SH-1-und TB-4 gemeinsam - wie muss das klingen?

ich muss zugeben, dass es echt lange gedauert hat, bis ich geschnallt habe, dass TB-4, SH-4, Trembucker und JB alles im Prinzip der gleiche Humbucker sind.
:ugly:

Aber jetzt muss ich doch mal was loswerden:
Der Seymour Duncan JB ist der VW Golf unter den Humbuckern,
die Kombination SH-1 und SH-4 finde ich super (ich finde aber auch, dass ein VW Golf alles hat, was man braucht).
die Kombination der beiden bedeutet für mich hard rock.
deswegen ist meine Les Paul auch definitiv nicht für alle Musikrichtungen geeignet
(andererseits: ich hab auch eine mit aktiven EMGs. mit der würde ich keinen Jazz spielen. trotzdem sind das ja keine schlechten PUs).

das ist der ganz typische sound, den ich von einer vibrierenden Les Paul über einen aufgerissenen Marshall oder Orange Amp erwarte.
in der strophe über den hals, zum solo auf den steg.
Ich wundere mich echt, dass der Ruf durch die Bank so schlecht zu sein scheint.
:rolleyes:

Ein Gitarrenbauer aus dem schwäbischen Raum sagte mal in einem Telefonat, er habe sechs JB-Humbucker bestellt, die so unterschiedlich waren, dass man es nicht annehmen konnte, sie wären vom selben Typ.
kann ich nicht beurteilen - ich hatte eine alte LP mit SH-1 / SH-4, die ich blöderweise verkauft hatte, und ich hab lange gesucht, bis ich wieder eine ähnliche gefunden habe. wieder SH-1 und SH-4.
Jede menge andere kombinationen sind durchgefallen. sicher nicht nur wegen der PUs, aber die haben eine grosse Rolle gespielt.


ich glaube, über deinen kleinen Vox Verstärker ist es so gut wie unmöglich Pickups auf Herz und Nieren zu bewerten. Das ist ein Übungsamp, dessen Stärke es nicht ist, den Sound differenziert abzubilden. Der Amp kann alles, aber nichts gescheit - ein typischer Anfängeramp, der Gitarrenschüler mit zahlreichen Sounds und Effekten beeindrucken soll.
das spielt sicher auch eine grosse Rolle: das Ganze muss singen, besser gesagt kreischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei all dem Hate den SH4s gegenüber, sie haben halt auch Qualitäten.

Sie setzen sich super durch, sind der V30 unter den Tonabnehmern.
Die sind relativ einfach zu spielen, der Ton singt schnell, Riffs ballern, es braucht keine Wissenschaft dafür. Einfach in den Marshall, aufdrehen, fertig.
Und sie machen es notfalls in jeder Gitarre. In manchen klingt er tatsächlich ganz gut, in anderen echt mies, aber trotzdem kann man mit denen gut schnell riffen.
PAFs finde ich da zickiger, der eine ist zu schlank für die Gitarre, der andere matscht in der anderen nur...
 
Sie setzen sich super durch, sind der V30 unter den Tonabnehmern.

Was jetzt? V30, VW Golf oder Big Mac? :rolleyes:


Bei all dem Hate den SH4s gegenüber, sie haben halt auch Qualitäten.

Der JB (SH4, TB4) steht für einen bestimmten Sound; der Tonabnehmer ist ein astreiner Rocker und harmoniert am besten mit aufgebohrten Marshalls (oder mit dem neuen JVM, passt auch), aber nicht nur!
Leider sind die Fertigungstoleranzen ziemlich groß, und einen guten zu erwischen ist Glückssache. Ich persönlich mag die aus den 80ern, wo noch "Made in America" auf der Grundplatte steht, auch wenn die alle auch leicht verschieden waren. Alles Geschmacksache. Für 80er Rock ist der JB auf jeden Fall einer meiner Favoriten :great:


Ach ja, erwähnenswert ist vielleicht, dass mit dem JB-Humbucker Rockgeschichte geschrieben wurde, und dass einige der anderen namenhaften Pickupwickler sich an dem alten JB orientiert haben. Mir fallen da tatsächlich ein Paar Namen ein, die einen JB-ähnlichen Humbucker im Programm haben. Diese sind leicht abgewandelt, schlagen aber immernoch in die gleiche Kerbe (ähnlicher Output, Frequenzgang)

Dass der JB heute nicht mehr zu den Zuspruch erhält liegt vermutlich daran, dass der Musikgeschmack sich geändert hat.
Es gibt auch Pickups wie Sand am Meer, die namenhaften (Massen-)Hersteller bringen jedes Jahr mehrere neue (Signature-)Pickuptypen auf den Markt, dabei haben die Jungs früher alle die normal erhältlichen Pickups gespielt und klangen damit richtig gut. Aber wer rastet, der rostet bekanntlich, das gilt auch für Pickuphersteller und die Kundschaft giert auch nach Neuheiten.

Fakt ist, der JB ist ein Original, der für einen bestimmten Sound steht und für eine bestimmte Ära der Rockmusik geprägt hat (mit ein Paar anderen ähnlich bekannten Pickups zusammen ... DiMarzio Super Distorsion, Gibson Dirty Fingers, etc...)
 
