[Sep'17] Marke Gibson vor dem Aus? - [Okt'18] Gibson gerettet - Was kommt?

Das habe ich hier schon oft gelesen, bezogen auf uns Musiker mag das ja auch stimmen, aber wie wertvoll sind die Marken den bitte im Vergleich zu den wirklich großen in der Wirtschaft?
In der Musikbranche und genauer in der Welt der Gitarren sind Gibson und Fender wahrscheinlich die wertvollsten Marken, einfach auf Grund der Tradition. Dass sie im Vergleich zu anderen Branchen vielleicht vernachlässigbar sind, mag schon stimmen. Aber wir reden hier von einem globalen Markt.

Kleines Beispiel: der Klavierbauer Bösendorfer war umsatzmässig mau, aber einer der traditionsreichsten der Welt. Auf diesen Klavieren hat schon Beethoven komponiert. Als die Firma (damals im Staatsbesitz) verkauft wurde hat Yamaha zugeschlagen und die Marke am Leben erhalten. Ja, sie haben sogar die Produktion in Österreich belassen. Warum? Yamaha Klaviere sind ebenfalls weltbekannt und von guter Qualität. Also scheint die Marke Bösendorfer und das Made in Austria hier doch einen gewissen Wert zu haben, dass ein Riese wie Yamaha es Wert findet sie zu erhalten. Dabei wäre das nicht der erste Klavierbauer gewesen, der untergeht.
Also kann es durchaus sein, dass eine andere Branchengrösse oder ein Liebhaber der Marken diese kauft um dann in dieser Tradition weiterzuproduzieren. Weil es eben auf diesem Markt wert hat.
 
Zurück zur Gitarre ohne Center Block.

Nehmen wir einmal an, es handelt sich da wirklich um eine Es-Les Paul von G. . In dem von P. verlinkten Video kann man durchaus eine Verstärkung der Decke, bzw. einen kleinen Centerblock erkennen, nur halt nicht durchgängig von Decke zu Boden (nennt sich "floating center block". So bauen auch andere Hersteller (semi-) hollows... Das würde ich gar nicht als Fehler sehen. Und die Schrauben der Pickups direkt in die Decke ... das ist doch bei der Epi Casino oder der ES-330 auch so... .

Ich verstehe die Aufregung überhaupt nicht... .
 
Überspitzt: man stelle sich vor, Ford baue mal aus Versehen einen C-Max ohne B-Säule, nur weil der B-Max generell ohne gebaut wird.
 
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Ich denke, wir können da alle nur Spekulieren, sicheres Wissen dazu dürfte wohl keiner von uns haben. Ich persönlich halte es eben durchaus für möglich, dass es sich da weder um ein Versehen, noch um einen Fehler handelt. Gerade bei den ES-Les Paul wird von Gibson viel ausprobiert. Die gibt es in unzähligen Varianten. Mit und ohne f-holes, mit trapez tailpiece oder stop tail, mit und ohne Bigsby und und und. In dem Video in Posting #1554 sieht man ja das Bigsby. Warum also nicht eine ES-LP mit Bigsby, trapez tailpiece und einem floating centerblock? Dafür spricht, dass die Decke, wie schon geschrieben, ja verstärkt wurde. Da fehlt nicht einfach nur komplett der durchgehende center block.
 
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https://www.thomann.de/de/maybach_lester_midnight_sunset_59_aged.htm Da liegt Gibsons weiteres Problem. Um die Geldgeber zu befriedigen, müssen Gewinnerwartungen kommuniziert werden. Nur dazu müssen bei sinkenden Absätzen die Preise angehoben werden. Da beginnt dann die selbsterfüllende Abwärtsspirale. Wenn aber bereits eine Maybach billiger ist, als eine 2018er Gibson LP Classic https://www.thomann.de/de/gibson_les_paul_classic_2018_pb.htm , dann wird es albern. Für mich waren immer Bespielbarkeit, Ansprechverhalten und Verarbeitung die Top-Kriterien beim Gitarrenkauf, denn Ton ist durch Komponenten wie Pickups und Hardware beeinflussbar und die weiteren Komponenten in der Signalkette wie Pedale, Verstärker, Boxen und PA machen deutlich mehr aus, als z.B. Pickups. Wenn ich mit einer Gibson True Historic https://www.thomann.de/de/gibson_true_historic_lp_60_vdb.htm zum dreifachen Preis einer Maybach und zum sechsfachen Preis einer Tokai HLS vielleicht nur zu Hause wahrnehmbare Unterschiede in Ansprechverhalten und Ton erziele, ist es mir das nicht wert. Ich habe in den letzten 7 Jahren in den USA wohl dutzende Gibson LP von Musikerfreunden intensiv spielen können, darunter auch 3 klassische 58er/59er. Es gab bei allen Gibsons das gesamte Spektrum, von herausragend bis grottig. Unterhalb des Custom Shops gab es selten eine LP, die an eine Heritage oder meine Tokai HLS-145 heranreichte und da rede ich von den 3 Kriterien Bespielbarkeit, Ansprechverhalten und Verarbeitung. Ton ist für mich ein individuelles Kriterium, denn selbst Gitarren der gleichen Baureihe des gleichen Jahrgangs klingen deutlich unterschiedlich. Ich habe nach längerem hin- und her wegen der bekannten Probleme mit der Zero-Fret-Nut 2016 eine 2015er Gibson LP Studio für 600,00 US-$ in den USA gebraucht gekauft. Das ist eine gute, bühnentaugliche Gitarre. Aber mehr als 800-US$ neu wäre sie mir mit dem Wissen um japanische Marktpreise für Tokai, Edwards, FGN nie wert gewesen.
 
