Hi Chris
Das von dir vorgestellte Programm klingt schonmal interessant. Werde ich nach Fasching ausprobieren. Erzeugt dieses dann Stand Alone Anwendungen ? Scheint aehnlich wie Matlab oder Exel. Nochmal zu meiner Aufgabenstellung :
Wandeln einer (auch laengeren) Tabelle von Zahlen in eine Wav oder mp3 (auch ogg) Datei. Moeglichst Freeware. Bei Matematk Lab
gibt es hier Probleme mit der Maximallaenge der Arrays. Bei Maple nicht. Dafuer gibt es unter Maple 4 kaum Audio Funktionen. Ich habe letzendlich selber eine Wav Routine programmiert, besser zusammengestellt, die den File schreibt. Kann den Quelltext bei Bedarf gerne weitergeben. Fuer mich reicht Maple 4 im Grunde aus. So ein Programm soll Wellenformen erzeugen wie ich es mir vorstelle, Wie ich das dann zusammenstelle ist eine menschliche Aufgabe. Naja, der Gucci Chic Track gefaellt mir diesbezueglich nicht mehr so ganz. War eine spontane Idee :
Fuer den Wiki Eintrag muss ich hier soundso etwas anderes basteln. Chic ist zu altmodisch.
Das sollte aus einfachen duemmlichen Gruenden fuer WIKI futuristischer klingen.
Was meint ihr hier dazu ?
@Leef, all
Zum interessanten Thema der automatischen Erzeugung von Musikstuecken. Neuronale Netzwerke (Kohonen) und genetische, evolutionaere Algorithmen snd hier sicherlich denkbare Hilfsmittel. Fuer die Sprach oder Schrifterkennung sind z.B neuronale Netze hervorragend geeignet, aber das waere eine Anwendung im Sinne einer Analyse keiner Synthese. Fuer Sprachsynthese werden auch gerne KI Systeme verwendet. ELIZA war in den 80 ern ein sehr einfaches aber dennoch verblueffendes Beispiel dafuer. Das sollte im Grunde auch fuer Musik funktionieren. Z.B. in Form eines einfachen Musikdialogsystems.
Ich meine, dass man fuer eine Musiksynthese diese am besten als Sprache auffassen sollte.
Als Sprache kann man zunaechst allgemein formale Systeme verstehen. So waere auch eine Programmiersprache oder die Mathematik selbst eine Sprache. Nach meiner Auffassung geht dieser Sprachbegriff sogar noch weiter, so dass man alle Systeme, die sich z.b. evolutionaer entwickeln ueber eine Sprache verfuegen. Darueber koennte man eine spezielle Eigenschaft fuer die Musiksynthese ausnuetzen, die allen Sprachen gemeinsam ist. Das ist die bereits von mir erwaehnte Zipf oder Zeta oder Z-Verteilung. Diese ist auch fuer Elemente der Musik als Beurteilungskriteruim anwendbar :
http://sciencev1.orf.at/science/news/116198
Zumindest was melodische Phrasen im Deutschen Schlager angeht, bildest du damit sehr genau die Realität in den Charts ab
Wenn man den Link oben verfolgt, haben sich Mozart und insbesonders natuerlich Bach an strikte Regeln gehalten. Ich meine nicht dass dieser komplizierter sind als bei einem Schlager sondern lediglich umfangreicher, detaillierter. Ob Bach dann besser gefaellt als eine gute Tecno Produktion. Da bin ich persoenlich unschluessig.
Nochmal zureuck zur "Wort"sprache, Linguistik.
Hier koennte man zunaechst ohne Anspruch auf Vollstaendigkeit folgende bestimmende Faktoren nennen :
- Alphabet
- Phoneme und Regeln deren Anordnung
- Wortliste=Duden
-
Grammatik = Regeln der Aneinanderreihung von Worten.
(- shannonscher Informationsgehalt)
- Sinngehalt=Bedeutung von Saetzen oder Aufsaetzen. (Auch von einzelnen Woertern)
- Resultierende
Haeufigkeits-Statistiken aus diesen Regeln. Ursprung der Z-Verteilung ist die Linguistik.
