Hy rockbuerosued,
deine Attacke solltest Du schon etwas konkreter formulieren.
Gerne! War nur mal wieder ein paar Tage unterwegs!
Mir ist klar, dass jeder seine schlechten Erfahrungen selber machen muss, aber dennoch möchte ich dazu beitragen, dass junge Musiker nicht so über den Tisch gezogen werden, wie es vielen vor ihnen bereits passiert ist.
Unser aller Aufgabe - auch der Poster im Board!!! - sollte es sein, andere davor zu bewahren, dass sie "schlechte Erfahrungen" EBEN NICHT selber machen sollten. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich hier tummle.
Von einem "Rockbüro" dürfen seine Mitglieder mehr Niveau erwarten
Ich warte auf deine Antwort...
RJJC
Jetzt gehst Du in der Niveauschwelle aber ein paar Stufen tiefer...
Aber lass uns sachlich Deine IRRTÜMER abarbeiten:
Real-JJCale schrieb:
Es gibt, neben dem Vorteil einer evtl. langjährigen (Anm.: GEMA-)Mitgliedschaft, aber auch den Vorteil, dass deine Kompositionen geschützt sind.
Haben andere schon mehrfach geposted: Das ist absoluter Quatsch und völlig falsch. Du führst unbedarfte User damit auf die völlig falsche Spur.
Zudem ist eine langjährige GEMA-Mitgliedschaft per se nicht automatisch ein durch die Dauer bedingter Vorteil.
Real-JJCale schrieb:
1. Du komponierst und setzt dein Werk ungeschützt in die Öffentlichkeit.
Damit gibst Du es quasi automatisch für jedweden Zugriff frei und kannst (realistisch) keine Ansprüche mehr geltend machen.
Du verschenkst also dein geistiges Eigentum zunächst mal an die Allgemeinheit.
Ein einmal veröffentlichtes oder aufgeführtes Werk ist lt. Urheberrechtsgesetz ohnehin für jedermann auf diesem Globus zur Verwertung frei! Wenn jemand ein Werk nicht verändert, kann er es auf Tonträgern veröffentlichen, unbearbeitet nachspielen und aufführen...
Als Originalautor verliert man deshalb seine Ansprüche gegen den Verwerter NICHT. Problematisch ist es nur, in Hintertupfing davon zu erfahren, dass einer meinen Song in Kingston/Jamaika auf eine Compilation gepackt hat. Da machen die GEMA und die mit ihr über sog. "Gegenseitigkeitsvereinbarungen" verbundenen anderen nationalen Verwertungsgesellschaften erst SINN! Mit dem urheberrechtlichen Schutz - wie Du das hier suggerierst - hat das nichts zu tun!!
Scheinbar hast Du das selbst nicht vor Augen - WESHALB ICH DIR AUCH KEINEN VORWURF MACHE! - aber dann solltest Du solches Halbwissen auch nicht als Steilvorlage in den Raum werfen.
Deine Postings haben etwas vom frühen "Kick-&-Rush"-Fußball auf der Insel. Eine These wird blindlings in die freie Hälfte gedroschen und dann schaut man mal, was die Mitspieler daraus machen. Gegenfrage: Warum ist England wohl nie Weltmeister geworden?
Real-JJCale schrieb:
2. Du komponierst und meldest dein Werk bei der GEMA an.
2.a. Der Titel ist geschützt, aber keine Sau interessiert sich für ihn, weil er einfach schlecht ist.
-> Geld hätte man sich sparen können.
2.b. Der Titel ist gut und stösst auf ein, wie auch immer geartetes Interesse.
Durch die GEMA-Anmeldung besitzt Du dann eine ganz andere, d.h. wertvollere Verhandlungsposition.
Diese Verhandlungsposition "kaufst" Du dir durch die GEMA-Mitgliedschaft und natürlich / vorallem mit deinem Talent weitere gute Titel zu schreiben.