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Ich persönlich mag die aus den 80ern, wo noch "Made in America" auf der Grundplatte steht, auch wenn die alle auch leicht verschieden waren.

Wie jetze in in deinem vorherigen Post behauptest du es andersherum ....??

Auf der Grundplatte stand trotzdem "Made in America" (davor "Made in USA")

Auf meinem ausgebauten Mitte 80er sh4 steht weder das eine noch das andere, sondern nur ein Sticker mit U B L was auch immer das bedeutet ......
 
Wie jetze in in deinem vorherigen Post behauptest du es andersherum ....??

Nö... vielleicht habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt.
Hier nochmal um Klarheit zu schaffen: als die Pickups noch in den USA gefertigt wurden, stand auch "Made in USA" auf der Grundplatte, das war in den 80ern und Anfang der 90er auch noch.
Danach wurde die Produktion (angeblich) nach Süd Korea verlegt, und auf der Grundplatte stand dann "Made in America", was ja nicht zwingend USA bedeutet. Mexiko gehört auch zu Amerika (ist ja n Kontinent) und wenn über 50% der Produktionskosten in Amerika (in dem Fall Mexiko) entstehen, dann darf das Produkt als "Made in America" ausgezeichnet werden; d.h. auch wenn die Pickups aus Fernost stammen, werden sie in Mexiko neu verpackt, Endkontrolle findet statt... und das ist anscheinend teurer als die Produktion in Fernost.
 
Lieber Toxxi, ich glaube, über deinen kleinen Vox Verstärker ist es so gut wie unmöglich Pickups auf Herz und Nieren zu bewerten. Das ist ein Übungsamp, dessen Stärke es nicht ist, den Sound differenziert abzubilden.
Das ist mir schon völlig klar. :) Aber wir reden doch hier nicht von feinen Nuancen, sondern von groben Unterschieden.

Die Ausgangsfrage war doch, warum sich der Sound in Mittelstellung von der Halsstellung unterscheidet. Das liegt definitiv NICHT am Amp! Bei anderen Gitarren höre ich mit diesem Amp sehr wohl Unterschiede zwischen Hals-, Brücken- und Mittelstellung.

Und ich betrachte mich nach 3 Jahren immer noch als Anfänger, und was Verstärkertechnik angeht, sogar als blutigen Anfänger. Ich muss erst mal besser spielen können und meinen Sound finden, bevor ich über einen "richtigen" Amp nachdenke.

Ich gehe mal davon aus, dass Dir die Gitarre vom Spielen her gefällt, sonst würdest Du nicht seit über einem Jahr mit einem Sound spielen, den Du eigentlich nicht magst.
Definitiv! :great: Ich habe lange gesucht, und es kommt nahezu nichts an die Bespielbarkeit der FGN heran (G&L und Fender gehen aber in die Richtung). Die gebe ich keinesfalls her.

Ich wundere mich echt, dass der Ruf durch die Bank so schlecht zu sein scheint.
:rolleyes:
Und ich wundere mich über diesen Beitrag... ;) Hast die vorhergehenden Beiträge gelesen? Das hat @bagotrix das wirklich gut erklärt. Fazit - ich bestreite nicht, dass er keine Qualitäten hat, aber er passt einfach nicht zu meinen Soundvorstellungen.

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@bagotrix: Wow, danke für die ausführliche Erklärung! :hat: Das hast du echt gut beschrieben.

Prinzipiell höre ich gern kreischende Rocksounds, teilweise auch 80er-Jahre Metal (Accept, Helloween) und auch modernen Metal (Amon Amarth, Arch Enemy). Nur habe ich festgestellt, dass das nciht die Art Musik ist, die ich selbst machen will.

Ich weiß gar nicht, ob man dafür einen Namen finden kann, was wir zu dritt so machen. Eine Westerngitarre, meist rhythmusorientiert (aber nicht immer), dazu eine Cajon und ich spiele darüber was mit der E-Gitarre... Das ist weder Bluegrass, noch Liedermacher noch sonstwas. :tongue: Teilweise spielen wir auch Metalsachen so nach, die dann natürlich nicht metalartig klingen... Zu dieser Spielweise passen m.E. kreischende Rocksounds nur eingeschränkt. Wobei aber der eine oder andere wohldosiert eingesetzte Powerchord durchaus passt.

Fazit - der JB fliegt raus. Ich würde gern wieder einen Seymour Duncan einsetzen, vielleicht den TB-1b, APH-1b, TB-PG1 oder ganz eventuell auch den TB-16. Darüber können wir uns zu gegebener Zeit noch mal verständigen.

Wir haben uns von der Ausgangsfrage ja ziemlich weit weg bewegt. Ich würde als Fazit mitnehmen: Wenn sich die Mittenstellung von den Randstellungen unterscheiden soll, dann sollten die Humbucker so grob einen ähnlichen Ausgangswiderstand haben, weil ansonsten der mit dem kleineren Widerstand dominiert.

