Schlechter Unterricht??

Kann es sein, dass dein jetziger Lehrer dir erstmal sämtliche Techniken beibringen will
Das funktioniert nicht, mal abgesehen davon, dass es nicht "sämtliche Techniken" gibt. Musik ist immer Technik UND Ausdruck UND musikalische Bildung.
Viele Techniken lernt man am konkreten Stück viel besser, und vor allem mit mehr Freude.

Wenn dem Schüler Technikübungen liegen, dann kann man natürlich da mehr machen. Den meisten dürfte der Spaß aber vergehen.

nicht darum geht ein Profi auf dem Instrument zu werden, sondern du erstmal Stücke welche dir gefallen spielen zu können.
Auch ein Profi spielt Stücke, die ihm gefallen.

Ich empfehle eher, Übungen zu spielen, bei denen man sich eine geschmeidige und entspannte Spieltechnik aneignen kann.
Bin ich voll einverstanden. "Fingerkraft" suggeriert hier die falsche Herangehensweise.
Die obige Übung erinnert mich an Schumann Toccata ;) definitiv kein Anfängerthema.
 
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Danke für den tollen Input! Mein Bauchgefühl sagt es schon lange und ich fühle mich ehrlich gesagt „befreit“ da nun die Entscheidung, das nicht weiterzuführen steht.
Werde bald eine Probestunde mit dem neuen Lehrer ausmachen, da bin ich auch sehr gespannt.
 
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@Kannon Im Board gibt bei Einigen eine Abneigung gegen Übungen von Czerny, ich finde Einiges von ihm sehr nützlich.

Stefan Wyatt hat auf seinem Kanal "pianotips" bisher ein gutes Drittel der hundert kurzen Übungen von Czerny, Erster Lehrmeister op. 599 eingespielt und die Reihe wächst weiter. Das Besondere an diesen Videos ist seine sehr konkrete Anleitung mit Erläuterungen wie im (Elementar-)Unterricht.
Pianotips, Carl Czerny op. 599

Auf dem YT-Kanal von Christie Peery findet man eine Einspielung ohne Erläuterungen im "gut geübten" Vortragstempo, man sieht ihre Spieltechnik dabei sehr gut.
Christie Peery, Carl Czerny op. 599

Gruß Claus
 
bei Einigen eine Abneigung gegen Übungen von Czerny, ich finde Einiges von ihm sehr nützlich.
Meine Abneigung ist natürlich eine persönliche. Czernys Stücke sind oft eigentlich eine Technikübung, aber in ein Stück verpackt, die (in meiner Erinnerung) musikalisch nicht so reizvoll waren.
An sich spricht ja nichts dagegen, wahrscheinlich habe ich ja auch was dabei gelernt. Aber ob die Zeit effektiv verwendet wurde, da habe ich im Nachhinein doch deutliche Zweifel. Und es hat mir definitiv keinen Spaß gemacht. Ich durfte das ja alles auch noch auswendig lernen. Czerny hat das sicher gut gemeint und pianistisch ist das auch alles OK. Aber sowas hier ist doch mit Verlaub musikalisch nicht reizvoll, da kann man stattdessen Mozart, Haydn oder Scarlatti spielen.
Ich würde das heutzutage lieber aufteilen in Technikübungen (Tonleitern, Akkorde, Fingerübungen ...) und dann lieber Musik machen. ;)
Andererseits, auch beim Sport gibt es ja eine Menge Dinge, die der Trainer abverlangt, die einem nicht wirklich Spaß machen. Die Grenze ist da schwer zu finden und wohl auch für jeden woanders.
Das nur als Abschweifung, hoffentlich nicht zu sehr off topic. Nützlich ist Czerny allemal, und man muss ja nicht die kompletten Etüden durchspielen.
 
Grund: Teilweise in neues Thema "Pedal" Musikädagogik verschoben
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe mich immer gefragt, warum Czerny so viele Etüden geschrieben hat. Ich glaube, er wollte im Grunde so etwas ähnliches machen wie heute Thomas Forschbach (werdemusiker), Yacine Khorchi (music2me) oder Sven Haefliger (zapiano): Unterrichten ohne persönliche Anwesenheit. Allerdings war das vom Schüler geforderte Niveau damals ungleich höher als heute. Letztendlich hat er mit diesen Etüden wahrscheinlich seinen Lebensunterhalt verdient, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als immer neue Etüdenhefte herauszugeben, und wahrscheinlich haben die Verlage das von ihm auch eingefordert.

