Pop, Rock & Co. Singen wie Freddie Mercury

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adriantheo
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Hallo,
ich bin neu hier und möchte gerne wissen ob es möglich ist so zu singen wie freddie mecury.
Wenn ja, wie kann man seine Stimme wie Freddie Mercury nutzen?
Und wie kann man am besten Üben?

Gruß, Adriantheo
 
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Auszug aus der Anfänger-FAQ:
Frage: Ich möchte gern so singen können wie ....
Ich mag die Stimme von *irgendein toller berühmter Sänger*. Welche Technik benutzt der ? Wie lerne ich das?

Antwort
Man kann niemandem verbieten, zunächst seinem Idol nachzueifern. Und sicher kann man mehr oder weniger bestimmen, ob und welche Technik oder welches Stimmregister ein Sänger benutzt. Ob man tätsächlch mit sehr viel Übung und der richtigen Technik so klingt wie sein Idol, ist zu einem großen Teil reine Glücksache. Die Stimme ist genau wie alle anderen Körperteile anatomischen "Zufällen" unterworfen. Ein Vergleich: jemand, der 1,75 m groß ist, wird auch mit ganz viel Training niemals 1.85. Umgekehrt genauso.

Grundlage nahezu jeder Technik von irgendwelchen bekannten Sängern ist erstmal "normales Singen" zu erlernen. Die Stilistik und Individualität bekannter Sänger ergibt sich zum großen Teil aus genutzen Effekten, natürlichen Gegebenheiten und der Abwandlung grundsätzlicher Gesangstechniken. Die Grundlagen sind aber in der Regel die gleichen.
 
Freddy Mercury war ein besonders guter Sänger, mit einem fantastischen Stimm-Material gesegnet. Abgesehen davon, daß jeder Sänger individuell klingen sollte, würdest du "ähnlich wie Freddy Mercury" nur erreichen, wenn du von vornherein sehr viel Begabung und eine große, belastbare Stimme mitbringst.
 
Hi Adiantheo
Was Broeschies und Bell geantwortet haben, stimmt nun mal leider... Altersgemäss würde ich auch gern singen können wie Ray Charles.
Aber geh trotzdem an die Mercury-Lieder dran und singe einzelne Textzeilen möglichst genau nach. Geh ins Detail! So in etwa: Wie fängt er eine Textzeile an, wie bindet er die Worte, wie behandelt er die Worte, die mit einem Vokal enden und alles andere, was dir noch auffällt. (Auch rhytmisch!)
Du merkst dann, dass bestimmte Dinge funktionieren und andere nicht. Wenn du nicht locker lässt, lernst du an einem überragenden Vorbild, nicht so zu singen, wie der (siehe Broeschies und Bell), aber du lernst die Arbeit an deiner eigenen Stimme kennen. Nimm immer alles auf und arbeite dann weiter an den Details. Diese Arbeit wird sich mit absoluter Sicherheit positiv auswirken.

Noch eine Bemerkung: Alle die grossen Pop- und Rocksänger, vielleicht alle wirklich guten Musiker sind so geworden, wie sie sind, nicht, weil sie jemanden imitiert haben, sondern weil sie konsequent ihren eigenen Weg gesucht und schliesslich auch gefunden haben.
 
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zum beispiel bei Bohemian Rhapsody also live konzerto wo er singt, ''mama life had just begun, but now i've gone and thrown it all away...'' da singt der ja richtig laut oder stark^^ dass will ich gerne machen aber wenn ich es versuche übersteuert meine stimme sich. Wie kann ich so lernen wie freddie es gemacht hat.
 
was er da singt ist einfach gekonnt (oder gelernt)...
wie er es singt, ist seine Persönlichkeit
beides zusammen könnte man als wahre Grösse bezeichnen (oder wie immer man das nennen will)

insofern liegt da eine ganz besondere Gefahr im Versuch einer angestrebten Ähnlichkeit.
(wobei ich denke, das du eher auf die Methode anspielst, die eigene Stimme so souverän nutzen zu können)

cheers, Tom
 
JoMartin
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Wurde schon mehrfach gesagt ...
Hallo Adriantheo
Gut, dass du dich nochmal meldest, es gibt hier schon so einige Threads, wo der Threadsteller eine Frage stellt, 20 Leute kümmern sich drum und der Fragesteller taucht nie mehr auf. Das ist ein wenig blöd.
Zu deiner Antwort.
Reduzieren wir das Ganze erst einmal auf Freddy Mercury.
Warum kann er das und du nicht?
2 Möglichkeiten:
- Entweder er konnte das schon immer, also angeborenes Talent
- Oder er hat 20 Jahre hart gearbeitet , bis er das konnte.
Ich weiss es nicht, vielleicht weiss es jemand im Forum hier. Aber, beide Möglichkeiten treffen nicht auf dich zu, denn wenn du dieses Talent auch hättest, dann könntest du es und die Frage würde sich nicht stellen.
Im zweiten Fall reden wir in 20 Jahren nochmal miteinander.

