dank einiger guter Podcasts und 1-2 Magazinen bei dem was mich interessiert ganz gut am Ball
Genau. Hab die Visions z.b. im Abo, da kommt immer viel Input, ist eben grob "Meine Musik". Passt. Radio höre ich nur nen Sender, der viel Oldiekram spielt, weil es der einzikge UKW Sender ist, den man eingermaßen hören kann. Schlimm.
Nathaniel Rateliff, Clutch oder auch jamestown Revival
Da kenne ich z.b. nur Clutch von-obwohl ich echt viel kenne und alles höre, sorry. Clutch sind geil, aber für mich nicht radio-tauglich, zumindest nicht im klassichen Radio :) Und das ist das, was 95% hören. Sparten-Sender-Hörer findest du selten im gemischten Stadtfestpublikum. Heute geht fast jeder Jugendliche in Clubs, aber nicht mehr in Kneipen oder sowas (gibts auch immer weniger), das wird immer schwieriger. "Meine" Musik höre ich klassisch im Auto auf CD, zu Hause auch über modernere Wege. Deshalb: Rockt on :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da muss man etwas mehr graben... man kann anfangen, indem man anstatt "Highway To Hell" mal einfach "TNT" spielt, oder anstatt "Basket Case" eben "When I Come Around". Ergiebiger wird's bei den one hit wonders dieser Welt, oder eben aus dem Fundus von Megastars eine Nummer kleiner. Muss man suchen, kann man aber finden. Man kann sich z.B. mal die Plätze 5-15 der Charts der letzten Jahre anschauen und zack! hat man Kandidaten. Testen muss man die halt alle.

Von Werken aus den Tiefen des Katalogs der Stars würde ich mich auch fernhalten. Bei den Stones muss es ja nicht immer "Satisfaction" oder "Brown Sugar" sein, aber eben vielleicht auch nicht die Songs von "A Bigger Bang"... es tut auch schon sowas wie "Start Me Up" oder "Beast Of Burden". Oder Tom Petty - wird viel seltener gecovered als er verdient hat, und hat durchaus Mitsing-Knaller im Programm. und und und.
Richtig. Es gibt so einiges an Material zwischen den immer gleichen Mitgröl-Nummern und Songs, die nie als Single erschienen sind, aus Alben, die allerhöchstens die Hardcore-Fans kennen. Mit letzteren landet man dann auch nur bei Hardcore-Fans, und die werden wahrscheinlich glauben, daß man die nur spielt, um mit den eigenen Kenntnissen von obskuren Songs anzugeben.

Die Ausgangsfragestellung ging ja um die ´Ausgelutschten´. Was ist ab wann ausgelutscht?
Guck dir 20 Coverbands an. Wenn 15–18 davon oder gar alle 20 einen bestimmten Song spielen (z. B. Bryan Adams – "Summer Of 69", Melissa Etheridge – "Like The Way I Do"), dann ist er ausgelutscht.

Wenn schon Bryan Adams, warum nicht mal "Run To You"? Weil's nicht mit 'ner Bratgitarre anfängt?

Ebenso die von dir gelisteten A-Ha und Alhpaville - we da den Sound und die Stimme trifft, hat bei mir auch heute noch nen Stein im Brett, die sind nämlich schwerer "gut" zu bringen als viele Coverbands (leider) denken.
Auch hier wieder richtig.

Häufig hat man das typische Coverband-Besteck: Solange die Band sich nicht spezialisiert hat auf ein Nicht-Rock-nicht-Metal-Genre, hast du immer zwei Gitarristen, aber praktisch nie mehr als einen Keyboarder. Und mit der Besetzung wird auch schon mal querbeet gecovert. Irgendeiner – und das ist in den seltensten Fällen der Keyboarder – hat dann mal im Radio mal wieder so'ne alte Synthpop-Nummer gehört, und die war ja mal voll geil damals, und die könnte man ja mal spielen.

Dann obliegt es dem einen Tastendödel hinter der einen Mittelklasse-Workstation, das so geil klingen zu lassen wie damals, ob er das will bzw. überhaupt kann oder nicht. Ach ja, und Klick will die Band auch nicht. Und der Drummer, der Basser und die beiden Gitarristen wollen auch was zu tun haben (obwohl sie bei beiden Nummern in der Nase bohren könnten, weil die im Original bis auf den Gesang 100% vollelektronisch sind). Aber es muß so geil klingen wie damals.

Dann haben wir sehr gute Erfahrungen mit "We built this City" von Starship. Im Ernst: Den Song kennt jeder...nur hab ich ihn noch von keiner anderen Coverband gehört.
Vermutlich deshalb, weil die Amis das als den schlechtesten Rocksong überhaupt ansehen. Grund: Starship sind für sie immer noch dieselben Jefferson Airplane, die damals "Somebody To Love", "White Rabbit", "Volunteers" usw. gemacht haben, und sie können nicht verkraften, daß die Band 1984 nicht mehr klang wie 1967.