Die beiden genialsten Werke von Czerny sind meiner Meinung nach die beiden, die heute kaum noch jemand kennt:
  • op. 200: Anleitung zum Fantasieren auf dem Pianoforte
  • op. 300: Die Kunst des Präludierens
Zwei Improvisationsschulen, ausdrücklich für sehr fortgeschrittene und in der Harmonielehre kundige Spieler. Bei op. 300 z.B. muß man sehr genau verstehen, was man sich da an Improvisationstechniken herausziehen kann, da stehen nämlich nur Noten drin. Bei diesen beiden Werken ist man meiner Einschätzung nach sehr dicht an dem dran, was zwischen Beethoven, Czerny und Liszt im Unterricht so alles behandelt worden sein muß.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Czerny war ein brillanter Pianist, am Klavier regelrecht ein Wunderkind, und er wurde mit knapp 10 Jahren Schüler von Ludwig van Beethoven, der bekanntlich selber ein ausgezeichneter Pianist war. Mit 17 hatte Czerny Beethovens komplettes Klavierwerk auswendig im Repertoire, er war auch der Pianist der Uraufführung von Beethovens 5. Klavierkonzert.
Überliefert sind rund 1000 Kompositionen von Czerny, die sich seinerzeit wohl einer größeren Beliebtheit erfreuten, aber als Komponist hat er für die Nachwelt keine größeren Fußstapfen hinterlassen. Seine Etüdenwerke spiegeln ganz gewiss vieles der Klaviertechnik wieder, wie er sie von und bei Beethoven gelernt hat - ohne ihrerseits aber als eigenständige Kompositionen Geltung erlangen zu können. Anders bei Beethoven, der ein Maßstäbe setzendes Klavierwerk hinterlassen hat, aber keine dezidierten Etüden.*

Als Klavierlehrer hatte Czerny einen sehr guten Ruf, sein heute sicher prominentester Schüler war Franz Liszt.
Ich finde es interessant und bemerkenswert, Czerny wenn man so will als Bindeglied zwischen Beethoven und Liszt betrachten zu können.

*)
Laut dem Wikipedia-Artikel war es wohl Czerny, der als erster den Begriff "Etüde" in Werktiteln verwendete.
G.O. van de Klashorst, der Begründer der "Dipokinesis für Musiker" sah in Beethovens "Diabelli-Variationen op. 120" eine Art Etüdenwerk, stehen seiner musikalisch-motorischen Analyse nach in den vielen einzelnen Variationen doch jeweils gezielt bestimmte pianistische Details und konkret abgegrenzte technische Schwierigkeiten im Vordergrund:


View: https://www.youtube.com/watch?v=pAI4-9yc6kA
 
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In Bezug auf den aktuellen Bedarf dachte ich bei Czerny eher an Tips zur Auswahl aus beispielsweise
• 100 leichte Übungsstücke op. 139, • 50 Übungsstücke für Anfänger op. 481, • Erster Lehrmeister op. 599, • 160 kurze Übungen op. 821, • 100 Erholungen...
...oder zur deutschen Ausgabe der Russischen Klavierschule. In Band I hätte man Übungen und Stücke in direkter Abfolge, Band 2 ist thematisch geordnet. Die ersten Tonleitern und Akkorde stehen dort außerdem im Anhang, in Band 1 allerdings nicht alle.
Komplettiert könnte das durch Alfred's The Complete Book of Scales, Chords, Arpeggios & Cadences werden, das Heft ist preiswert und taugt m.E. zum Nachschlagen beim Üben.

Scales & RKS1.jpg


Knappe, aber konkrete Hinweise zum Üben der Tonleitern und Akkorde finde man auch in den Prüfungsplänen von ABSRM und RCM (Toronto), neben den schon oft erwähnten Anregungen für ein breites Spektum von Spielstücken.
Gerade entdeckt und daher nachtragen möchte ich noch Karen Marshall The Piano Trainer Scales Workbook, allerdings weiß ich dazu nicht mehr als in der Besprechung steht.

