Schnarrt eine Stratocaster immer?

  • Ersteller Zebra777
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Hallo,

technisch gesehen neigt eine Strat sogar weniger zum Schnarren als eine Les Paul - durch die längere Mensur ist die Saite bei selber Tonhöhe stärker gespannt und schwingt deshalb bei selber Anschlagstärke nicht so weit aus. Ferner ist auch der Druck auf den Steg bei einem Strattremolo etwas stärker als bei einer Tune-o-matic-Konstruktion, was sich allerdings in dem Fall kaum auswirken dürfte.
Ich nehme jetzt mal an, du hast einen recht starken Anschlag. Da ich auch jahrelang damit gekämpft habe, hier ein paar Tipps:

Entweder etwas höhere Saitenlage einstellen (nein, ein bisschen mehr drücken müssen bringt einen nicht um)
oder dickere Saiten aufziehen, da sie weniger ausschwingen (auch da etwas mehr Spielaufwand angesagt), ich hab auf meiner Strat zurzeit 10,5er, auf der Tele 11er und bin damit vollkommen zufrieden, schnarren kein Problem mehr,
oder dünnere Picks nehmen (nein, keine Salatblätter, aber die ganz fetten Dunlops haben einfach zu viel Saft für ne Unterarmspielweise)
oder dich mit dem Schnarren abfinden

Ach ja, vorhin hast du erwähnt, du hattest erst bei der 70er die Einstellschrauben am Steg bemerkt... Das ist die Hauptstelle, wo die Saitenlage eingestellt wird! Die Halskrümmung ist eher sekundär, wenn sie nicht vollkommen abwegig eingestellt ist.

MfG Fabian
 
Danke für die detailierten Antworten. Ich habe ein 0,83er Plek und sollte es vielleicht mal mit einem dünneren versuchen. Gleich morgen fahre ich nach Musik Beyer in Bochum und besorge mir eins. Die Saiten habe ich vor 2 Wochen gewechselt. Sind jetzt frische 10-46er D`Addario XL String Nickel Wound drauf. Die vorherigen waren meiner Meinung nach etwas dicker. Das Schnarren war auch eine Nuance weniger.

Sollte ich die neuen 10er wieder runterschmeißen und mir morgen 11er oder 12er bei Beyer gleich mitbesorgen?? Ich glaube auf der Strat waren vorher 250er drauf von Fender... kann das?

Mit den Einstellschrauben meine ich die Madenschrauben, mit denen man die einzelnen Reiter in der Höhe verstellen kann. Das geht nur mit einem Inbusschlüssel. Ich meine nicht die hinter den Reitern befindlichen Schrauben für einen Schlitzschraubendreher... die verändern ja auch die Intonation. Da gehe ich besser nicht dran?!!
 
Lieben Dank auch für die mp3-Datei !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Supernett von Dir. Bei clean meine ich auch bei Dir ein ganz leichtes Scheppern / Schnarren zu bemerken?? Ich denke aber immer noch bei ner Strat in diesen Bünden bei diesen Saiten in diesem Zusammenspiel vielleicht ein wenig typisch. Ganz weg bekommt man das wohl nicht. Sagte auch der Mensch vom Musicstore.
 
also ich spiele die 250er von Fender in 10 - 46 und ein 0.60 bzw. 0.83 Plek und hab (wenns mal richtig losgeht) einen harten Anschlag. Aber nochmal die Frage: wen störts? Stört dich ein wenig schnarren?
Ich finde, grade bei einer Strat darf man ruhig auch mal zupacken, das ist ein Arbeitsgerät, die ist dafür gebaut worden ;)
Einmal so einstellen, dass man clean verstärkt nichts davon hört und gut is :)
 
Wie sagte mein Gitarrenlehrer immer so schön, wenn ich mal meine Gitarre wieder zum schnarren gebracht habe: Hau halt nicht so rein, das ist keine Westerngitarre, die durch den Anschlag lauter wird - wenn Du sie lauter haben willst, dreh das Volume weiter auf!
Geb ich jetzt mal so weiter.
 