Welche "Verhandlungsposition" kann man sich durch eine GEMA-Mitgliedschaft "verbessern" oder "erkaufen". Sprichst Du aus eigener Erfahrung von Jingle-Produktionen? Mag sein, dass ein unbedarfter Auftraggeber sich durch eine GEMA-Mitgliedschaft eines Funkproduzenten blenden lässt. Für Agenturen, die das als daily business betreiben, ist die GEMA ein normaler Kalkulationsposten - genauso wie KSK u.a.m.!
Weil Du das in Deinem Post aber nicht auf den Jingle-Bereich begrenzt - suggerierst Du, dass ein ambitionierter Songwriter durch eine GEMA-Mitgliedschaft eine bessere Verhandlungsposition habe. Mit wem verhandelt ein "normaler" Songwriter? Labels, Agenturen... - aber denen ist die GEMA-Mitgliedschaft gelinde gesagt wurscht. Wenn der Autor erfolgreich ist und mal ein Titel im Laufe des Jahres explodieren sollte, kann der Autor bis zum November immer noch die GEMA-Mitgliedschaft erwerben, um an der Ausschüttung partizipieren zu können.
Real-JJCale schrieb:
Sollten dir konkretere Fragen einfallen, werde ich gerne versuchen diese, für alle hier im Board, so informativ wie möglich und aus der Praxis heraus zu beantworten.
Ich wünsche Dir ein langes Überleben mit DEINER Praxis!
Real-JJCale schrieb:
Natürlich ist jede selbstkomponierte Note urheberrechtlich eindeutig "gesichert/geschützt".
Tatsache ist, dass dieses "verbriefte" Urheberrecht ein zahnloser, impotenter Papiertiger ist, wenn man sein Werk nicht juristisch wasserdicht mittels nachvollziehbaren Schutzmechanismen, wie z.B. einer GEMA-Anmeldung sichert.
Die GEMA als "juristisch wasserdichten Schutzmechnismus" im urheberrechtlichen Sinne zu bezeichnen ist so etwas von Quatsch...
Wenn Du schon so lange bei der GEMA bist, dann solltest Du Dich mit der GEMA vielleicht auch mal beschäftigen. Streiten sich z.B. zwei Autoren um die Urheberschaft an einem Stück, dann macht die GEMA folgendes. Jedweder Income aus strittigen Werken wird erst einmal auf einem Sperrkonto geparkt bis sich die beiden streitenden Parteien geeinigt haben oder ein letztinstanzliches Urteil über das Plagiat ergangen ist. Danach zahlt die GEMA die Tantiemen nach den gerichtlich erstrittenen oder verglichenen Regularien aus.
Die GEMA mischt sich definitiv NICHT in die urheberrechtlichen Streitigkeiten ein! Und die GEMA trägt auch nichts dazu bei, um für den ein oder anderen Autor Partei zu ergreifen. Ob das Anmeldedatum eines Songs bei der GEMA vom Gericht als Beweis herangezogen wird, ist der GEMA gleichfalls wurscht, weil es etliche Autoren gibt, die oft erst Jahre nach Erschaffung eines Werkes GEMA-Mitglied werden. Dann zählt eben nicht das Datum der Werkregistrierung sondern weiterhin das Datum der Werkschöpfung!
Real-JJCale schrieb:
Außerdem:
kein "grosser" (= kommerzieller) Radiosender spielt auch nur einen Ton eines Stückes, das keinen Labelcode (LC) besitzt.
Gegenrede - AUS DER PRAXIS!! - dann schau doch z.B. mal die SOUND GARAGE von ANTENNE BAYERN an! Das ist Deutschlands größter privater Radiosender. Der macht das - wenn auch in überschaubarem Rahmen.