...und bisher haben wir die wirklich Stück für Stück durchgespielt und abgehakt
Diese Erfahrung im Unterricht hatte ich früher einmal als "Nummernrevue" bezeichnet und vor allem bei meiner zweiten Trompetenlehrerin erlebt. :govampire:
Ich denke, er kommt durch unzureichende Kommunikation zustande, wenn vom Lehrer zu wenig zu (Nah-)Zielen und Zwecken der gerade zu lernenden Übungen und Stücke gesprochen wird.
Um hier nicht in eine allgemein musikpädagogische Diskussion zu rutschen habe ich unten vier Beispiele zum gleichen Stück verlinkt Vermittlungsansätze zeigen, wie ich sie mir in eiem motivierenden Unterricht für Jugendliche und Erwachsene vorstellen könnte.

Interessant wäre natürlich zu erfahren, ob @Kannon etwas in dieser Art in seinem Unterricht erlebt und falls nicht, ob ihm neben der bereits angesprochenen Erweiterung bei Spielstücken eine vergleichbare Art der Vermittlung mehr entgegenkommen würde.
Die vier Tutorien unterscheiden sich im Detail, um für die Diskussion und für @Kannon konkrete Anhaltspunkte zu liefern, worauf es ihm im Unterricht mehr oder weniger ankommmen könnte.

Julian Lambert, Friedrich Burgmüller Arabesque, op. 100, 2
Stefan Wyatt (PianoTips): Friedrich Burgmüller, Arabesque op. 100, 2
Allysia Van Betuw (pianoTV): Friedrich Burgmüller, Arabesque op. 100, 2
Charles Szczepanek (Pianist Academy): Friedrich Burgmüller, Arabesque op. 100, 2
Das letzte Video zeigen einen Fokus auf die Spieltechnik und ist Ausschnitt der vollständige Videolektion mit 15 Einheiten.
Die Spieltechnik steht im Zusammmenhang mit dem bereits angesprochenen spieltechnischen Ansatz des Lehrhefts "Faber-Hanon" und erinnert mich an Elemente des Taubman Approach.

Gruß Claus
 
Grund: Kleine Umformulierung, Ergänzung Marshall, Scales Workbook
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Dankeschön- richtig Klasse von dir!
Also, ich bin jetzt niemand, der jemanden sozusagen „platt“ macht und seine zu beanstandenden Mängel jemanden direkt und schonungslos vor den Latz knallt. Also- es könnte sein, dass ich manchmal nicht nachdrücklich genug bin.
ABER: ich habe MEHRMALS gesagt, dass ich mir Abwechslung wünsche und eine größere Auswahl an Stücken. Das wurde auch zur Kenntnis genommen und nichts ist passiert, außer Band zwei von Mier. Daraufhin nochmals angesprochen, es wurde notiert und bisher hab ich wieder nichts. Das geht jetzt seit mindestens 3 Monaten. Ich hab auch vorgeschlagen, dass er mir sagt was und ich bestelle das selber, aber er will das nicht. Er bestellt selber.
Und als ich damals gesagt habe, dass ich Mier nicht besonders mag, wurde auch nicht reagiert. Dann kam halt ein Stück von Rupp dazwischen und dann wieder Mier. Ich hab da schon gesagt, ob das jetzt unbedingt wieder sein muss. anscheinend ja-Bis das GANZE Heft durchgespielt war. Begründung war, dass man mit diesen Stücken viel lernt.
Ich hätte schon mal auf dennTisch hauen können, aber so ticke ich nicht. Zumal ich schon so viel Vertrauen in den Lehrer gesetzt habe um das dann hinzunehmen.
Burgmüller hab ich ja dann vorgebracht und das wurde mit der Begründung zu schwierig abgelehnt.
Ich mag ihn auch wirklich richtig gern, er und seine Frau sind richtig nett und ich komm sonst wirklich gut aus.
Außerdem hatte ich auch Zweifel, ob nicht ich zuviel erwarte.
 
Ich weiß, ein Lehrerwechsel fällt schwer, wenn man sich sonst eigentlich gut versteht.