Auch wenn das, was ich jetzt geschrieben habe ein wenig ironisch klingt, Lass dich bloss nicht entmutigen!
 
Es gibt einen weiteren beachtenswerten Punkt zu seinem Gesang.
Man kann ihn nur verstehen, wenn man erkennt (hörend begreift), dass Mercury besonders mutig und selbstbewusst gesungen hat. Leidenschaft ist in dieser Beziehung auch noch ein gerne bemühter Begriff.
Ich will es aber mal über den Terminus "Mut" erklären.

Mercury war jemand, der gesanglich die Grenze gesucht hat und nicht davor zurückschreckte, diese auch mal zu überschreiten. Anderen Sängern fehlt da das letzte Quentchen Mut. Die bleiben dann lieber auf der sicheren Seite in der Gewissheit, zwar nichts herausragendes zu leisten, sich aber eben auch nicht zu blamieren.

Gut, auch Mercury hat mal zurückgesteckt... Live sang er manche Passagen oft tiefer (Terz, oder Melodie nach unten führen anstatt nach oben), aber nur, um das Konzert durchstehen zu können (da war er eben Profi), nicht aus Angst, es nicht zu schaffen.

Ein gutes Beispiel, wie Mercury an seine Grenze geht, ist der Song "Who wants to live forever".
Es gibt eine Stelle in der Studioversion, da überschlägt sich für einen Moment seine Stimme (bzw. traf er den ersten Ton nicht richtig). Aber er hat es drin gelassen. Die Frage ist, warum? Wusste er, dass er es im Moment nicht besser hinbekommt? War es ihm egal? Vielleicht beides. Aber es zeigt auch wieder den Mut, dass Fehler nicht der Untergang sind, weil der Rest viel zu gut ist.
Im Video dazu sieht man auch prima, wie Mercury auf's Ganze geht. Er singt nicht Playback, sondern echt, denn an einer oder mehreren Stellen spritzt ihm im Video die Spucke aus dem Mund.

Anderen wäre so etwas peinlich. Mercury nicht.

Deshalb bin ich der Ansicht, die wichtigste Voraussetzung, um stimmlich ähnliches wie Mercury zu erreichen, ist Mut.
(Natürlich unter der Voraussetzung, dass gewisse natürliche Gegebenheiten vorhanden sind.)
Doch auch bei den Mutigen und Selbstbewussten gibt es solche und solche. Die Introvertierten können beides haben und trotzdem singen, als würden sie die Flamme einer Kerze in einer Kathedrahle betrachten.
Mercury, der extrovertiert war, sang wie ein Großwildjäger, der einen Speer auf ein Nashorn schleudert.

Kannst Du das?;)

Dass Mercury zudem an seinem Gesang arbeitete hört man, wenn man die ersten Platten mit den späteren vergleicht. Sein volles Stimmvermögen erreichte er mMn erst in den 1980er und natürlich auf Innuendo.
Nicht nur die höchsten gesungenen Töne sind auf den späteren Alben oft ein bis eineinhalb Töne höher als auf den früheren - sie sind auch durchweg kräftiger. Aber auch wenn man von diesen "Spitzentönen" absieht verläuft die Melodieführung auf den späteren Werken öfter von D / E / F an aufwärts, während sie auf den früheren Alben oft um oder unter diesen Tönen rangierte.
 
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Möglich.
Aber er hat sich auch seine Zähne nicht "richten" lassen, obwohl es wahrscheinlich möglich gewesen wäre.
 
... das ist ihm live ständig passiert. Ich vermute aber, das hängt mit Physiologie seines Zahn- und Kieferapparates zusammen...

Das hier ist die Antwort: KLICK, ich empfehle jedem meiner Schüler, das anzuschauen :D
 
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Herrlich, sing-it ! You made my day :)
 
Das hier ist die Antwort: KLICK, ich empfehle jedem meiner Schüler, das anzuschauen :D

Herrlich. Wir hatten schon Solisten, die fanden das peinlich. Passierte ihnen trotzdem, denn unserem Chorleiter ist Aussprache irgendwie wichtiger als jungfräuliche Noten :D (GsD hat man ja in der Klassik meist Noten vor sich...)
 