Wie dem auch sei: Wir haben die in Frage kommenden typischen "allseits bekannten Partykracher" unseres Genrebereichs schon vor Jahren erschlagen. Die kommen beim Publikum gut an – zu gut, sonst hätten wir die eine oder andere Nummer schon wieder gestrichen.

Das heißt aber auch, daß wir unser Repertoire nicht mehr mit solchen Superhits erweitern können, wenn wir uns genremäßig nicht weiter ausbreiten in Richtungen, wo wir nicht hinwollen. Statt dessen geht unser Ausbau teilweise in "zweiter Reihe" vonstatten; um so häufiger nehmen wir aber Nummern mit rein, die vielleicht mal Hits waren, als sie neu waren, aber seit Jahrzehnten nicht mehr im Radio liefen und teilweise sogar von Interpreten sind, die schon lange überhaupt nicht mehr im Radio laufen. Das sind aber trotzdem keine verfrickelten Albumtracks, mit denen nur Eingefleischte was anfangen können, sondern ich glaube, wenn man die Nummern erstmal auf ein Publikum losläßt, dann gehen die Leute ab wie Rizinus, wenig bekannt oder nicht.

Gut, bei uns sollen die Leute auch nicht mitgrölen, sondern tanzen. Aber das ist noch die geringste Hürde, bei uns haben schon Leute auf'm Soundcheck getanzt.


Martman
 
Wenn schon Bryan Adams, warum nicht mal "Run To You"? Weil's nicht mit 'ner Bratgitarre anfängt?
Ich glaube das liegt nicht an der Brat-Gitarre, sondern am Mitgröl-Ref/Intro von "Summer...". Das kennt jeder. Das ist so ein gutes Beispiel für solche Lieder, die eben die Coverbands von "Müssen wir machen..." und "Wir machen was wir wollen..." unterscheide. Auch "so Lonely", "Westerland" etc.pp.....Da könnte man ne eigene Setlist draus bauen.
Gut, bei uns sollen die Leute auch nicht mitgrölen, sondern tanzen.
Das ist richtig, beides wird bei uns gemacht, je nach Lied.
bei uns haben schon Leute auf'm Soundcheck getanzt.
Deine Band scheint ihr ja der Holy Shit of Coverbands zu sein:) Wiegesagt, man sollte vorher wissen, was man möchte und ALLE sollten das auch gutieren. Damit funktioniert die Band, egal ob man nur die Partyknaller spielt oder sein eigenes Ding macht. Musik ist Bier für Die Ohren (Hab ich das schon mal erwähnt:rolleyes:...) und das wird bei mir auch immer so bleiben. Auch wenn man nicht alles gut findet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich habe viele Jahre in einer Hard-Rock-Band gespielt und wir waren regelmäßig in den Dresdner (inkl. umliegende Universitätsstädte ;)) Studentenclubs unterwegs und auch immer mal wieder auf dem einen oder anderen Stadtfest/Dorffest/Kuhdorffest. :D Wir haben stets hauptsächlich eigene Musik gemacht, aber auch schon immer gerne gecovert; einfach, weil es uns Freude macht, die Musik zu spielen, die wir gerne hören.

Ursprünglich waren das auf der einen Seite Songs wie Whiskey In The Jar, Nothing Else Matters, Smoke On The Water, Summer Of 69 etc. - im weitesten Sinne also Classic Rock, das erschien uns als "sicher" im Sinne von "kennt jeder" - und auf der anderen Seite so was wie She (Green Day*), Tenement Funster (Queen*), Slither (Velvet Revolver*) etc. - also unsere ganz persönlichen Lieblinge, in der Hoffnung, dass die vielleicht schon mal jemand gehört hat. Das war der Kompromiss.

*Meiner Meinung nach übrigens ein ganz guter Gradmesser: Wenn man bei einem Lied das Gefühl hat, man muss dazuschreiben, von wem es ist, dann ist es unwahrscheinlich, dass die breite Masse es erkennen wird. :great: Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

Es hat sich aber herausgestellt, dass erstere Songs eher Gähnen oder sogar Augenrollen verursachten und letztere nicht so viele Leute erreichten wie erhofft. :redface: Wir haben uns deshalb zusammengesetzt und die hier im Thread angesprochenen "Perlen" gesucht - und ich denke, wir haben einige gefunden:

The Ballad Of Chasey Lain
Wicked Game
Song 2
Wake Me Up When September Ends
All The Small Things
Man On The Moon
Sex On Fire
Don't Look Back In Anger