Du bist wirklich ein/e tolle Schüler/in, wenn Du so lange durchhältst ;) das kann man sich als Lehrer nur wünschen.
Wie Du es ansprichst, kannst Du Dir ja überlegen. ZB. Du kannst ja auch sagen, Du brauchst mal ne Pause, weil die Motivation nicht mehr da ist. Ob Du Dir einen anderen Lehrer suchst, musst Du ja nicht mit ihm diskutieren.

Begründung war, dass man mit diesen Stücken viel lernt.
Ist ja richtig. Aber nicht NUR mit denen.
Und man lernt am meisten, wenn man Freude daran hat.

ich bestelle das selber, aber er will das nicht. Er bestellt selber.
Vielleicht kriegt er Provision? Das solte er aber offenlegen eigentlich.

Mich würde mal interessieren, wie er seinen Standpunkt begründet. Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen.
 
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Burgmüller hab ich ja dann vorgebracht und das wurde mit der Begründung zu schwierig abgelehnt.
Kommt darauf an, in op. 100 sind auch sehr leicht spielbare Stücke enthalten und das erste Stück sollte mit Unterricht leicht fallen, wenn sogar schon das C-Dur Präludium auf dem Programm stand.
In op. 100 steigen die Anforderungen an, aber so eine Ausgabe ist ja auch zur Auswahl von Stücken gedacht und neben anderen Quellen zur abwechslungsreichen Begleitung des Unterrichts über einige Zeit.
Eine ausführliche Besprechung findet sich bei PianoTips und ebenso Tutorien für einen guten Teil der Stücke.
PianoTips interessante Besprechung mit einigen Tips zu Friedrich Burgmüller, 25 leichte Etüden op. 100
Pianotips Tutorien dazu

Gruß Claus
 
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Es wird notiert. Wie bei "Didi der Doppelgänger":
"Schreibenses auf, ich beschäftije mich später damit."

Wie gesagt, ich würde kündigen, kann sein, dass er dir dann aus der Hand frisst.
 
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Wie gesagt, ich würde kündigen, kann sein, dass er dir dann aus der Hand frisst.
Ich glaube nicht, dass das passiert. Meine Vermutung ist, dass er es nicht verstehen wird, da er sich wahrscheinlich für einen guten Lehrer hält, der ganz genau weiß, was das beste für seine Schüler ist, und der seinen ´Stiefel´ unbeirrbar durchziehen möchte.
Wenn jemand "MEHRFACH" seine Wünsche anspricht, Vorbehalte gegen bestimmte Stücke äußert, und das soweit erkennbar höflich und freundlich, und es passiert NICHTS, dann empfinde ich einen hochgradigen Mangel am Kommunikationsfähigkeit.
Da kann der Mann noch so nett sein, der TE geht nicht dorthin um ein Käffchen zu trinken, er will Klavierspielen lernen.

Klar wird sein Lehrer überzeugt davon sein, dass man mit dem von ihm genutzten Material (hier: Mier) etwas lernen kann. Aber wenn ich merke, dass ich mit meinem Angebot den Schüler nicht (mehr) erreiche, dann muss ich mir - verdammt nochmal! - Gedanken machen, mit welchen musikalischen Alternativen ich den Schüler hin zu seinen Zielen führen kann. Oder profund und nachvollziehbar begründen, warum es genau dieses Material sein soll und nichts anderes.
Da bekanntlich auch in der Klavierpädagogik ´viele Wege nach Rom führen´, dürfte es dem Lehrer einigermaßen schwer fallen, solche stichhaltigen Begründungen zu liefern. Ehrlich wäre vielleicht "... ich habe keine Lust, mich auf etwas anderes einzulassen ...". Wenn es so wäre, wäre "unfähig" noch eine milde Kritik an ihm ("unwillig" wäre aber auch keinen Deut besser).

Wenn ich zum Vergleich lese, was alleine @Claus hier bis jetzt schon an detaillierten Vorschlägen und Infos zu Klavierschulen etc. gebracht hat, welchen enormen Überblick er sich verschafft hat (von mir "Chapeau" dazu!), dann schrumpfen die pädagogischen "Qualitäten" des Klavierlehrers des TE auf ein kaum noch wahrnehmbares Häufchen zusammen.