Danke für deine Antwort! Ich denk mal, dass ich schon Mut habe sowas zu machen. Nur fehlt mir halt das können mit der Kopfstimme stark zu singen - so wie Freddy Mercury ... Gibt es da keine Übungsphasen oder sowas ähnliches?

mfg

Adrian
 
Ich denk mal, dass ich schon Mut habe sowas zu machen.
Das ist eben die Frage, nicht wahr? :cool:

Ich will's mal so sagen: jemand, der das unbedingte Bedürfnis verspürt, ein guter Läufer zu werden - wird der so lange im Zimmer sitzen und vom Laufen träumen, bis er einen Trainer gefunden hat?
Oder wird er die Schuhe schnüren, raus gehen und bei Wind und Wetter laufen - auch auf die Gefahr hin, dabei nicht alles richtig zu machen?

Also - wenn Du unbedingt ein guter Sänger werden willst (speziell ähnlich wie F.M. singen), dann warte nicht auf dem Sofa, bis ein Experte an Deine Tür klopft.
Singe einfach. Merke auf Deine eigene Stimme und ziehe Deine Schlüsse daraus.

Man ist heute mMn ein bisschen zu sehr auf Expertenmeinungen fokussiert. Es geht auch anders. Leg erst mal los! Keine Angst! Es kann nicht mehr wie "schiefgehen".
Du willst eine starke Kopfstimme? Dann singe viel in der Kopfstimme. Trainiere Deine Kopfstimme. Frage nicht immer wie man das macht. Finde es heraus! Nicht alle Tips und Ratschläge haben den Nobelpreis für Pädagogik verdient. Vieles sind ganz banale Gedanken, auf die man mit ein bisschen guten Willen und Enthusiasmus von selbst kommt.

Oben sagtest Du, Du hättest schon "Mut",


folgt dann sogleich Dein persönlicher Rückzug und eine Einschränkung.
Und genau das ist eben nicht der Mut, den ich meinte. (Sicher werden einige das jetzt falsch verstehen.:))

Kurz: Wenn Du verstanden hast, was ich meine, dann ist es gut.
Wenn nicht, dann ist es auch gut.
 
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Danke :D

Muss ich irgendetwas beachten wenn ich meine Kopfstimme trainiere?
 
Ich würde sagen, finde den Punkt bevor die freie Kraft der Stimme (Lautstärke) in Zwang (Pressen) umschlägt. Bis dorthin ist die Stimme geschmeidig. Bleibe meist lieber unterhalb dieses Punktes, um in diesem Bereich an Kraft zuzunehmen. Stelle Dir Deine Stimme weit und groß vor, von enormer Tragweite. (Singe viel beim Autofahren.) Übe das leise Singen. Versuche die Kopfstimme sowohl immer weiter herunter als auch weiter hoch zu schrauben - stoße in Regionen vor, in denen Du noch nicht gewesen bist.
Nutze Deine augenblickliche Kondition. Wenn sich eine Erkältung anbahnt, dann versuche weit in die Tiefe zu gehen o.ä.
Übe Dich in der Intonation.
Versuche die Mischstimme aus Falsett und Bruststimme hinzubekommen (meisterhaft darin: Morten Harket).

Höre auf die Sänger, die Du Dir zum Vorbild nimmst. Höre genau hin! Bedenke, das deren Stimme klanglich so gut erscheint, wie eine top-geschminktes Model. Die Schminke ist in dem Falle
- Hervorhebung bestimmter Frequenzen mit EQ, Exciter etc.
- Komprimierung
- Hall und weitere Effekte

Deine Stimme klingt für Dich immer ungeschminkt und wird deshalb im direkten Vergleich immer leicht abschmieren. Lass Dich davon nicht entmutigen. Lege Dir die Haltung zu, die anderen kochen auch nur mit Wasser.

Je geschmeidiger und kraftvoller Deine Stimme wird, umso verspielter und experimenteller wirst Du mit ihr umgehen. Man kann das nicht alles im Voraus sagen. Du musst losgehen und das meiste selber heraus finden.

Und: es ist alles erlaubt. Nichts ist eine Todsünde. Man kann alles - auch gepressten Gesang - stilvoll einsetzen.
Trainiere Dich auf das, was Dir selbst gefällt. Dann wirst Du die schnellsten und besten Erfolge erzielen.
 
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Wenn du spezifischere Tipps haben willst, wäre eine Hörprobe wie du einen Freddie Mercury Song singst ganz praktisch. Dann kann man dir besser sagen, woran du arbeiten kannst bzw. was du bereits gut machst.
 
Das ist so eine der Szenen, bei der dann hinterher im Interview schmutzigste Wäsche gewaschen wird. "Erst frißt er 2 Kilo Zwiebeln und dann rotzt er mich auch noch voll...." :rofl:
 
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