Zum Weinen, oder zum Lachen?
9 Beiträge später grüßt das Murmeltier erneut ...

 
Was sind diese Maybach, Chinesen? Ist das nicht eine Marke von Mercedes?
 
Maybach kommt aus Tschechien meiner Meinung nach und hat in diesem Falle mit dem Fahrzeughersteller nichts gemein außer dem Namen
 
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Maybach-Guitars gehören dem Vertrieb "iMusicnetwork e.K. Toni Götz" und werden als "Made in Europe" verkauft, was meines Wissens bedeutet, dass sie in Tschechien zusammengebaut werden, während manche Teile natürlich von ausserhalb kommen.
 
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Nur mal so, um zu verdeutlichen, in welcher Klasse Maybach so stattfindet. Und nein, es geht mir nicht um "Gibson bashing", sondern um den wirtschaftlichen Aspekt, dass Gibson sich in eine Spirale aus Preiserhöhungen und sinkenden Absatzzahlen hineinmanövriert, bei der zunehmend Musiker auf den Markennamen pfeifen werden, weil andere Mütter auch schöne Töchter haben. Dazu kommt ein Kundenservice, den ich in den USA als schlichtweg mies erlebt habe.
 
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Und nein, es geht mir nicht um "Gibson bashing", sondern um den wirtschaftlichen Aspekt, dass Gibson sich in eine Spirale aus Preiserhöhungen und sinkenden Absatzzahlen hineinmanövriert, bei der zunehmend Musiker auf den Markennamen pfeifen werden, weil andere Mütter auch schöne Töchter haben.
Wobei ich mir ach vorstellen kann das sich einfach die Prioritäten der Käufer ein Stück verschoben haben...gerade im Hobbymusikerberech. Unabhängig davon ob es den Leuten finanziell besser oder schlechter geht als vor 5,10 oder 20 Jahren gibt es neben den Instrumenten auch zahlreiche andere Lifestyle- Produkte für den Hobbymusiker.
Der wird statt für 1000€ eine Gitarre eben für 500€ ein Smartphone und für weitere 500€ ne günstigere Klampfe gekauft...und dabei halt mehr wert darauf gelegt ob es denn unbedingt eine Gitarre vom namhaften Hersteller sein muss wenn die eh vorwiegend zu Hause gespielt wird.
Ich denke wenn Geld keine Rolle spielen würde,würden auch sehr viele von den "woanders bekomme ich für weniger mehr geboten" Kunden mehr ausgeben um das G oder F auf der kopfplatte zu haben. Da schließe ich mich nicht aus.
Inzwischen wird doch aber jeder Mögliche Artikel zu Tode mit anderen Verglichen...das färbt natürlich auch auf das Kaufverhalten ab.
Und da zieht eben nicht mehr nur der Name.
Ist natürlich nur ein Aspekt von vielen der in die ganze Geschichte mit eingreift.
 