@Kannon, gebe dir einen Ruck und kündige. Bei dem wirst du nichts mehr lernen, sondern nur noch mehr Frust ernten.
 
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Bei mir ist es so, wenn jemand Schwerpunkt Einaudi haben will, dass ich das Stück dann durchgehe und Stolperfallen erläutere, worauf beim üben zu achten ist, dann aber sage: "Da musst du jetzt selbst streng mit dir sein und es üben, bis du es eben beidhändig kannst, ich setz' ja keine Fristen."

Das ist dann eben ein Projekt des Schülers. Ich mag es halt nicht so und das kommt dann halt rüber, "ich kann es nicht für dich üben."

Denn die anderen Sachen bei mir sind mehr Lead-Sheet orierentiert und da wird nicht viel geübt, muss ich seitens und über die Schüler sagen.

Das wäre so meine Achillesverse, TEY, wenn das jemand ausschließlich spielen wollte, hätte ich 2 "ganz liebe tolle Kolleginnen" parat, zu denen ich weiterempfehlen könnte (wegloben).
 
30 Minuten, die erste Hälfte Fingerübungen aus der Fingerkraft, die zweite Hälfte das aktuelle Stück. Hausi immer Fingerkraft und das Stück.
Fingerkraft?
ich wette, du hast mehr Kraft in den Fingern, besser gesagt, den Unterarmmuskeln, die die Finger bewegen, als jedes der sogenannten 5-10 jährigen Wunderkinder oder irgendwelche Ü-80-Virtuosen, die sowohl wieselflink als auch kraftvoll die Tasten "bearbeiten"
Du sollst keine Stahlrohre im Varieté verbiegen, für's Klavier hast du mehr als genug Fingerkraft.
Ich bin ja nur ein vor sich hin dilettierendes Amatörchen, aber wenn das, was du oben über den Unterricht schreibst, stimmt und nach allem, was ich in den letzten Jahren über musikalischen Musikunterricht mitbekommen habe, würde ich so einen Unterricht abbrechen und mir einen neuen Lehrer suchen; und zwar einen, der mich kein Tastendrücken ala "Malen nach Zahlen" lehrt, sondern mich anleitet, mein Gehör zu entwickeln, richtig zu hören, mir Musiktheorie vermittelt und mir audiomotorisches Spielen beibringt.
 
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Die kontrollierte Bewegung der Finger benötigt das Zusammmenspiel und den Halt mehrerer Muskeln, Bänder und Sehnen, ein Blick auf die Details:

Wer sich heute für Fingerübungen, Hanon und eine gesunde Art des Übens interessiert, kriegt von Charles Szczepanek auf YT den roten Teppich ausgerollt.
So gut verständlich, früh in der Ausbildung spielbar und dabei gleichermaßen konzentriert, konkret, voller Informationen und - zumindest für mich auch noch spannend vermittelt - habe ich auf YT noch keine anderen Videos zu diesem Thema gesehen.

Gruß Claus
 
Grund: Korrekturen
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Also, ich bin jetzt niemand, der jemanden sozusagen „platt“ macht und seine zu beanstandenden Mängel jemanden direkt und schonungslos vor den Latz knallt. Also- es könnte sein, dass ich manchmal nicht nachdrücklich genug bin.
ABER: ich habe MEHRMALS gesagt, dass ich mir Abwechslung wünsche und eine größere Auswahl an Stücken. Das wurde auch zur Kenntnis genommen und nichts ist passiert, außer Band zwei von Mier. Daraufhin nochmals angesprochen, es wurde notiert und bisher hab ich wieder nichts. Das geht jetzt seit mindestens 3 Monaten. Ich hab auch vorgeschlagen, dass er mir sagt was und ich bestelle das selber, aber er will das nicht. Er bestellt selber.
Mir ist der Ablauf der Kommunikation zwischen Dir und Deinem Lehrer nicht ganz klar.
Jedenfalls solltest Du wissen, daß Du bestimmst, was Du lernen willst, und der Lehrer zeigt Dir den Weg dahin, bringt Dir die notwendigen Techniken bei und korrigiert Deine Fehler.
Du bist der Kunde, der Lehrer ist der Dienstleister.