Wir machen seit Jahren Radio-Workshops für Musiker z.B. mit dem Musikchef von ANTENNE BAYERN (
www.antenne.de) oder dem Programmchef der ROCK ANTENNE (
www.rockantenne.de). Ich darf Dir AUS MEINER PRAXIS heraus, da gerne widersprechen! Besuch' doch einfach mal einen unserer Workshops um Deine Praxis upzudaten (Infos unter:
http://www.allmusic.de/tool.php?too...iv_1=6013&navibis=1&setaktiv_2=0&setaktiv_9=0 )
Schau Dir andere Sender an. Ein Jugendsender wie der ZÜNDFUNK des Bayerischen Rundfunks würde sich vermutlich gegen das Attribut "kommerziell" wehren, aber "Bayern2" ist nunmal auch etwas mehr als ein kleines Lokalradio. Der ZÜNDFUNK spielt seit 30 Jahren immer wieder Aufnahmen von Hinterhöfen - von Bands, die noch nie etwas von GEMA oder GVL gehört haben und die beim Kürzel LC vielleicht eher an isotonische Getränke denken. Das kann man auch über die manuelle Sendeerlaubnis jederzeit regeln.
Fakt ist aber, dass die Bands für diese Verwertung i.d.R. nicht an der Ausschüttung partizipieren. Aber meistens sind das dann ohnehin nur vereinzelte Verwertungen on air und da ist der von thono eingangs skizzierte Gedanke, dass es für eine unbekannte Band schon mal gaaaanz wichtig sein kann, überhaupt on air zu kommen, weit mehr im Vordergrund.
Bei Lokalradios - so auch regionale Bands in deren Klangfarbe passen - ist zudem der geografische Aspekt (z.B. für ein Feature oder zur Auflockerung eines TI) wesentlich vorrangiger, als die Frage, ob die heimische Band jetzt für ihren Tonträger eine LC hat. Obwohl auch wir Bands raten, sie sollten sich eine LC z.B. vom aufnehmenden oder masternden Studio kostenlos besorgen (was ja unzählige) machen. Aber auch da sehen die Künstler i.d.R. keinen Income - haben höchstens den Vorteil, dass sie bei der Bemusterung keine manuelle Sendeerlaubnis beilegen müssen.
Real-JJCale schrieb:
Die Abrechnung ohne LC ist für einen Sender damit unmöglich und aus diesem Grunde landen auch alle CD's ohne LC im Müll.
Landen Sie meistens - aber nicht immer! Siehe vorherige Argumente! Ich kenne auch Sender, die solches Repertoire z.B. über Posten wie "internationales" etc. abrechnen und durchwinken.
Real-JJCale schrieb:
Einen Labelcode erhält man aber nur, wenn die Musik bei der GEMA angemeldet ist/wird.
Dass das wieder ein GROSSER QUATSCH und FALSCH ist, haben andere bereits kommuniziert.
Real_JJCale schrieb:
Oder noch einfacher: kein seriöses Presswerk produziert Tonträger ohne LC (ausgenommen die erste Auflage, die nur zur Demozwecken verwendet werden darf).
Hier VERWECHSELST Du schon wieder Äpfel mit Birnen. Hier geht es um die so genannte GEMA-Freistellung für Tonträger, deren Werke nicht bei der GEMA gemeldet sind. Geregelt wird das über den (Online-)Tonträgerlizenzantrag. UND HAT GAR NICHTS MIT DEM LABELCODE (LC) ZU TUN! Über die GEMA-Freistellung wurde in anderen Threads schon meterlang geschrieben, weshalb ich mir hier die Wiederholung der Fakten spare.
Real-JJCale schrieb:
Mein erster post (# 6) ist, denke ich, klar formuliert und schildert Umstände, die Kollegen und mir passiert sind.
GEGENREDE! MITNICHTEN! Ich würde dazu eher "Kick-&-Rush-Post" sagen (Begründung siehe oben!).
Real_JJCale schrieb:
ja den LC gibt es natürlich nur von der GVL (Hamburg). Ich habe nirgends behauptet, dass die GEMA den LC vergibt.
Aber bei einer CD-Herstellung verlangt ein seröses Presswerk eine Erklärung, dass die Titel bei der GEMA angemeldet sind, bzw. eine Erklärung, dass der Auftraggeber die Werke bei der GEMA angemeldet und/oder auch die "Rechte/Lizenzen" für die CD-Herstellung besitzt.
Ohne diese Erklärung wird nicht gepresst.
Genau so hättest Du es VORHER schreiben sollen/können. Deine ersten Posts haben aber etwas gänzlich FALSCHES multipliziert.
CU