https://www.thomann.de/de/maybach_lester_midnight_sunset_59_aged.htm Da liegt Gibsons weiteres Problem. Um die Geldgeber zu befriedigen, müssen Gewinnerwartungen kommuniziert werden. Nur dazu müssen bei sinkenden Absätzen die Preise angehoben werden. Da beginnt dann die selbsterfüllende Abwärtsspirale. Wenn aber bereits eine Maybach billiger ist, als eine 2018er Gibson LP Classic https://www.thomann.de/de/gibson_les_paul_classic_2018_pb.htm , dann wird es albern. Für mich waren immer Bespielbarkeit, Ansprechverhalten und Verarbeitung die Top-Kriterien beim Gitarrenkauf, denn Ton ist durch Komponenten wie Pickups und Hardware beeinflussbar und die weiteren Komponenten in der Signalkette wie Pedale, Verstärker, Boxen und PA machen deutlich mehr aus, als z.B. Pickups. Wenn ich mit einer Gibson True Historic https://www.thomann.de/de/gibson_true_historic_lp_60_vdb.htm zum dreifachen Preis einer Maybach und zum sechsfachen Preis einer Tokai HLS vielleicht nur zu Hause wahrnehmbare Unterschiede in Ansprechverhalten und Ton erziele, ist es mir das nicht wert. Ich habe in den letzten 7 Jahren in den USA wohl dutzende Gibson LP von Musikerfreunden intensiv spielen können, darunter auch 3 klassische 58er/59er. Es gab bei allen Gibsons das gesamte Spektrum, von herausragend bis grottig. Unterhalb des Custom Shops gab es selten eine LP, die an eine Heritage oder meine Tokai HLS-145 heranreichte und da rede ich von den 3 Kriterien Bespielbarkeit, Ansprechverhalten und Verarbeitung. Ton ist für mich ein individuelles Kriterium, denn selbst Gitarren der gleichen Baureihe des gleichen Jahrgangs klingen deutlich unterschiedlich. Ich habe nach längerem hin- und her wegen der bekannten Probleme mit der Zero-Fret-Nut 2016 eine 2015er Gibson LP Studio für 600,00 US-$ in den USA gebraucht gekauft. Das ist eine gute, bühnentaugliche Gitarre. Aber mehr als 800-US$ neu wäre sie mir mit dem Wissen um japanische Marktpreise für Tokai, Edwards, FGN nie wert gewesen.

Der Vergleich mit True historics hinkt aber. Wer die kauft, will genau die kopfplatte und diese Specs, das müssen nicht unbedingt Player sein. Bei Maybach ist es es eben auch so, dass deren Hälse nicht für jeden sind, aber fetter Hals klingt eben fett. Und ginge es nur um bespielbarkeit und Qualität würde man wohl kaum die Copywonder von fgn oder Tokai kaufen, da geht es eben auch um das Design. Und Gibson hat nun einmal den Markennamen, und genug sind bereit dafür mehr zu zahlen.

Das alles ändert aber immer noch nichts darin, dass die drohende Pleite wenig mit dem Gitarrengeschäft zu tun hat
 
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Das alles ändert aber immer noch nichts darin, dass die drohende Pleite wenig mit dem Gitarrengeschäft zu tun hat
Wie wahr, wie wahr ... :great:
Warum das allerdings in diesem Thread kaum jemand zur Kenntnis nimmt, bleibt mir ein Rätsel. :confused:
 
Wird doch eh seit 81 Seiten auf fast jeder Seite auch erwähnt. Und was neues gibt es derzeit nicht - die letzten Neuigkeiten die diesbezüglich hier verbreitet wurden, waren die Immobilienverkäufe in Nashville. Die aber nur einen kleinen Teil der benötigten Summe einbringen.
 
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Gibson Cuts Debt Deal to Delay Payment Date

Interessante Gerüchte aus "informierten Kreisen":
PE News says that Gibson has posted improved third quarter (ending in September) results. According to their report, Gibson’s sales of musical instruments increased 7% to $75 million…although overall revenues declined a disappointing 15% to $239 million. The reason for the overall revenue decline, they said, is “because of a sharp decline in the electronics side of the business.” NOTE: We are unable to confirm this information as Gibson is not a public company.

Jedenfalls, "Lustig" geht anders.
 
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Hui, welche Überraschung, das Aufkaufen der Elektonikbuden hat sich also als nicht so erfolgreich erwiesen? Hat echt ein Businessgespür, der HJ.
 
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Es ist ja aber ein Witz. Frägt sich ob das Alles auf seinem Mist gewachsen ist.

Wenn lese, wenn Moody's Fender von B2 auf B1 (10.2016) setzt und unter anderem als Begründung angibt ...

"The rating also reflects the lack of significant product diversification outside of musical instruments (principally guitars) (...)"
https://www.moodys.com/research/Moodys-upgrades-Fenders-CFR-to-B1-rating-outlook-stable--PR_353388

... dann weiß man ohnehin was es geschlagen hat. Die Erkenntnis kommt für Gibson allerdings zu spät.
 
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Ich werd das Gefühl nicht los das Gibson bei besserer Qualitätskontrolle und angepaßtem Preis heute noch saftig im Fleisch oder fleischig im Saft stehen würde.
 
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