Habe ich das richtig verstanden?
 
ich muss zugeben, dass es echt lange gedauert hat, bis ich geschnallt habe, dass TB-4, SH-4, Trembucker und JB alles im Prinzip der gleiche Humbucker sind.
:ugly:
Nicht ganz. Trembucker sind einfach etwas breitere Humbucker für Gitarren mit weiterem Saitenabstand (z.B. bei Tremolos). Bei Seymour DUncan gibt's die meisten SH-PUs auch als TB.
 
okay, boomer.



Ich würde als Fazit mitnehmen: Wenn sich die Mittenstellung von den Randstellungen unterscheiden soll, dann sollten die Humbucker so grob einen ähnlichen Ausgangswiderstand haben, weil ansonsten der mit dem kleineren Widerstand dominiert.
das wär auch meine idee.

theoretisch kannst du ja den gleichen humbucker für neck und bridge nehmen - ich lehne mich mal ganz weit aus dem fenster:
waren nicht die alten PAFs sowieso gleich?
der unterschied im ton kommt dann von der saitenschwingung (hart, scharf an der bridge bzw. tiefer und sanfter am hals) und der höhe (viele obertöne etc., wenn näher an den saiten).

realistisch betrachtet kannst du wohl den neck humbucker behalten und einen passenden für die bridge einbauen.
 
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Kleine SD-Kunde:

Ein SH-4 ist ein "JB" und ursprünglich mal für Jeff Beck entwickelt worden. Dann hat der gute Jeff ihn aber nicht genommen und es wurde daraus der "Jazz&Blues" (sehr krude, aber man kann da gedanklich mitgehen). Bei Seymour Duncan intern wurde das "SH" als "Seymour´s Humbucker"-Abkürzung genommen.

Das war, bevor Eddie van Halen mit dem Mix eines PAF aus seiner ES-335 mit seinem Boogie-Body (aus dem Mülleimer hinter Wayne Charvels Shop) sowie einem Charvel-Neck (später Kramer) die Produktkategorie der "Superstrat" überhaupt erst erfunden hat. Dementsprechend waren alle Humbucker zu der Zeit G-sized (also Gibson-Saitenabstand an der Bridge). Das war im übrigen auch der Grund, warum Eddie seinen PAF schräg in die Strat gesetzt hat - er wollte möglichst alle Saiten halbwegs gleichmäßig übertragen (war halt ein Gamechanger in vielerlei Hinsicht, der gute Ed).

Von dem Punkt ab, gab es bei den Wicklern kein Halten mehr, wenn es um Aftermarket-Versorgung ging und die Entwicklung von F-sized (also Fender-Saitenabstand an der Tremolobridge) Humbuckern startete, wie es so schön neudeutsch heisst, "full fledged".

Dementsprechend ist ein SH-4 der stinknormale JB und der TB-4 die F-sized-Variante (M.E. ist die F-sized - oder F-spaced, wie es korrekterweise heisst - mehr ein Marketinggag, als wirklich hörbar). Zieht sich durch alle SD-Humbucker durch.

Was die Buchstaben angeht: Das ist lediglich die ID des jeweiligen Wicklers - oder meist Wicklerin. Herausstechend ist dabei vor allem das MJ für Maricela Juarez, die heute und seit vielen Jahren den SD Custom Shop leitet. Ein von ihr gewickelter SH-4 hätte z.B. den Sticker "JBJ" unter der Wachsschicht der Bodenplatte.

Bevor ich noch ausschweifender werde, ist hier erstmal Schluss. Genug OT.

BTT: Bevor ich den SH-4 rausschmeiße, würde ich (im konkreten Fall des TE) aus der Signalkette zuallererst den Amp austauschen. Die qualitative Beurteilung eines Tonabnehmers über ein billigen Modelling-Übunscombo ist nicht wirklich möglich - das Argument kam oben bereits und das m.E. auch zu Recht. Ich spiele seit Mitte der 1980er SH-4/SH-1 (wobei ich darauf achte, dass ich JBJs und 59NJs finde, die sind mir persönlich einfach lieber, weil etwas mehr "mellowed out") in den meisten meiner Gitarren und bin seitdem ziemlich glücklich - es braucht halt einen Amp, bei dem man die jeweiligen Vor- und Nachteile etwas ausgleichen kann. DISCLAIMER: Meine Musik ist die Periode zwischen 1970 und 1990.

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Bevor ich den SH-4 rausschmeiße, würde ich (im konkreten Fall des TE) aus der Signalkette zuallererst den Amp austauschen. Die qualitative Beurteilung eines Tonabnehmers über ein billigen Modelling-Übunscombo ist nicht wirklich möglich - das Argument kam oben bereits und das m.E. auch zu Recht.
Tut mir leid, aber da kann ich einfach nicht mitgehen. Ich schriebe es schon:

Bei anderen HH-Gitarren höre ich mit meinen beiden Übungsamps (der andere ist ein Yamaha THR10) sehr wohl einen Unterschied zwischen Mittelstellung und den einzelnen Pickups. Und darum ging es hier primär in diesem Faden.
 

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