Skalen, Tonleitern, Penta - was ist nötig und wie Lern-"Lethargie" überwinden?

Rotor
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Ich weiss nicht ob ich hier richtig bin, es liest sich mal so. Ich spiele Gitarre, Kann auch ein paar Soli hier und da, bin aber eher der Rhtymusgitarrist. Pentatonik ist mir klar, ich weiss grob wo alles liegt, allerdings kann ich die nicht perfekt. Ich bin -leider-auch Übungs-Faul. Aber ich würde natürlich gerne mehr machen bzw das Grifbrett besser kennen lernen. Z.b. ist die Tonart klar, wo kann ich hin um mal schnell was zu improvisieren usw. Ich vermute mal, da hilft nur üben, immer wieder.... Gibt es da gut Tipps, wie ich das angehen könnte ? Das ich auch mal länger dranbleibe ? Oder sollte ich besser die kompletten Tonleitern lernen, anstatt "nur" die Penta? Also nicht per Youtube usw, wenn möglich. Wenn nicht möglich, ok. Theorie ist auch eher nur bedingt vorhanden, ich habe "Mefferts" Harmonie-Buch, was ich mal angefangen habe aber wieder nur ein paar Seiten (Glaube die ersten beiden Kapitel). Vieles ist für mich da einfach kompliziert, auch wenn es ein "einfacherers" Werk sein soll. Vieles konnte ich auch verstehen, aber eher als "Auswendig" lernen. Das will ich eigentlich nicht. Genauso wie viele Soli, ich würde gerne "Freier" im Spiel werden....Danke.
 
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Es gibt keine Abkürzung. Lernen und Üben, nur so geht's.

Justinguitar ist didaktisch sehr gut aufgebaut, aber eben YouTube;)
 
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Ja lerne die Dur- und Molltonleiter auswendig in verschiedenen Lagen und allen Tonarten.
Damit kommt man weiter als mit sturen Pentatoniknudeln. Ich konnte die viele Jahre vor den Pentatonik.

Lerne darüber hinaus welche 7 Akkorde sich aus einer Durtonleiter harmonisieren lassen,
den diese bilden ein zusammengehöriges System = Diatonik.

Einfache Popsongs sind oft diatonisch, verlassen nie die ursprüngliche Tonart.
Man kann die ganze Zeit die zugrundeliegende Tonleiter als Solomaterial benutzen.
Wenn das verinnerlicht ist kann man Songs lernen die nicht die ganze Zeit diatonisch sind.
Und ab da fängt es an richtig Spaß zu machen.

Aber es gibt keine Abkürzung dahin als üben üben üben :opa:
 
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Ich danke euch. Viel Üben ist einfach der Schlüssel, hab ich mir fast gedacht. ;) der winter kommt ja langsam. ...
 
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Hi, Rotor

ich hab das so gelernt: im zusammenspiel mit anderen, einfach die finger laufen lassen, falsche töne waren erstmal egal (natürlich nicht in der Öffentlichkeit:rolleyes:), hab dann eben andere töne ausprobiert, man kann auch einfach irgendeine musik laufen lassen, (Radio, cd usw.), und dazu mitspielen. was man dann genau spielt, erschliesst sich einem dann im laufe der zeit, quasi auch von selbst. was es früher nicht gab, waren looper, aber ich würde einen empfehlen. einfach eine akkordfolge einspielen und dazu improvisieren. mit dem verständis, dafür, was du so genau spielt, finde ich, solltest du geduld haben, das kommt dann schon.
glaub mir, die ganzen gitarrencracks der 60-70iger jahre z.b. wussten meistens auch nicht, was sie da so genau gespielt haben, man muss halt seinen "eigenen ohren" trauen;).

solong
Micky
 
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Da gebe ich dir Recht. Mein Kollege macht das ähnlich, der spielt auch viel freier und macht einfach und es passt meistens. Das finde ich stark. Bei mir muss es -leider- immer einen Grund haben, was sich da spiele. Ich dneke zu viel. Ich spiele ja auch Soli in der Band, leider eben nur oft auswendig bzw wenn ich mich vergreife bin ich raus, weil der Background fehlt. Das ist schlimmm. Da muss ich ran. Leider haben wir auch so 2-3 soli, die man nicht so gut improvisieren kann vom Song her, daher spiele ich die Original-Läufe, das ist mir persönlich immer ein Dorn im Auge, aus Gründen. Bei anderen Soli, wo ich nach Tonart einfach improvisieren kann, geht das viel einfacher und ich mache mir auch vorher nicht so nen Kopp.
 
dubbel
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Rotor
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willst du solos nachspielen und dafür die richtigen töne treffen, oder willst du - wie oben auch geschrieben - improvisieren und/oder selbst was eigenes machen?
ich denke schon das zweite, oder?

die tonleitern / den tonvorrat zu kennen ist ja erst mal die voraussetzung.
das improvisieren darüber ist dann die nächste stufe.

*edit*
 
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willst du solos nachspielen und dafür die richtigen töne treffen, oder willst du - wie oben auch geschrieben - improvisieren und/oder selbst was eigenes machen?
Mmh. Beides. ich möchte quasi mein Griffbrett auswendig kennen und wissen, wo was ist und was ich spielen kann. Soli auswendig lernen ist ja echt albern, ich will die spielen können weil ich es kann, nicht weil ich es auswendig gelernt habe. Das geht nur mit üben, ich weiss. Aber vielleicht gibt es ja gute Tipps+Tricks zum "angehen" des ganzen, um nicht nur Skalen rauf und runter zu spielen. Ich bin da wiegesagt faul, das liegt auch nur an mir, weiss ich. :) NAtürlich will ich auch improvisieren "verbessern". Nicht immer nur ein Pattern rauf-und runterdaddeln sondern auch übers Griffbrett weiter "Sliden" usw....
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die tonleitern / den tonvorrat zu kennen ist ja erst mal die voraussetzung.
Und genau das muss ich mal angehen. Nützt ja nix. Vielleicht mit dem "Meffert" Buch daneben und der Gitarre aufm Schoß etc.pp
 
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Was mir im laufe der Zeit ganz gut geholfen hat, da alles autodidaktisch gelernt, war Youtube. Aber nicht im Sinne von klassischen Lehr-/Lernvideos sondern eher weil ich dadurch viele interessante Denkansätze anderer Gitarristen kennen gelernt habe die bei mir so eine Art Licht aufgingen ließen.

Nick Johnston - um mal ein Beispiel an zu führen - gab in einem Interview mal an, er würde prinzipiell nix anderes als "Boxed shapes" spielen - also pattern, die er dann halt einfach nach oben oder unten verschiebt.
Tom Quayle geht prinzipiell eigentlich nur nach der Intervalleigentschaft. Der sucht sich während dem solieren einfach die Root, die (kleine oder große) 3, 5, 7 usw, orientiert sich also stark am Akkordaufbau und er Eigenschaften des jeweiligen Intervalls. Ich denke, wenn man da richtig gut drin ist, hat man alles was man benötigt um gut zu solieren bzw. zum improvisieren.

Theoretisches Basiswissen ist mMn absolut wichtig damit man mal versteht was da so passiert. Ich persönlich finde aber das Gehör noch viel entscheidender. Wenn ich höre ob der Ton passt, höre ich auch welcher nicht passt bzw. verstehe auch die Zusammenhänge der Intervalle zueinader und wie sie sich in einem Tongefüge verhalten.

Ansonsten fande/finde ich persönliche, am schwierigsten, passende Übungen für Unabhängigkeit beider Hände zu finden. Inzwischen gehe ich das eher so an, dass ich mir bestimmte Teile aus Solos oder Stücken die mir gefallen einfach isolier. Diese kann man dann ja beliebig abändern.

Es ist halt auch immer eine Frage, ob man sich eher an Bewegungsmustern orientiert oder das sich akustisch orientiert.


Ich persönlich bin auch der Meinung, dass du garnicht alle Tonleitern lernen musst. Warum? Nun, (wenn wir uns auf Dur bzw. Moll beschränken) ist doch jede Tonleiter gleich auf gebaut was Ganz- und Halbtonschritte anbelangt. Wenn ich also weiß wie meine Tonleiter klingt oder weiß wo meine HT-Schritte drin sind, muss kann ich das für jeden beliebigen Grundton machen. Bei den Modi ist es das selbe, wenn ich weiß wie Ionisch (Dur), Phrygisch, Mixolydisch etc klingen, ist das in jeder Tonart identisch.

Interessant wird's dann ja eher wenn man alles miteinader mischen möchte usw. Aber es geht hier ja erst mal um die Basics.
 
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Tom Quayle geht prinzipiell eigentlich nur nach der Intervalleigentschaft.
Ich persönlich finde aber das Gehör noch viel entscheidender.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass du garnicht alle Tonleitern lernen musst.
ich stimme da Chris_Guitar voll zu. was mMn wichtig ist, ist zu wissen, wo die töne auf der Gitarre liegen. vielleicht versuchst du es am besten erstmal mit den "e"`s und den "a"`s. im Prinzip ist es bei allen anderen tönen genauso. wenn du den richtigen Ausgangspunkt hast, kannst du dann nach gehör fliessen lassen. mit der zeit bekommst du dann Routine darin. in der Rockmusik ist es nicht wichtig, die "tausende" von Tonleitern auswendig zu können, sondern daß du das gefühl entsprechend der melodie und des groove`s entwickelst. und nochmal, sei geduldig mit dir selbst:).
 
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in der Rockmusik ist es nicht wichtig, die "tausende" von Tonleitern auswendig zu können, sondern daß du das gefühl entsprechend der melodie und des groove`s entwickelst.

Da stimme ich aber nur begrenzt zu. Eventuell kam meine Aussage auch etwas missverständlich rüber.

Ich finde, Tonleitern sind extrem wichtig. Immerhin weiß man dadurch ja erst, wo der Hase hin will und welche Möglichkeiten sich einem offenbaren.

Es gibt nur eben 2 Ansätze. Der eine ist:

- ich kenne alle Tonleitern in und auswendig, kenne sämtliche Stufenakkorde der jeweiligen Tonleitern im Kontext zum jeweiligen Modi <- heftige Nummer, eher unwahrscheinlich

- ich weiß, welche Töne harmonisch zueinander passen und welche ich vermeiden muss/sollte. Idealerweise weiß ich auch noch so in etwa was ich da tue bzw. gerade spiele und baue dann darauf auf um ersteres Beispiel irgendwann zu erreichen.


Viele vergessen ja immer ganz schnell eine Sache - Ein solo besteht aus nichts anderem als immer wiederkehrenden Tönen. Man spielt da nichts neues sondern IMMER die selben Töne in unterschiedlicher Reihenfolge.

Entweder man hat halt ein gutes Gehör und versteht es, diese gut aneinander zu reihen ooooder man hat ein imenses Fachwissen und weiß dieses entsprechend anzuwenden.


Was hilft dir also konrekt am meisten jetzt?

QUINTENZIRKEL/Quartenzirkel.

Warum? Weil du dadurch einfach so viel lernen kannst/lernst.

Zum einen Verinnerlichst du die Tonleitern. Zum anderen kannst du dadurch die Intervalle vertiefen (Was meinst du, welch großes Klickgeräusch es bei mir gab, als ich erst mal drauf kam dass der Quintenzirkel so heißt, weil der Abstand von C zu G eine Quinte ist. Von G zu D Zu A usw auch eine Quinte? Man muss also garnicht auswendig lernen wie dieser aufgebaut ist sondern einfach nur wissen: Eine Quint von dort zu dort ergibt. ).

Dann übst du dadurch natürlich auch die Tonleitern selber. C G D A etc.

Dazu dann auch die jeweiligen Stufenakkorde innerhalb einer Tonleiter usw usw usw

Also allein damit solltest du schon mal ordentliche Beschäftigt sein.

Praktisch kannst du z. B. Modes zu sog. Drones spielen.

Ein Drone ist einfach ein Track der aus nichts als einem Ton besteht. Also z. B. 4 Minuten lang wird da ein A gespielt. Darüber kannst du dann entweder alle Modi in A spielen um zu verstehen welcher Mode wie klingt oder aber mehrere miteinader verknüpfen usw usw.

Also an und für sich gibt's schon viel, was man machen kann.
 
Ich danke Euch. Da ich ja sowieso kein Freund von "auswendig" lernen bin, habe ihc da auch nicht vor. Die ganzen Begriffe der anderen Tonleitern sind mir sowieso noch fremd, geschweige denn weiß ich was die bedeuten oder wie die aufbauen. Ich denk, ein Grundwissen muss einfach sein, deshalb werde ich mal versuchen, die Dur-und Moll Tonleitern draufzuschaffen bzw einfach mein Griffbrett besser kennen zu lernen. Natürlich sollte das Ohr/Gefühl etc. wichtiger sein, aber wenn ich während eines Songs improvisiere, muss ich ja auch grob wissen was geht, dann will ich mich nicht nur auf mein Ohr verlassen. Ich denke, das Harmonie-Verständnis muss ich dann einfach parallel weiter ausbauen und im Buch stöbern.
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Ein Drone ist einfach ein Track der aus nichts als einem Ton besteht. Also z. B. 4 Minuten lang wird da ein A gespielt. Darüber kannst du dann entweder alle Modi in A spielen um zu verstehen welcher Mode wie klingt oder aber mehrere miteinader verknüpfen usw usw.
Siehst du, allein hier verstehe ich fast nur Bahnhof. Was sind alle Modi in A, z.b. Die Lagen/Pattern ? Es gibt zuviel, was ich aufarbeiten muss. Vor allem wichtig ist eben für mich: Wie gehe ich es sinnvoll an, ohne das ich die Lust "Wieder" verliere. ANsätze sind ja da, spiele ja auch in einer Band usw, hatte Git.-Unterricht etc.pp. Allerdings ging es da nie so um die Theorie, bzw ich habe die immer vernachlässigt und schleifen lassen. Ich möchte was spielen, warum und wieso das so klingt ist mir da immer egal. Blöd.
 
Ich finde, Tonleitern sind extrem wichtig.
u, allein hier verstehe ich fast nur Bahnhof.
auf die Gefahr hin, das wir etwas abkommen vom anliegen von rotor, daß, was du sagst, ist ein Prozess, der sich über jahre hinweg zieht, das meinte ich, mit der zeit kommt man dahinter. du und ich, wir haben auch lange gebraucht, um so tief in die Materie einzudringen, oder nicht? rotor z.b. versteht jetzt erstmal nur "Bahnhof". am anfang stehen erstmal nur kleine schritte, sonst ist das alles eher demotivierend. also nochmal, es ist auch geduld angesagt.
entschuldige, Rotor, lass dich nicht entmutigen:).
 
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entschuldige, Rotor, lass dich nicht entmutigen:).
Alles gut. Ich weiss ja selbst, das es an mir liegt und ich einfach lernen muss. Deshalb fragte ich ja auch nach dem richtigen Ansatz bzw wie ich jetzt starten soll. Ausgehend von ein paar Fähigkeiten an der Gitarre, die ich nur nicht niederschreiben/theorisieren kann. Das aber zum vertiefen bzw zum verbessern insgesamt erlernen will. Also quasi meine Praxis in die Theorie überleiten und beides verbessern...Obwohl man es vermutlich umgekehrt machen sollte. Oder so :)
P.s. ich füge mal ein "gefährliches" Beispiel an, wahllos: Das solo von "Hotel California". Für viele Gitarristen bestimmt lächerlich einfach oder banal. Für mich nicht. Vor allem der Aufbau und die Art es zu spielen. Sowas finde ich z.b. super gut, interessant, was auch immer. Oder "Comfortably Numb". Um nur mal zwei zu nennen. Solche Soli, vor allelm ersteres, kann man schlecht auswendig lernen, sondern ist bei den Musikern bestimmt live auf Grund ihres Könnens/Wissens so spielbar. Da will hin, so grob.
 
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Ok also prinzipiell anfangen muss man halt einfach ganz vorne und vor allem musst du dir darüber im klaren sein, dass das ein Lernprozess ist, der lange dauert.

Also Moll und Dur ist dir klar, oder?

Nehmen wir mal die C-Dur Tonleiter. Diese besteht aus den Tönen

C D E F G A B C -> ich verwende B anstelle des deutschen H


Nun ist jedem Ton auf dieser Tonleiter ja auch ein Akkord zugeordnet. In diesem Fall wären das folgende Akkorde:


C Dur | D moll | E moll | F Dur | G Dur | A moll | B dim (diminished = vermindert) | C Dur (es geht wieder von vorne los)

Man spricht hier von Stufenakkorden.

Diese Akkorde teilen sich dieselbe Tonleiter und Vorzeichen. Oder, um es einfacher aus zu drücken. Am beinhaltet die selben Töne wie C Dur, nur dass man die Töne hier von A - A spielt und nicht von C - C.

Wenn alle diese Akkorde aus der C-Dur Tonleiter stammen, dann müsste doch eigentlich auch die C-Durtonleiter über jedem dieser Akkorde klingen. Vielleicht unterschiedlich aber trotzdem so dass es dazu passt.


Du kannst über den Dm-Akkord die C-Durtonleiter von D - D spielen und erhältst eine weitere Kirchentonleiter bzw. einen anderen "Modus". Oder ander gesagt ein anderes Klangbild bzw. eine andere klangliche Eigenschaft.

Diese Modi sind im einzelnen:

C| CDEFGABC| Ionisch (ganz klassisch Dur)
Dm| DEFGABCD| Dorisch
Em| EFGABCDE| Phrygisch
F| FGABCDEF| Lydisch
G| GABCDEFG| Mixolydisch
Am| ABCDEFGA| Aeolisch bzw. natürlich Moll
B| BCDEFGAB| Lokrisch

Ok was fällt dir auf?

Genau, JEDE Tonleiter besteht aus den selben Tönen - nur in einer anderen Reihenfolge gespielt.

Was fällt noch auf?

Genau, wir haben 3 Dur-Akkorde und 3 Moll-Akkorde und einen verminderten Akkord.

Also wissen wir dass Ionisch, Lydisch und Mixolydisch hier Dur und Dorisch, Phrygisch so wie Aeolisch Moll ist. Lokrisch ist vermindert.

Nun, wir wissen dass eine Dur-Tonleiter ihre Halbtöne auf der 3 und 4 bzw. 7 u. 8 Stufe hat. Also - hier bei unserer C-Dur Tonleiter zwischen dem E-F und dem A-B.

Nun ist es bei den anderen Tonleitern ja so, dass wir den Anfangston verschieben. Also von C auf D. Dadurch ändern sich nun aber auch die Halbtonschritte. Hier deswegen nochmal eine Tabelle:


Modus:


Ionisch | 3 u 4| 7 u 8
Dorisch | 2 u 3| 6 u 7
Phrygisch | 1 u 2| 5 u 6
Lydisch | 4 u 5| 7 u 8
Mixolydisch | 3 u 4| 6 u 7
Aeolisch | 2 u 3| 5 u 6
Lokrisch | 1 u 2| 4 u 5




So, jetzt nimmst du einen Looper oder Youtube und Spielst einfach mal ein C und lässt dieses Loopen bzw. suchst du dir einen Backingtrack in dem nur ein C gespielt wird.

Darüber spielst du dann alle Tonleitern..... du wirst dann relativ schnell merken und hören wie unterschiedlich die jeweiligen Modi klingen und wie gut sie dazu passen.

Wie weiß man jetzt in der Praxis welche Kirchentonart und wie und was und überhaupt?

Nun, ich habe ja vorhin etwas von Stufenakkorden geschrieben. Jeder Modus bezieht sich auf eine bestimmte Stufe. Sieht dann wie folgt aus:

Stufe

I Ionisch
II Dorisch
III Phrygisch
IV Lydisch
V Mixolydisch
VI Aeloisch
VII Lokrisch

Wenn man jetzt also zum Bleistift wisse möchte, was A-dorisch ist, dann sucht man sich die Tonleiter, in welcher das A an zweiter stelle steht (dorisch ist ja die zweite Stufe) und zähle dann einfach zurück bis zum Anfangston also G. Ergo weiß man dass A-dorisch die G-Dur Tonleiter ist von A - A gespielt.

Anderes Beispiel - Was is A-Mixolydisch? Ich such mir jetzt einfach die Tonleiter raus, in der A an vierter stelle steht. Zählt man also von A aus Rückwärts ..... du verstest worauf ich hinaus will, oder?


So, das war jetzt mal eine so gut es geht einfache Erklärung bzgl. der Frage was Modi sind.


Mit pattern und Lagen hat das erst mal wenig zu tun.

Sofern du die Grundlagen, also Intervalle beherrschst ist mein Tipp: Lerne die Tonleitern. Am besten mit Hilfe des Quintenzirkels.

Lerne zu den Tonleitern die entsprechenden Stufenakkorde. Das ist relativ simpel denn du weißt ja jetzt I IV und V sind Dur Dreiklänge, II III und VI sind Moll-Dreiklänge. 7 ist vermindert.

Das setzt natürlich voraus dass du weißt wie sich ein Dreiklang zusammen setzt. Damit hast du eigentlich schon mal recht viel fundamentales Wissen auf welchem man sehr gut aufbauen kann.

Da du ja bespiele angeführt hast ala Gilmore oder Eagles:
Es gibt wie gesagt mehrere Ansätze: Man weiß einfach welcher Ton dazu passt und kann diesen instinktiv spielen (mache ich z. B. so, liegt aber daran weil ich autodidaktisch ohne Lehrer vor 21 Jahren keine andere Wahl hatte bzw. es einfach nicht besser wusste). Dazu gehört einfach viel Spielpraxis und ein gutes Gehör.

Andere Möglichkeit ist der rein theoretische Ansatz, ich spiele meinen Grundton, weiß, dass eine Terz dazu gut klingen würde, dass darauf eine Quint gut klingen würde, darauf eine septime usw usw usw. Oder ich weiß dass Ton XYZ jetzt passen würde o.ä.

Das Optimum ist mMn ein Mix aus beidem. Aber wie es ja schon gesagt wurde, kommt dies einfach mit der Zeit.

Übrigens kann man sowas wirklich auswendig lernen ;-) Oder aber du versuchst, nach Gehör mit zu spielen. Ist eigentlich so ziemlich eine der besten Übungen die man seinem Gehör an tun kann.

Nur, wenn du hörst welche Töne du spielst und ob diese zu dem passen was du da spielst, kannst du ein Gefühl dafür entwickeln.

Wenn du die Grundlagen erst mal verstanden hast, also Intervalle, Tonleitern, Dur- und Moll Dreiklänge/Vierklänge, Modi (wobei du das jetzt eigentich gecheckt haben solltest :D ) usw usw, dann würde ich mal behaupten, weißt du mehr als 60% der Gitarristen da draußen. Damit hast du dann auch ein anständiges Fundament mit dem man schon wirklich sehr, sehr viel aufbauen kann.

Dann verstehst du nämlich auch warum das Solo bei Pink Floyd Songs klingt wie es klingt und dass das damit du zun hat, dass Gilmore bestimmte Modi bevorzugt (ich glaube es war Mixolydisch).

Mag jetzt alles ganz krass und nach Raketenwissenschaft klingen aber ich sag's mal so: Wenn ich das verstehe und selbst jetzt beim schreiben noch so den ein oder anderen "Aha-Effekt" erlebe, solltest du das auch hin bekommen ;-). Ich habe mich ganz, ganz lange der theorie verschlossen weil ich es für so schwer und kompliziert gehalten habe und weil es mir einfach nie jemand einfach und verständlich erklären konnte.

Es half mir aber imens hier im Forum zu lesen. YT zu schauen oder ganz klassisch zu lesen. Z. Frank Haunschilds neue Harmonielehre oder Tom van der Geld's Gehörbildung für Rock, Pop und Jazz.

