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Sinn und Zweck der GEMA

@ Thono:
Was ist denn wirklich gute Musik?
Das ist doch extrem subjektiv und das sieht jeder anders und ist auch sehr stark Genre abhänig.
Aber wenn viele das bei einem Song oder einer Band "gleich" sehen, dann besteht eben die Chance einer wirtschaftlichen Verwertung.
Entscheidend ist doch, ob es ankommt. Musik ist doch kein Selbstzweck - zumindest nicht, wenn man damit in die Öffentlichkeit geht.
Wenn es beim Musikmachen um Geld geht, ist das Publikum doch Kunde und als Musiker oder Komponist der Dienstleister dafür.

Siehst Du in der GEMA ggf. den Grund oder den "Buhmann" dafür, dass es mit Deiner Musik (die gearde bei mir im Hintergrund läuft, während ich das hier schreibe) nicht soo läuft, wie du es dir vorstellst? Das gepaart mit gesellschaftspolitscher Kritik an dem Kommerz?

Topo :cool:
 
@topo
Gute Musik ist die, welche dem Musiker und im Idealfall auch Leuten gefällt und das ist natürlich subjektiv.
Was ich meine ist, das hat mit der GEMA allerdings gar nichts zu tun, das Innovation, Kreativität und Leidenschaft in der Musik leider kaum noch in's Blickfeld der Öffentlichkeit gerät. Warum das so ist, darüber kann man wohl nur spekulieren. Für mich persönlich liegt die Hauptursache an der rein umsatzorientierten Branche. Kurz gesagt denke ich das Charts und Majors bestimmen was im Radio gehört wird. Das wiederum ist für die Leute kaufentscheident, denn was sie nicht hören, kaufen sie nicht. Die Band in der Garage, der Musiker in seinem Heimstudio und all die anderen Musikschaffenden bekommen kaum noch Chancen über selbst injizierte Auftritte hinaus und das finde ich sehr schade.

Das beantwortet vielleicht auch gleich Deine nächste Frage nach dem Buhmann :D
Nein, ich habe keine Ambitionen irgendeinem die Schuld für irgendwas zu geben.
Ich find's cool das es mir überhaupt gelungen ist ein Album zu veröffentlichen und halbwegs in einen breitgefächerten Vertrieb zu hieven. Das ist mehr als die meisten anderen schaffen.
Von daher empfinde ich die gesellschaftspolitische Seite auch nicht als kritisierbar ;)

die gearde bei mir im Hintergrund läuft, während ich das hier schreibe
und gefällt sie Dir? :)
 
Yes!!!
Du hast sogar mehr als einen Post verpaßt - um es ganz vorsichtig auszudrücken!

Ich bin auch dafür, Deinen Post von einem Mod zu löschen, weil er andere User völlig in die Irre führt und sich nicht jeder die Mühe macht einen ganzen Thread zu lesen!


Hy rockbuerosued,

deine Attacke solltest Du schon etwas konkreter formulieren.

Dein an mich gerichteter Beitrag ist leider völlig inhaltslos, unverständlich und deswegen kann ich darauf nicht sachlich antworten.

Zur Sache:

ich bin seit 1979 Mitglied bei der GEMA und verdiene meine Brötchen mit der Musik.

Sollten dir konkretere Fragen einfallen, werde ich gerne versuchen diese, für alle hier im Board, so informativ wie möglich und aus der Praxis heraus zu beantworten.

Nebenbei:

Natürlich ist jede selbstkomponierte Note urheberrechtlich eindeutig "gesichert/geschützt".

Tatsache ist, dass dieses "verbriefte" Urheberrecht ein zahnloser, impotenter Papiertiger ist, wenn man sein Werk nicht juristisch wasserdicht mittels nachvollziehbaren Schutzmechanismen, wie z.B. einer GEMA-Anmeldung sichert.

Außerdem:

kein "grosser" (= kommerzieller) Radiosender spielt auch nur einen Ton eines Stückes, das keinen Labelcode (LC) besitzt.

Die Abrechnung ohne LC ist für einen Sender damit unmöglich und aus diesem Grunde landen auch alle CD's ohne LC im Müll.

Einen Labelcode erhält man aber nur, wenn die Musik bei der GEMA angemeldet ist/wird.

Oder noch einfacher: kein seriöses Presswerk produziert Tonträger ohne LC (ausgenommen die erste Auflage, die nur zur Demozwecken verwendet werden darf).

Mein erster post (# 6) ist, denke ich, klar formuliert und schildert Umstände, die Kollegen und mir passiert sind.

Mir ist klar, dass jeder seine schlechten Erfahrungen selber machen muss, aber dennoch möchte ich dazu beitragen, dass junge Musiker nicht so über den Tisch gezogen werden, wie es vielen vor ihnen bereits passiert ist.

Von einem "Rockbüro" dürfen seine Mitglieder mehr Niveau erwarten ;)

Ich warte auf deine Antwort...

RJJC
 
Hi Real-JJCale,

erstmals galub ich nicht, dass dich rockbuerosued angreifen wollte. Ich muss ihm aber beipflichten, dass Dein erster Post (#6) leicht falsch verstanden werden kann. Das passiert oft dann, wenn man versucht, sich möglichst für jedermann verständlich auszudrücken. (Ist mir bei mir selber auch schon oft aufgefallen...)

Hier schauen meist User rein, die vom Urheberrecht und GEMA absolut keine Ahnung haben, lesen dann einen halben Absatz und verbreiten dann dieses Halbwissen in der Welt. (jetzt sarkastisch ausgedrückt)

Du schreibst oben, die GEMA gebe "auch den Vorteil, dass deine Kompositionen geschützt sind". Das ist irreführend. Jemand, der noch nie mit Urheberrecht zu tun hatte, interpretiert da schnell hinein, dass ohne die GEMA ein Werk nicht geschützt sei. Ich sprech da aus leidiger Erfahrung, dass das meist so aufgefasst wird.
Aus Deinem zweiten Posting (#23) wird klarer, dass Du meinst, dass einem die Anmeldung bei der GEMA ua. mehr Sicherheit bietet - weil das Recht allein ja zu wenig ist, wenn man nichts beweisen kann... In diesem Punkt geb ich Dir Recht u. in diesem Zusammenhang versteht sich auch Dein Satz aus dem Post #6 anders. Aber so allein dastehend...

Auch das "Du komponierst und setzt dein Werk ungeschützt in die Öffentlichkeit" verstehe ich, als "ungeschützt" im Sinne von keine Schutzmechanismen für Nachweis etc. u. keine kommerzielle Verwertung...
Ein Neuling auf dem Gebiet versteht die Sache "geschützt / ungeschützt" schlichtweg anders.
Verstehst Du, was ich meine?

Ich vermute, rockbuerosued hat das ähnlich aufgefasst.

Das mit den Radiosendern und LC-Nummer scheint zu stimmen. Was ich auch - aus Sicht der Sender - verstehen kann. Die Sender haben einen Vertrag der alle Werke mi LD-Nummer abdeckt. Für alle anderen Werke müssten sie jeweils einzeln verhandeln (einen Vertrag machen) bzw. sich zumindest vergewissern... und das ist schlichtweg aufwändig (und teils riskant).

LG saxycb
 
eine Gema Anmeldung macht schon Sinn, wenn man relativ oft und regelmäßig seine Songs live spielt - und auch dann die Meldebögen sorgfältig ausfüllt - selbst bei nur 15-20 Auftritten im Jahr ist man da deutlich im Plus. Diese Airplay Geschichte ist nur für die Chartstypen interessant.
 
eine Gema Anmeldung macht schon Sinn, wenn man relativ oft und regelmäßig seine Songs live spielt - und auch dann die Meldebögen sorgfältig ausfüllt - selbst bei nur 15-20 Auftritten im Jahr ist man da deutlich im Plus. .

Stimmt!

Diese Airplay Geschichte ist nur für die Chartstypen interessant.


Nicht nur für die Chartstypen (von denen es nicht allzuviele gibt) sondern auch für "Gebrauchsmusik" in der Werbung.

LG
RJJC
 
kann mir denn hier jemand, der nicht live spielt, meinetwegen per Mail, oder PN von positiven Erfahrungen (vielleicht auch Zahlen) berichten?
 
H4
Außerdem:

kein "grosser" (= kommerzieller) Radiosender spielt auch nur einen Ton eines Stückes, das keinen Labelcode (LC) besitzt.

Die Abrechnung ohne LC ist für einen Sender damit unmöglich und aus diesem Grunde landen auch alle CD's ohne LC im Müll.

Einen Labelcode erhält man aber nur, wenn die Musik bei der GEMA angemeldet ist/wird.

Entschuldige, aber das ist nicht richtig. Der Labelcode hat überhaupt nichts mit der GEMA zu tun. Der Labelcode wird durch die GVL (GEsellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten) erteilt, deren Mitglieder sowohl ausübende Künstler als auch Tonträgerproduzenten sind. Die GVL nimmt in Deutschland den staatlichen Auftrag der Verwertung der Leistungsschutz- oder "verwandten Schutzrechte (§§73 ff. UrhG) wahr. Insofern kann auch GEMA-freie Musik bzw. die Tonträger, auf denen diese erscheint, durchaus mit einem Labelcode "behaftet" sein, wenn z.B. GEMA-freie Musikproduktionen durch ein Label mit Labelcode hergestellt und vermarktet werden.

Der Rest Deines Posts ist sehr richtig. Radiosender legen Tonträger ohne LC nahezu ausnahmslos ad acta. In einigen Radios gibt es "Förderungssendungen" für regionale Bands. Dort müssen diejenigen, die die Rechte an der Produktion besitzen (meist die Bandmitglieder selbst), dann eine Abtretungs- bzw. Verzichtserklärung bzgl. der Leistungsschutzrechte für die betreffende Sendung unterzeichnen. Aber das sind tatsächlich Ausnahmen.

Grüße
Marc
 
Einen Labelcode erhält man aber nur, wenn die Musik bei der GEMA angemeldet ist/wird.

Ähm...ist das so? Meine Recherchen haben bisher Gegenteiliges ergeben. Ich dachte, für einen Labelcode bräuchte es nur die Mitgliedschaft in der GVL, bzw. jemanden, der einem sein Label überlässt. GEMA hat doch damit nichts zu tun, oder?
 
Hallo

oops - den Satz, "dass man einen LC-Code nur bekomme, wenn die Werke bei der GEMA gemeldet seien" hab ich leider überlesen (mehrfach). Muss da M-Zee beipflichten, dass das nicht korrekt ist. Es ist eine reine GVL-Sache.
Ich hoffe Benni hat M-Zee's Post auch gelesen, auch wenn's zeitgleich mit seinem entstand u. jetzt über ihm steht...

LG saxycb
 
Hy,

ja den LC gibt es natürlich nur von der GVL (Hamburg). Ich habe nirgends behauptet, dass die GEMA den LC vergibt.

Aber bei einer CD-Herstellung verlangt ein seröses Presswerk eine Erklärung, dass die Titel bei der GEMA angemeldet sind, bzw. eine Erklärung, dass der Auftraggeber die Werke bei der GEMA angemeldet und/oder auch die "Rechte/Lizenzen" für die CD-Herstellung besitzt.
Ohne diese Erklärung wird nicht gepresst.

Der LC-Code wird von den Sendern benötigt, um die "Abrechnungspartner" zuordnen zu können. Über die jeweiligen Label wird dann mittels GEMA abgerechnet.

LG
RJJC
 
Aber bei einer CD-Herstellung verlangt ein seröses Presswerk eine Erklärung, dass die Titel bei der GEMA angemeldet sind, bzw. eine Erklärung, dass der Auftraggeber die Werke bei der GEMA angemeldet und/oder auch die "Rechte/Lizenzen" für die CD-Herstellung besitzt.
Ohne diese Erklärung wird nicht gepresst.

Wofür aber schon ein einfacher (und kostenloser) Lizenzantrag mit Freistellung genügt, wenn man nicht Mitglied bei der GEMA ist und eigenes Material pressen lassen will!
 
Wofür aber schon ein einfacher (und kostenloser) Lizenzantrag mit Freistellung genügt, wenn man nicht Mitglied bei der GEMA ist und eigenes Material pressen lassen will!

Stimmt, so war's bei mir auch. Das mit dem Label-Code wußte ich allerdings noch nicht.
 
Hy rockbuerosued,
deine Attacke solltest Du schon etwas konkreter formulieren.

Gerne! War nur mal wieder ein paar Tage unterwegs!

Mir ist klar, dass jeder seine schlechten Erfahrungen selber machen muss, aber dennoch möchte ich dazu beitragen, dass junge Musiker nicht so über den Tisch gezogen werden, wie es vielen vor ihnen bereits passiert ist.
Unser aller Aufgabe - auch der Poster im Board!!! - sollte es sein, andere davor zu bewahren, dass sie "schlechte Erfahrungen" EBEN NICHT selber machen sollten. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich hier tummle.

Von einem "Rockbüro" dürfen seine Mitglieder mehr Niveau erwarten ;)
Ich warte auf deine Antwort...
RJJC
Jetzt gehst Du in der Niveauschwelle aber ein paar Stufen tiefer...

Aber lass uns sachlich Deine IRRTÜMER abarbeiten:

Real-JJCale schrieb:
Es gibt, neben dem Vorteil einer evtl. langjährigen (Anm.: GEMA-)Mitgliedschaft, aber auch den Vorteil, dass deine Kompositionen geschützt sind.
Haben andere schon mehrfach geposted: Das ist absoluter Quatsch und völlig falsch. Du führst unbedarfte User damit auf die völlig falsche Spur.
Zudem ist eine langjährige GEMA-Mitgliedschaft per se nicht automatisch ein durch die Dauer bedingter Vorteil.

Real-JJCale schrieb:
1. Du komponierst und setzt dein Werk ungeschützt in die Öffentlichkeit.
Damit gibst Du es quasi automatisch für jedweden Zugriff frei und kannst (realistisch) keine Ansprüche mehr geltend machen.
Du verschenkst also dein geistiges Eigentum zunächst mal an die Allgemeinheit.

Ein einmal veröffentlichtes oder aufgeführtes Werk ist lt. Urheberrechtsgesetz ohnehin für jedermann auf diesem Globus zur Verwertung frei! Wenn jemand ein Werk nicht verändert, kann er es auf Tonträgern veröffentlichen, unbearbeitet nachspielen und aufführen...
Als Originalautor verliert man deshalb seine Ansprüche gegen den Verwerter NICHT. Problematisch ist es nur, in Hintertupfing davon zu erfahren, dass einer meinen Song in Kingston/Jamaika auf eine Compilation gepackt hat. Da machen die GEMA und die mit ihr über sog. "Gegenseitigkeitsvereinbarungen" verbundenen anderen nationalen Verwertungsgesellschaften erst SINN! Mit dem urheberrechtlichen Schutz - wie Du das hier suggerierst - hat das nichts zu tun!!

Scheinbar hast Du das selbst nicht vor Augen - WESHALB ICH DIR AUCH KEINEN VORWURF MACHE! - aber dann solltest Du solches Halbwissen auch nicht als Steilvorlage in den Raum werfen.
Deine Postings haben etwas vom frühen "Kick-&-Rush"-Fußball auf der Insel. Eine These wird blindlings in die freie Hälfte gedroschen und dann schaut man mal, was die Mitspieler daraus machen. Gegenfrage: Warum ist England wohl nie Weltmeister geworden?

Real-JJCale schrieb:
2. Du komponierst und meldest dein Werk bei der GEMA an.
2.a. Der Titel ist geschützt, aber keine Sau interessiert sich für ihn, weil er einfach schlecht ist.
-> Geld hätte man sich sparen können.
2.b. Der Titel ist gut und stösst auf ein, wie auch immer geartetes Interesse.
Durch die GEMA-Anmeldung besitzt Du dann eine ganz andere, d.h. wertvollere Verhandlungsposition.
Diese Verhandlungsposition "kaufst" Du dir durch die GEMA-Mitgliedschaft und natürlich / vorallem mit deinem Talent weitere gute Titel zu schreiben.

Welche "Verhandlungsposition" kann man sich durch eine GEMA-Mitgliedschaft "verbessern" oder "erkaufen". Sprichst Du aus eigener Erfahrung von Jingle-Produktionen? Mag sein, dass ein unbedarfter Auftraggeber sich durch eine GEMA-Mitgliedschaft eines Funkproduzenten blenden lässt. Für Agenturen, die das als daily business betreiben, ist die GEMA ein normaler Kalkulationsposten - genauso wie KSK u.a.m.!

Weil Du das in Deinem Post aber nicht auf den Jingle-Bereich begrenzt - suggerierst Du, dass ein ambitionierter Songwriter durch eine GEMA-Mitgliedschaft eine bessere Verhandlungsposition habe. Mit wem verhandelt ein "normaler" Songwriter? Labels, Agenturen... - aber denen ist die GEMA-Mitgliedschaft gelinde gesagt wurscht. Wenn der Autor erfolgreich ist und mal ein Titel im Laufe des Jahres explodieren sollte, kann der Autor bis zum November immer noch die GEMA-Mitgliedschaft erwerben, um an der Ausschüttung partizipieren zu können.

Real-JJCale schrieb:
Sollten dir konkretere Fragen einfallen, werde ich gerne versuchen diese, für alle hier im Board, so informativ wie möglich und aus der Praxis heraus zu beantworten.
Ich wünsche Dir ein langes Überleben mit DEINER Praxis!

Real-JJCale schrieb:
Natürlich ist jede selbstkomponierte Note urheberrechtlich eindeutig "gesichert/geschützt".
Tatsache ist, dass dieses "verbriefte" Urheberrecht ein zahnloser, impotenter Papiertiger ist, wenn man sein Werk nicht juristisch wasserdicht mittels nachvollziehbaren Schutzmechanismen, wie z.B. einer GEMA-Anmeldung sichert.
Die GEMA als "juristisch wasserdichten Schutzmechnismus" im urheberrechtlichen Sinne zu bezeichnen ist so etwas von Quatsch...
Wenn Du schon so lange bei der GEMA bist, dann solltest Du Dich mit der GEMA vielleicht auch mal beschäftigen. Streiten sich z.B. zwei Autoren um die Urheberschaft an einem Stück, dann macht die GEMA folgendes. Jedweder Income aus strittigen Werken wird erst einmal auf einem Sperrkonto geparkt bis sich die beiden streitenden Parteien geeinigt haben oder ein letztinstanzliches Urteil über das Plagiat ergangen ist. Danach zahlt die GEMA die Tantiemen nach den gerichtlich erstrittenen oder verglichenen Regularien aus.

Die GEMA mischt sich definitiv NICHT in die urheberrechtlichen Streitigkeiten ein! Und die GEMA trägt auch nichts dazu bei, um für den ein oder anderen Autor Partei zu ergreifen. Ob das Anmeldedatum eines Songs bei der GEMA vom Gericht als Beweis herangezogen wird, ist der GEMA gleichfalls wurscht, weil es etliche Autoren gibt, die oft erst Jahre nach Erschaffung eines Werkes GEMA-Mitglied werden. Dann zählt eben nicht das Datum der Werkregistrierung sondern weiterhin das Datum der Werkschöpfung!

Real-JJCale schrieb:
Außerdem:
kein "grosser" (= kommerzieller) Radiosender spielt auch nur einen Ton eines Stückes, das keinen Labelcode (LC) besitzt.
Gegenrede - AUS DER PRAXIS!! - dann schau doch z.B. mal die SOUND GARAGE von ANTENNE BAYERN an! Das ist Deutschlands größter privater Radiosender. Der macht das - wenn auch in überschaubarem Rahmen.
Wir machen seit Jahren Radio-Workshops für Musiker z.B. mit dem Musikchef von ANTENNE BAYERN (www.antenne.de) oder dem Programmchef der ROCK ANTENNE (www.rockantenne.de). Ich darf Dir AUS MEINER PRAXIS heraus, da gerne widersprechen! Besuch' doch einfach mal einen unserer Workshops um Deine Praxis upzudaten (Infos unter: http://www.allmusic.de/tool.php?too...iv_1=6013&navibis=1&setaktiv_2=0&setaktiv_9=0 )

Schau Dir andere Sender an. Ein Jugendsender wie der ZÜNDFUNK des Bayerischen Rundfunks würde sich vermutlich gegen das Attribut "kommerziell" wehren, aber "Bayern2" ist nunmal auch etwas mehr als ein kleines Lokalradio. Der ZÜNDFUNK spielt seit 30 Jahren immer wieder Aufnahmen von Hinterhöfen - von Bands, die noch nie etwas von GEMA oder GVL gehört haben und die beim Kürzel LC vielleicht eher an isotonische Getränke denken. Das kann man auch über die manuelle Sendeerlaubnis jederzeit regeln.

Fakt ist aber, dass die Bands für diese Verwertung i.d.R. nicht an der Ausschüttung partizipieren. Aber meistens sind das dann ohnehin nur vereinzelte Verwertungen on air und da ist der von thono eingangs skizzierte Gedanke, dass es für eine unbekannte Band schon mal gaaaanz wichtig sein kann, überhaupt on air zu kommen, weit mehr im Vordergrund.

Bei Lokalradios - so auch regionale Bands in deren Klangfarbe passen - ist zudem der geografische Aspekt (z.B. für ein Feature oder zur Auflockerung eines TI) wesentlich vorrangiger, als die Frage, ob die heimische Band jetzt für ihren Tonträger eine LC hat. Obwohl auch wir Bands raten, sie sollten sich eine LC z.B. vom aufnehmenden oder masternden Studio kostenlos besorgen (was ja unzählige) machen. Aber auch da sehen die Künstler i.d.R. keinen Income - haben höchstens den Vorteil, dass sie bei der Bemusterung keine manuelle Sendeerlaubnis beilegen müssen.

Real-JJCale schrieb:
Die Abrechnung ohne LC ist für einen Sender damit unmöglich und aus diesem Grunde landen auch alle CD's ohne LC im Müll.
Landen Sie meistens - aber nicht immer! Siehe vorherige Argumente! Ich kenne auch Sender, die solches Repertoire z.B. über Posten wie "internationales" etc. abrechnen und durchwinken.

Real-JJCale schrieb:
Einen Labelcode erhält man aber nur, wenn die Musik bei der GEMA angemeldet ist/wird.
Dass das wieder ein GROSSER QUATSCH und FALSCH ist, haben andere bereits kommuniziert.

Real_JJCale schrieb:
Oder noch einfacher: kein seriöses Presswerk produziert Tonträger ohne LC (ausgenommen die erste Auflage, die nur zur Demozwecken verwendet werden darf).
Hier VERWECHSELST Du schon wieder Äpfel mit Birnen. Hier geht es um die so genannte GEMA-Freistellung für Tonträger, deren Werke nicht bei der GEMA gemeldet sind. Geregelt wird das über den (Online-)Tonträgerlizenzantrag. UND HAT GAR NICHTS MIT DEM LABELCODE (LC) ZU TUN! Über die GEMA-Freistellung wurde in anderen Threads schon meterlang geschrieben, weshalb ich mir hier die Wiederholung der Fakten spare.

Real-JJCale schrieb:
Mein erster post (# 6) ist, denke ich, klar formuliert und schildert Umstände, die Kollegen und mir passiert sind.
GEGENREDE! MITNICHTEN! Ich würde dazu eher "Kick-&-Rush-Post" sagen (Begründung siehe oben!).

Real_JJCale schrieb:
ja den LC gibt es natürlich nur von der GVL (Hamburg). Ich habe nirgends behauptet, dass die GEMA den LC vergibt.
Aber bei einer CD-Herstellung verlangt ein seröses Presswerk eine Erklärung, dass die Titel bei der GEMA angemeldet sind, bzw. eine Erklärung, dass der Auftraggeber die Werke bei der GEMA angemeldet und/oder auch die "Rechte/Lizenzen" für die CD-Herstellung besitzt.
Ohne diese Erklärung wird nicht gepresst.

Genau so hättest Du es VORHER schreiben sollen/können. Deine ersten Posts haben aber etwas gänzlich FALSCHES multipliziert.

CU
 
interessanter Beitrag rbs, faßt schön zusammen worauf es mir ankam. Es gibt nicht zufällig Listen darüber welche Radiosender auch GEMA-freie Musik senden, oder? Hier in Niedersachsen hab ich's schon bei ein paar probiert, bekam aber entweder keine, oder negative Antwort.

Was den LC betrifft bekomm ich den also nur bei der GVL und auch nur dann die Möglichkeit das Sender meine Sachen eventuell spielen? Oder gibt es sowas wie eine Freistellung meinerseits die von Sendern auch akzeptiert wird??
 
Was den LC betrifft bekomm ich den also nur bei der GVL und auch nur dann die Möglichkeit das Sender meine Sachen eventuell spielen?

Einen LC-Code bekommen nur Labels (!) zugeteilt. Wenn ein Künstler oder eine Band ein Label gründet, NUR UM SICH ODER SEINE EIGENEN Alben zu veröffentlichen, wird die GVL garantiert keinen LC-Code zuteilen. Die GVL fordert vor der Zuteilung eine Menge Unterlagen an: u.a. auch die Künstlerverträge des Labels mit VERSCHIEDENEN Interpreten. Hat man das nicht, sieht es mit dem LC-Code mau aus!

Oder gibt es sowas wie eine Freistellung meinerseits die von Sendern auch akzeptiert wird??
Unserer Erfahrung nach wird die manuelle Sendefreigabe schon akzeptiert. GRUNDVORAUSSETZUNG ist aber, dass das Songmaterial sendetauglich ist und in die Klangfarbe des Senders oder das Sendekonzept passt. Das Autorenradio, wo einzelne markante Köpfe oder Redakteure selbst über die Songauswahl bestimmen, wird aber immer seltener und ist vielfach nur noch bei Offenen Kanälen oder einzelnen Sendungen der öffentlich-rechtlichen Stationen der Fall.

EDIT: Fast vergessen: bemustere unbedingt die vielen Podcast-Radios. Das wird immer mehr zu einer wichtigen Multiplikationswelle. Viele von denen haben zwar nur kleine Hörerkreise. Aber "Kleinvieh macht auch Mist". Und vieles was die machen, ist alles andere als Mist sondern hat Charme, Witz und Ausdauer. Qualitäten, die den regulären Radiostationen heute oftmals abhanden gekommen oder verkommerzialisiert sind.

Viel Erfolg!
 
Einen LC-Code bekommen nur Labels (!) zugeteilt. Wenn ein Künstler oder eine Band ein Label gründet, NUR UM SICH ODER SEINE EIGENEN Alben zu veröffentlichen, wird die GVL garantiert keinen LC-Code zuteilen. Die GVL fordert vor der Zuteilung eine Menge Unterlagen an: u.a. auch die Künstlerverträge des Labels mit VERSCHIEDENEN Interpreten. Hat man das nicht, sieht es mit dem LC-Code mau aus

eine eigene LC Nummer braucht man auch gar nicht, man muss nur jemand mit einem Label finden, der das in seinen Katalog aufnimmt/veröffentlicht und kann dann dessen LC Nummer benutzen - machen u.a Studios und Independentlabels oä. Hat für die Band keine gravierenden Nachteile.................
 
eine eigene LC Nummer braucht man auch gar nicht, man muss nur jemand mit einem Label finden, der das in seinen Katalog aufnimmt/veröffentlicht und kann dann dessen LC Nummer benutzen - machen u.a Studios und Independentlabels oä. Hat für die Band keine gravierenden Nachteile.................

...nur, dass sich DAS Label, das den LC zur Verfügung stellt und mit dem man gar nix weiter zu tun hat, die u.U. anfallenden Tantiemen für die Leistungsschutzrechte einstreicht ;)

Grüße
Marc
 

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