Wenn er Dir Methoden oder Schulen aufzwingen will, an denen Du nicht interessiert bist, dann mußt Du das klar und deutlich sagen, wenn er nicht reagiert, dann müßt Ihr Euch trennen.

Es ist schon schwierig, mit einem Lehrer auszuhandeln, wie unterrichtet wird, aber was unterrichtet wird, entscheidest immer Du (der Schüler).

Gruß, Bjoern
 
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@Kannon ich wünsche dir, dass du schnell einen Lehrer findest, der in der Methodik und im Repertoire vielfältig unterrichtet. Das klingt nach einer Katastrophe.

Du musst mit einem neuen Lehrer dann entscheiden, ob du konkret mit einer Klavierschule arbeiten möchtest (da gibt es wirklich tolle) oder eher verschiedene Materialien durcharbeiten möchtest. Wenn du gerne stilistisch vielseitig spielen möchtest, könntest du auch in einem regelmäßigen Turnus jeweils ein Stück aus einer Epoche nehmen.

Da Czerny hier aufgegriffen wurde: Ich finde die Sammlung von Frickert gut und nicht so überfordernd. Generell hat Czerny einen Nachteil. Es ist harmonisch alles sehr vorhersehbar.
 
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Generell hat Czerny einen Nachteil. Es ist harmonisch alles sehr vorhersehbar.
Czerny ist halt in dem Sinne keine Musik zum Vorspielen. Es sind technische Übungen mit etwas musikalischer "Verpackung", also irgendwo zwischen Hanon und Vortragsstück. Czerny war ein brillianter Techniker, aber musikalisch hatte er nun mal nicht so die Ideen wie andere. Er hat trotzdem aus seiner Stärke etwas gemacht und ist berühmter als viele andere Komponisten; das muss man anerkennen.

Man muss einfach schauen, ob es einem mehr Spaß macht, so etwas zu üben oder lieber eine reine Technikübung (zB Tonleiter, Arpeggien). Meine persönliche Vermutung ist ja auch, dass Czerny durch das Komponieren dieser Übungsstücke plus griffigem Titel (Schule der Geläufigkeit, Schule der Fingerfertigkeit usw.) auch Geld durch den Notenverkauf verdienen konnte. Eine Sammlung von Fingerübungen hätte sich wahrscheinlich nicht so gut verkauft.
Czerny-Frickert kenne ich auch als Einstieg. Auf dem Level finde ich die Stücke auch musikalisch vergleichbar mit anderen Anfängerstücken. Die o.g. "Schulen der ..." sind dann musikalisch nicht so ideenreich, aber man kann sich da ja auch einzelne Stücke oder auch einzelne Elemente raussuchen.

Parallel aber immer auch "richtige" Musikstücke. Ob man das heute noch so macht, weiß ich nicht, aber bei mir war immer eine Tonart mit Tonleitern, Akkorden, ggf. Kadenz dran, dann eine Etüde, und dann Stücke von Bach bis Modern.
 
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Generell hat Czerny einen Nachteil. Es ist harmonisch alles sehr vorhersehbar.

Als Anfänger habe ich in der Musikschule mit Czerny einige Jahre gearbeitet, immer einen kleinen 3-4-Zeiler, und habe spieltechnisch große Fortschritte gemacht. Als Anfänger ist man vielleicht mehr mit der Fingerkontrolle beschäftigt als mit der musikalischen Bewertung des vorgelegten Materials. Ich habe es als Übung, die meine Spieltechnik verbessert, verstanden.

bei mir war immer eine Tonart mit Tonleitern, Akkorden, ggf. Kadenz dran, dann eine Etüde, und dann Stücke von Bach bis Modern.

Bei mir war es in den 2010er Jahren genau so, wobei ich mit dem Klavierunterricht erst als Rentner mit 66 Jahren ohne Vorkenntnisse an irgendeinem Musikinstrument angefangen hatte. Allerdings hat in meinem Unterricht die Moderne mit Erik Satie aufgehört, weil der Klavierunterricht der wirklich modernen Musik (Jazz, leichtere Musik oder Chansons aus den 1960ern oder 1970ern usw.) in dieser Musikschule nicht angeboten wurde. In anderen Musikschulen mag es vielleicht anders aussehen.

Gruß, Bjoern
 
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