Hau halt nicht so rein, das ist keine Westerngitarre, die durch den Anschlag lauter wird - wenn Du sie lauter haben willst, dreh das Volume weiter auf!

das ist - mit Verlaub - Käse ;)

oder anders gesagt: sag das mal einem Angus Young oder Stevie Ray Vaughan ... haut doch nicht so fest rein, macht lieber den Amp lauter :D

Der Anschlag bzw. die Anschlagstärke ist eine nicht wegzudiskutierende Technik, um das auszudrücken, was man auszudrücken hat.


Schönen Gruß an deinen Gitarrenlehrer ;)
 
Hallo Kackao :)
ich dachte die Intonation verstellt sich nur wenn ich an den Schrauben ganz hinten an den Saitenenden drehe?? Verstellt die sich auch, wenn ich die Saitenreiter ein wenig in der Höhe verstelle????? Das ist mir neu. Gut zu wissen.

Wie stelle ich denn die Oktavreinheit wieder her???? Ohje... Stimmgerät? Messstab? Flagolett?

Das ganze verstimmt sich minimal, da durch das umstellen der Saitenhöhe die Saite quasi länger wird, bzw. der Teil, der in der Luft ist (desshalb musst du vorm hochstellen der Saitenlage auch runterstimmen, da die Saiten sonst gepannt werden, eben weil der Weg Bridge-Sattel länger wird).
Das ganze kannst du wenn du ein gutes Gehör hast mit Flagolett stimmten, mit Stimmgerät ist das ganz einfach, Saite im zwölften Bund anspielen und (bei richtig gestimmter Saite) sokalibrieren, dass es der oktavierte Grundton ist...


Zum Schnarren an sich: Hab ich bei meiner ST-Kopie (nicht ausm Elektrofachhandel, taugt schon was) auch, trotz guter Einstellung. Aber wayne, verstärker aufdrehen und in die Saiten "Scheppern" macht sowieso am meisten Spaß.
 
Meine LTD Les Paul schnarrt auch auf der dicken E Saite. eigentlich egal in ewlchem Bund. Wenn man es mal härter angeht, ist es immer da.

Aber im Verstärker hört mans nicht.
 
Der Anschlag bzw. die Anschlagstärke ist eine nicht wegzudiskutierende Technik, um das auszudrücken, was man auszudrücken hat.

Ja, dynamischer Anschlag ist ein wichtiges Mittel zur Tonformung - das bedingt aber zwingend, dass der Anschlag auch kontrolliert ist ;)
Deswegen ist der Tip, sich bewusst ein bissl zurückzunehmen zugunsten eines sauberen Anschlags, absolut richtig. Reinhauen kann man dann immer noch, wenn man's kann ;)

@Zebra777: Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das Problem nicht an der Stärke des verwendeten Pleks liegt. Persönlich würde ich nicht auf ein weicheres Plek gehen - tendenziell sogar auf ein härteres, damit lernen viele wesentlich schneller einen präzisen, kontrollierten Anschlag. Mit 'nem weicheren Plek wird's evtl. erst mal besser - aber das Grundproblem bleibt bestehen. Lieber ein paar Wochen mit gelegentlichen Schnarren leben, dafür konzentriert an Tonformung und Ausdruck arbeiten ... und ich weiß, wovon ich rede, ich kann aus eigener Erfahrung eine schlechte Technik der Schlaghand bestens beurteilen :D
 
mit Stimmgerät ist das ganz einfach, Saite im zwölften Bund anspielen und (bei richtig gestimmter Saite) sokalibrieren, dass es der oktavierte Grundton ist....

Hallo Kackao :)
bist Du so nett und erklärst das einem Anfänger? Also Saite im 12. Bund anspielen verstehe ich ja noch... aber was um Himmels Willen heißt "so kalibrieren, dass es der oktavierte Grundton ist..." ?????????????????????????
 