Ziel war das, was @DerZauberer so treffend beschrieben hat: es sollten schon bekannte (bekannte!) Songs sein, nur eben nicht die, die einem schon aus den Ohren rauskommen. "Bekannt" ist natürlich relativ und subjektiv... Erstmal wurden Ideen gesammelt. Wenn einer von uns das Lied nicht kannte, flog es raus; wenn einer von uns meinte, seine Freundin oder Frau kennt das Lied nicht, flog es raus; wenn einer von uns meinte, das Lied hat jede der letzten drei (Cover-)Bands gespielt, die er live gesehen hat, flog es raus usw. :evil: Dutzende Songs, die ich für Knüller halte, haben wir nicht gespielt, mit dem Ergebnis war ich dennoch ganz zufrieden. Nicht jeder hat immer gezündet, aber wir haben oft nach einem Gig gehört: "Cool, dass ihr XYZ gespielt habt!" :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wo man sich mal an die Nase fassen sollte: Vollprofis wie die Rollings Stones oder Metallica oder Bruce Springsteen oder Foo Fighters oder oder oder ... spielen bis heute (!) immer noch (!) ihre eignen (!) Hits immer und immer wieder (!), z.T. auf langen Tours und jeden zweiten Abend. Und die nudeln die (meistens) nicht nur runter, sondern spielen sie mit offensichtlicher Freude und Inbrunst.
Mein letztes Metallica-Konzert war das genaue Gegenteil davon. Die Jungs sahen aus, als würden sie eine emotionale Vollkatastrophe durchmachen, und haben ihre Songs richtig verhunzt. Da wär mir ne professionelle Coverband wahrscheinlich lieber gewesen ... das Songmaterial ist ja eigentlich richtig gut.
 
icht jeder hat immer gezündet, aber wir haben oft nach einem Gig gehört: "Cool, dass ihr XYZ gespielt habt!
Schön erklärt. Ähnlich haben wir das ja auch schon erlebt, sogar auf einer größeren Bühne mit ca 400 zuschauern. Damals sagte jemand "Endlich mal was anderes". Und so ist eben unser Credo: Anderes spielen, auch ein paar Perlen dabei haben (Das ist bei uns eben Song 2, Basket Case, Hedonism, Use Somebody, After Dark, Eisbär, Smells like Teen, Creep, Where is my mind usw), alles Klassiker, irgendwie, aber eben nicht die typischen Songs. Und wir stehen dahinter, weil wir die Lieber eben abfeiern und selbst gerne hören-sonst fällt der Song auch raus. Und der Rest füllt die Setlist gut aus und fügt sicht gut ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema "ausgelutscht": ich hatte gestern abend Langeweile und habe mir die Setlisten derjenigen Coverbands durchgeschaut, deren Suchanzeigen mir in den letzten anderthalb Jahren über den Weg gelaufen sind. Waren insgesamt 13 Stück. Weitestgehend "Rock", aber breit gefasst. Spitzenreiter in den Setlists mit 6 Nennungen war "Highway To Hell" vor "Paranoid" (5x) sowie "Rockin' In A Free World" und "La Grange" mit jeweils 4 Nennungen. Da würde ich mir schon überlegen, ob ich diese Songs mit einem neuen Cover-Projekt ebenfalls in die Setlist aufnehmen wollte. Obwohl - Highway To Hell in der Otto-Waalkes-Version ("Erst wenn wir heimgeih'n, wird's hell") als Rausschmeißer käme bestimmt gut an ...
 
"Highway To Hell"
Das ist so ein typisches Lied für mich, was man ja machen "Muss". Ich shee das anders. Geht gar nicht "nur mal grade so". Ausserdem wenn man ACDC Machen möchte, dann gibts ja auch einige andere Songs. Wiegesagt, das ist eine von den Bands, die wir nicht anpacken. Nicht, weil wir sie nicht mögen, aus anderen Gründen. War bestimmt auch noch Toto auf der Setlist, Muss ja auch, wenn ein Keyboarder dabei ist :) Vielleicht waren noch "Jump", "So lonely", Westerland/Zu spät dabei ? Natürlich darf heute auch "Tage wie diese" und "Atemlos" nicht fehlen. Jaaaanz wichtisch :) Aber: Wichtig für Top40 Bands und eben die klassischen "Stadtfeste". Kann man gut finden, muss man aber nicht.
 
Perlen gibt es einige wobei des ja auch von der Musikrichtung abhängig.
ZZ Top - Fool for your stockings z.B

Das Problem ist oft das viele mischen wollen.
Songs im Stil Verdamp lang her oder Hells Bells lassen sich weniger gut mit Perlen mischen.
Wenn man mit sowas angefangen hat will das Publikum mitgrölen alles andere drückt oft die Stimmung
 
Wenn man mit sowas angefangen hat will das Publikum mitgrölen alles andere drückt oft die Stimmung
Geht schon, teilweise. Wiegesagt, wir mischen ja auch total durcheinander. Man muss die "Blöcke" dann einigermaßen gut bauen, dann geht das schon. Wir haben auch einen Soundtrack dabei, den kennt kaum wer, kommt aber trotzdem gut. Bei uns kommen z.b. die Subways und danach Beatles :) Passt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben