Selbstbau eines Shaker-Boards

E, A und H finde ich wahrscheinlich auch ohne Monitoring, wenn ich mich sehr anstrenge...
Es würde mich sehr interessieren, inwiefern das Teil wirklich als Monitor taugt. Ich habe das bis jetzt immer so gelesen, dass es zB als Ergänzung zum In-Ear-Monitoring angepriesen wird. Quasi den fetten Bassturm spüren, obwohl er nicht da ist. Die Informationen wie Tonhöhe usw bekommt man über das In-Ear...
Ob man (nur) über diese Vibrationen wirklich exakt "hören" bzw spüren kann, was man spielt, kann ich mir noch nicht so gut vorstellen.
 
Ich werde berichten... ;)
 
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Sehr spannender Bericht!

Eine Frage habe ich allerdings trotzdem zu folgendem Thema:
Wichtiger ist die Notwendigkeit, außer den großen Unterlegscheiben auf jeden Fall auch Federringe zu verwenden, sonst steigt die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Schrauben bei Dauervibration irgendwann lösen.

Würden auch Keilsicherungsscheiben funktionieren, falls sich die Federringe durch die Vibration und den Anpressdruck der Schrauben entspannen sollten?
 
Hi Uli,
... auch der mit nur einer einzigen Streichung eher braune Unterboden könnte dann durch einen zweiten Anstrich mehr in die geplante Richtung schwarz gehen. Vielleicht werde ich letzteres auch noch nachholen, wenn die ersten Tests im Betrieb erfolgreich durchgeführt sind.
...
oh, das wäre aber auch ein bisschen schade - der Unterboden hat so wie er derzeit ist, mit der braunen Beize eine tolle Maserung!

Gruß Ulrich
 
Würden auch Keilsicherungsscheiben funktionieren, falls sich die Federringe durch die Vibration und den Anpressdruck der Schrauben entspannen sollten?
Das kann ich nicht sagen, ich würde bei so etwas intuitiv etwas mit Federdruck nehmen, vielleicht wäre auch ein Schraubensicherungslack auf dem Gewinde eher zielführend und... vielleicht sind die Bedenken auch grundlos, weil die Konstruktion gar nicht die Resonanzfrequenz der Verschraubung erreicht... :nix:

Hi Uli,
oh, das wäre aber auch ein bisschen schade - der Unterboden hat so wie er derzeit ist, mit der braunen Beize eine tolle Maserung!
:D Vielleicht sollte ich das Board dann besser umdrehen... funktioniert dann zwar von der Physik her nicht mehr, sieht aber besser aus... ;)
 
Jetzt ist's eh egal, das geile P-Pickup-Design ist innen gelandet. :D

Bildschirmfoto_2018-12-18_18-08-16.png
 
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Kontaktkleber hat die Eigenschaft, nach dem Zusammenfügen der beiden Klebeflächen bombenfest zu halten... und sich keinen Millimeter mehr verschieben zu lassen. Um zu verhindern, daß ich die Matte daher nach dem ersten Auflegen nicht ganz bündig aufklebe, lege ich sie erst trocken richtig aus und klappe sie dann vorsichtig um die Hälfte um. Die Adhäsion der noch aufliegenden Hälfte reicht aus, um sie am Platz zu halten und ich streiche erst die beiden jetzt sichtbaren Hälften mit Kleber ein. Nach deren Umklappen kommt die andere Hälfte dran und das ganze ist bündig.
Die Einschlagmuttern der Shaker zeichnen sich nach der Verklebung im Licht zwar etwas ab, was vor der Verklebung bestenfalls zu ahnen war, allerdings stehen sie offenbar nur so wenig hervor, daß man sie selbst nur mit Socken nicht erfühlen kann. Stört mich jetzt nicht wirklich, wenn man es definitiv nicht spürt, im Gegenteil... hat was! ;)

kleber.jpg


Als Ecken nehme ich die billige Kunststoffausführung, die ich allerdings etwas werde kürzen müssen, weil ihre Länge die Zargenhöhe meines Boards überragt. Diese Schutzecken nehmen schon einen großen Teil der möglichen Stoßenergie dadurch auf, daß ihre Kanten ziemlich stark verrundet sind, weshalb man damit auch keine sehr scharfen Ecken schützen kann, dann liegen sie nicht auf. Ich nehme deshalb noch zwei Millimeter mehr von der Feinriefenmatte weg und kürze auch die Ecken etwas ein, so passt sich die innere Rundung der Schutzecken optimal an die Oberfläche an. Zuerst hatte ich versucht, die Ecken mit der Blechschere zu kürzen, dafür ist der Kunststoff aber zu spröde und reißt ein. Ich werde also notgedrungen ein letztes Mal die Kreissäge rausschleppen...

Mit der Anbringung dieser Ecken hat sich auch die Frage nach zusätzlichen Standfüßen an der Schmalseite erledigt, der Kasten bzw der Kunstlederbezug wird damit auch auf ausreichenden Abstand zum Boden gehalten. Die unteren Schraubenlöcher müssen zwar nach der Kürzung neu gebohrt werden, was aber kein großes Ding ist.

2643.jpg


Nachdem die Ecken dran sind (der Kasten steht da überraschenderweise einwandfrei drauf)...

2645.jpg


...fehlt nur noch der Kantenschutz. Den gibt es in Meterstücken und man muß ihn für die eigene Anwendung passend ablängen und bohren. Da es ziemlich hartes Aluminium ist, mache ich ersteres mit der Eisensäge...

2646.jpg


...und bald sind alle vier Stücke gesägt und gebohrt und können mit etwas zusätzlichem Kleber als letztes Detail montiert werden.

Das Shaker-Board ist fertig! :)

2647.jpg


Als letztes bleibt jetzt noch der Funktionstest (komme ich vielleicht schon morgen zu) und die Teile- bzw Kostenaufstellung.
 
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Bei mir werden werden ausgerechnet die letzten beiden Fotos nicht angezeigt... :weep:
 
Jo, jetzt ist alles da.
Sieht echt top aus, sehr professionell!! Ich bin immer wieder echt beeindruckt, was für handwerkliche Talente hier unterwegs sind...
Bin auch sehr gespannt auf den ersten Eindruck von Uli.
 
Ist echt cool geworden, wird es hier auch eine „Fühlprobe“ geben?... :great::engel::D
 
Jetzt ist's eh egal, das geile P-Pickup-Design ist innen gelandet. :D
Das hab ich vor einiger Zeit erst durch Zufall erfahren, daß die Platten in den Baumärkten immer eine gute und eine schlechte Seite haben, in der kleine Fehler so repariert sind, daß sie zwar die Funktion sicherstellen, aber die Optik versauen... :rolleyes:

Ist echt cool geworden, wird es hier auch eine „Fühlprobe“ geben?... :great::engel::D
Klar doch, ich übertrage das dann via Powerline. Du mußt dazu nur ein Kabel in die Steckdose stecken und die beiden blanken Enden in die Hand nehmen, dann kannst du den Sound fühlen, den ich hier einspiele... :weird:

(Liebe Kinder, das war ein Witz! Nicht nachmachen!)
 
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Dein G ist wohl verstimmt?! Kannst Du auch noch einen zweiten Ton? :evil:
 
Abschlußbericht
Für den Funktionstest benutze ich meinen winzigen GK MB200, der an 4 Ohm 200W liefern kann, was aber möglicherweise schon überdimensioniert sein wird.

2654.jpg


Idealerweise schließt man den Treiber der Platte an den line out des Hauptverstärkers an, damit er von dessen Endstufeneinstellung unabhängig ist. Uberraschenderweise liefert die Platte durchaus auch einen Ton, der zumindest in meinem Probekeller ausreicht, um mich zum 'fühlen' auch noch zu hören. Allerdings ist die Einstellung des für die Platte zuständigen Amps nicht ganz einfach. Die Einstellung des Gain-Reglers ist nur in einem relativ kleinen Bereich richtig, bei zu wenig fühlt man nicht alle Saiten, bei zu viel gerät die Konstruktion in zu starke Schwingung, daß sie Störgeräusche verursacht. Auch die richtige Equalizer Einstellung ist nicht in 2 Minuten gefunden. Besonders Mitten- und Bassregler beeinflussen sich gegenseitig, was aber die gute Nachricht ist: es gibt einen Regler-Bereich, bei dem die Platte über weite Teile des gesamten Frequenzbandes funktioniert, das vom Bass erzeugt werden kann... durchaus also auch auf der G-Saite. In anderen ähnlichen Projekten war dazu geraten worden, die Endstufe eines aktiven Subwoofers zu verwenden. Ich bin da nicht wirklich sicher, ob dann auch die oberen Klangbereiche ausreichend bedient werden, denn üblicherweise trennen diese Endstufen ja alles nach oben hin relativ früh ab.

Was die Leistung betrifft, so reicht der MB200 aus, denn zumindest der "Rüttelanteil", den man beim Spielen erwartet, wird ja immer gleich bleiben, egal wie laut die Band spielt. Lediglich die akustische Rückkopplung wird man im Band-Kontext nicht mehr haben, aber dafür habe ich ja immernoch die Backline, die in den oberen Frequenzbereichen ausreicht und für "unten" gibts ja jetzt das Board. Bis zum Test in der Band wird es noch was dauern, ich bin selbst gespannt. Bis dahin werde ich noch etwas mit den Einstellungen des MB200 rumspielen, bis ich für mein Empfinden das Optimum gefunden habe.

Das ganze hätte man sicher auch anders bauen können, insbesondere bei den Materialien kann man einiges sparen... oder auch mehr ausgeben.

Abschließend noch ein paar Daten für eventuelle Nachbauer und noch ein paar Detailbilder im Anhang:

Das Gewicht der Platte ist mit rund 11,5 kg gut tragbar, der Holzgriff ist sehr bequem, allerdings habe ich ihn auch an meine relativ kleine Hand angepasst.

2651.jpg 2661.jpg


Technische Daten
Maße nach Fertigstellung: 81 x 56 x 8cm
Gewicht: 11,5kg
Impedanz: 4 Ohm
Leistung: 400 Watt

Material- und Kostenaufstellung Shakerplatte
Die Shaker wurden bei Pollin bestellt, alle anderen Teile von verschiedenen Händlern über ebay.

Holzplatten Birke Multiplex 9mm 26,69
Schwingungsdämpfer 50mm M6 (5 Stück) 18,85
Shaker 100W 4Ohm (4 Stück) 54,50
Buchsen-Einbaumulde Adam Hall (87160) 6,30
Einbaubuchse Speakon 1,95
Einbaubuchse Klinke (verriegelbar) 3,68
Schrauben M5x10 (Inbus) 4,78
Schrauben M6x16 (Senkkopf) 2,35
Gewinde-Einschlagmuttern M5 5,50
Feinriefenmatte 1qm 9,79
Schutzecken Kunststoff (4 Stück) 3,39
Kantenschutz Alu 20x20 Adam Hall (6209) 9,10
Gummifüße 20x9 (8 Stück) 3,79
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also rund 150,-

Nicht berechnet sind diverse Kleinteile, die ich noch im Bestand hatte wie:
Tolex für die Zargen
ggfls Farbe für Bodenplatte
Draht und Lötmaterial
Holzleim
Kontaktkleber (für Gummimatte) 100g
div. Schrauben

Benutztes Werkzeug u.a.:
Kreissäge
Stichsäge
Eisen-Bügelsäge
Hammer
Akkuschrauber
Bohrmaschine
Tacker
Bohrer
Senker

2650.jpg 2658.jpg 2659.jpg 2660.jpg
 
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Teddybären!?!?!? :eek: :great:
 
Teddybären!?!?!? :eek: :great:
:D :D Immer wieder interessant, wie sehr auf die Deko geachtet wird... Um was es in dem Thread ging, hat man oft am nächsten Tag vergessen, die Teddys bleiben aber sicher in Erinnerung!
 
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Mir - als bekennendem Teddyfan - mit Sicherheit ;) :redface:
 
ok... dann für dich noch einen Nachschlag! ;)

2656a.jpg
 
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Hallo Uli, toller und sehr ausführlicher Bericht, ich habe vor auch so ein Teil selbst zu bauen, ist ja schon wieder Winter! :great:
Nun meine Frage, wie bist Du mit dem Board im Bandbetrieb zufrieden?
 
Am besten funktioniert das Board in Verbindung mit einer IEM Anlage. Ansonsten ist ein Bühnenumbau bzw Standortwechsel (von Amp oder Basser), um sich selbst besser hören zu können, sicher manchmal der sinnvollere und auch einfachere Weg. Wenn man sich absolut gar nicht hören kann, ist das Board mE alleine nicht ausreichend, insofern würde ich es auch am ehesten als Ergänzung zum Monitoring bezeichnen. Ich bin seit Mai dJ allerdings ohne Band, deshalb habe ich es seitdem auch nicht allzu häufig genutzt.
 

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