Hallo Kackao :)
bist Du so nett und erklärst das einem Anfänger? Also Saite im 12. Bund anspielen verstehe ich ja noch... aber was um Himmels Willen heißt "so kalibrieren, dass es der oktavierte Grundton ist..." ?????????????????????????
CDEFGAHcdefgah ... Das ganze fängt ja immer wieder von vorne an, c ist eine Oktave höher als C (glaub das nennt sich dann oktaviert), also 12 Halbtonschritte, bzw. zwölf Bünde. die dickste Saite ist ein E (genauer gesagt ein E3, aber ist nicht so wichtig) und auf dem zwölftem Bund muss es dann ein e sein.
Praktsich heißt das, da viele Stimmgeräte nicht genauer anzeigen, was für ein E/e es ist, dass du die Schraube so zurechtdrehen musst, dass im zwölften Bund ein E erklingt, bzw. ein A wenn du den zwölften Bund der A Saite spielst. Und nach dem Rumfummeln an der Schraube nochmal prüfen, ob die Saite auch immernoch richtig gestimmt ist.
 
tiefe E-Saite leer anspielen -> stimmen
tiefe E-Saite im 12. Bund greifen -> stimmen

an den Saitenreitern (Längsrichtung) korrigieren und wieder stimmen und alles wiederholen, bis alles passt,... und das für jede Saite einzeln,.... dann ist die Gitarre oktavrein ;)
 
Mensch das hört sich ja gar nicht sooo schwierig an :) Wenn man nicht gerade ein Grobmotoriker ist, sollte das doch gelingen?! Oktavrein heißt dann also das die Intonation o.k. ist? Der Begriff fällt hier desöfteren aber ich glaube langsam komme ich hinter das Geheimnis. ;-)

Im Musicstore sagte mir der Werkstattmensch, dass man von den Schrauben an den Reitern lieber die Finger lassen soll (sicher meint er wenn man keine Ahnung hat und einfach mal so rumschraubt um zu sehen was passiert...). Nach eurer Beschreibung ist es in Verbindung mit einem guten Stimmgerät (ich habe eins von Boss mit Zeiger) doch dann gar nicht sooo schwierig.

Vielen Dank noch mal !!
 
Nee, schwierig ist das echt nicht. An der Gitarre kann du damit auch nichts kaputt machen, wenn du dich nicht ganz dämlich anstellst (ich wüsste jetzt gar nicht, wie man das schaffen sollte, außer die Gitarre fällt einem beim Einstellen vom Tisch :rolleyes:).

Allerdings würde ich die Saiten vor dem Verlängern der Mensur etwas entspannen, insbesondere die dünne E-Saite reißt schonst schnell.

Details kannst du hier nochmal nachlesen:
http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Hals
(Truss-Rod, unten auf der Seite)

und hier (Oktavreinheit)
http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup
 
Im Musicstore sagte mir der Werkstattmensch, dass man von den Schrauben an den Reitern lieber die Finger lassen soll

Das würde ich, wenn ich mein Geld damit verdienen würde, an eben diesen Schrauben rumzuschrauben, auch sagen :p

Im Ernst, 'ne Gitarre gut einzustellen, ist zwar etwas zeitaufwändig - aber man muss dazu net unbedingt 'n Diplom in Thermonuklearphysik haben ;) Grade mit den Rockinger-Tutorials und ähnlichen Ressourcen im Web kann man sich da gut einarbeiten. Die Einstellung der Intonation ist keine große Sache (wenn man net unbedingt mit dem Akkuschrauber zu Werke geht und kuckt, ob man den Saitenreiter bis zum Neck-PU bringt :D), also 'n guter Schritt Richtung "be your own guitar-technician" ...

Saitenlage und Intonation lassen sich also ganz gut selbst einstellen, und auch die Halsschraube ist kein Mysterium des 21. Jahrhunderts - solange man die Sache vorher ein bissl durchdenkt, maximal mit 1/4 Umdrehungen arbeitet und dem Hals jeweils lange Zeit lässt, sich anzupassen.