Um eine Musiksynthesesystem zu programmieren sollte man sich zunaechst mit diesen Elementen der Linguistik als Analogon beschaeftigen und diese in die musikalische Variante uebersetzen. Kenntnisse in der Sprachsynthese sind natuerlich von Vorteil. Im Grunde eine recht ueberschaubare Aufgabenstellung. Zunaechst das schwierigste Thema (Das sich in der Musik eruebrigt) :
SINNGEHALT :
Harald schrieb:
Mein Bedenken ist lediglich, daß man damit letztlich immer die eigenen ästhetischen Vorstellungen reproduziert.
daybyter schrieb:
Ich sehe auch grosse, gewaltige Probleme damit, Regeln für 'schöne' Melodien/Musik aufzustellen.
Strogon schrieb:
Wir haben es hier also mit einem ästhetischen Kriterium zu tun.
Sehr schoen, dass sich hier alle einig sind. Ausser dass wohl jeder eine andere Vorstellung von Aesthetik, Schoenheit hat. Entspricht die Aesthetik eines Musikstueckes einem Sinngehalt wie: "Diese Toilette ist defekt" ? Ich meine dieser Sinngehalt ist wie in den Zitaten oben erwaehnt fuer jeden verschieden. Musik ist hier anders als Wortsprache. Es gibt keinen objektiven Sinngehalt. Damit ein subjektiver Sinngehalt erzeugt werden kann, muessen jedoch Kriterien einer einfacheren Stufe erfuellt sein. Das waere die musikalische Grammatik.
MUSIKALISCHE GRAMMATIK
Harald meinte dazu :
Harald schrieb:
So ein Ansatz erscheint mir eigentlich etwas plausibler, denn viele Musik folgt sehr strengen tonsetzerischen Regeln, insbesondere Popularmusik.
So sehe ich dies in etwa auch. Damit entfaellt der Aspekt eines "Singehaltes". Den schafft sich in der Musik jeder selbst. Notwendige Voraussetzung dafuer ist die Einhaltung grammatischer musikalischer Regeln.
In der Musik ist (heutzutage) erlaubt, was gefällt.
Keinesfalls
Anders als beim Schach gibt es in der Musik halt kein "richtig" oder "falsch" (letzteres vielleicht noch am ehesten)
Grammatische Regeln sind recht objektiv. So gesehen gibt es vor allem auch ein "falsch". Wie in Klammern von Chris sehr gut bemerkt.
"Der E10 ist erheblich mit Biotreibstoffes der Benzinpreis gestiegen des Einfuehrung"
Dieser Satz ist unverstaendlich weil er keinen grammatischen Regeln entspricht. Allerdings kann man erahnen um was es geht. Er unterscheidet sich von einer voellig sinnlosen Aneinanderreihung von Worten, da er die Permutation eines sinnvollen Satzes darstellt. "Tonsetzerische Regeln" versuchen solch eine musikalische Grammatik zu erfassen. Wie weit man hier heute ist weiss ich nicht. Es ist aber moeglich wenigstens auf einfachem Wege Ergebnisse zu beurteilen. Hier kommt nun die Z-Verteilung ins Spiel. In jeder Wortsprache wird ein laengerer Text eine Buchstaben und Wortverteilung gemaess der Z-Verteilung aufweisen. Warum dies genau so ist weiss man bis heute nicht. Vermutlich stellt die Z- Verteilung fuer evolutionaer entwickelte Systeme eine besonders effiziente Verteilung dar. Der (statistisch zu kurze) Text "Der E10 ist erheblich mit Biotreibstoffes ..." stellt einen permutierten Ausschnitt einer Z-verteilten regulaeren Sprache dar. Er ist grammatisch voellig falsch.( dennoch versteht man den Text in etwa ). Man kann nicht sagen, dass eine Z-verteilte Wortverteilung in jedem Fall sinnvollte Texte ergibt. Aber mit Sicherheit kann man behaupten, dass ein sinnvoller laengerer Text stets eine Z-verteilte Worthaeufigkeit ergibt.
Die Z-Verteilung ist somit kein hinreichendes Kriterium fuer aesthetische musikalische Grammatik aber wie in Wortsprachen ein notwendiges !
@Leef
Und daher klingt dein erzeugtes Musikstueck zwar erstaunlich harmonisch, aber es enthaelt keinerlei musikalische, sprachliche Struktur. Weil es keinerlei Z-Verteilung enthaelt. Das hoert man sofort.