applcreepz
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@applcreepz angenommen man tritt in der Öffentlichkeit auf, dann finde ich die Aussage "es ist zweitrangig ob es jemanden Interessiert" nicht ganz richtig, denn ein Beispiel: du wirst gebucht um auf einer Hochzeit zu singen, und das Ehepaar wünscht sich einen bestimmten Song der dir selbst evt gar nicht gut gefällt, ist es dann keine Kunst??
Vorsicht OT:
Nach meiner Definition von Kunst ist es für die Kunst nicht nur zweitrangig, sondern sogar unerheblich, ob es jemandem gefällt oder nicht.
Für die Hochzeit mag das wichtig sein aber wenn es niemanden gefällt, heißt das, dass es keine Kunst ist?
Ich bin der Meinung, es ist sehr mühsam Kunst zu definieren und das Ergebnis wäre sicherlich nicht zufriedenstellend. Damit wir aber mal eine Grundlage haben, hier die Definition von Wikipedia:
Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.[1]
Die ersten Punkte Wissen, Übung etc. mögen teilweise noch auf eine Coverband zutreffend sein aber an dem Punkt wirds dann schwierig:
"Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind."
Wenn also die Funktion/ Vorgabe besteht "Geld verdienen" oder "Publikum unterhalten" und das Ergebnis danach ausgerichtet wird, kann man dann noch von Kunst sprechen? Nach meinem Anspruch, den ich an den Begriff "Kunst" habe nicht. Aber das lässt sich sicher nicht sauber trennen Kunst- ja/nein. Auch hier gibt es wie immer nicht nur schwarz/weiss. Hierzu das wahrscheinlich ursprünglichste Beispiel der Kunst, die Höhlenmalerei der Steinzeitmenschen. Man könnte sagen, die Bilder haben keine praktische Funktion für die Menschen gehabt, sondern sie haben sich mit ihrem Selbst und der Umwelt auseinander gesetzt. Sie hätten das nicht tun müssen, um sich zu ernähren. Klar kann jetzt wieder einer kommen und sagen: "Die Höhlenbilder haben die Funktion, dass sich die Menschen in den Höhlen wohlfühlen (also Deko)."
Und noch ein Beispiel: Michelangelo und die Decke der sixtinischen Kapelle. Das war für ihn auch eine Auftragsarbeit. Trotzdem käme keiner auf die Idee zu sagen: "Das ist keine Kunst".
Interessant ist doch, was er selbst dazu gesagt hätte.
Es gibt also nicht nur "Kunst" und "keine Kunst", sondern auch viel dazwischen. Für mich wäre die reinste Form vielleicht: Ich "nehme" etwas "war" zb.: die Natur, beschäftige mich mit Malen ("Wissen"/"Übung"), folge meiner "Intuition" beim Malen eines Bildes (kopiere also nicht einfach nur) und das alles obwohl es keinen praktischen Grund dafür gibt, sondern aus einer Art Sehnsucht heraus. (Kunst hat für mich auch oft etwas mit Transzendenz zu tun)
@antipasti: Ich bewundere deine Ausdauer. Das hast du sehr verständlich zusammengefasst.
Ich wollte sicher nicht den Thread in eine "falsche Richtung" lenken. Aber wenn ich solche Allgemeinposten (bezogen auf das Zitat in der Fragestellung) lese, kann ich mir einen kleinen provokanten Kommentar, der zum Nachdenken anregen soll, nicht verkneifen.
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