Mit der Oktavreinheit, das siehst Du schon mal ganz richtig - damit überprüfst Du, ob die Stimmung jeder Saite leer wie auch im 12. Bund exakt passt und optimierst so die Intonation der Gitarre.
Das heißt noch nicht, dass sie auch bundrein ist - dazu müsstest Du noch mal in jedem Bund auf allen Saiten überprüfen, ob der gegriffene Ton passt. Dank heutiger (auch bei Gitarren des untersten Preisfeldes) recht exakter Fertigung ist das aber i.d.R. kein Problem mehr - mit minimalen Abweichungen lässt sich leben. Gröbere Abweichungen in der Bundreinheit stellen allerdings ein Problem dar - das lässt sich ohne weiteres nicht beheben. Da bleibt dann nur, die Intonation nach Möglichkeit so einzustellen, dass man einen möglichst gtuen Kompromiss über alle Bünde erreicht.
Ist mit aber abseits von alten 70er Kaufhaus-Strats noch nicht wirklich untergekommen ... Wollt's nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben ;)

Also, Saitenlage und Intonation solltest Du, wenn Du bedacht zu Werke gehst, ohne Probleme selbst einstellen können ... Einfach langsam an's Optimum rantasten, und vor dem Verstellen immer die Saiten entspannen. Hat man's einmal gemacht, ist es auch in Zukunft kein Problem mehr - und es rentiert sich, wenn man sich da ein bissl reinarbeitet. Wenn dann mal kurz vor'm Gig wegen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und was auch immer das Setup der Gitarre komplett daneben ist, kann man das dann selbst schnell halbwegs in Ordnung bringen :)
 
Super !! Eigentlich gar nicht schwer :)

War ja auch schon stolz als der Werkstattmensch im Musicstore zu mir sagte, dass die Strat schon gut eingestellt ist und er lediglich den Hals noch etwas krümmte, um das Schnarren zu minimieren. Was er nicht wusste war das ich zum ersten Mal neue Saiten draufgezogen habe + es dann gleich mit dem Einstellen des Halses ja scheinbar gut geklappt hat :)

Wie ich hörte und hier las gibt es ja scheinbar sehr gute Gitarristen, die aber vom Saitenwechsel und Trussraudspielchen lieber die Finger lassen. Und auch überhaupt keine Noten lesen können ;-)
 
Ich denke ein minimales Schnarren bei den dicken Saiten und gerade bei den ersten 3 Bünden ist durchaus normal. Die Saitenlage sollte halt nicht so tief sein, dass ab dem 12 Bund kein Ton mehr kommt ^^. Das Schnarren hört man in der Regel dann später ja so gut wie gar nicht über den Amp.

Meine Strat ist auch nach ein bisschen rumprobieren echt super eingstellt. Super Saitenlage, alle Bünde super klingend und bespielbar. Minimales schnarren ist in den ersten Bünden trotzdem zu hören, aber das kann dich glaube ich kaum stören, mich stört es zumindest nicht. Was auch ganz klar ist, dass neue Saiten mehr schnarren, als wenn Sie schon länger drauf sind. Frische Saiten schnarren meiner Meinung nach immer mehr.
 
Hey,

auf meiner Klampfe waren 10-50 Saiten verbaut gewesen, als ich sie kaufte. Ich hab jetzt Earnie Ball in 009-042 drauf gemacht.
Meiner Meinung nach, sollte das der Grund sein, warum bei mir die tiefe E Saite so schnarrt, egal in welchem Bund?

Oder habe ich da ein Denkfehler? Denn durch die niedrigere Saitenspannung ist der Hals ja nicht mehr so stark gekrümmt und die Saiten liegen tiefer.

edit:

Ohje, hatte im 7. Bund wirklich kaum Luft. Kein wunder das die so geschnart hat.
Naja, ich hab etwas die Halswölbung korrigiert. Jetzt passt es gut. Eine knappe 1/4 Umdrehung hat gereicht. Jetzt stimmt die Oktavreinheit nicht mehr 100 % ig. Naja, da muss ich jetzt auch dran :)
 
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