Das Thema ist sehr, sehr trocken und rumdudeln macht sicher mehr Spass aber du kommst da nicht dran vorbei wenn du ein richtig guter Musiker sein willst. Und wie cool ist es halt bitte wenn du in der Band zum Keyboarder nur sagen musst "Hey, spiel mal bitte die I V II von G-Dur"..... ;-)
 
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Hallo @Chriss_Guitar ,
deine Zeilen habe ich mir ausgedruckt,
und werde sie in Ruhe nochmal verinnerlichen.
 
ich hoffe, du hast noch Tinte im Drucker nach diesem Schreiberguss :D
 
Wow. Vielen dank für die ausführliche Erklärung und die zeit. Ich hab natürlich nicht alles verstanden, aber ich denke, durch mehrfaches lesen wird das schon, wenn ich dran bleibe :)

Ich habe mich ganz, ganz lange der theorie verschlossen weil ich es für so schwer und kompliziert gehalten habe und weil es mir einfach nie jemand einfach und verständlich erklären konnte.
Genau so sieht es bei mir auch aus. Aber: Es nützt ja nichts. Die Mischung muss her, wie du sagst. Sprich, ich möchte wissen was wo liegt auf dem Griffbrett und vor allem intuitiv, frei, locker ein solo spielen können.
"Hey, spiel mal bitte die I V II von G-Dur"..... ;-)
Genau, das wäre mal was. Würde aber 1. nicht passen, da unsere Band wie ich eher aus "Autodidakten" besteht und wir 2. auch keinen Keyboarder wollen :)
Quintenzirkel hab ich sogar schon ein Poster zu Hause hängen. Mefferts Hamronielehre habe ich ja auch begonnen, sogar Aufgaben gelöst usw. Dann aber wieder weg gelegt. Keine Zeit/Lust, zwei kleine Kids usw....was auch wichtiger ist, und immer bleiben wird. Ich spiele halt nur auf der Probe, wenn so einmal die Woche, merke aber auch, das ich dadurch nicht besser werde, sondern eher langsam wieder schlechter bzw alles wird schwerfälliger. Ich muss also ran :)
P.S Vor allem muss ich die ganzen Begriffe und Zusammehänge/Bedeutungen ja auch mal reinbekommen. z.b. Terz, Quinte, Quarte..myxolydisch usw, gibt ja noch viel mehr "Latein" :)
 
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Um zu wissen was man wo drüberspielen kann, muss man entweder lange spielen und gut zuhören oder man schaut in einem Theoriebuch nach. Wenn ersteres nicht onehin schon gegeben ist und sich auch nich einfach so eben nachholen lässt ist Harmonielehre imho der beste "Katalysator" um schnell voran zu kommen. An der Harmonielehre wirst du also nicht vorbeikommen, so kompliziert ist das nicht, schlimmer als Mathe in der Schule wird es nicht.... Hinsetzen und durchziehen !

Ohne üben geht's auch nicht, ist klar...

Was die Orientierung angeht.hier ein paar übungen die mir spontan einfallen mein akku ist verreckt, aber reicht wohl auch erstmal...



Lg b.b.
 
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P.s. ich füge mal ein "gefährliches" Beispiel an, wahllos: Das solo von "Hotel California"

Das Beispiel ist nicht gefährlich sondern sehr gut gewählt, denn es zeigt dass man mit Skalen und Tonleitern alleine nicht weit kommt. Denn was die Jungs hier machen ist eben kein konzeptloses Skalengenudel sondern kunstvolles Ausspielen von Harmonien und davon gibt es eine ganze Menge in HC, zumal diese auch nicht immer diatonisch sind. Wie Du richtig sagst ist das Nachspielen des Solos vom technischen Standpunkt weniger ein Problem, interessant wirds wenn jemand zu Dir sagt "Hey improvisier doch mal Dein eigenes Solo über die Harmonien von HC!"
Lösungsansätze dafür wären z.B.:
1. Sich an der (Gesangs)Melodie orientieren
2. Akkordtöne pauken und diese aufs Griffbrett übertragen
3. Licks vom original Solo lernen, verstehen über welche Akkorde sie funktionieren und dann ggfs diese Licks variieren

Am Anfang ist es sicher sinnvoller ein weniger komplexes Stück zu üben, am besten erstmal nur den Wechsel von 2 Harmonien üben.
 
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